• Mit gemischten Gefühlen sah sie Verres nach und spürte noch seinen letzten Blick auf sich. Sie hatte ihn nicht wirklich deuten können und im Moment war es wohl auch egal was er mit diesem Blick sagen wollte. Die Tür fiel mit einem ziemlich lauten Geräusch ins Schloß, zumindest empfand sie es im Moment als extrem laut, aber wahrscheinlich war es das noch nicht einmal wirklich. Sie war nun mit ihrem Peiniger ganz alleine und es machte ihr Angst und erinnerte sie an das Geschehen im Garten als der Sklave auf sie zugekommen war. Es waren zu viele Erinnerungen die sie hatte und die hier absolut fehl am Platz waren, denn sie machten ihr nur noch mehr Angst. Seine Aussage ließ ihren Kopf etwas in die Höhe schnellen, denn dieses wir sind nun alleine war alles andere als Vertrauenerweckend. Nadia spürte wie ihr Herz begann einen Takt schneller zu schlagen und wie ihre Hände langsam feucht wurden. Wie gerne wäre sie jetzt doch aus dieser Tür gestürmt.


    Zögerlich sah sie ihm nach wie er sich setze und noch immer hielt sie ihre Arme ziemlich angespannt vor ihrer Brust fest. Ja es schien als suche sie einfach nur einen festen Halt damit sie nicht einfach hier zusammenklappte. Sie sollte sich setzen? Es wunderte sie aber sie kam seiner Aufforderung nach und setzte sich gegenüber von ihm hin, immer noch die Arme haltend.


    Er überraschte sie immer mehr, als er nun auch noch etwas über sie wissen wollte und so schaute sie erst einmal auf den Boden. Er war der letzte Mensch dem sie sagen wollte was ihr ganzes Leben passierte. Warum nur interessierte es ihn? Es konnte ihm doch egal sein etwas über eine fremde Sklavin zu erfahren. Er hatte doch ihr Wort, dass sie sich benehmen würde, zumidnest so gut es eben ging, aber da es auch wohl ein Befehl war begann sie zu erzählen:


    "Meine Eltern kenne ich nicht und ich bin in Britannia geboren. Ich wuchs dort bei einer Familie auf, bei der auch Lucius Flavius Furianus verweilte. Er war also schon immer mein Herr bis er ging und ich ihm später folgte, als diese Familie ausgelöscht wurde." Was zwischen ihm und ihr gewesen war, das fand sie ging ihn rein gar nichts an und sie würde es auch nicht erzählen. "Als ich in Rom ankam suchte ich meinen Herrn und hatte Glück, dass ich ihn auch fand. Da ich lesen und Schreiben kann war es kein großes Problem mich verständlich zu machen. So gelangte ich wieder zu ihm, aber spürte, dass sich vieles einfach verändert hatte. Ich kam damit nicht zurecht auch nicht mit der neuen Rolle die ich hatte, denn mein Sklavenleben war bis dato anders verlaufen. Es passierrten einige Dinge und mein Herr wurde so gegen mich aufgebracht." Zu gut erinnerte sie sich an diesen Claudius Constantius, der unbedingt mit ihr aus der Villa spazieren wollte obwohl sie es nocht wollte, aber ihre Meinung hatte nicht gezählt. Alles was sie nun erzählen würde, wäre das gefundene Fressen vür Crassus, das wusste sie, aber was sollte sie machen?


    "Es wurde so schlimm, dass ich beschloss von heute auf morgen einfach nicht mehr in die Villa Flavia zurückzukehren, nachdem man mich drei Tage lang in eine oder besser in die Kammer gesperrt hatte. Ich floh und hatte etwas Hilfe, wurde versteckt, aber später dann doch wieder gefunden und zurückgebracht. Von da an begann eigentlich der Horror für mich. Andere Slaven waren gegen mich, bedrohten mich und machten noch andere schlimme Sachen. Es waren viele Faktoren die zusammenkamen und mich einen Entschluß fassen ließen mich einfach den Göttern zu übergeben, aber sie nahmen mich nicht und so bin ich noch hier wo ich bin."


    Es waren viele Dinge die sie ausließ, z.B. Strabo, Cato, ihre Liebe zu Furianus. Es waren Dinge die IHN nichts angingen und die sie auch nicht verraten würde. "Zum Schluß hieß es dann, dass ich freigelassen werden sollte, das war noch bevor ich mir das Leben nehmen wollte. Es war für mich mehr eine Strafe als etwas Gutes mir die Freiheit zu geben, da ich niemals danach verlangte. Ich hatte sogar gebeten es nichts zu tun, aber nun habe ich mich damit abgefunden. Was meine Arbeiten betrifft, ich war Leibsklavin von Furianus."


