• Der Centurio seinerseits schmunzelte nur und hielt seine Antwort sehr kurz ...


    "Kriegsrecht, Helvetius, Kriegsrecht! Das bedeutet alles was der Kaiser zur Zeit vermissen würde wären Geld und mehr Soldaten! Solange der fette Kaiser also nicht abdankt sind wir eine Stadt voller vorbildlicher Loyalisten!"

  • Die beiden tatsächlichen Bürokraten, namentlich der iulische Duumvir und der sulpicische Hafenverwalter, folgten dem Nauta ins Besprechungszimmer. Der lutatische Händler, den man in dieser Funktion wohl kaum als städtischen Bürokrat sehen könnte (er bekam ja nicht einmal ein städtisches Gehalt oder ähnliches), würde ihnen aber hoffentlich auch gleich folgen können.


    "Vielen Dank, Soldat!", antwortete Dives jenem Mann und nahm dort Platz, wo er bereits bei seiner ersten Besprechung in diesen Räumlichkeiten gesessen hatte. Gleiches galt für den Hafenverwalter Cornuntus, der damals schließlich ebenfalls anwesend gewesen war.
    "Dann hoffen wir mal, dass der Centurio nicht allzu viel bei seiner Torkontrolle auszusetzen hat und dementsprechend bald hier ist. Hast du deine Geschäfte heute eigentlich geschlossen oder, sowie ich, nur delegiert? Was handelst du eigentlich?", versuchte der Sulpicier anschließend zur Überbrückung der Zeit ein Gespräch mit dem Händler - oder Großhändler, wie Dives ihn genannt hatte - aufzubauen.

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    Frugi war dem Duumvir in den Besprechungsraum gefolgt. Während sich der Iulier und der Sulpicier hinsetzten, blieb der Händler aber erstmal stehen. Er saß eigentlich auch nicht gerne, sondern arbeitete immer besser, wenn er stand. Auf die Frage des Sulpiciers antwortete er dann mit einem jovialen Grinsen. Ich betreibe verschiedene Geschäftszweige. Das wichtigste ist aber sicherlich der Weinhandel. Zumindest war es das, womit er seinen Stand betrieb. Ein weiterer wichtiger Zweig war aber der Handel mit Informationen, weshalb er immer auf dem besten Stand war, was Neuigkeiten innerhalb und außerhalb Ostias betraf. Nur eine Kleinigkeit fehlte bislang noch: Ein Kontaktmann innerhalb der Classis. Bereits auf dem Weg hierher hatte sich Frugi immer wieder umgeschaut, ob er einen Nauta erspähte, der vielleicht einem Geschäft nicht verschlossen war.

  • "Weinhandel, wirklich?", stieg nun auch der Iulier in das Überbrückungsgespräch mit ein.
    "Ich habe einen Onkel, der ein eigenes Weingut bei Misenum hat und auf seinen Misener absolut schwört. Wo kommen deine Weine her? Italia? Südgallien? Hispania?", erkundigte er sich ein bisschen in einfachem Smalltalk.


    | Nero Sulpicius Cornuntus
    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    "Na, das riecht doch schon fast nach einem neuen, lukrativen Geschäftskontakt, was?", warf Cornuntus sogleich mit einem vielsagenden Grinsen ein, woraufhin der Duumvir leichtfertig das Thema in eine andere Richtung lenkte. Denn solche Geschäfte besprach der Lutatier besser mit Proximus persönlich - und vor allem nicht hier, in einer Castra.
    "Warst du nicht auch einer der Wahlkampfhelfer des Helvetius Ocella? Wie bist du als Händler eigentlich dazu gekommen?"

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  • [Blockierte Grafik: https://lh3.googleusercontent.com/-c4PjGOWPPLg/UW0e37tuO3I/AAAAAAAAU8Q/V_2gDYeD-a8/s121/matteidnuqt.jpg| Marcus Lutatius Frugi


    Frugi lobte mit einem Nicken den Sachverstand des Iuliers. Der Misener ist tatsächlich ein ganz hervorragender Wein, wobei es da ja auch immer ein bisschen auf den Winzer und seine kleinen Tricks ankommt. Ich verkaufe vor allem Weine aus dem Norden Italias und Südgallia, wobei ich dir mal einen hervorragenden Arelaner zukommen lassen kann. Der Winzer dort ist ein guter Freund von mir und stellt wirklich außergewöhnliche Weine her. machte er - ein alter Händlerreflex - dem Iulier sofort ein Angebot, wobei er jüngst eine Lieferung aus Arelas erhalten hatte, sodass er auch eine Flasche mal unter der Hand abgeben konnte.


