• Achja, klar, warum auch nicht?


    Crassus vollführte eine eigentlich nichtssagenden Handbewegung, doch trotzdem verstand ein Sklave, der zwei Becher holte. Diese hob er dann dem octavischen Sklaven hin, sodass er sie bequem befüllen konnte. Angesichts der Tatsache, dass es sich um eine doch recht große Amphore handelte sicherlich kein leichtes Unterfangen. Allerdings hatte Crassus einmal gehört, dass Wein, der lange geruht hat, nicht mehr so gut schmeckt, wenn er direkt vor dem Konsum noch einmal umgefüllt wird. Aus diesem Grund wollte er dann lieber kein Risiko eingehen.


    Immer wieder erstaunlich, was man nach langer Zeit wiederfindet. So habe ich zum Beispiel neulich mein erstes Gladius wiedergefunden, welches ich im Dienste des Kaisers bei der Legio IX trug.


    Crassus deutete dabei auf eine Wand, wo das Gladius hing. Es war ein typisches Gladius ohne jede Verzierung und das sich von tausend anderen in keinster weise abhob. Dafür allerdings auf hochglanz poliert.


    Inzwischen waren die Sklaven mit dem Einschenken fertig und reichten jedem der beiden Männer einen Becher. Crassus nahm seinen entgegen und prostete Victor zu:


    Auf die Vergangenheit, die täglich neu entdeckt werden kann!

  • Noch während Victor seinen Becher erhob, um Crassus Trinkspruch zu erwiedern, musste er an seinen eigenen Eintritt in die I. denken und vor allem wie weit dieser schon zurücklag.


    "Auf die Vergangenheit."

  • Ein wirklicher guter Tropfen den du da gefunden hast.


    meinte Crasuss nachdem er einen kleinen Schluck des kühlen Nass genommen hatte. Er war zwar, trotz seiner jahrelangen Erfahrung, alles andere als ein Weinexperte, aber einen guten Wein konnte er trotzdem von einem schlechten unterscheiden.

  • "Nur Schade, dass es da wo er herkommt nicht noch mehr von gibt. Nunja, das geht einem ja leider öfters so."


    Allerdings konnte es bei Wein durchaus sein, dass nochmal etwas neues vielleicht sogar etwas besseres entstand. Noch einen Schluck nahm Victor von dem Mamertiner, dann stellte er seinen Becher ab.


    "Nun, ich weiß du bist ein vielbeschäfigter Mann, aber ich bin es zur Zeit nicht. Also ich hoffe du kannst dir die Zeit nehmen und ich sie dir stehlen, sodass ich noch ein wenig um den heißen Brei herumreden kann?"

  • Mir kommt eine Ablenkung gerade recht und da ich gerade sowieso eine Pause machen wollte...


    Bei diesen Worten klappte er eine Wachstafel zu, die gerade noch vor ihm lag und schob sie zur Seite. Er hatte zwar nicht wirklich vor gehabt eine Pause zu machen, doch da er gerade sowieso eher weniger motiviert war, kam ihm Victors Besuch ganz recht.

  • Verstohlen lächelte der Octavier, diese Form der vorübergehenden Abswesenheit von Arbeitsmoral, die sich gerade bei Crassus offenbarte, kam ihm bekannt vor.


    "Wusstest du, dass einige von diesen wandernden Scharlatan-Haruspices schon den Untergang des Imperators samt seines kompletten Heeres orakelt haben? Ein Klient hat mir letztens etwas verstört darüber berichtet, wollte er doch eigentlich nur wissen, ob er lieber in Hühner oder eher Gänse investieren sollte. Seit der Einnahme von Edessa hat man als einfacher Bürger ja sogut wie nichts mehr gehört aus Parthien und die Gerüchteküche scheint langsam anzufangen, was neues auszukochen."

  • Ach! Crassus machte eine abwertende Handbewegung. Diese selbsternannten Wahrsager haben doch schon hunderte Male den Weltuntergang prophezeit Crassus machte eine Pause und sah sich demonstrativ um und so wie ich die Lage einschätze ist er bisher noch nicht eingetroffen. Zumindest nicht, wenn der Weltuntergang nicht in Form eines guten Weines und eines alten Freundes erscheint.


    Crassus lachte und nahm noch ein kleines Schlückchen aus seinem Becher.