    Nachdem sie geendet hatte sah sie wieder auf den Boden und ihn nicht weiter an.

  • Achso Crassus winkte ab Mach dir deshalb keinen Kopf. Du bist ja erst seit heute dort in der Einheit und er wird nicht erwarten, dass jeder neue Probatus schon ein Alleskönner ist und alles richtig macht. Solange du Probatus bist können solche Fehler durchaus vorkommen, ist kein Beinbruch.


    Fabricianus? Hmm, ja, natürlich hab ich den in letzter Zeit gesehen, er ist ja schließlich erst kurz vor dir aus Syria hierhergekommen. Er hat hier sogar ein Zimmer, sodass du ihn nachher sicher dort antreffen kannst.

  • "Hm, ich glaube heute wird das nichts mehr - ich sollte besser nicht gleich heute zu späte zum Lager zurückkehren...", grinste er. "Hab Dank für den Wein und deine Zeit! - Noch eine letzte Bitte: Gibt es in diesem Haus noch ein kleines Plätzchen für mich - falls ich mal ein bißchen Entfernung zwischen mich und meinen werten Ausbilder bringen will?"

  • Gespannt und interessiert folgte Crassus den Erzählungen von Nadia, um ja kein Detail zuverpassen. Es war schließlich nie ein Fehler möglichst viel von potentiellen Widersprechern zu wissen. In der Regel konnte man dann immer das ein oder andere eigentlich gute Argument in den Zweifel ziehen oder gleich die ganze Person aufgrund ihrer Vergangenheit unglaubwürdig gestalten.
    Dass sich Nadia in ihrer Haut in der momentanen Situation nicht unbedingt wohl fühlte, war nicht schwer zu erkennen, aber auch nicht verwunderlich. Sie würde sich hier in der Casa sowieso nirgends wohlfühlen. Zumindest noch nicht, dachte Crassus. Wobei sie diese Situation - nicht unbedingt von den dicksten Freunden umgeben - ja aus der Zeit aus der Villa Flavia Felix kannte, wie sie selber sagte. Somit scheint es für sie nicht einmal eine so neue Situation zu sein, wie Crassus erst angenommen hatte. Dass sie für mehrere Tage in "die Kammer" musste, war für Crassus nicht verwunderlich, nach dem Eindruck den sie bei ihm hinterlassen hatte. Es wunderte ihn allerdings, dass die Massnahmen der Flavier, die ja auch nicht unbedingt als sehr Sklavenfruendlich gelten, allerdings nicht wirklich gefruchtet haben, sie widerpsrach ja immernoch gerne und widersetzte sich oft. Allerdings freute es ihn gleichzeitig, denn er hatte etwas geschafft, was die Flavier bisher noch nicht geschafft haben: er hatte sie in seiner Gewalt und sie tat was er wollte.


    Wer hatte dir damals geholfen, als du versucht hast, der Villa fern zu bleiben? hakte Crassus am Ende ihrer Erzählungen nach. Potentielle Freunde sollte man immer kennen, wer wusste schon, wann Sie sie wieder aufsuchen würde.

  • Du musst den Hauptteil deiner Ausbildung aber schon in der Castra verbringen. Wirklichen Ausgang bekommst ja normalerweise erst als Miles oder dann als Princeps Prior beziehungsweise als Centurio. Davor, naja, da bist mehr oder minder an die Castra gebunden.


    sagte Crassus und dachte nach. Ja, ein Zimmer wäre sicher noch frie.


    Ich werde dir aber trotzdem ein Zimmer herrichten lassen.

  • Vielleicht wäre es besserr gewesen wenn sie einfach geschwiegen hätte. Dazu hätte sie aber einen Befehl von ihm verweigern müssen. Sie wollte hier weg, denn sie wusste, dass sie es nicht lange hier aushalten würde, nicht so lange er sie so in der Hand hatte. Es würde ihr Herz in tausend Stücke zerspringen lassen und ihre Seele würde dies ebenso. Sie wusste nicht wie lange sie so demütig bleiben konnte, da er sie benutzen konnte wie er wollte und er sah ihr nach einem Mann aus, der nur auf solche Momente wartete zu zeigen wie er wirklich sein konnte. Ihr Herz pochte mit festen Schlägen und sie hatte das Gefühl es könnte jeden Moment einfach aufhören. Vielleicht wäre es sogar Glück wenn es das täte, aber dann würde sie Cato nicht mehr wiedersehen und das könnte sie ihm nicht antun, also musste sie das alles weiter durchstehen einfach nur um ihn wieder sehen zu können, egal was mit ihr dabei geschehen würde. "Es war ein anderer Sklave ich lernte ihn irgendwann kennen und traf ihn an diesem Tag wieder. Es war alles ein Zufall, nicht mehr oder weniger denn es war keine geplante Sache." Mehr würde er nicht erfahren, denn solange sie nicht wusste was aus Ganymed geworden war würde sie über diesen Vorfall schweigen zumal diese Sache schon lange geklärt war. "Darf ich diese Casa eigentlich verlassen?" stellte sie ihm nun eine Frage, denn davon hing alles ab ob sie Cato sehen konnte oder nicht, aber eigentlich brauchte er ihre Frage nicht beantworten, denn er wäre sicher nicht so dumm sie raus gehen zu lassen.

