• Vic schaut unschuldig. Zumindest versucht er es.


    "Wat denn?"


    Perfekt. Amatia nimmt Lati unter ihre Fuchtel. Nen bisschen würd sich Vic schon auch noch um den Jungen kümmern, nich dat der verweichlicht, aber erstmal würd er ihn freiwillig und gerne seiner Schwester überlassen. Hrhr. 8)

  • Ich brauchte eine ganze Weile um mich von dem Schrecken wieder zu erholen. ( :D )


    Sprachlos sah ich diese wunderbare Dame an und glaubte mich schon auf dem Olymp bei den Göttern mit Venus selbst, die hier vor mir stand. Wie schön sie doch war, diese wunderbaren Haare, diese leuchtenden Augen, diese zarte Haut, wie von Alabaster. Und mein Traum hörte nicht auf. Nicht wie sonst. Kein Aufwachen in meinem Cubiculum. Keine feuchte Decke auf meinem Lager. Kein wütender Onkel Vic, der in meinem Zimmer stand. Nein. Ich träumte weiter. Sie nahm meine Hand -unendlich zärtlich ihre Berührung- und Glücksgefühle durchströmten mich. Voll Bewunderung sah ich zu dieser Göttin auf und himmelte sie an. Ich hatte das Ziel meines Lebens gefunden. Diese Frau sollte es sein, diese eine oder keine. Für keine andere Frau wäre ich lieber in den Carcer gegangen. Keiner anderen Frau würde ich mehr über den Weg trauen. Es gab keine andre Frau, mit der ich mich lieber schlafen legen würde. Innig erwiderte ich ihre Umarmung und drückte mich fest an ihren schlanken, so unendlich kostbaren Körper. Ihre weiblichen Kurven unter der Tunika spürte ich nur allzu gut. Verlangen erwachte mit mir. Nein, ich wollte nicht länger Vestalin werden.
    Ich sah zu ihr auf und sprach ihn aus, diesen wunderbaren Namen.


    "...Amatia..."


    Wie schön das klang. Lauter Aaaahs... Ich musste ihn einfach noch einmal sagen.


    "...Amatia..."


    Ich strahlte sie überglücklich an. In meinen Gedanken waren wir längst verheiratet und ein glückliches Paar mit vielen vielen kleinen Kindern. So wunderte ich mich ein wenig, als sie sich nicht nach dem kleinen Latinus Junior erkundigte, sondern nach meinem neuen Paps. Doch diese wunderbare Idylle konnte ich einfach nicht zerstören und so antwortete ich brav und nett.


    "Meinen Papa meinst du? Der ist toll, nicht wahr? Er hat mich adoptiert, weil wir in Tarraco so gute Freunde geworden sind. Er war sehr nett zu mir und wir haben über vieles geredet. Es ist gut, wenn man einen Menschen hat, mit dem man einfach über alles reden kann. Ja, er und Onkel Vic wollten mir sogar dabei helfen, eine neue Freundin zu finden. Aber das... das brauche ich ja nun nicht mehr..."


    Ich strahlte sie an und fühlte die große Liebe, die uns nun verband. Ja, mit dieser Frau wollte ich alt werden. Es war, als hätten wir einander schon ein ganzes Leben lang gekannt...

  • So ein süßer Kerl. Wie er sie mit seinen großen dunkel glänzenden Augen ansah. Aber es war als würde er mit seinem Blick immer tiefer in sie eindringen - so ähnlich wie wenn sie vor einem Stück verlockend süßen fetten Stock Patina sitzt und es nur sehnsuchtsvoll ansieht aber nicht essen darf.
    Sie begann sich schon sorgen zu machen, aber dann gelangte er doch wieder auf den Boden und antwortete ihr.


    "Dein Papa ist ganz toll! Und solang er nicht da ist, werden wir auf dich schaun."
    Ihr Tonfall war dabei eher, als würde sie mit einem kleinen Kind reden, aber es passte zu diesem herzigen Kerl.
    Sein Blick begann immer mehr zu leuchten, als er davon sprach, keine Freundin mehr suchen zu müssen. Die Erinnerung an ein Gerücht von so einem dummen jungen Mann, der tatsächlich Vestalin werden wollt, kam ihr. Manche Leute haben schon einen Huscher.


    "Hast du denn eine kleine Freundin gefunden?"

