Porta Regiae (Jeder Nicht-Priester, der die Regia betritt, muss hier vorbei)

  • Zitat

    Original von Mimithe
    Mimithe biss sich auf die Lippe. Das hätte sie ja gleich wissen können! Man war eben schlauer, wenn man lesen konnte. Sicher stand hier irgendwo, dass sich alles nur um die römischen Götter drehte und andere nicht geduldet wurden. Betröppelt sah sie den Mann an.
    "Bitte", sagte sie.
    "Ist wichtig. Meine kleines Bruder ist in Germanien noch. Götter das müssen wissen, damit sie beschützen können ihn wenn ich nicht da. Ich verrate auch zu niemand was du zu mich sagst. Bitte!"


    Mercurinus Augen verengen sich ein wenig und er fragt sich, welchen Teil seiner Antwort sie nicht verstanden hat. Doch er besinnt sich auf seine Aufgabe, atmet einmal tief durch und spricht dann langsam und etwas lauter als sonst, auf dass sie seine Worte versteht: "Wenn du die Götter um Schutz bitten möchtest, dann stehen dir fast alle Tempel Roms offen. Der Gott, welchen du hierfür um seine Gunst bitten solltest, ist Mars. Er hat einen großen Tempel am Forum Augustum und hält seine schützende Hand über alle Rö...mer... und auch über andere, die ihn bitten. Je nach dem, wie alt dein Bruder ist, so kannst du auch Cuba oder Statanus, die Schutzgötter der Kinder, um ihre Gunst bitten."

  • Eines schönen Tages begab sich Milo mit nur seinem Sklaven Hermes im Gefolge zur Regia des Cultus Deorum. Zuvor hatte er noch einige Zeit auf den Märkten verbracht und sich neben einigen neuen Schriftrollen auch neues Schuhwerk und Stoff für neue Kleidung zugelegt. Hermes trug noch schwer an diesen Einkäufen und blieb stets ein Stück hinter seinem Herrn zurück. Nach einigem Suchen fand Milo das Officium zur Anmeldung und blieb vor dessen Tür stehen. Kurz überprüfte der Patrizier mit Hilfe des Sklaven den Sitz seiner schlichten Toga. Dann sammelte er sich und klopfte an.

  • Die Sonne scheint an diesem lauen Sommertag heiß auf die urbs aeterna herab, doch in der Regia des Cultus Deorum herrscht wie üblich Schatten vor und auch die Hitze hält sich in Grenzen. So könnte man Mercurinus Arbeit beinahe als angenehm betrachten, würde sie nicht immer wieder durch das Klopfen der Besucher unterbrochen. Als Scriba des Rex Sacrorum hat Mercurinus eigentlich genug zu tun, doch solange im Cultus Deorum akuter Personalmangel herrscht - und zwar in allen Reihen - so lange muss jeder Opfer bringen, auch er. Auf das Klopfen hin legt er daher seinen Griffel neben die Wachstafel. "Ja, bitte?"

  • Milo gab seinem Sklaven einen dezenten Wink, woraufhin dieser sich erleichtert an einen schattigen Platz in der Nähe begab, um sich dort mit den schweren Einkäufen niederzulassen und auszuruhen. Der Patrizier selbst öffnete draufhin die Tür und trat einen Schritt in den Raum hinein. Sein Blick wanderte flüchtig über das hiesige Möbilar und auch kurz über die auf dem Schreibtisch ausgebreiteten Dokumente. Schließlich kam er zum Ruhen auf dem dahinter sitzenden Mann, den Milo nun mit höflicher Zurückhaltung grüßte.
    "Salve. Ich bin Titus Flavius Milo und möchte mich nach der Möglichkeit einer weltlichen Anstellung im Cultus Deorum erkundigen. Bin ich dazu hier an der richtigen Stelle?"
    Er musterte den Mann unauffällig, konnte jedoch keine für ihn aufschlussreichen Hinweise auf dessen hohe oder niedrige Stellung in dieser umfangreichen Institution entdecken.