  • Und wie hieß der Sklave? Aus welchem Haus stammte er? Wenn du schon sagtest, dass du ihn vorher kennelerntest, so wirst du doch sicher auch seinen Namen kennen. hakte Crassus abermals nach. Diese halben Antworten, die die Frage zwar beantworteten, aber trotzdem das Gefühl hinterließen, dass nicht alles gesagt wurde, was zu sagen war, gefiel Crassus gar nicht und er hatte auch nicht vor, sich länger mit dem Gefühl herumzuschlagen.


    Ob du die Casa verlassen darfst? Crassus unterdrückte mühsam ein lautes und langes Lachen. Sicher fuhr er fort, als er sich etwas beruhigt hatte darfst du das. Allerdings nicht heute, nicht morgen und nicht übermorgen. Spätestens wenn Furianus aus Hispania zurück ist und frühstens, wenn ich den Eindruck habe, dass ich nicht dir danach die Vigiles hinterherschicken muss. Dann darfst du hier raus. Das wird aber bei deinem Verhalten sicher noch etwas dauern. Also vorerst nicht. Aber wieso willst hier raus, wen willst du da draußen besuchen? Furianus ist in Hispania, in der Villa Flavia Felix bist du nicht sonderlich willkommen, wen gibt es denn da noch? Etwa der Sklave, der dir damals bei deiner Flucht geholfen hat?

  • Diese ganzen Fragen erinnerten sie an die Befragungen der Prätorianer und verunsicherten sie wieder sehr. Sie wirkte nervös und konnte ihn nicht ansehen. Innerlich war sie zum zerreissen angespannt und es schien langsam aber sicher nach aussen zu dringen, dass er sie so verhöhnte war verletzend aber sie hatte nichts anderes von ihm erwartet. "Ich möchte keinen Namen nennen, denn das ist Vergangenheit und vorbei" versuchte sie ihn zu beschwichtigen und wusste doch zeitgleich schon, dass er sich bestimmt damit nicht zufrieden geben würde. Sie wusste nicht wie sie mit der Gewissheit umgehen sollte die Casa nicht zu verlassen und er hatte in dem Punkt recht, dass sie sowie sie draussen wäre nicht mehr wieder kommen würde. Lieber wäre sie immer auf der Flucht als hier bei ihm zu sein. Sie ruckte mit ihrem Kopf etwas nach oben, als fühlte sie sich erwischt, was ja auch etwas zutraf. "Nein ich wollte einfach nur wissen ob ich hier wie eine Gefangene behandelt werde oder ob ich halt raus darf. Ich will niemanden treffen und zu dem besagten Sklaven habe ich auch keinen Kontakt mehr." Ihre Finger begannen wieder an den Falten ihrer Tunika zu zupfen und sie blickte ihn nicht an. Sie spielte langsam mit dem Gedanken nicht nur Cato eine Nachricht zukommen zu lassen, sondern auch Hannibal. Wenn sie doch nur wüsste wo genau er sich aufhielt, dann hätte sie jemanden dort hin schicken können. Vielleicht hätte man sie so hier rausholen können, aber wie. Cato musste erfahren was hier los war und vielleicht wusste er Rat.

  • Schön. Und ich möchte aber, dass du den Namen nennst. Wenn du eine Erinnerungshilfe brauchst, kann ich auch Verres wiederherholen. widersrapch Crassus. So langsam aber sicher wurde er ungeduldig, schließlich konnte er sich weitaus schönere Beschäftigungen für seinen freien Mittag vorstellen. Du fühlst dich hier wie eine Gefangene? Soll ich dich zurück in den Carcer der Castra Praetoriae bringen um dich daran zu erinnern, wie ein wirklches Gefängnis aussieht? Und wieso willst du dann hier raus, wenn du draussen sowieso niemanden treffen willst? Geld hast du keins, du willst niemanden treffen, welchen Grund gibt es dann? Willst du dann dich alleine auf Roms Straßen durchschlagen? Ich gebe dir keine 2 Tage, bist du als Wasserleiche am Tiberufer gefunden wirst. sagte Crassus ernst und trocken. Wenn sie hier raus wollte, dann wollte sie irgendwohin. Entweder an einen bestimtmen Ort wo ihr geholfen wird, oder aber zu irgendjemanden, der ihr hilft. Nun galt es herauszufinden, was von beidem nun stimmte.