    Die zweite Frage des Iuliers bedachte Lutatius ebenso mit einem Nicken, wobei dies etwas ernster war. Er wählte nun seine Worte recht genau, um dem jungen Helvetier keinen Nachteil entstehen zu lassen. Schließlich wüsste Ocella genau, wer solche Informationen weitergegeben hätte. Ja, richtig. Ich kenne Ocella schon lange, noch aus der Zeit des Duumvirats seines Großvaters. Der junge Ocella hat ja öfters auf dem Markt und auch an meinem Stand als Helfer gearbeitet und so lernte ich ihn kennen. Seitdem pflegen wir ein vertrauensvolles Verhältnis. Und meine Unterstützung für seinen, ja euren Wahlkampf war dann auch eine Selbstverständlichkeit. Frugi lehnte sich an die Wand und schaute auf die Tür, wo er jeden Moment das Eintreten des Centurios erwartete. Von dem, was ihm der Helvetier bislang von dem Centurio erzählt hatte, erwartete er durchaus zähe Gespräche. Man durfte gespannt sein, ob es letztlich auch Ergebnisse geben würde, die beide Seiten zufriedenstellen würden.

  • Caius Menenius Planta ließ tatsächlich nicht allzu lange auf sich warten, was allerdings reiner Zufall war denn eigenlich hatte noch ein weiteres Tor auf der Liste gestanden, aber da war zur Zeit Hochbetrieb so das die Nauta ihre Augen für die Passierenden brauchten nicht für bauliche Mängel oder dergleichen ...


    Gelassen stapfte der Centurio also zur Tür herrein und musterte ersteinmal die Runde bevor er mit einem freundlichen aber auch einfachem "Salve" die Anwesenden grüßte ...


    In aller Ruhe zupfte Planta an den Fingern seiner Handschuhe und legte diese anschließend vor sich auf den Tisch, nahm Platz und stellte seinen Helm daneben ...


    "Nun was kann die Classis denn für die Stadtverwaltung tun?"

  • Bevor Dives näher auf das Angebot des Lutatiers oder dessen Kontakt zu Ocella eingehen konnte, betrat der Centurio den Raum.
    "Sei gegrüßt, Centurio..?", versuchte sich der Duumvir mittels Intonation nach dem Namen des Kommandeurs zu erkundigen. Er wusste ja nicht, wie die Umgangsformen sonst so innerhalb der Castra waren, doch empfand er es zumindest nicht sonderlich höflich sich hinter der Anonymität eines Ranges zu verstecken - gerade wo die Classis Misenensis zwar aktuell in Ostia, doch keineswegs ganz allgemein nur einen Centurio in ihren Reihen hatte...
    "Wie dir sicherlich bereits angekündigt wurde, bin ich Iulius, Duumvir von Ostia, und heute in Begleitung des Hafenverwalters Sulpicius und des Großhändlers Lutatius hier. Zusammen würden wir uns gerne noch einmal über die Einrichtung einer Bürgerwehr unterhalten, die dir bereits der für die städtische Sicherheit verantwortliche Aedil Helvetius in seinem letzten Besuch vor einigen Tagen versucht hatte etwas näher zu bringen.", stellte der Iulier die Mitglieder der Delegation mit kleinen Gesten vor und legte ihr gemeinsames Anliegen hernach offen. Es folgte eine kurze Pause, in der auch der Hafenverwalter den Centurio mit einem freundlichen "Salve Centurio." grüßte und einmal kurz nickte.