    Allerdings stimmt es schon, dass in letzter Zeit die Informationen aus dem Osten eher spärlich Rom erreichen. Aber das ist für mich kein Grund zur Sorge. Ich habe mir sagen lassen, dass in dieser Jahreszeit das Meer sehr tückisch sein soll. Und wenn so ein Postschiff mal ausfällt, kann es natürlich mal vorkommen, dass wir erst Wochen später wieder neue Briefe aus dem Osten erhalten. Ich denke das sollte niemanden beunruhigen...

  • "Eigentlich solltem an denen verbieten sowas vorherzusagen, dass schürt doch nur Unruhe bei Leuten die nur selten richtig informiert werden und zu ungebildet sind um solche Scharlatane zu erkennen."


    Da er den Göttern versprochen hatte heute nicht den Weltuntergang zu verursachen, grinste Victor nur bei Crassus Scherz und nippte dann auch wieder an seinem Becher.


    "Nun du hast recht, wenn irgendwo Weltuntergang ist, dann wohl auf dem Meer im Winter. Wobei man das ausbleiben von Nachrichten wohl auch als gutes Zeichen sehen kann. Meistens schaffen es doch nur negative Gerüchte allen Widrigkeiten zu trotzen und sich in Windeseile zu verbreiten... Oder du willst mir gerade nur eine Ausrede dafür auftischen, dass deine Prätorianer die Kälte scheuen und lieber vor einem prasselnden Feuer einen faulen Lenz schieben."


    Ein wenig Necken konnte ja nicht schaden.

  • Wenn man schon im vorraus weiß, dass man ein Verbot nicht wirksam kontrollieren kann, kann man sich die Errichtung des Verbots auch gerade sparen.


    kommentierte Crassus knapp den Gedanke von Victor.


    Du durchschaust mich auch immer wieder. Dann hast du wahrscheinlich auch schon von den Plänen gehört, die sich mit dem Anschluß des Platzes vor dem Palatin an das palasteigene Hypocaustum beschäftigen? Ich dachte mir gerade im Winter wäre das für die wacheschiebenden Soldaten eine Bereicherung. Schließlich verdienen sie ja so wenig, dass sie sich adäquate Winterausrüstung kaum leisten können...

  • "Prinzipiell gebe ich dir Recht, aber es hätte auch Signalwirkung. Schliesslich kann man praktisch gesehen Taschendiebstahl auch nicht wirksam kontrollieren, trotzdem ist es verboten und jeder Dieb weiß wenn er erwischt wird was ihm blüht."


    Nunja, sollte wohl vorerst nur mal ein Gedankenspielchen bleiben, weshalb sich Victor dann auch nicht weiter damit befasste. Stattdessen frotzelte er lieber ein bisschen weiter.


    "Ohja, wobei man annehmen sollte, dass deinen Männern von dem billigen Wein den sie sich für ihren kargen Lohn kaufen wenigstens von innen warm wird. Ob es auch in Parthien ein herausragendes Weinanbaugebiet gibt? Oder sind die deshalb an unseren östlichen Provinzen interessiert?"

  • Wobei ja auch nicht explizit Taschendiebstahl verboten ist, sondern Diebstahl im Allgemeinen. Wenn man so spitzfindig ist, kann man den Fall, den du geschildert hast, sicherlich auch über den Paragraphen der 'üblen Nachrede' abdecken. Alles eine Frage der Vorstellungskraft.


    Du überschätzt den Lohn der Prätorianer bei weitem! Der reicht nicht einmal für billigen Wein während der Dienstzeit. Sie müssen immer Wochen sparen, damit sie sich nach dem Dienst ein Kännchen Wein leisten können... deswegen wirst du wohl auch alle Prätorianer immer nur nüchtern antreffen.


    Crassus verbarg sein leichtes Grinsen hinter seinem Weinbecher. Allein mit dem Donativa das er in der letzten Woche ausgeschüttet hat, könnte man sich wahrscheinlich alle Weinvorräte des Forums sichern:


    Puh, zumindest habe ich noch nie etwas von Weinsorten gehört, die aus diesem Landstrich kommen. Gibt es dort eigentlich nicht nur Wüste und noch mehr Wüste?

  • "Nunja meiner Meinung nach besteht schon ein Unterschied zwischen mutwillig falschen Vorhersagen den Imperator betreffend und übler Nachrede. Ist doch ersteres eindeutig eher geeignet den Frieden im Lande zu stören."


    Kamen sie wohl doch nicht los von dem Thema, naja auch egal.


    "Nüchterne Prätorianer, wo gibt es denn so was? Ich dachte immer die Art von Job kann man nur betrunken überstehen..."