  • Der ganze Himmel schien voller Lyras zu hängen, ich war überglücklich und lauschte verzückt der lieblichen Melodei, die da erklang. Ich erkannte das Lied, es war eine Zeit lang sehr populär gewesen, und summte leise mit. Und auf dein Wohl, Erithaca Rubecula, Amor liebt dich mehr als du denkst... =)
    Ich sah Amatia tief in die Augen und sie erwiderte meinen Blick. Wir waren eins. Wir verstanden einander. Wir waren in diesem Moment wohl die beiden glücklichsten Menschen, die je gelebt haben. Mit ihrer Frage riss sie mich wieder aus meinen Gedanken und ich beeilte mich, schnell zu antworten. Es war so süß von ihr, wie unschuldig sie die Worte sprach mit ihrer glockenhellen Stimme. Heiß und kalt lief es mir den Rücken hinab, es war als spräche Venus selbst zu mir. Als Antwort lächelte ich ihr verschwörerisch zu.


    "Ja! Ich habe die Frau meines Lebens gefunden! Sie ist wunderwunderschön, unheimlich intelligent und die beste Tante, die man sich nur vorstellen kann..."


    Ich strahlte förmlich vor Glück.

  • Süß, und lustig ist er auch noch.
    "Schau an, wie man Komplimente macht, ham dir die beiden also schon beigebracht."


    Sie war sich ganz sicher, dass er nur einen Scherz macht. Aber fast konnte man glauben, er meint es ernst. So überzeugend spielte er gerade die Rolle eines verliebten Jungen.


    "Und jetzt komm. Du kannst mir helfen, die zwei Hunderl nach Zecken abzusuchen."

  • Sogleich hatte ich das Gefühl, als wüchse ich wohl um einige Zentimeter. Sie hielt mich für charmant! Oh, was für ein wunderbarer Tag! Ich war froh, dass ich Onkel Vic und Papa Sev kennengelernt hatte. Schon hatte deren Charme auf mich abgefärbt und schon lagen mir die Frauen zu Füßen. Morgen würden wir heiraten.


    Doch sie sprach weiter und plötzlich kroch die nackte Angst in mir empor. Ich sollte die Hunde nach Zecken absuchen? Nein, das konnte sie nicht von mir verlangen. Mit vor Schreck geweiteten Augen blickte ich meine große Liebe an, während ich innerlich hin- und hergerissen war. Sollte ich ihr meine Angst gestehen? Oder sollte ich ihr tapfer folgen und bei der Arbeit helfen, um mein männliches Image aufrecht zu erhalten? Was würde sie nur von mir denken, wenn ich ihr meine Furcht eingestehe? Ich möchte nicht, dass sie mich nur für einen halben Mann hält. In ihren Augen möchte ich weiterhin der ganze Kerl, der gestandene Mann sein, als den sie mich kennengelernt hat. Und doch... Nein, meine Angst war einfach zu groß und ich hoffte, ich wusste, sie würde es verstehen.


    So antwortete ich schüchtern.
    "Amatia... Duuuu...?"
    Tief sah ich meiner Geliebten in die Augen, Wärme durchströmte mich und ich fühlte mich sicher und geborgen.
    "Es tut mir leid... Bitte... Ich kann dir nicht dabei helfen. Weißt du... Ich habe Angst vor diesen fiesen und gemeinen Hunden. Sie mögen mich nicht und versuchen immer mich zu beißen. Außerdem... Außerdem..."
    Ich seufzte. Nein, jetzt musste es einfach raus.
    "Außerdem... Ich kann kein Blut sehen!"
    Mit flehendem Blick sah ich zu ihr auf und umklammerte fest die zarte Hand.
    "Mir wird dann übel und schlecht und ich muss mich übergeben... Und bei diesen Zecken, weißt du... Es geht einfach nicht..."
    Mein Blick verschmolz mit ihrem und wir sahen einander in tiefem, innigem Verständnis an. Gleich würde sie mich küssen...

  • "Ach was. Raser und Blaader sind ganz lieb und sanft.
    Und weil sie vielleicht auf Frischfleisch stehen, wollen sie dich trotzdem nicht gleich fressen."

    Armer Junge, ein Kindheitstrauma? Kam bei Hunden öfters vor. Aber dann....


    "Du kannst kein Blut sehen?"
    Sie schüttelte den Kopf, drehte sich um und wollte weitergehn, aber er hielt ihre Hand, also wandte sie sich nochmal zu ihm.
    "Du kannst echt keine Blut sehn???"
    Gibts denn sowas?
    "Dat is nich dein Ernst!"
    Er war es. Und es war eine traurige Geschichte für einen jungen Mann.