  • Mercurinus mustert den Mann unverholen, erst recht, nachdem er seinen Namen genannt hat. Er erinnert sich noch gut an die beiden letzten Flavier, welche dem Cultus Deorum als Priester beitreten wollen, dazu der Sacerdos Flavius Gracchus, das macht schon einen recht hohen Anteil dieser Gens im Cultus Deorum aus. Möglicherweise steckt ein familiäres Interesse dahinter, doch Mercurinus ist nicht befugt, über so etwas zu entscheiden, vor allem in Zeiten des Personalmangels. Doch er würde den Rex Sacrorum darüber informieren und diese Gens im Auge behalten.


    "Salve, Flavius Milo. Bitte nimm Platz. Kann ich dir etwas zu Trinken anbieten?" Er steht auf und holt die Kanne mit sehr stark verdünntem Wein und einen Becher für den patrizischen Besucher. Nachdem er eingeschenkt hat setzt sich Mercurinus selbst wieder. "Gibt es eine spezielle Anstellung, an welche du gedacht hast? Es ist wohl kein Geheimnis, dass der Cultus Deorum momentan unterbesetzt ist, daher werden vor allem Stellen in der Verwaltung auch an Personen vergeben, welche sich nicht direkt in den Dienst der Götter stellen möchten. Liegt dir eher der Umgang mit Schriften und Tabulae oder eher der mit Menschen? "

  • "Vielen Dank."
    Dankbar nahm Milo auf der angebotenen Sitzgelegenheit Platz, da seine Füße von dem langen Aufenthalt auf den Märkten mittlerweile nun doch ein wenig ermüdet waren. Auch den ihm gereichten Wein nahm der Patrizier erfreut an und trank einen erfrischenden Schluck aus seinem Becher. Er stellte das Getränk wieder beiseite und blickte aufmerksam zu Mercurinus. Milo schätzte ihn als ein kompetentes Gegenüber ein, da der Mann sofort zur Sache kam und nicht willens schien, groß um die Dinge herum zu reden. Über die Tatsache, dass dieser sich selbst vorzustellen schlichtweg versäumte, sah Milo daher auch großzügig hinweg und kam ebenfalls direkt zum eigentlichen Thema.
    "Nun, wie es Fortuna wollte, ergab sich vor geraumer Zeit an ihrem Feiertag ein Gespräch zwischen mir und einem Septemvir. Mein Interesse an der Organisation des Cultus Deorum kam zur Sprache und er erwähnte daraufhin die Möglichkeit, dass vermutlich durchaus ein Scriba gebraucht werde. Für die Verpflichtungen eines Sacerdos Publicus empfinde ich mich persönlich nicht als geeignet. Doch wie auch jedem anderen anständigen Bürger Roms liegt mir natürlich sehr daran, dass dem Dienst an den Göttern Genüge getan wird. Aus diesem Grund und da ich noch vielfältige Erfahrungen für meinen künftigen Werdegang machen möchte, erscheint mir eine solche Tätigkeit in der Verwaltung des Cultus Deorum optimal."
    Er überlegte kurz.
    "Welcher Art Referenzen sind in diesem Zusammenhang nun interessant? Ich bin der Sohn des Senators Secundus Flavius Felix, wuchs jedoch bei Zieheltern in der schönen Stadt Baiae auf. Dort wurde mir selbstverständlich eine klassische Ausbildung zuteil, in der ich alles für meinen Platz in der Gesellschaft notwendige lernte. Seit meiner Ankunft in Rom habe ich für die Dauer einer Amtsperiode als Scriba des damaligen Aedilis Plebis Spurius Purgitius Macer gearbeitet. Sämtliche von ihm aufgetragenen Aufgaben konnte ich zu seiner vollen Zufriedenheit erledigen. Dabei handelte es sich inhaltlich natürlich um Angelegenheiten des Aedilats, die denen des Cultus Deorum vermutlich teilweise sehr verschieden sind. Ich widmete mich sowohl dem direkten Umgang mit Menschen als auch der eingehenden Beschäftigung mit Schriftrollen und Wachstafeln. Vorlieben habe ich dabei nicht entwickelt, wobei mir jedoch eine gesunde Mischung von beidem am angenehmsten erschien."

