Lachend blieb ich ebenfalls stehen. Das sah wirklich einmalig aus, germanische Frisur, römische Kleidung...und dann noch Quaestor Principi.
"Es wäre zumindest etwas einmaliges.", kicherte ich. "Die Wähler würden dich sicher im Gedächtnis behalten."
Stadtführung, Take 2
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Auch er lachte. "Ja, das glaube ich gerne. Die Frage ist, ob positiv oder im panischen wegrennen Hilfe, Hannibal ante Portas oder so Nein, es ist schon gut so, wie es ist. Und wenn ich mir die Haare kürzer schneiden lassen würde, dann würde ich einen Teil meiner selbst verraten, irgendwie, ist doch die Haarpracht der Ausdruck von Mannesalter. ;)"
Dann grinste er.
"Aber ich rede viel. Du bist wieder dran ;)" -
"Haarpracht ist der Ausdruck von Mannesalter?", wiederholte ich. "Ach...deshalb benehmen sich viele römische Männer wie kleine Kinder."
Damit wir doch noch ein paar Schritte weiter kamen schickte ich mich an, weiterzugehen.
"Ich bin dran? Hm..."
Wir waren an der Kreuzung von Via Appia und Via Triumphalis angelangt.
"Oh, hier. Wenn du vielleicht eines Tages ein großer Feldherr bist - und deine Haare geschnitten hast - kannst du vielleicht hier im Wagen eines Triumphators entlangfahren...obwohl...ich glaube das kennst du ja schon...nur nicht als Triumphator, oder?" -
Die Erinnerungen waren nicht in allen Belangen die Besten.
"Ja, das kenne ich schon. Aber um ehrlich zu sein. So weit will ich es gar nicht kommen lassen. Ich hab nicht so große Ambitionen. Eigentlich nur eine, naja, zwei, wobei die eine halt die andere einschliesst. Aber solch Großen? Nein. ICh glaube, das wäre dann auch nicht mehr ich."
Er kratzte sich am Kinn.
"Ich laber..." -
"Nicht so schlimm, solange man dir noch folgen kann." , meinte ich zu seinem 'Ich laber'
"Also, ein bescheidener Senator und Legat zu sein ist dein Ziel? Darin unterscheidest du dich wohl von den meisten. Eigentlich will doch jeder nur noch weiter nach oben."
Einmal mehr sah ich mich um. Tja, wohin nun? Den Palast kannte er, außerdem war eine Fremdenführung dahin wohl nicht unbedingt angebracht, die Praetorianer waren sicher ein wenig empfindlich was das anging.
"Hm...ich könnte dir noch die Hütte zeigen, in der laut der Sage Romulus, unser Stadtgründer gelebt hat." -
"Ich hatte nie großartige Ambitionen. Ich wollte einfach nur in der Legion dienen. Das ich dann die Karriereleiter hochgefallen bin, tja, das weiss ich immer noch nicht so genau, wie es eigentlich dazu kam. Vielleicht war ich für einen einfachen Legionär zu perfektionistisch."
Er sah ein wenig skeptisch und zugleich neugierig drein.
"Ja, klingt gut." -
"Immer diese Aufsteiger, tststs."
"Gut gut...hm..."
Ich sah mich nach einem nicht ganz so anstrengenden Weg um und marschierte schließlich - Germanicus im Schlepptau - den Palatin hinauf. Recht schweißtreibende Angelegenheit bei dieser Hitze. -
"Ja ja," lächelte er nur und folgte ihr.
Es war zwar heisser als in Germanien, aber er empfand es nicht so schlimm. Komischerweise mochte er die Hitze sogar, jedoch fehlten ihm schon die grünen Wälder. Und ein kühler See zum reinspringen.
Besorgt sah er zu ihr.
"Willst Du erst noch was kühles trinken, ehe es weiter geht?" -
"He, ich bin zwar Schreibtischtäter, aber das schaffe ich auch noch so."
Nicht mehr allzu lange und wir waren am Ziel angelangt.
"Zugegeben, es sieht nicht besonders spektakulär aus...", erkärte ich, als ich auf das kleine Hüttchen deutete. "Aber hier fing alles an..."
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"Zugegeben, ja. Mh, was meinst Du, wenn damals Romulus Remus nicht getötet hätte, was wäre dann aus Rom geworden? Hätte es überhaupt Auswirkungen auf die Entwicklung gehabt? Und wenn ja welche? Und würden wir sie heute spüren oder wären sie so minimal, dass es egal wäre?"
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Leise begann ich zu kichern.
"Naja, dann wären wir heute vielleicht Remer."
Dann wurde ich jedoch schnell wieder ernst und dachte über die Frage nach.
"Aber interessante Frage...hm...wer weiß...vielleicht wäre Rom immer noch ein kleines friedliches Städtchen...oder es wäre noch größer als heute, wer weiß..." -
Er lächelte.
"Ja, das sind interessante Fragen. Genau wie, was wäre,wenn Hanibal bis Rom gegangen wäre, die Kimbern und Teutonen sich nicht getrennt hätten und und und.
Mh, ich hab zu viele griechische Philosophen wohl gelesen in letzter Zeit." Er lächelte wieder. -
"Ich glaube auch, wenn wir so weitermachen fangen sie uns ein und verschicken uns nach Achaia...lieber schnell weiter.", schlug ich daher vor und spazierte den Berg wieder hinunter.
"Also, mal wieder Themenwechsel...hm...schönes Wetter, nicht?" -
Er lachte leise.
"Ja, schönes Wetter. Etwas warm und mir fehlt ein kühler See, aber ja, schön."
Er grinste sie nur an. -
"Ein kühler See...hm...nein, ich hätte höchstens einen lauwarmen Fluss im Angebot, oder ein kühles Meer, aber dazu müssten wir nach Ostia."
Gemütlich schlenderten wir weiter die Straße entlang, während ich überlegte, was ich ihm sonst noch zeigen konnte.
"Und nein, wir fahren jetzt nicht nach Ostia!" -
"Schade eigentlich," grinste er.
"Ich war erst einmal im Meer schwimmen und da war ich, mh," er überlegte eine Weile. "Vielleicht sieben oder acht." -
"Hm..."
Skeptisch musterte ich Germanicus von der Seite.
"Das ist jetzt demnach um die 40 Jahre her?"
Ich machte schnell einen Schritt zur Seite, um der eventuellen Rache zu entgehen. -
Er hielt an sich, denn Frauen schlug man ja nicht. Naja, nur hin und wieder.
"Ja, ja, wenn man bedenkt, das auch Du schon auf die 60 zugehst. Nicht wahr?" -
"Hm..kommen etwa schon wieder die grauen Haare durch?", wunderte ich mich und besah prüfend eine Locke.
"Tststs, auf diese Haarfärberei ist doch wirklich kein Verlass.
Ach, jetzt weiß ich auch, warum du einen Bart hast, damit man die Falten nicht so sieht?!" -
"Mist, durchschaut. Allerdings wundere ich mich gerade, dass Du Deinen Krückstock heute zu Hause gelassen hast. Letztes Mal warst Du doch noch ganz zackig damit unterwegs ;)"
Er grinste und ging ein wneig auf Abstand.
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