• Balbus nickte. Sicherlich ein Rückschritt, vor allem auch finanziell, doch ging es ihm ja nicht um soetwas. Er wollte seinem Kaiser dienen und vor allem seine Verlobte schützen. Und das ging nicht, wenn er als Zivilist durch die Stadt lief.


    "Mir ist es egal in welcher Position, solange ich mich nützlich machen kann. Über eine bessere Position können wir später immernoch reden, wenn wir es geschafft haben Valerian sicher zu seinem Thron zu bringen."

  • Ja, darüber ließe sich bestimmt noch später reden. Wobei du mit Valerian auch etwas ansprichst, was mir noch einiges Kopfzerbrechen bereitet, schließlich müsste ich ja ihn darum bitten, dass er die Ernennung durchführt. Allerdings habe ich von ihm noch gar nichts gehört....


    Crassus nahm nachdenklich einen Schluck aus seinem Becher. In Anbetracht der Tatsache, dass er bisher von Valerian noch kein Wort gehört hatte, sollte es ihm wohl erlaubt sein, den Prudentier eigentverantwortlich zu ernennen. Sollte Valerian etwas dagegen haben, so sollte er diese Entscheidung eben rückgängig machen, Crassus würde sich nichts vorwerfen können,


    Also gut, ich werde deine Ernennung gleich morgen durchführen und veröffentlichen lassen. Crassus hob abermals seinen Becher: Auf eine gute Zusammenarbeit!

  • Balbus nickte. "Ich bin mir sicher, wir werden schon bald etwas von ihm hören."


    Er hob ebenfalls seinen Becher. "Auf gute Zusammenarbeit." Er zweifelte nicht daran, schliesslich waren die beiden jahrelang ein eingespieltes Team gewesen.

  • Abermals nahm Crassus einen großen Schluck aus seinem Becher. Da sich dessen Inhalt langsam dem Ende neigte, ließ er ihn von einem Sklaven gleich neu befüllen.


    Ach, da fällt mir ein, ich weiß noch gar nicht ob du es schon mitbekommen hast, aber wir haben schon einige Fortschritte gemacht, was den Anschlag auf deinen Vater angeht. Die Ermittlungen sind zwar noch lange nicht abgeschlossenn, aber wir haben zumindest schon einen wichtigen Meilenstein erreicht: wir haben die Attentäterin gefasst und schon verhört.

  • Sie ist irgendeine unbedeutende Hure aus trans tiberim. Offenbar handelte es sich um einen Auftragsmord. Doch wer die Auftraggeber waren ist noch nicht ganz klar. Sie konnte darüber keine eindeutige Angabe machen, sondern uns nur einige Hinweise liefern. Allerdings kreisen diese Hinweise den Kreis der Verdächtigen schon auch ein. Naja, auch wenn der Tod des Kaiser unsere volle Aufmerksamkeit fordert, so laufen die Ermittlungen natürlich weiter, sodass wir über kurz oder lang weitere Erfolge haben werden....


    Der Sklave war natürlich gut ausgebildet gewesen, erkannte die Knappheit von Balbus' Weinbecher und beseitigte diesen umgehend.

  • Balbus hörte zu und nickte. "Ich hoffe ich kann mit ihr sprechen?" fragte er. Er wollte sie nicht unbedingt sprechen, sondern sie eigentlich eher so lange zu Brei schlagen, bis sie ihm sagte, wer ihr den Auftrag gegeben hatte. Er hatte zwar selbst auch einige Verdächtige, doch konnte er sie ohne Grund natürlich nicht vom Felsen stürzen. Wenn allerdings diese Hure seine Verdächtigen bestätigen würde...

  • Du wirst sie noch sprechen können, ja gewiss, aber noch nicht sofort. Zu einem gegebenen Zeitpunkt wird es dir möglich sein dich solange mit ihr zu unterhalten, wie du nur möchtest.


    Natürlich war Crassus klar, dass Balbus sie womöglich sofort Töten würde, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekommen würde. Das konnte Crassus derzeit noch nicht zu lassen, dafür war sie momentan noch zu wichtig, war sie doch die derzeit beste und eigentlich einzige richtige Spur.

  • Balbus nickte. Schade war es natürlich, dass er sich nicht sofort um sie kümmern konnte, doch hatte das sicherlich Zeit. Früher oder später würde er mit ihren Innereien für eine neue Innendeko sorgen.


    "Gut." sagte er.

  • Offenbar war der Prudentius von den Nachrichten der letzten Minuten ziemlich mitgenommen. Zumindest ließen das seine sehr knappeen Reaktionen und Erwiderungen schließen. War auch nicht ganz unverständlich, wie Crassus fand.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass es für dich nur bedingt befriedigend ist, aber mit der Zeit wirst du noch zu deiner Rache kommen, dafür sorge ich. Er nahm einen Schluck aus seinem Weinbecher und sah dann aufforderungsvoll zu Prudentius. Wenn er noch etwas zu Besprechen hatte, konnte er es jetzt vorbringen.