    Mit einem neuerlichen Grinsen prostete Victor dem obersten Anti-Alkoholiker zu und runzelte dann ein wenig die Stirn.


    "Naja, ein wenig mehr als nur Wüste muss es da im Osten schon geben, sonst würden sie nicht solange Widerstand leisten. Wo wir gerade beim Geben sind... Hat sich schon was betreffs des Mordes am Consul ergeben? Etwas wovon du berichten darfst?"

  • Ach, so Spinner verteidigen doch wegen jedem Blödsinn das Stückchen Land, welches sie als Heimat bezeichnen. Mit rationalen Maßstäben kann man dort deshalb aber noch lange nicht etwas wertvolles finden. Aber sicherlich werden sie auch die ein oder andere Stadt haben, die es lohnt zu plü... von überflüßigem Schmuck zu befreien.


    Crassus überbrückte die Pause, die er benötigte um zu überlegen, was er über den Consul-Fall sagen könnte, in dem er einen kleinen Schluck trank.


    Natürlich hat sich schon etwas in dieser Acta getan. Nur wirst du sicherlich auch verstehen, wenn ich dich nicht über jede Einzelheit informieren kann. Aber so viel kann ich garantiert sagen: die Attentäterin, die den Consul tödlich verwundete, ist in der Obhut der Prätorianer und wurde auch schon befragt. Dadurch haben wir schon erste Verdachtsmomente, die den Täterkreis einschränken. Welcher Kreis das umfasst, kann ich dir freilich nicht mitteilen.
    Naja, wir arbeiten sehr gründlich. Diese Gründlichkeit benötigt allerdings ihre Zeit - was aber nicht heißt, dass wir keine Fortschritte machen.

  • "Nunja, vermutlich hat Crassus damals auch ein wenig mehr als nur die Aussicht auf militärischen Ruhm in den Osten gelockt... Interessante Vorstellung, dass eine römische Armee den Feind von überflüssiger Dekadenz befreit und damit vor sich selber rettet. Finde ich fast noch besser, als einen einfachen Verteidigungskreig zu führen."


    Dann hörte Victor den Erkenntnissen von Crassus zu und fand es zwar bedauerlich, dass er nicht alles erfahren durfte, zeigte aber Verständnis dafür.


    "Na das sind doch endlich mal gute Neuigkeiten in dieser Sache! Nun dass du mir nicht alles mitteilen kannst ist mir natürlich klar, darum werd ich auch nur noch eine Frage zu dem Thema stellen und dann nicht weiter in dich dringen... Zeichnen Verbindungen zwischen dem Attentat auf den Consul und dem auf die Virgo Vestalis Maxima ab?"


    Nun vielleicht würde diese Frage auch schon zu weit gehen, aber da Victor zum ertsen Mal seit langer Zeit nicht mehr an einer Quelle für Informationen saß, konnte niemand mehr so gut seine Neugier stillen - oder noch mehr anfachen - wie Crassus.

  • Dem bisherigen Erkenntnisstand nach, ist eine konkretere Verbindung unwahrscheinlich. Eine Verbindung ist zwar immer noch nicht ganz auszuschließen, aber ich kann mit einiger Sicherheit behaupten, dass eine Verbindung wohl auch nicht mehr zu Tage kommen wird.


    Crassus machte eine kurze Pause und nahm ein Schlückchen Wein zu sich.


    Ebenso steht das hinterhältige Attentat auf deine Person bisher in keinem Zusammenhang zu den anderen Anschlägen. Wobei ich zugeben muss, dass es etwas seltsam sein soll, wenn diese drei Attentate, die zeitlich so dicht auf einander gefolgt sind, nichts miteinander zu tun haben sollen. Naja, die Ermittlungen werden es ja früher oder später zeigen. Bis jetzt ist uns noch niemand entwischt...


    Das stimmte so zwar nicht ganz, hörte sich aber gut an. Richtig hätte es wohl so geheißen: 'Bisher wurde immer irgendjemand Dummes gefunden und hingerichtet.'

  • "Schade... um ehrlich zu sein. Eine hübsche aufgedeckte Verschwörung gegen die Spitzen der Gesellschaft wäre irgendwie... interessanter... als drei Auftraggeber die nur persönliche Ziele verfolgen."


    Mit einem müden Grinsen nahm Victor ebenfalls noch einen Schluck. Jetzt als Privatmann konnte er sich ja wieder solche überflüssigen Kommentare erlauben.