    Sie war am überlegen. Irgendwie muss man das sicher wegkriegen. Entweder sanft oder auf die harte Weise.
    Sie ging zur Tonne, wo sie die Ratte, die Raser heut wieder angeschleppt hatte, reingeworfen hat und holte sie raus.
    "Nein, da ist kein Blut mehr drinnen. Schon ausgedorrt.
    Hmm."

    Warf sie wieder rein und überlegte. Ihn zu einem Tempelopfer mitnehmen war sicher keine gute Idee.


    Sie ging zu den Rosen hinüber, streifte mit einem Finger über Dorne und hielt ihm den Finger dann unter.
    "Schau. Ist das schlimm? Eben"
    Jetzt drückte sie den Finger zusammen und ganz langsam kam ein kleiner Tropfen Blut heraus.
    "Es tut nicht weh, dir schon gar. Also: Blut ist nichts böses."

  • Nach einem mehr oder weniger ereignisreichen Tag, eigentlich mehr weniger als mehr, kommt Vic nach Haus und findet wie üblich ein leeres Atrium vor. Er stellt einen Beutel ab und holt sich eine Amphore Wein aus dem Weinlager und einen Becher aus der Küche. Wie es aussieht, war Amatia zwischenzeitlich mal wieder da, denn sonst würde Victor niemandem in dieser Casa zutrauen, dass er Becher spült. Außerdem balanciert er noch eine kleine Schale mit glühender Kohle aus dem Herdfeuer mit zurück.


    Als sich Vic zurück im Atrium auf seiner Kliene niederlässt, rasen auf einmal Razor und Blade heran und springen schwanzwedelnd um ihn rum.


    "Jo, ihr Töln. Ich hab euch natürlich wat mitgebracht." Er greift zu dem Beutel und holt zwei Knochen hervor. "Hab ich nem Metzger abgeschwatzt, als ich nen bisschen Schinkenspeck für den Mars gekauft hab." Er wirft den Hunden die Knochen hin und schaut grinsend, wie sie sich begeistert darüber hermachen.


    Aus dem Zimmer der Oppas tönt ein lautes "Wat soll dat denn heißen?! Ich bescheiß nich! Guck du lieber, dat du die Würfel nich wieder veschlampst und nu Klappe und lass endlich rollen!"


    "Hrhr." Vic schenkt sich einen Becher Wein ein, trinkt einen Schluck und holt dann aus dem Beutel einen Stapel Papyrusblätter und etwas Räucherwerk. Er zeigt den Hunden das Räucherkraut, welche diese jedoch nicht sonderlich interessiert. "Dat Gewürz hier heißt Cannabis. Hat mir der Gaius Seneca gezeigt, ham schon die ollen Griechen genutzt. Normal wirds in Keksen verbacken, aber ich hab festgestellt, wenn mans in Papyrus packt und abräuchert, dann is der Rauch echt heftig. Richtig kühles Zeuch, sach ich euch. Dat haut rein, danach biste echt entsteint!"


    Er rollt aus dem Papyrus und den Hanfblättern ein Tütchen, zündet es an der Kohle an und lässt den Tag gepflegt ausklingen. 8)

  • Später. Vic gammelt noch immer auf der Kline rum, die letzten Tropfen der erste Amphore Wein werden gerade von Blade aufgeleckt. Neben Vic liegen zwei sorgfältig gerollte Papyrii, ein weiteres liegt angezündet in einer kleinen Schale und räuchert vor sich hin. Victor greift träge zu einer weiteren Amphore Wein und es dauert etwas, bis er sie geöffnet hat. Nach dem ersten Schluck versucht er zu lesen, was auf der Amphore geschrieben steht.


    "Ta-a... Trara... Tracco... ouou... Taracco. Hrhr, dat is ein ganz, ganz feiner Tropfn, ihr Tölen. Et gab da ma so nen Lied... wie ging dat noch... Er setzt dazu an, in einer schiefen Tonlage zu singen. Hispanischer Wein ist so wie das Blut der Erde, komm schenk dir ein, und wenn ich traurig werde, liegt es daran, dass ich immer träume von daheim. Du musst verzeihn, hispanischer Wein, und die altvertrauten Lieder. Schenk nochmal ein! Denn ich fühl die Sehnsucht wieder, in dieser Stadt werd ich immer nur ein... ähm... egal... sein... und nie allein." Grummelnd schlurft er davon, gefolgt von Blade.