  • Als der Patrizier den Septemvir erwähnt, weiß Mercurinus sofort worum es geht. Valerius Victor war der Septemvir gewesen, der Mercurinus auch schon auf den potentiellen Scriba angesprochen hatte - welcher auch sonst, außer dem Valerier findet kaum ein Septemvir den Weg in das Officium, ebenso wie die wenigsten anderen Collegiumsmitglieder. Diese Referenz hilft mindestens ebenso gut, wie Milos Patrizierstatus, doch nur mit Beziehungen und Status lässt Mercurinus niemanden in die Verwaltung des Cultus Deorum. Daher hört er sich aufmerksam den Werdegang des jungen Flaviers an. Allein seine Aussage zum Umgang mit Menschen hätte Mercurinus noch nicht von der Tauglichkeit eines Patriziers überzeugt, doch dass Milo sich nicht zu fein für einen Scriba-Posten ist, spricht auf alle Fälle für ihn.


    Da die Personalsituation miserabel ist, verzichtet Mercurinus darauf, bei Senator Purgitius nachfragen zu wollen und entschließt sich, dem jungen Mann eine Chance zu geben. "Ich schätze, ich kann dir eine gute Mischung aus beidem anbieten." Er breitet seine Arme aus. "Hier in diesem Officium. Momentan verrichten verschiedene Scribae ihren Dienst in der Anmeldung, ganz einfach aus dem Grund, weil wir zu wenig Personal haben, um es voll zu besetzen. Natürlich ist das auf Dauer keine Lösung, wir alle haben eigentlich andere Aufgaben, welche zur Zeit etwas vernachlässigt werden und dieser Teilzeitdienst wird der Arbeit hier auch nicht gerecht. Die Aufgaben sind vielfältig. Es geht nicht nur darum, ankommende Personen in die richtigen Officien weiter zu schicken, sondern auch möglichst viele ihrer Fragen zu beantworten. Das können Fragen zur Ausbildung im Cultus Deorum sein, Fragen zu Ritualen und Opfern oder manchmal auch zu Dingen, mit denen wir eigentlich überhaupt nichts zu tun haben. Dazu kommen einige Verwaltungsaufgaben und manchmal auch der ein oder andere Brief, welcher im Auftrag eines Collegium versendet werden muss. Du würdest natürlich eine umfassende Einweisung erhalten. Was meinst du, wäre diese Aufgabe etwas für dich?"

  • Milo sah sich aufmerksam um und musterte die ihm soeben angebotene Arbeitsstätte. Es sah wahrlich nicht nach wenig Arbeit aus und er ahnte, dass das zugehörige Scribagehalt in keinem Verhältnis dazu stand. Doch da seine Motivation ohnehin nicht im Pekuniären lag, nickte er nachdenklich und blickte den Scriba schließlich wieder an.
    "Das klingt nach einer anspruchsvollen und vielseitigen Beschäftigung. Ich würde diese Herausforderung sehr gerne annehmen. Die notwendigen Kenntnisse für die Beantwortung der auftretenden Fragen werde ich mir gegebenenfalls gerne noch zu eigen machen und vervollständigen. Doch bevor ich endgültig zusage, stellt sich natürlich noch die Frage nach der zugehörigen Entlohnung. Kannst du mir darüber eine Auskunft geben?"

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Mercurinus Augen verengen sich ein wenig und er fragt sich, welchen Teil seiner Antwort sie nicht verstanden hat. Doch er besinnt sich auf seine Aufgabe, atmet einmal tief durch und spricht dann langsam und etwas lauter als sonst, auf dass sie seine Worte versteht: "Wenn du die Götter um Schutz bitten möchtest, dann stehen dir fast alle Tempel Roms offen. Der Gott, welchen du hierfür um seine Gunst bitten solltest, ist Mars. Er hat einen großen Tempel am Forum Augustum und hält seine schützende Hand über alle Rö...mer... und auch über andere, die ihn bitten. Je nach dem, wie alt dein Bruder ist, so kannst du auch Cuba oder Statanus, die Schutzgötter der Kinder, um ihre Gunst bitten."