    "Wobei ich auch vermute, dass der Bauer der mich abgestochen hat wie ein Schwein nur ein Bauer war und deshalb zugestochen hatte, wovon er erzählt hat. Ganz davon abgesehen, dass die beiden anderen Attentate ganz offensichtlich von Profis erledigt wurden und nicht von Idioten."


    Als er noch einen letzten Schluck nehmen wollte fiel Victor auf, dass sein vorletzter leider sein letzter gewesen war und stellte dann seinen Becher ab.


    "Nun wenn du erlaubtst werde ich nochmal auf Parthia zurückkommen. Ungeachtet der dortigen landschaftlichen und kulturellen Reizlosigkeit befindet sich ja unser Imperator dort und gerade selbigen müsste ich wohl kontaktieren und um einen Poste noder ein Amt ersuchen, wenn ich nicht demnächst anfangen will schlechte Gedichte zu schreiben. Ich wäre dir sehr verbunden könntest du mit dem nächsten deiner Prätorianer-Kuriere auch einen Brief von mir mitnehmen."

  • Ehm, ja, das wäre bestimmt irgendwie interessanter.


    echote Crassus und fragte sich dabei, ob Victor noch ganz knusper war. Für diese Art von Scherz hatte er, als derzeitiger Hauptverantwortlicher in so ziemlich allen Sachen, nicht wirklich viel übrig.


    Eigentlich stellen wir ja keine Privatpost zu, aber ich denke da kann ich guten Gewissens eine Ausnahme machen. Hast du den Brief schon dabei? Snsonsten kannst du ihn auch an der Castra Praetoria abgeben lassen. Ich werde dann dafür sorgen, dass er mit der nächsten Lieferung Rom in Richtung Front verlässt.


    Crassus, der nicht so schnell trank wie Victor und darüberhinaus einen schier endlos großen Becher hatte, nahm ein Schluck aus seinem noch gefüllten Becher:


    Wirst du Iulianus in diesem Schreiben direkt um einen konkreten Posten bitten oder ihn allgemein fragen, ob er einen Posten irgendwo für dich hat?

  • Gerade als Crassus an einem Schreiben für Lucianus im speziellen, aber auch für die restlichen Kommandeure der Legionen im Norden saß, erhielt Crassus Lucianus' Brief. Nachdem ihn Crassus durchgelesen hatte, legte er die bisherigen Entwürfe auf die Seite und machte sich daran, einen neuen Brief nur für Lucianus zu schreiben.


    An
    Marcus Vinicius Lucianus
    Mogantiacum
    Germania


    Lucianus,
    wie du dir sicherlich vorstellen kannst, war meine Überraschung und Trauer als ich von dem Tod von Iulianus hörte, sicherlich nicht kleiner. Und meine Sorgen das Imperium betreffend stiegen fast ins unermeßliche.


    Doch bis jetzt haben sich diese Sorgen noch nicht bewahrheitet. Nachdem sich die Nachricht auch in der Bevölkerung verbreitet hat, kam es in Rom zwar zu Menschenaufläufen, aber diese verliefen größtenteils ruhig und gesittet ab. Die Lage scheint also hier in Rom ruhig und ich hoffe sehr, dass
    es keine trügerische Ruhe ist...


    Ebenso wie die Vigiles und die Cohortes Urbanae, kamen auch wir, die Prätorianer, dem letzten Wunsch von Iulianus nach, und schwörten unsere Treue auf Valerianus.
    Dass die Streitkräfte im Norden ebenfalls diesem Wunsch nachkommen, beruhigt mich sehr und lässt meine Sorgen etwas schrumpfen.


    Um deine andere Frage zu beantworten: Nein, der neue Imperator Caesar Augustus ist noch nicht in Rom angekommen. Es wird mit ihm auch erst in einigen Tagen bis Wochen gerechnet. Schließlich befindet er sich ja an der fernen Front und hat einen weiten Weg vor sich.
    Davon aber mal abgesehen muss ich gestehen, dass wir bisher von ihm auch noch gar keinen Brief erhalten haben... gewiss wird jedoch einer in den nächsten Tagen eintrudeln, in welchem er seinen Willen bekräftigt Iulianus Nachfolge anzutreten.


    Zum Senat kann man nicht viel sagen. Die Entscheidung ob sie Valerianus als neuen Kaiser annehmen ist zwar offiziell noch nicht getroffen, allerdings gehe ich davon aus, dass sie ihn in jedem Fall bestätigen werden. Falls nicht bin ich jederzeit bereit Iulianus Erbe bis zur Rückkehr des neues Augustus zu verteidigen und zu bewahren.


