ZitatAlles anzeigenOriginal von Gaius Caecilius Crassus
Crassus wartete ungeduldig bis Verres endlich den Raum verlassen hatte. Der soll sich nicht so anstellen, dachte sich Crassus, wenn es um sein Leben geht. Und dann war er endlich aus dem Büro draußen und hinter ihm fiel die Türe ins Schloß.
So, nun sind wir alleine. stellte Crassus fest und bemerkte erst danach den Eindruck, den diese Aussage auf Nadia machen musste. Er musste deshalb unweigerlich grinsen, ging um den Schreibtisch herum und setzte sich auf seinen Stuhl. Dann deutete er - immernoch schmunzelnd - auf den Stuhl auf der anderen Seite und bot ihr damit an, sich zu setzen.
Erzähl mir von dir. Von deiner Kindheit, von deiner Mutter, von deinen Arbeiten bei den Flaviern, einfach alles, was es über dich zu sagen gibt,
währendessen goss sich Crassus einen Wein ein.
Mit gemischten Gefühlen sah sie Verres nach und spürte noch seinen letzten Blick auf sich. Sie hatte ihn nicht wirklich deuten können und im Moment war es wohl auch egal was er mit diesem Blick sagen wollte. Die Tür fiel mit einem ziemlich lauten Geräusch ins Schloß, zumindest empfand sie es im Moment als extrem laut, aber wahrscheinlich war es das noch nicht einmal wirklich. Sie war nun mit ihrem Peiniger ganz alleine und es machte ihr Angst und erinnerte sie an das Geschehen im Garten als der Sklave auf sie zugekommen war. Es waren zu viele Erinnerungen die sie hatte und die hier absolut fehl am Platz waren, denn sie machten ihr nur noch mehr Angst. Seine Aussage ließ ihren Kopf etwas in die Höhe schnellen, denn dieses wir sind nun alleine war alles andere als Vertrauenerweckend. Nadia spürte wie ihr Herz begann einen Takt schneller zu schlagen und wie ihre Hände langsam feucht wurden. Wie gerne wäre sie jetzt doch aus dieser Tür gestürmt.
Zögerlich sah sie ihm nach wie er sich setze und noch immer hielt sie ihre Arme ziemlich angespannt vor ihrer Brust fest. Ja es schien als suche sie einfach nur einen festen Halt damit sie nicht einfach hier zusammenklappte. Sie sollte sich setzen? Es wunderte sie aber sie kam seiner Aufforderung nach und setzte sich gegenüber von ihm hin, immer noch die Arme haltend.
Er überraschte sie immer mehr, als er nun auch noch etwas über sie wissen wollte und so schaute sie erst einmal auf den Boden. Er war der letzte Mensch dem sie sagen wollte was ihr ganzes Leben passierte. Warum nur interessierte es ihn? Es konnte ihm doch egal sein etwas über eine fremde Sklavin zu erfahren. Er hatte doch ihr Wort, dass sie sich benehmen würde, zumidnest so gut es eben ging, aber da es auch wohl ein Befehl war begann sie zu erzählen:
"Meine Eltern kenne ich nicht und ich bin in Britannia geboren. Ich wuchs dort bei einer Familie auf, bei der auch Lucius Flavius Furianus verweilte. Er war also schon immer mein Herr bis er ging und ich ihm später folgte, als diese Familie ausgelöscht wurde." Was zwischen ihm und ihr gewesen war, das fand sie ging ihn rein gar nichts an und sie würde es auch nicht erzählen. "Als ich in Rom ankam suchte ich meinen Herrn und hatte Glück, dass ich ihn auch fand. Da ich lesen und Schreiben kann war es kein großes Problem mich verständlich zu machen. So gelangte ich wieder zu ihm, aber spürte, dass sich vieles einfach verändert hatte. Ich kam damit nicht zurecht auch nicht mit der neuen Rolle die ich hatte, denn mein Sklavenleben war bis dato anders verlaufen. Es passierrten einige Dinge und mein Herr wurde so gegen mich aufgebracht." Zu gut erinnerte sie sich an diesen Claudius Constantius, der unbedingt mit ihr aus der Villa spazieren wollte obwohl sie es nocht wollte, aber ihre Meinung hatte nicht gezählt. Alles was sie nun erzählen würde, wäre das gefundene Fressen vür Crassus, das wusste sie, aber was sollte sie machen?
"Es wurde so schlimm, dass ich beschloss von heute auf morgen einfach nicht mehr in die Villa Flavia zurückzukehren, nachdem man mich drei Tage lang in eine oder besser in die Kammer gesperrt hatte. Ich floh und hatte etwas Hilfe, wurde versteckt, aber später dann doch wieder gefunden und zurückgebracht. Von da an begann eigentlich der Horror für mich. Andere Slaven waren gegen mich, bedrohten mich und machten noch andere schlimme Sachen. Es waren viele Faktoren die zusammenkamen und mich einen Entschluß fassen ließen mich einfach den Göttern zu übergeben, aber sie nahmen mich nicht und so bin ich noch hier wo ich bin."
Es waren viele Dinge die sie ausließ, z.B. Strabo, Cato, ihre Liebe zu Furianus. Es waren Dinge die IHN nichts angingen und die sie auch nicht verraten würde. "Zum Schluß hieß es dann, dass ich freigelassen werden sollte, das war noch bevor ich mir das Leben nehmen wollte. Es war für mich mehr eine Strafe als etwas Gutes mir die Freiheit zu geben, da ich niemals danach verlangte. Ich hatte sogar gebeten es nichts zu tun, aber nun habe ich mich damit abgefunden. Was meine Arbeiten betrifft, ich war Leibsklavin von Furianus."
Nachdem sie geendet hatte sah sie wieder auf den Boden und ihn nicht weiter an.