    Von dem Gegröhle angezogen, finden die beiden Oppas ihren Weg ins Atrium.


    "Wat is dat denn für nen Gejaule!"
    Flaccus hebt schnüffelnd seine Nase in die Luft. "So lass ihn doch, Saccus. Er hat eben ein poetisches Herz. Aber... was ist das für ein lieblicher Geruch hier? Das kenne ich doch?"
    "Poetisches Herz? Ich werd nich mehr, dat is auf keinen Fall mein Enkel, Mann. Den darfst du ham. Ich nehm dafür den Sev, dat is wenigstens noch nen ordendlicher Kerl."
    "Sag, Victor, ist dies Hanf, was hier so duftet?"
    Wieder schnüffelt Flaccus. "Aber ganz sicher ist es das. Ach, das erinnert mich an meine Jugend. Dieses Kraut inspieriert! Wie viele meiner Gedichte haben mir die Musen nach diesen kleinen Opferungen gebracht, ach, waren das Zeiten." Er beugt sich zu Victor hinab und nimmt das räuchernde Papyrusröllchen auf. "Ich darf doch? Ouu... das tut gut." Flaccus sinkt umständlich, seinem Alter entsprechend auf eine Liege und bleibt mit dem Papyrusröllchen glücklich darauf liegen.
    "Muse küssen. Ihr habt sie doch nich alle. Mann, Mann, Mann, es wird Zeit, dat mein Enkel wieder heim kommt, dat hier mal wieder Sitten einziehen. Ich geh mir ne Amphore Wein holen, anders is dat hier ja nich auzuhalten."


    "Dat steint!" Ohne recht zu wissen, um was es eigentlich geht beobachtet Vic das Treiben im Atrium, welches ihm irgendwie merkwürdig langsam vorkommt. Als wieder Ruhe einkehrt, lehnt er sich zurück und zündet noch eines von den Papyrustütchen an.

  • "Ououou..." Die zwei Musen, die Vic gerade noch beglückt haben, lösen sich langsam in Rauch auf. Er öffnet die Augen und das Atrium der Casa del Vic nimmt langsam vor ihm Gestalt an. Grummelnd spuckt er den schalen Geschmack, der sich in seinem Mund angesammelt hat, ins Impluvium aus.


    "Boah, watn hier los?" Er blinzelt und schaut eine Kline weiter. Dort liegt Flaccus, der Kopf hängt halb von der Liege runter, mit offenem Mund laut vor sich hinschnarchend. Ihm gegenüber sitzt Saccus auf dem Boden an eine der Säulen gelehnt, im Schlaf vor sich hinschmatzend, eine Amphore fest umklammert. Halb auf ihm drauf hat es sich Blade bequem gemacht.


    Vic steht noch etwas schwankend auf und hält sich den Kopf. "Mann, Mann, dat Zeuch entsteint wirklich mächtig."


    Jetzt erst fällt ihm auf, dass auch Lati zusammengerollt neben Razor im Atrium liegt, ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht. Victor fragt sich ernsthaft, wann Lati im Laufe des Abends heimgekommen ist und wo er überhaupt vorher war. Da er sich aber eh nicht erinnern kann, lässt er einfach alle da liegen wo sie sind, gönnt sich in der Küche einen großen Krug voll Wasser und verlässt nach einem Aufenthalt im Balneum (8)) die Casa.

  • Müde kommt Vic am Abend in die Casa. Jetzt noch eine gute Amphore Wein zum Abspannen und vielleicht ein Rauchopfer. Ob das Zeug wohl süchtig macht? Andererseits, opfern macht auch süchtig, und trotzdem hört man nicht damit auf.


    Er gähnt und tritt ins Atrium, wo Flaccus und Saccus auf ihren Clinen hocken und Vic, kaum dass er eingetreten ist, erwartungsvoll anschauen. Sofort sind auch Razor und Blade zur Stelle und streichen winselnd um seine Füße.
    Vic beugt sich runter und krault die beiden Hunde hinter den Ohren. Dann blickt er zuden Oppas und schaut mindestens ebenso erwartungsvoll wie sie.