  • "Vielen Dank, Onkel."


    Ich verkniff mir unruhig auf dem Stuhl herumzurutschen.
    "Nun ja, mir wurde von der Familie eine gute Ausbildung in Achaia ermöglicht und ich möchte auch einmal in höhere Sphären durchdringen, wenn du verstehst, was ich meine. Diese Ausbildung möchte ich nun komplettieren. Die Schola Atheniensis hier in Rom hat einen sehr guten Ruf und ich würde mich gerne bei ihr einschreiben um an ihr mitstudieren zu können. Ich habe mir ein klein wenig angespart, doch als Miles bekommt man einen recht kargen Lohn. Und so wollte ich dich bitten etwas Geld beizusteuern."

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Schön. Und ich möchte aber, dass du den Namen nennst. Wenn du eine Erinnerungshilfe brauchst, kann ich auch Verres wiederherholen. widersrapch Crassus. So langsam aber sicher wurde er ungeduldig, schließlich konnte er sich weitaus schönere Beschäftigungen für seinen freien Mittag vorstellen. Du fühlst dich hier wie eine Gefangene? Soll ich dich zurück in den Carcer der Castra Praetoriae bringen um dich daran zu erinnern, wie ein wirklches Gefängnis aussieht? Und wieso willst du dann hier raus, wenn du draussen sowieso niemanden treffen willst? Geld hast du keins, du willst niemanden treffen, welchen Grund gibt es dann? Willst du dann dich alleine auf Roms Straßen durchschlagen? Ich gebe dir keine 2 Tage, bist du als Wasserleiche am Tiberufer gefunden wirst. sagte Crassus ernst und trocken. Wenn sie hier raus wollte, dann wollte sie irgendwohin. Entweder an einen bestimtmen Ort wo ihr geholfen wird, oder aber zu irgendjemanden, der ihr hilft. Nun galt es herauszufinden, was von beidem nun stimmte.




    Crassus machte Nadia vollkommen durcheinander und nervös, was sich wieder dabei äusserte, dass sie anfing mit ihren Fingern zu spielen, wie damals als die Praetorianer da waren und der Kerl ihr die ganzen Fragen stellte. In ihrem Kopf begann sich langsam wirklich alles zu drehen und sie wollte nicht mehr hier bleiben. Aufstehen und wegrennen, das war jetzt grade ihr Wunsch dem sie gerne nachkommen wollte. Es musste doch auch hier einen Weg rausgeben, sowas wie einen Hinterausgang oder etwas ähnliches. "Er hieß Ganymed, ich weiß nicht wer sein Herr ist oder war, ich weiß auch nicht was mit ihm ist, denn sei meiner Verhaftung damals habe ich ihn nicht mehr gesehen." Sie hoffte er würde sich damit nund zufrieden geben denn es war ja nur eine teilweise Lüge die sie benutzte. Hier war es dennoch ein Gefängnis und zwar ein großes, wenn auch kein dunkles. Sie wusste, dass sie es nicht lange aushalten würde hier drinne, aber sie musste wegen Cato, es blieb ihr keine andere Möglichkeit. Seine Fragen fürhten dazu, dass sie nervös zur Seite blickte. Sicher wollte sie wen treffen, sogar zwei Personen darunter einen gesuchten Mörder oder fast Mörder, wie man es sehen wollte. Wenn sie Hannibal finden könnte wusste sie, dass er ihr helfen würde. Er würde sie verstecken und er würde ganz sicher zu Cato gehen um ihm alles zu sagen. "Ich kenn mich in Rom aus und würde sicher nicht im Tiber landen. Ich war schon einmal dort draussen und würde es immer wieder schaffen auch ohne Hilfe." Aber sie wusste ja, dass sie Hilfe haben würde. "Wenn ich wirklich jemanden treffe wollte würde ich es nicht sagen für nichts auf der Welt nicht einmal wenn du versuchen würdest mich umzubringen oder wen anderen." Sie meinte ihre Worte mehr als ernst, denn sie hatte Hannibal ein Wort gegeben welches sie niemals brechen würde dafür fühlte sie sich ihm viel zu sehr hingezogen und Cato hatte ihr Wort auf ein Wiedersehen und ihre Liebe.

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