"Dem Kaiser geht es gut. Mache dir um ihn keine größeren Sorgen als an jedem anderen Tag."
Er kramte nach einem Schreiben.
"Kommen wir nun zum zweiten anliegen. Ist dir irgendein Mitglied der Redaktion der Acta Diurna persönlich bekannt?
"Dem Kaiser geht es gut. Mache dir um ihn keine größeren Sorgen als an jedem anderen Tag."
Er kramte nach einem Schreiben.
"Kommen wir nun zum zweiten anliegen. Ist dir irgendein Mitglied der Redaktion der Acta Diurna persönlich bekannt?
Margarita fiel ein Stein vom Herzen. Sie war in Gedanken noch halb beim Wohl des Kaisers, als Balbus schon das nächste Thema ansprach. Erst glaubte sie deshalb, dass sie den Sinn seiner Frage nicht ganz verstand, doch auch, als sie sich wieder ganz auf das hier und jetzt konzentrierte, wusste sie nicht, worauf dies abzielen sollte. Sie überlegte und knetete dabei geistesabwesend mit der Hand ihre Unterlippe. Dann blickte sie zu dem Praetorianer.
"Ich muss ehrlich gestehen, dass ich gar nicht genau weiß, wer alles in dieser Redaktion ist. Ich weiß nur, dass nach dem Ausscheiden von Didius Falco nun Tiberia Livia die Führung übernommen hat. Ich habe sie einmal kurz auf dem Markt getroffen. Wir haben über Öllampen gesprochen, die Vorzüge von metallenen Lampen und wie man gebrauchte Ware erkennen kann. Aber näher kenne ich sie nicht."
Er zeigte ihr eine Liste.
Tiberia Livia
Marcus Flavius Obscuro
Lucius Sabbatius Sebastianus
Decima Lucilla
Gaius Scribonius Curio
"Du bist dir sicher, dass du keiner dieser Personen kennst?"
Sie blickte auf die Liste und las jeden der Namen ganz genau. Aber sie hatte nichteinmal mit einer der Gentes je näher zu tun gehabt. Was nicht wirklich verwunderlich war, mit wem hatte sie schon näher zu tun gehabt. Ihr fielen nur zwei Gentes ein, aber keine der beiden wurde auf der Liste erwähnt.
"Nein, es tut mir leid." Sie schüttelte den Kopf, sich noch immer wundern, worauf er hinaus wollte.
"Gut. Dann war es das. Bitte gib die Anweisung an deine Untergebenen weiter und sorge dafür, dass sie sich daran halten. Bei Zuwiderhandlung werden die entsprechenden Personen mit Hausarrest belegt."
Sie nickte. "Ich werde dafür Sorge tragen. Vale." Margarita drehte sich um und verließ das Officium genauso schlau wie vorher. Es würde sicher vereinzelte Proteste gegen die Anweisung geben, doch die meisten Cubicularii hielten es sowieso wie Margarita und verließen den Palast selten, selbst wenn sie die Möglichkeit dazu hatten.
Die Befragung hatte ihn zwar nicht weitergebracht, aber Balbus war trotzdem einigermassen zufrieden.
Als sie weg war machte er sich einige Notizen und hoffte, dass irgendjemand anderes von der Dienerschaft hilfreicher war.
Nach einem Klopfen trat Amatia in den Raum, hatte noch immer dieses ungute Gefühl irgendwas angestellt zu haben und sah wahrscheinlich auch aus als hätte sie etwas zu verbergen, aber es war nur Nervosität, auch wenn der Präti gar nicht so furchteinfloßend aussah, irgendwie sogar nett.
Sie flatterte mit der Einladung und stellte sich vor.
"Salve. Valeria Amatia, Cubicularia.
Ich soll mich hier melden?"
Balbus schaute auf.
"Ja, bitte setz dich doch." sagte er und deutete auf den Stuhl. Irgendwie machte sie auf ihn einen merkwürdigen Eindruck.
"Ich habe ein paar Fragen an dich."
Er legte ihr die Liste vor.
Tiberia Livia
Marcus Flavius Obscuro
Lucius Sabbatius Sebastianus
Decima Lucilla
Gaius Scribonius Curio
"Kennst du eine dieser Personen?"
Sie atmete innerlich auf, las die Namen und antwortete ohne langes Nachdenken:
"Die Namen sagen mir was, aber ich kenne keinen davon persönlich."
"Bist du dir sicher?"
Sie schreckte zurück, sah nochmals auf den Zettel und überlegte. Aber das Ergebnis änderte sich nicht.
"Ja"
"Wann hast du den Palast das letze Mal verlassen?"
Jetzt merkte sie erst, sie war in einem richtigen Verhör. Und wurde wieder leicht nervös, wusste doch noch immer nicht worum es überhaupt geht.
"Ich hoffe ich sage jetzt nichts falsches. Ich glaub es war vor genau einer Woche.
Darf ich fragen worum es überhaupt geht?"
"Du darfst fragen, aber ich hoffe du verstehst, dass ich dir nicht antworten werde."
Er notierte etwas.
"Warum warst du ausserhalb des Palastes, wo warst du, mit wem hattest du Kontakt und was hast du getan?"
Mit jeder Minute wurde ihr dieser Prätorianer doch wieder unsympathischer, und in ihrem trotzigen Wortlaut konnte er es sicher bemerken.
"Warum? Weil ich meine Tagesarbeit im Palast getan hatte und ein paar Stunden frei bekam.
Ich war kurz am Markt Essen kaufen und danach in der Casa meiner Familie. Was ich dort getan ist nicht interessant. Und danach ging ich wieder ohne Umwege zum Palast.
Ja, also hatte ich Kontakt mit ein paar Verkäufern und meiner Familie, sonst keinem."
"Es ist nicht nötig patzig zu werden. Oder hast du etwas zu verheimlichen?"
Er war sich relativ sicher, dass sie nicht die Person war, nach der er suchte, aber scheinbar gab es da etwas, also wollte er noch etwas nachhaken.
Sie murmelte eine Entschuldigung daher, um es sich gleich nicht ganz mit ihm zu verscherzen.
"Nein. Natürlich nicht.
Was sollte ich als kleine Cubicularia, dem Kaiser stets ergeben, schon zu verheimlichen haben. "
"Du würdest dich wundern, was man von Cubiculariae alles erfahren kann."
Er notierte etwas.
"Das war alles. Du kannst dich wieder deiner Arbeit widmen."
Neugierig versuche sie zu lesen, was er notiert, schaffte es aber nicht.
"Kann ich jetzt erfahren was passiert ist?"
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