    "Wie ich hörte, warst du nicht sehr begeistert von der Idee einer Bürgerwehr zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Mich - und nicht nur mich, sondern auch die übrigen Magistrate Ostias, die Verwaltung der Häfen und Speicher, wie auch die hiesige Händlerschaft - würde interessieren, wie du dir alternativ vorgestellt hast fünf Stadttore und die Militärlager rund um die Uhr zu bewachen, gleichzeitig in den Hafen- und Speichervierteln, am Capitolium mit der Stadtkasse und tagsüber auch auf dem Marktplatz zu patrouillieren.. und das ganze mit gerade einmal einer Centurie an Soldaten?", erkundigte sich Dives anschließend mit möglichst wenig Vorwurf in der Stimme, dafür jedoch umso besorgter...

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  • "Centurio Classis Caius Menenius Planta!"


    Beantwortete der Centurio kurz angebunden die intonierte Frage des Duumvirs ... dem Sulpicier wurde ein weiteres Nicken gewidmet wobei das auch durchaus freundlich gemeint war, mit dem Hafenverwalter hatte es bisher nie Reibereien gegeben und er galt bei den Offizieren der Classis als verlässlicher Mann ...


    "Selbstverständlich war ich nicht begeistert, von eurem Vorhaben innerhalb eines Krieges eine Paramilitärische Einheit auszuheben die dann voller unausgebildeter Tölpel ist die gerne Macht über ihre Mitbürger hätten! Und seid mal ehrlich was glaubt ihr denn wer sich zu einer solchen Bürgerwehr freiwillig meldet, der sich zuvor nicht bereits für die Legionen, Stammeinheiten oder die Classis gemeldet hat! Euch fehlen all diejenigen Kräfte die wichtig wären, der Vescularier hat jeden verpflichtet der nur genug Kraft besaß sich zu melden! In der ganzen Stadt gibt es vielleicht noch zehn Männer die im Ernstfall bereit wären für Ostia zu kämpfen und UND gleichzeitig auch dazu tatsächlich in der Lage sind! Und vielleicht noch jene die nur deswegen nicht Salinators Ruf gefolgt sind weil sie seine Gegner unterstützen und denen werde ich solange keine Waffe in die Hand drücken solange der "Dicke" noch unser Kaiser ist!"


    Der Centurio sah seine Gegenüber an, das sie diesmal zu dritt waren beeinflusste ihn nicht im geringsten, in dieser Frage gab es keine Nebenoption ...


    "Wenn jemand besorgt ist das unsere Mannstärke nicht ausreichen könnte darf jeder sich hier melden zum Dienst in den Verteidigungstruppen dieser Stadt! Ich bin befugt diesen Freiwilligen Sonderkonditionen zu gewähren da wir uns im Krieg befinden, niemand muss sich für 20 Jahre verpflichten und niemand muss die selbe Stundenzahl arbeiten wie die echten Soldaten. Unterstützung kann eigentlich niemals schaden!"

