Aemilia hat sehr wohl die Worte ihres Bruders gehört, die er ihr im Circus Maximus noch eingetrichtert hat. Es hat so bedrohlich geklungen und sie hat große Angst, dass sie nun auch noch etwas angestellt hat. Ob er sie ausschimpfen will, weil sie mit Livianus bei den Wagenrennen war? Aemilia hat Angst vor diesem Treffen und so hat sie es immer weiter hinausgeschoben, hat die Finalrunde der Wagenrennen abgewartet, war erst noch beim Pontifex Maximus, und findet plötzlich keine weiteren Ausreden mehr, den Besuch weiter aufzuschieben. So fasst sie sich heute ein Herz und läuft von der Casa Decima Mercator zur Casa Didia.
Immer mehr wohlbekannte Häuser kommen in Sicht. Die Straßen hier sind Aemilia vertrauter als irgendwo anders. Mit dieser Vertrautheit kehrt auch die Erinnerung an die hier verbrachte Zeit zurück und vor allem die Erinnerung an Hungi. Aemilia beißt sich auf die Unterlippe und kämpft tapfer gegen die aufsteigenden Tränen an, versucht diese Gedanken zurückzudrängen. Schließlich steht sie vor der Tür der Casa Didia, schluckt noch einmal, atmet tief durch und klopft dann an.