    "Also, wat is hier los? Ihr hockt doch sonst nich im Atrium rum. Habt ihr den Lati schon wieder verlorn?"
    "Lati? Ach der lässt sich doch schon lang nich mehr hier blicken. Du vernachlässigst ihn ja genau so wie uns."
    "Wat? Was solln dat heißen? Ich bin doch hier nich euer Kindermädchen. Also, wat habt ihr angestellt?"
    "Wir haben gar nichts angestellt. Wir haben nur Hunger, Victor. Und du als unser Enkel solltest dafür sorgen, dass wir etwas zu essen bekommen."
    "Wat? Was habt ihr mit der ganzen Kohle gemacht, die ich euch dagelassen hab?"
    "Nun, also... wir haben sie wohl nicht ganz so lukrativ angelegt, wie wir gehofft hatten."
    "Angelegt? In wat?"
    "Ach Vic, wir hatten nen ulitmativen Tip. Dat konnt gar nich schiefgehen. Wir ham dat ganze Geld investiert."
    "Ihr habt dat Geld investiert? Worein? Verdammt nochmal, wenn ich euch mein mühsam verdientes Geld dalass, damit ihr euch wat zu Essen holt, dann sollt ihr euch verdammt nochmal wat zu Essen holen! Is dat hier nen Kindergarten oder wat!?"
    "Nun rege dich doch nicht so auf, Victor. Es war wirklich eine sichere Anlage, wir hätten danach einen ganzen Monat von den gewonnenen Sesterzen Essen kaufen können."
    "Wenns so sicher war, wo is dann dat Geld?"
    "Futsch. Wir ham bei den Militärwettkämpfen gewettet."
    "Ah so? Auf wen."
    "Wir haben beim Bogenschießen mitgewettet. Eigentlich hätten wir nicht verlieren können. Wir haben auf den König gewettet."
    "Den König?"
    "Jo, auf wen sonst. Wer soll schon bei so nem Wettbewerb gewinnen, wenn nich der König. Wir dachten, dat wär der Schützenkönig... dat dat nur nen König von nem Land is, konnten wir ja nich wissen..."


    Vic lässt sich auf seine Cline sinken und schlägt die Hände vors Gesicht. "Mann, Mann, Mann. Bei den Göttern, warum bin ich nur mit soner Familie gestraft! Vielleicht sollt ich doch in nen Tempel nach Germania..."
    "Wat is nu mit dem Essen. Kochste wat oder haste ma nen paar Sesterzen?"
    "Da, macht dass ihr raus kommt und holt euch was. Und nehmt die Tölen mit."
    Er wirft Flaccus ein paar Sesterzen zu. Als die Oppas aus dem Atrium verschwunden sind, greift er zu der Amphore Wein, die immer im Impluvium zum Kühlen bereit liegt. Doch sie ist leer.
    "Verdammter Mist, jetzt saufen die mir auch noch meinen Wein weg und fülln nich auf. Irgendwann dreh ich noch durch..."

  • Nach langer Zeit, die Amatia irgendwie doch gar nicht so lang vorgekommen war, stattete sie der Casa wieder einen Besuch ab.
    Den Korb voll guter Sachen, mit denen sie Vic und sich etwas unvergesslich schmackhaftes zaubern wollte. Die zwei Alten werden natürlich auch etwas davon abkriegen, man darf es sich ja nicht mit denen verscherzen. Wer weiß ob sie nicht irgendwann irgendwo ein schönes Erbe hinterlassen werden.


    Wieder mal war es ruhig. Die Hunderl begrüßten sie nur missmutig, strichen einmal um ihre Beine und schlichen sich dann wieder in irgendeine Ecke.
    Irgendetwas war heute anders hier. Es lag etwas in der Luft, sie konnte es fast förmlich riechen. Aber was?

  • Auf dem Weg in die Culina, um das Essen abzustellen, fiel ihr Blick auf ein Kleidungsstück, das anscheinend jemand achtlos auf den Sessel geschleudert hat und auf den Boden fiel. Nichts aufregendes in einem Männerhaushalt.
    Doch als sie ihn aufhieb, einmal kräftig durchschüttelte um vom Staub zu befreien und ihn dann vor sich hielt, sah sie was es war. Sie erschrak, stieg blitzartig einen Schritt zurück und ließ den Mantel fallen. Ein Mantel der ganz eindeutig einem Prätorianer gehörte.
    Ein Prätorianer! Hier!!!
    In ihrer geheiligten Zufluchtstätte der Familie, wo sie von diesen Leuten nichts sehen oder hören wollte!!!
    Der will ganz sicher was von mir.
    Wieder erschrak sie. Er war sicher noch hier im Haus.
    Und wartete auf sie.
    Oder noch schlimmer: hat etwas gesucht!