  • "Nun, mir scheint, wir missverstehen uns, Centurio Menenius.", begann Dives nach der Antwort Plantas ruhig.
    "Es fängt damit an, dass die Intention einer temporär aufgestellten Bürgerwehr keineswegs irgendeine Truppenaushebung für eine letzte Verteidigungsschlacht Ostias oder so sein soll. Ich denke, in dem Fall wären wir uns wohl sehr schnell einig, dass keine derartige paramiliärische Einheit gut ausgebildeten römischen Legionären sonderlich viel entgegenzusetzen hätte. - Nein, vielmehr soll die öffentliche Ordnung und die allgemeine Sicherheit der Civitas das Ziel sein, das heißt: Schutz vor einfachen Räubern und Diebesgesindel, insbesondere auf dem Markt, in den Hafen- und Speichervierteln, sowie auf dem großen Platz im Zentrum Ostias, an welchen die Curia, die Basilica, wie auch das Capitolium mit der Stadtkasse grenzen. Damit denke ich, spreche ich auch einen Punkt an, der wohl insbesondere auch für die hiesige Händlerschaft, wie den Großhändler Lutatius hier, wichtig wäre. Oder?", stellte er kurz eine Zwischenfrage. Bevor Frugi jedoch darauf hätte antworten können, fuhr der Iulier bereits wieder fort.
    "Und damit bin ich auch schon bei einer weitern Sache: Ich glaube sehr wohl, dass beispielsweise die jungen, aufstrebenden Söhne somaches Decurios von Ostia sehr gerne etwas für ihre Stadt tun würden, beeinflusst soetwas doch nicht selten spätere Wahlen und ebnet mitunter den Weg dieses oder jenes Mannes in den Stadtrat. Dabei, das sage ich dazu, bin ich mir auch relativ sicher, dass jemand mit zukünftigen politischen Ambitionen sich sicherlich kaum für die Legionen, Stammeinheiten oder die Classis gemeldet haben wird. Welcher Politiker, ob nun letztlich angehend oder bereits als solcher aktiv, würde soetwas tun?", stellte er eine rhetoische Frage und ließ anschließend eine Pause, um ebenjene Frage zusätzlich zu betonen.
    "Und gerade die Söhne unserer Stadt, die noch unter der Vormundschaft ihres Vaters stehen, wird jener wohl kaum einfach so ziehen lassen ohne zu wissen, ob der planmäßige politische Erbe jemals wieder aus diesem Krieg zurückkehren wird. Kurzum: Ich für meinen Teil sehe sehr wohl ein Potential, das mit einer temporären Bürgerwehr zum Wohle der Civitas ausgeschöpft werden könnte - und auch sollte.", erklärte der Iulier abschließend appellativ. Dann wartete er durchaus gespannt, was die anderen dazu zu sagen hätten. Der Hafenverwalter hielt sich für den Moment vornehm zurück, aber vielleicht mochte ja der Händler noch auf die Zwischenfrage eingehen oder anderweitige Argumente vorbringen? Das hieß natürlich: Sofern der Centurio ihm da nicht zuvor kommen würde...

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    Frugi blickte den Centurio an, als dieser sprach und versuchte irgendetwas über sein Wesen in erfahren zu bringen. Natürlich hatte die Classis kein Interesse daran, dass sich hier irgendwelche Gegeneinheiten bildeten, die die Soldaten gegebenenfalls unter Druck setzen konnten. Während der Ausführungen des Duumvirs nickte er dann zustimmend. Auf dem Markt ist es aus Sicht der Händler ganz besondern wichtig, für Sicherheit zu Sorgen. Schließlich werden dort hohe Umsätze gemacht, die schnell unehrliche oder verbrecherische Geister anlocken, die nur darauf warten, dass sie zuschlagen können. So fordern die Händler immer schon eine ständige Wachmannschaft für den Markt, was in Friedenszeiten nie ein Problem war, jetzt aber zunehmend schwieriger wird. Die Wachmannschaften, die von dir aufgestellt werden können, müssen verständlicherweise patroullieren, weil die Gesamtzahl der Centurie im Vergleich zu Friedenszeiten deutlich kleiner ist. Ansonsten entstünden anderswo Sicherheitslücken, die ebenfalls inakzeptabel wären. Dazu brauchen wir dann auch keine paramilitärischen Einheiten, jedweder Spielart, sondern Leute, die Anwesenheit zeigen und dadurch den Übeltätern klar machen, dass auf den Markt stets ein Auge geworfen wird. Frugi schaute schließlich zum Centurio, um dessen Reaktion abzuwarten.

  • Der Centurio senkte leicht den Blick und schüttelte den Kopf ...


    "Lasst es mich noch einmal ganz unmissverständlich sagen, das einzige bewaffnete Sicherheitsorgan dieser Stadt ist und bleibt die Classis Misenennsis! Wenn ihr mehr Sicherheitsleute wollt schickt sie hierher, eine Alternative wird es nicht geben! Dabei ist mir auch egal wer die Väter, Mütter oder Lieblingslustsklaven dieser Männer oder Rotznasen sind ... Solange der Krieg andauert sind sämtliche politischen Angelegenheiten ohnehin nebensächlich! Die Classis konzentriert sich auf den Schutz der Stadt und kann nicht zusätzlich dazu noch eine Bande Möchtegern Soldaten überwachen, die sich für einen echten Militärdienst zu fein sind und jetzt ihre Chance wittern ihre erbärmlichen Genitalien mit einem Gladius an der Hüfte zu verlängern!"