  • "Es ist nicht an mir sie zu richten. Das ist Sache des Kaisers, immerhin ist der Mord an einem Consul ein Verrat an Rom. Ich bin sicher, Valerian wird sich in dieser Angelegenheit als würdiger Nachfolger seines Vaters beweisen können."
    Sagte er, auch wenn er hoffte, dass Valerian ein wenig weniger weich war als Iulian. Doch das würde sich mit der Zeit zeigen.


    "Soll ich dann direkt morgen zur Castra kommen und meinen Dienst aufnehmen?"

  • Crassus Lippen umspielte ein kurzes Grinsen.


    Die Auftraggeber und Drahtzieher - die womöglich auch große Namen haben - werden vom Kaiser in einem großen und öffentlichen Prozess gerichtet. Nicht aber ihre Handlanger und die ganzen kleinen Fische, die in diese Sache verstrickt sind. Die werden wohl nach und nach im Carcer der Prätorianer 'verschwinden'
    meinte er.
    Hm, ja, melde dich morgen in der Castra. Ich werde gleich morgen früh deine Ernennung bekannt machen, sodass die Wachen informiert sein sollten.

  • Und so war Callidus dem Sklaven gefolgt und in das Büro von Crassus gebracht worden, wo er den Patron antraf.


    > Caecilius Crassus, ich grüße dich! Ich hoffe, du hast einen Moment Zeit für mich, denn ich habe ein Anliegen, das auch dich betreffen sollte. Deshalb nur überließ ich es nicht dem ab epistulis, sondern kam selbst zu dir. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Salve Aelius. begrüßte Crassus seinen Gast, über dessen Ankunft er erst unmittelbar vor seinem Eintreten informiert worden war. Aber für seine wichtigsten Klienten nahm sich Crassus natürlich immer die nötige Zeit, egal wie beschäftigt er gerade war.


    Natürlich habe ich einen Moment Zeit für dich. Bitte setz dich doch.


    Crassus nahm auch seinerseits wieder platz und wartete dann gespannt darauf, dass der Aelier mit seinen Ausführungen fortfahren würde.

  • Callidus kam der Aufforderung nach und setzte sich auf den gewisenen Platz, bevor er begann.


    > Ich habe einen persönlichen Brief des Valerianus erhalten, der sich auf dem Weg nach Rom befindet. Er wies mich an, ihm eine Liste von Männern zukommen zu lassen, die sich für den persönlichen Schutz des Augustus eignen. Er will dabei auf die legio I zurückgreifen, die dem Kaiserhaus durch besodnere Treue nahesteht. Doch wollte ich bei dieser Aufgabe insbesondere nicht nur Empfehlungen des Legionskommandanten haben, sondern deine Einschätzungen, sofern dir Männer aus den Reihen bekannt sind. Ich werde aber auch veranlassen, dass mir Tiberius Vitamalacus eine Liste zukommen lässt. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Hm, ahja, von der Prima.


    Crassus verstummte. Ihm fielen sofort wieder die Berichte der Tribune ein, die von der "Rekrutierung" aus den Reihen der Prima in Parthia handelten. Diese waren ja nun wirklich alles andere als schmeichelhaft oder in irgendeinerweise vorteilhaft gewesen.


    Interessant, dass Valerian explizit die Prima anspricht, wo sich diese Legion doch gerade bei der letzten Rekrutierung, die in Parthia hätte vorgenommen werden sollen, so negativ hervorgetan hat. Ich weiß nicht ob du das mitbekommen hast, doch sollen sich dort Legionäre der Prima geweigert haben, in den Dienst der Garde zu treten.


    Dass diesbezüglich schon Ermittlungen angelaufen waren, musste Crassus ja nicht extra erwähnen. Das sollte selbstverständlich. Denn das Verhalten der Prima war alles andere als nachvollziehbar gewesen. Bisher war nämlich jeder Legionär dem Ruf des Kaisers zur Garde gefolgt. Jeder, bis auf die Männer der Prima. Aber dieser Fall trat auch erst ein, nachdem der Tiberier das Kommando über die Prima übernommen hatte. Ein Zufall?
    Crassus nahm sich vor, am nächsten Tag die bisherigen Berichte über den Patrizer zu Gemüte zu führen. Er sollte die Ermittlungen in diese Richtung verstärken lassen...

  • Crassus sah den Aelier verblüfft. In der Tat hatte Callidus von diesen Vorfällen nichts vernommen, doch erschienen sie ihm äußerst interessant.


    > Nein, davon ist mir nichts bekannt. Doch angesichts solcher Vorfälle erachte ich es als besser, wenn du die Liste, die Tiberius Vitamalacus anfertigen soll, zuvor einblickst. Vielleicht versucht der Tiberier gewisse seiner Leute in den Palast zu bekommen, die dir weniger geeingnet erscheinen. <


    Tatsächlich waren die Schilderungen des Caeciliers bedenklich. Tiberius war mit der unter dem Augustus geführten Legion im Rücken ein gewiss mächtiger Mann. Und solche neigten auch zu eigenen Ambitionen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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