    Gar nicht mehr freundlich sah der Mann aus, von dem man ihr erzählt hatte, er sei freundlich. Sie schob die Unterlippe etwas vor und schmollte ein wenig, dabei sah sie ihn mit ihren großen Kulleraugen ganz traurig an und schniefte. Mars also, der Kriegsgott, der die Legionen in ihrem Tun unterstützte. Den sollte sie bitten? Irgendwie schien ihr der gute Mann nicht ganz auf der Höhe zu sein. Mimithe sah ihn verwirrt an, nickte dann aber, als er ihr zwei weitere Namen nannte.
    "Cuba und Statanus. Wie ich kann finden Haus von dieses Götter für Kinder?" wollte sie wissen.

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "Das klingt nach einer anspruchsvollen und vielseitigen Beschäftigung. Ich würde diese Herausforderung sehr gerne annehmen. Die notwendigen Kenntnisse für die Beantwortung der auftretenden Fragen werde ich mir gegebenenfalls gerne noch zu eigen machen und vervollständigen. Doch bevor ich endgültig zusage, stellt sich natürlich noch die Frage nach der zugehörigen Entlohnung. Kannst du mir darüber eine Auskunft geben?"


    Diese Frage hat Mercurinus befürchtet, auch wenn er natürlich darauf vorbereitet ist. Die Gehälter im Cultus Deorum sind verglichen mit Stadtverwaltungen eher mager und das obwohl kaum weniger Arbeit dahinter steckt, im Gegenteil. Bei den Sacerdotes funktionniert dieses Konzept natürlich, dem Cultus Deorum schließt man sich nicht wegen der Sesterzen an. Doch Mercurinus redet nicht lange um den heißen Puls herum, entweder der Flavier würde zusagen oder ablehnen, Verhandlungsspielraum gibt es sowieso nicht. "Das Gehalt ist das eines Scriba und damit auf 20 Sesterzen angesetzt."

  • Milos Augenbrauen wölbten sich leicht, während er den Scriba nachdenklich betrachtete. Mit einem geringen Gehalt hatte er natürlich gerechnet. Doch dass dieses tatsächlich demjenigen der Scribae entferntester Provinzen entsprach, erstaunte ihn nun doch.
    "Nur 5 Denare? Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass der Cultus Deorum über Personalmangel zu klagen hat. Der Aedil zahlte mir das achtfache. Ist es denn nicht möglich, den Lohn etwas anzuheben und ihn der umfangreichen, zu leistenden Arbeit anzugleichen? Ich verlange sicher kein kaiserliches Gehalt und gebe mich auch mit weniger als in meiner letzten Beschäftigung zufrieden. Doch mir scheint die Diskrepanz in diesem Fall besonders groß zu sein."

  • Er hat es geahnt. Doch für Gehaltsverhandlungen ist Mercurinus der falsche Ansprechpartner. "Die Gelder im Cultus Deorum fließen schon seit jeher in geringem Maß, nicht zuletzt, weil der Dienst an den Göttern lange Zeit als Nebentätigkeit von Magistraten und Beamten ausgeführt wurde. Es ist eine Gradwanderung zwischen überhaupt Menschen zum Dienst im Cultus Deorum zu bewegen, gleichzeitig jedoch zu verhindern, dass dieser Dienst als reine Geldquelle angesehen wird, wie es so oft in hohen Verwaltungsposten der Fall ist. Die Verehrung der Götter ist eine Pflicht oder eine Berufung, doch beides ist heutzutage leider eher selten." Der Scriba bemerkt, dass er nun doch noch ins Geschwafel abgedriftet ist und kommt zum eigentlichen Anliegen zurück. "Ich kann leider nicht über eine Anhebung entscheiden. Alles was ich tun kann ist dir anzubieten, mit dem Collegium zu sprechen und zu versuchen den Pontifices die dringliche Notwendigkeit eines Scriba für die Anmeldung verständlich zu machen."

  • Zitat

    Original von Mimithe
    "Cuba und Statanus. Wie ich kann finden Haus von dieses Götter für Kinder?" wollte sie wissen.


    Als Scriba des Rex Sacrorum ist Mercurinus völlig unbeeindruckt von großen Kulleraugen und Schniefen. Die Dinge, die er schon alle in seinem Dienst erlebt hat sind trotz seines Alters beachtlich und darunter finden sich wirklich schlimmere. "Cuba und Statanus werden am Hausaltar oder an Schreinen verehrt. Man findet sie in den Gassen der Stadt." So ein ganz klein bisschen wird der Scriba dann doch noch weich. "Aber ich würde dir zusätzlich dennoch ein Opfer für Mars empfehlen. Er schützt die Menschen vor allerlei Widrigkeiten, vor allem auch die jungen Männer."