    Der Centurio mochte Politiker nicht aber verwöhnte Rotznasen die immer bekamen was sie wollten hasste er tatsächlich, zuzulassen das solcherlei Abschaum bewaffnet durch eine römische Stadt lief kam unter keinen Umständen in Frage ...

  • So langsam verstand der Iulier, weshalb Ocella vor wenigen Tagen so aufbrausend ins duumvirische Officium gestürmt war. Abermals war Dives gewillt dem Soldaten in mehreren Punkten zu widersprechen. Erst recht, nachdem der etwas von Lieblingslustsklaven erzählte. Es mochte nicht der Intention des Centurio entsprochen haben (woher auch sollte der das wissen?), doch der Duumvir fühlte sich nun doch etwas angegriffen. Dennoch versuchte er weiterhin die Ruhe selbst zu sein und band dem Militär nicht etwa auf die Nase, dass die Classis NIE das einzige Sicherheitsorgan der Stadt gewesen war, da, um nur ein Beispiel anzuführen, die städtischen Liktoren keineswegs der Classis angehörten, aber mit dem Schutz der Magistrate dennoch Teil der städtischen Sicherheit und somit wohl durchaus auch ein Sicherheitsorgan der Stadt waren. Auch verkniff er sich (vorwiegend, weil es sich gegen die Politiker, die er in dieser Runde hier ja repräsentierte, richtete), dass wohl mitnichten sämtliche politischen Angelegenheiten aktuell nebensächlich wären. Denn was war ein solcher Bürgerkrieg anderes als eine äußerst radikale Form der Politik?! Wie könnte man diesen Bürgerkrieg, bei dem es immerhin um das höchste politische Amt im Imperium ging, als unpolitisch betrachten??
    Aber: Der Iulier sagte auch dazu nichts. Das würde letztlich auch sicher nur von Anlass und Thema dieser Unterhaltung wegführen. Stattdessen besann er sich auf seine Ausgangsfrage, die an sich, wie ihm auffiel, noch immer unbeantwortet war. Das hieß: Der Centurio hatte zwar darauf geantwortet, die Frage aber nicht beantwortet.


    "Dann verstehe ich dich also richtig, Menenius, dass du an der jetzigen Situation nichts zu ändern gedenkst, richtig? In dem Fall würde mich, noch immer, interessieren, wie du als kommandierender Centurio die städtische Sicherheit aufrecht erhalten willst. Wie sieht es beispielsweise mit den Schichtplanungen für die fünf Stadttore aus? Wie viele Männer hast du für welche ungefähre Dauer eingeteilt?", erkundigte sich Dives nun also ganz konkret. Die Frage nach den Wachen für die Eingänge der beiden Militärlager indes sparte er sich, da dies letztlich nicht die städtische, sondern vielmehr die Lagersicherheit betraf und somit eher weniger ins Aufgabengebiet städtischer Magistrate fallen dürfte. Aber es gab genügend andere Punkte.
    "Und wie sieht es mit der Häufigkeit und Stärke von Patroullien aus? Insbesondere denke ich hierbei an den Vorplatz des Capitolium, wo sich nicht nur die Räumlichkeiten der Stadtkasse befinden, sondern an das auch die Curia und die Basilica grenzen...", begann der Duumvir und wurde nun tatsächlich durch einen Einwurf des Hafenverwalters unterbrochen: "Mich würden vor allem die Sicherung der Hafen- und Speicherviertel im Kern Ostias, wie auch in Portus interessieren.", denn allein schon aufgrund der Entfernung des Ortsteils Portus würde wohl niemand ernsthaft auf die Idee kommen, dass beides etwa in einem Abwasch - oder: mit einer Patroullie - machbar wäre.
    "Ist deine Centurie wenigstens annähernd voll besetzt?", schob der Iulier nach kurzem Seitenblick zu Cornuntus nach.

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  • Am liebsten hätte der Centurio nun die Deligierten hinausgescheucht und sie mit ihren eigenartigen Fragen einfach werweiß was machen lassen, aber er wusste das dies nur dazu führen würde das diese einfach trotzdem machen würden was sie wollten und keineswegs sich seiner Meinung und Empfehlung unterordnen würden ...


