Casa Prudentia ~Mogontiacum~

"Hmm, das Bruststück der Perlhühner ist einfach am besten..." Die gute Laune war heute nicht mehr von mir wegzudenken.
Während dem Essen überlegte ich, was ich noch sagen könnte...

"Und wie ist das bei dir so... mit Männern?"

"Was würde er wohl von mir halten...?
Oder du?", wagte ich zu fragen.

"Ich frage mich lediglich,... was du von mir als Heiratskandidat halten würdest?", sagte ich und schaute sie hoffnungsvoll an.
Nun gab es kein zurück mehr.

Irgendwie fiel es mir unglaublich schwer, zu sagen, was ich ihr wirklich sagen wollte.

"Weisst du, Valeria, ich glaube du geniesst in meinem Herzen einen weitaus höheren Stellenwert, als du denkst."

Ich nahm einen Schluck Wein, mein Mund fühlte sich irgendwie trocken an.

Ich holte Luft. Ich hoffte, sie würde keine negativen Gedanken davontragen.
"Mir ist einiges klar geworden. Die letzten Wochen waren für mich die schönsten seit langem und selten habe ich mich so sehr auf eine Reise gefreut wie auf die bis nach Mogontiacum."

Es waren doch bloss drei Wörter, die mir auf dem Herzen lagen, warum so zögerlich?
Weil die drei Wörter vielleicht vieles verändern könnten! Doch ob postitiv oder negativ war mir jetzt egal.

"Valeria... ich liebe dich.", kam es ein wenig zögerlich aus meinem Mund.

Oh, Mann! Jetzt hatte ich es tatsächlich gesagt. Ich blickte die ganze Zeit in ihre Augen und hoffte, sie würde nicht überreagieren oder was auch immer. Mein Mund war staubtrocken, während ich so sehr darauf hoffte, keinen Fehler gemacht zu haben. Doch wenigstens war ich ehrlich.

Der Bote überbrachte den Brief und verschwand kurz danach wieder.

Ich klopfte und gab den Brief ab.

Commodus schaute kurz in der Casa seiner Tochter vorbei, doch statt ihr fand er einen Brief, der an ihn gerichtet war. Er nahm ihn mit.

Da sich diese kleine Casa noch immer im Besitz der Familie befand, hatte Commodus beschlossen sie in Zukunft zu benutzen, wenn er sich geschäftlich im Mogontiacum aufhielt.

So kam er an diesem Tag her um nach dem Rechten zu sehen und einige Anweisungen für die Sklaven zu hinterlassen. Als er wieder ging, hängte ein Sklave gerade ein Schild neben der Tür auf.

Nach dem Aufenthalt in Rom und auf dem Weg von der CCAA in die CAT machte Commodus einen kurzen Zwischenstopp in Mogontiacum. Er wollte kurz in der Curia vorbeischauen und einige kleinere Dinge erledigen.

Zwischen einigen Gängen zu diversen Geschäften machte er eine Rast in der Casa um dort auch nach dem Rechten zu sehen.

Auch wenn Commodus sich eigentlich vorgenommen hatte nur noch selten nach Mogontiacum zu kommen, hatte er das Gefühl hier mittlerweile mehr Zeit zu verbringen wie auf dem heimatlichen Landgut.

So begab es sich, dass er nun bereits seit über einer Woche hier war und diversen Geschäften nachging.

Crispus näherte sich ehrfürchtig der Casa Prudentia. Er wusste von Gerüchten, dass der Senator zu Hause war. Trotzdem zwang ihn seine Pflicht, zumindest nachzufragen. Nicht, dass der Senator Verbrecher beherbergte...und schon gar nicht mitten in der Nacht!

*KLOPF KLOPF*