  • Milo runzelte die Stirn und musterte sein Gegenüber. Er ahnte, dass dieser schon mehr Zeit im Cultus Deorum verbracht hatte, als gut für ihn war. Vermutlich arbeitete auch Mercurinus Tag und Nacht für einen Hungerlohn.
    "Natürlich ist der Dienst an den Göttern ein besonderer. Doch ein Scriba ist wohl kaum als ein Diener der Götter anzusehen, sondern vielmehr als der Angestellter einer Institution. Und als solche sollte der Cultus Deorum seine Lohnpolitik vielleicht durchaus einmal überdenken. Es dürfte wenige Menschen geben, die sich zu dieser Art von Arbeit tatsächlich in solchem Maße berufen fühlen, als dass sie es so gut wie ohne Gegenleistung auszuführen bereit sind. Mit dem Amt eines Priesters ist das kaum vergleichbar."
    Er hielt kurz inne, überlegte und lenkte dann doch endgültig ein.
    "Dennoch soll dies meiner Beschäftigung nicht im Wege stehen. Ich willige ein, trotz des niedrigen Gehalts. Falls sich dahingehend in näherer Zukunft jedoch eine positive Änderung einstellen würde, wäre mir das nichtsdestotrotz natürlich sehr recht."

  • Mercurinus fällt ein kleiner Felsbrocken vom Herzen. Mit Milos Zusage würde endlich das Officium voll besetzt sein und Mercurinus könnte seine eigentliche Arbeit wieder tagsüber erledigen und müsste nicht fast jede Nacht Sonderschichten für den Rex Sacrorum schieben. Natürlich hat der Patrizier in Bezug auf die Gehälter der Scribae recht, doch wer ist Mercurinus schon, sich groß darüber Gedanken zu machen. Als Scriba des Opferkönigs verdient er mittlerweile sogar besser, doch wie lange hatte er sich in den untersten Stufen des Cultus Deorum abgerackert, bis es soweit gewesen war.


    Er lächelt freundlich und nickt. "Wunderbar. Ich verspreche dir, dass ich mich für ein angemesseneres Gehalt einsetzen werde. Ab wann möchtest du anfangen? An deinem ersten Tag wird dich ein Scriba in alles einweisen. Natürlich wirst du auch danach noch alles fragen können, was dir nicht klar ist. Mein eigenes Officium ist nur zwei Türen weiter und in der Regel bin ich von früh Morgens bis spät Abends in der Regia. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass du dich schon bald auskennen wirst, so kompliziert ist es dann doch nicht."

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Als Scriba des Rex Sacrorum ist Mercurinus völlig unbeeindruckt von großen Kulleraugen und Schniefen. Die Dinge, die er schon alle in seinem Dienst erlebt hat sind trotz seines Alters beachtlich und darunter finden sich wirklich schlimmere. "Cuba und Statanus werden am Hausaltar oder an Schreinen verehrt. Man findet sie in den Gassen der Stadt." So ein ganz klein bisschen wird der Scriba dann doch noch weich. "Aber ich würde dir zusätzlich dennoch ein Opfer für Mars empfehlen. Er schützt die Menschen vor allerlei Widrigkeiten, vor allem auch die jungen Männer."


    Mimithes Gesicht hellte sich etwas auf und sie schenkte dem Mann ein kurzes Lächeln.
    "Hm... Ähm... Wie man opfert Göttern Roms?" fragte sie kleinlaut, als der Scriba ihr schon mal erklärt hatte, wo man überhaupt zu diesen Göttern beten konnte. Wo er ihr gerade das mit Mars geraten hatte, sah Mimithe ihn verblüfft an.
    "Aber Mars ist doch römisches Gott für Krieg, nicht? Wie er dann kann beschützen Germane, wo er sicherlich gutheißt wenn die Legionen marschieren vor?" wollte sie wissen und sah den Mann fragend an.