    "Die Classis verfügt hier in Ostia zur Zeit über 95 Mann Besatzung, aufgeteilt in drei Ränge .. Die Rumpfmannschaft besteht aus 80 Veteranen im Rang eine Nauta oder Legionarius wenn du so willst, denen folgen ihre zehn Optiones die jeweils die Patroullien anführen und meine Wenigkeit samt den vier Speciales die hier in der Castra Verwaltung und Versorgung übernehmen! Die Tore sind rund um die Uhr mit drei Mann besetzt, aber so wie es aussieht werden wir in den nächsten Tagen zwei der Tore verschließen und dauerhaft blockieren, dazu werde ich dann nochmal ein oder zwei Vertreter der Händlerschaft und den guten Hafenverwalter hier einladen damit wir besprechen können welche zwei Tore wohl vorrübergehend am ehesten zu entbehren sind!"

  • Na, das waren doch schonmal ein paar handfestere Fakten. Dives versuchte im Kopf ein bisschen mitzurechen: Effektiv 90 Mann stünden wohl also für Wachdienst und Patrouillen zur Verfügung. Nach Ocella, denn hierzu hatte der Centurio nun nichts weiter gesagt, hieß 'rund um die Uhr' bei der Classis praktisch zwei Schichten von jeweils zwölf Horae. Das bedeutete also weiter, dass bei zehn patrouillenführenden Optiones stets fünf Trupps aktiv für die Sicherheit in der Stadt sorgen könnten - immer vorausgesetzt natürlich, dass die Soldaten derartige Dienstzeiten einigermaßen durchhielten. Das zumindest sollte zur Sicherung des ostiensischen Stadtkerns und des Stadtteils Portus ausreichen, befand der Iulier. Blieben für die Tore und Militärlager schätzungsweise 40 Soldaten. Bei drei Mann in zwei Schichten an drei Stadttoren und zwei Lagereingängen würden hernach rein rechnerisch zehn Reservisten für etwaige Krankheits- und Überlastungsfälle zur Verfügung stehen. Vielleicht nicht unbedingt beruhigend viel, aber immerhin...


    "Nun gut...", begann der Duumvir also nach kurzer denkbedingter Stille. "... wenn du der Meinung bist, dass deine Soldaten den Belastungen derart langer Schichten gewachsen sind, dann widerspreche ich dem nicht. Du kannst deren Fähigkeiten wohl schließlich weit besser einschätzen, als ich es vermag. Ich hoffe nur, dass wir uns wirklich voll und ganz auf euch verlassen können und dass Ostia nicht etwa in Flammen aufgeht oder so.", musste Dives jedoch noch einmal ein paar mahnende Worte loswerden, wenngleich er ahnte, dass diese den Centurio nicht einmal peripher tangieren würden.


    "Und bezüglich der Tore können wir eigentlich auch gleich hier und jetzt sprechen, so du nichts dagegen hast. Der Hafenverwalter Sulpicius sitzt gerade hier; und der Großhändler Lutatius ebenfalls. Und darüber hinaus hätte auch ich eine Meinung dazu: Ich denke, dass sowohl das Tor zur Via Ostiensis, als auch das zur Via Portuensis offen bleiben sollten. Damit blieben lediglich die drei südlichen Tore des ostiensischen Stadtkern, von denen mir wohl.. die Porta Marina am wichtigsten erschiene.", begann er gleich einmal ungefragt seinen Senf dazu zu geben. Als Duumvir von Ostia hatte er nämlich nicht vor diese Entscheidung dem sulpicischen Hafenverwalter, ein-zwei Händlern und einem Centurio Classicus zu überlassen.


    "Folglich müssten dann also für die Zeit, da Ostia nur über eine Centurie an Soldaten zur Wahrung der städtischen Sicherheit verfügt, das laurentinische Tor und das Tor beim grünen Brunnen geschlossen werden.", schlussfolgerte er und bekam von Cornuntus lediglich ein Schulterzucken und leichtes Nicken zur Antwort. Dem waren nämlich ebenfalls die beiden Haupttore von Ostia und Portus, sowie das Tor zum Portus Marinae am wichtigsten...


    Sim-Off:

    Hier eine Karte zur besseren Verständlichkeit: Ostia-Plan 80/81 n.Chr.