    Ich möchte die Zeilen mit einer Bitte schließen: halte mich auf dem laufenden, was die anderen Legionen im Norden machen und informiere mich, wenn sie ihre Treue geschworen haben. Ebenso halte mich bitte auf dem Laufenden, was die Lage der Bevölkerung in deiner Provinz betrifft. Barbaren jenseits des Limes könnten allzuleicht in Versuchung geraten Roms Situation heimtückisch auszunutzen.


    in Freundschaft und in bester Hoffnung für die Zukunft



    Crassus nahm den Brief noch einmal und las ihn durch, um sicherzustellen, dass er auch nichts vergessen hatte. An seinem Ende fiel ihm noch etwas ein, was er tatsächlich vergessen hatte.



    An
    Marcus Vinicius Lucianus
    Mogantiacum
    Germania


    Lucianus,
    wie du dir sicherlich vorstellen kannst, war meine Überraschung und Trauer als ich von dem Tod von Iulianus hörte, sicherlich nicht kleiner. Und meine Sorgen das Imperium betreffend stiegen fast ins unermeßliche.


    Doch bis jetzt haben sich diese Sorgen noch nicht bewahrheitet. Nachdem sich die Nachricht auch in der Bevölkerung verbreitet hat, kam es in Rom zwar zu Menschenaufläufen, aber diese verliefen größtenteils ruhig und gesittet ab. Die Lage scheint also hier in Rom ruhig und ich hoffe sehr, dass
    es keine trügerische Ruhe ist...


    Ebenso wie die Vigiles und die Cohortes Urbanae, kamen auch wir, die Prätorianer, dem letzten Wunsch von Iulianus nach, und schwörten unsere Treue auf Valerianus.
    Dass die Streitkräfte im Norden ebenfalls diesem Wunsch nachkommen, beruhigt mich sehr und lässt meine Sorgen etwas schrumpfen.


    Um deine andere Frage zu beantworten: Nein, der neue Imperator Caesar Augustus ist noch nicht in Rom angekommen. Es wird mit ihm auch erst in einigen Tagen bis Wochen gerechnet. Schließlich befindet er sich ja an der fernen Front und hat einen weiten Weg vor sich.
    Davon aber mal abgesehen muss ich gestehen, dass wir bisher von ihm auch noch gar keinen Brief erhalten haben... gewiss wird jedoch einer in den nächsten Tagen eintrudeln, in welchem er seinen Willen bekräftigt Iulianus Nachfolge anzutreten.


    Zum Senat kann man nicht viel sagen. Die Entscheidung ob sie Valerianus als neuen Kaiser annehmen ist zwar offiziell noch nicht getroffen, allerdings gehe ich davon aus, dass sie ihn in jedem Fall bestätigen werden. Falls nicht bin ich jederzeit bereit Iulianus Erbe bis zur Rückkehr des neues Augustus zu verteidigen und zu bewahren.


    Ich möchte die Zeilen mit einer Bitte schließen: halte mich auf dem laufenden, was die anderen Legionen im Norden machen und informiere mich, wenn sie ihre Treue geschworen haben. Ebenso halte mich bitte auf dem Laufenden, was die Lage der Bevölkerung in deiner Provinz betrifft. Barbaren jenseits des Limes könnten allzuleicht in Versuchung geraten Roms Situation heimtückisch auszunutzen.


    in Freundschaft und in bester Hoffnung für die Zukunft


    post scriptum: um die Sicherheit hier in Rom zu gewährleisten, werde ich in naher Zukunft wieder Offiziere ausschicken, die sich zwecks Rekrutierung einiger Männer umschauen werden. Deine Legion könnte auch davon betroffen sein. Sollten wir einige passende Kandidaten finden, gehe ich davon aus, dass du sie zum Wohle des Imperiums freigibst.

  • Dankend ließ ich mich zum officium des Praefecten führen und vorstellen. Schließlich nickte ich dem Hausherrn freundlich zu.


    Salve. Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen, um dem Problem, das hier anscheinend mit dem Wasseranschluss besteht, nachzugehen.

  • Crassus bot dem Gast mit einer einladenden Geste einen Sitzplatz an.


    Salve, Decimus. Ja, wir haben hier ab und an Probleme mit dem Wasseranschluß, das ist richtig. Ich hatte mich damals ja einmal mit Senator Purgitius darüber unterhalten. Ich denke du kommst wegen genau dieser Sache, oder?

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