  • Zitat

    Original von Mimithe
    Mimithes Gesicht hellte sich etwas auf und sie schenkte dem Mann ein kurzes Lächeln.
    "Hm... Ähm... Wie man opfert Göttern Roms?" fragte sie kleinlaut, als der Scriba ihr schon mal erklärt hatte, wo man überhaupt zu diesen Göttern beten konnte. Wo er ihr gerade das mit Mars geraten hatte, sah Mimithe ihn verblüfft an.
    "Aber Mars ist doch römisches Gott für Krieg, nicht? Wie er dann kann beschützen Germane, wo er sicherlich gutheißt wenn die Legionen marschieren vor?" wollte sie wissen und sah den Mann fragend an.


    'Ach herrje.' schießt es Mercurinus durch den Sinn. Doch er lässt sich nichts anmerken und übt sich in der Geduld, welche er in diesem Officium schon so lange perfektionniert hatte. "Den Göttern Roms opfert man, in dem man ihnen Gaben darbringt. Dies können unblutige Opfer wie Blumen, Opferkuchen oder auch Sesterzen sein, oder aber auch Tiere, welche für sie geschlachtet werden. Soweit ich weiß sind Kekse und Wein für Mars immer eine gute Wahl." Dass sie sich mehr würde leisten können glaubt Mercurinus nicht.


    "Unsere Götter sind nicht so einfach gestrickt, wie unsere 'Feinde' das gerne behaupten. Dass Mars unsere Legionen beschützt und ihnen voran schreitet ist nur einer seiner vielfältigen Aspekte. Du musst wissen, vor langer Zeit, als Rom noch mehr von der Landwirtschaft abhängig war, da verehrten wir Mars noch mehr in seiner Person als Silvanus, welcher unsere Felder und unser Vieh beschütz. Mars ist auch unser Stadtvater und daher für den Schutz alle Römer und Bürger des Imperiums zuständig. Er gibt zudem uns Männern unsere Manneskraft und sorgt dafür dass die männlichen Tiere die weiblichen begatten. Außerdem gilt er uns als Fluchgott und als Rächer. Und nicht zuletzt schaut er nach den jungen Männern, die ja bekanntlich allerlei Flausen im Kopf haben, und achtet darauf, dass ihnen nichts geschieht. Wenn du das noch genauer wissen möchtest, auch, wie das mit dem Opfern abläuft, dann wendest du dich am besten an einen Sacerdos im Tempel des Mars. Dort wird man dir sicherlich noch besser weiterhelfen können."

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Er lächelt freundlich und nickt. "Wunderbar. Ich verspreche dir, dass ich mich für ein angemesseneres Gehalt einsetzen werde. Ab wann möchtest du anfangen? An deinem ersten Tag wird dich ein Scriba in alles einweisen. Natürlich wirst du auch danach noch alles fragen können, was dir nicht klar ist. Mein eigenes Officium ist nur zwei Türen weiter und in der Regel bin ich von früh Morgens bis spät Abends in der Regia. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass du dich schon bald auskennen wirst, so kompliziert ist es dann doch nicht."


    "Sehr schön, dann sind wir uns also einig." willigte Milo ein. Auf die Frage nach seinem gewünschten Arbeitsbeginn musste er nicht lange überlegen.
    "Ich kann morgen schon anfangen, da meine Zeit momentan nicht anderweitig gebunden ist. Reicht das, um einen Scriba für die Einweisung zu bestellen?"
    Er schmunzelte leicht, da er nicht wirklich annahm, dass dies ein Problem sein könnte. Nach seinem Eindruck war man hier nur allzu froh, einen Teil der Arbeit endlich entbehren zu können.
    "Wenn es sonst nichts weiter gibt, wären meine Fragen vorerst geklärt. Alles weitere lässt sich sicher morgen mit meinem Einweiser noch in Erfahrung bringen. Dann möchte ich dich auch nicht länger von deiner Arbeit abhalten. Oder gibt es von deiner Seite noch etwas zu sagen?"

  • "Dies wäre alles." Die Erleichterung ist Mercurinus anzusehen. "Ein Scriba für morgen wird sich auf jeden Fall finden lassen. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Tag, wir werden uns morgen sicher sehen. Mögen die Götter mit dir sein, Flavius Milo."

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