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  • Der Centurio nickte nur stumm und deutete dann auf den Duumvir ...


    "Nun gut dann hätten wir die Frage der Tore zumindest bereits geklärt ... was die Schichten der Soldaten angeht so sind diese bisher nicht sonderlich lang, zur Zeit kommen wir mit nur vierzehn Pflichtdienst- und zehn Bereitschaftsdienststunden aus. Das ist das gewöhnliche Pensum im Lagerleben, auf See sind die Nauta auch durchaus längere Dienstzeiten gewöhnt!"


    Immerhin handelte es sich bei den Männern um Berufssoldaten, sie arbeiteten nicht nur hier in der Kaserne sondern schliefen, aßen und lebten hier auch ...

  • Dives blickte kurz zum lutatischen Händler hinüber. Wäre der auch einverstanden mit den Vorschlägen der zu schließenden Tore? So, wie sich der Centurio schließich anhörte, nähme der dies andernfalls als Faktum jene beiden Tore dicht zu machen, die der Iulier vorgeschlagen hatte. Der Duumvir wartete einen Augenblick ab, in dem der Händler etwas sagen könnte oder auch nicht, bevor er selbst wieder das Wort ergriff:


    "Nun, ich denke, dass dann wohl alles geklärt sein dürfte, oder?", meinte er dann und leitete damit wohl das Ende ihrer Unterredung ein. Zwar bereiteten ihm gerade die Schichtlängen, ob nun mit oder ohne Erklärung des Centurio Classicus, noch immer ein paar Bauchschmerzen, doch kam Dives zu dem Schluss, dass er dort kaum mehr erreichen könnte. Zudem entsprach es tatsächlich seiner Meinung, als er sagte, dass der Menenier seiner Männer und deren Fähigkeiten sicherlich am besten kannte und einschätzen konnte.

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    Frugi nickte bezüglich der Tore zustimmend. Die wichtigsten Tore waren das Tor gen Roma und das Tor zum Hafen. Die anderen beiden Tore waren dabei verzichtbar. Er hielt sich dann aber weitestgehend zurück, da derzeit ale Interessen der Händlerschaft gewahrt blieben, auch wenn die Patrouillenstärke und -regelmäßigkeit noch zu wünschen übrig ließen. In der jetzigen Lage musste man sich aber wohl mit dem zufriedengeben, was möglich war.

  • Sim-Off:

    Ich beende das hier mal. Es dürfte wohl erstmal alles gesagt sein.


    Der Lutatier wollte offenbar nichts weiter zur Sprache bringen, Cornuntus sah auch nicht so aus, als würde er noch etwas loswerden wollen und letztlich der Centurio schien ebenfalls alles gesagt zu haben.
    "Gut. Dann danken wir dir für deine wertvolle Zeit.", ergriff so also der iulische Duumvir in neutralem Tonfall erneut das Wort und erhob sich langsam. Das Ergebnis dieser Unterredung war von 'optimal' noch ein ganzes Stück weit entfernt, doch immerhin. Ja, immerhin hatte man nun ein paar mehr konkrete Zahlen und Fakten, ein paar Anhaltspunkte. Dazu hatte man einen Namen, auf den man im Notfall einen Großteil der Verantwortung abschieben könnte, denn wer wüsste schon, ob dies alles gut ginge oder ob sich der Centurio Classicus nicht am Ende verrechnet haben würde. Zu guter Letzt würde man wohl versuchen müssen den ausgeübten Einfluss auf die Frage der Torschließungen als Erfolg der Curia auszulegen. Das bot immerhin die Möglichkeit nicht als völlig machtlos dazustehen.
    "Vale Centurio Menenius.", verabschiedete sich Dives anschließend ebenso neutral und nickte kurz. Hernach verließ er den Besprechungsraum und wenig später die Castra selbst.


    "Vale Centurio.", schloss sich der Sulpicier stante pede den Worten des Duumvir an, nachdem er ebenfalls aufgestanden war. Im Schatten des Iuliers verließ er dann die Castra und versuchte auf dem Weg ins Freie aus den Gesichtern der beiden anderen Delegationsmitglieder deren Stimmung nach dieser Unterhaltung abzulesen - ohne Erfolg.

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