    Panik stieg in ihr auf. Mit denen war nicht zu spaßen und wenn er jetzt überraschend von ihr hier gesehen wird, wer weiß was er dann mit ihr macht.


    Vic! Hoffentlich ist er hier.
    Vorsichtig bei jedem Schritt nach allen Seiten schauend machte sie sich leise auf zum Zimmer von ihm. Aber umsonst, er war nicht hier.

  • Nach dem Besuch im Lupanar taumelt Sev etwas angetrunken in Richtung der heimischen Casa. Seinen Kumpel Vic hat er irgendwo auf dem Weg verloren. Vielleicht ist der auch direkt im Lupanar geblieben - Sev weiß es nicht mehr. :D Eigentlich wollte er direkt zurück in die Castra, doch seinen Mantel hat er Zuhause vergessen. Da er sich nicht sicher ist, wann er das nächste Mal wieder Freigang hat, will er ihn lieber gleich mitnehmen. Die frische Luft hat ihn wieder einigermaßen nüchtern gemacht und zielstrebig geht er in das Atrium.
    "Ah, da ist er ja..." murmelt Sev, als er den Mantel auf dem Boden entdeckt.
    Dann jedoch wird er plötzlich einer Gestalt war, die gerade aus der Richtung des Zimmers der Oppas ins Atrium kommt. Sev bleibt wie angewurzelt stehen und schaut erstaunt hinüber.
    "...Tia?"

  • Beim Weg zurück ins Atrium hört sie ein Geräusch. Ihr Herz beginnt zu rasen, gleich wird er sie sehen. Und dann?
    Was hört sie da? Tia??


    "Sevi?"
    Sie stürzt auf ihn zu, nimmt ihm beim Arm und zieht ihn zur Seite. Keine Zeit für Begrüßungen.
    "Sei leise! Ein Prätorianer ist hier!"

  • Verdutzt blickt Sev sein Schwesterchen an, folgt ihr aber gehorsam in den Schatten. Dann sieht er sich misstrauisch um, ob seine Vorgesetzten ihm jemanden auf den Hals geschickt hätten weil er in dem Lupanar war. Ihm fällt jedoch ein, dass der Prätorianerpräfekt selbst dort war, so dass es daran wohl nicht liegen könne. Dann sieht er seinen Mantel und ihm wird alles klar. Grinsend blickt er Amatia an, hebt sie kurzerhand hoch und umarmt sie fest.
    "Tia! Wie schön, dich wiederzusehen... Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht. :D Klar, ist ein Prätorianer hier und ich weiß auch, wo er sich gerade versteckt - er steht genau vor dir... Ich bin Decurio bei den Equites Singulares!"
    Sev zwinkert ihr verschmitzt zu.
    "Oder hast du etwas angestellt?"

  • "Wos??"
    Ihre Augen weiten sich und sie beginnt mit all ihrer Kraft ihn mit ihren Fäusten zu schlagen.
    "Du Depp, du blöder! "
    Es tut ihm nicht weh, und sie reagiert ihre Anspannung noch länger mit Schlägen gegen ihn ab.
    "Was erschreckst du mich so? "


    "Schön dich wieder da zu haben. Das heißt also du bleibsts jetz in Rom bei uns? Schöööön!"
    Auf die Schläge folgt eine kräftige Umarmung, die ihm wahrscheinlich mehr schmerzt.
    "Gut schaust aus! Und ein Prätorianer! Nicht schlecht!
    Eigentlich mag ich keine Prätis, aber bei dir werd ich eine Ausnahme machen."

    Und dickes Busserl auf die Wange und er wird endllich aus ihrer Umarmung entlassen.

  • Mit gequältem Gesichtsausdruck lässt Sev die Schläge und die Umarmung seiner Schwester über sich ergehen. Flehend blickt er sie an, als sie endlich von ihm ablässt.
    "Mädel, Mädel... Du bist ja schlimmer als zehn Germanen auf einmal! Hab Erbarmen!"
    Er muss wieder grinsen und schlägt ihr freundlichaftlich auf die Schulter.
    "Jo, wenn du mich noch ganz lässt, dann freu ich mich auch wieder da zu sein. Fein dass es dir gut geht, Kleines. Ich hab mir schon Sorgen gemacht..."
    Den vorwurfsvollen Blick kann er sich nicht verkneifen.
    "...Vic hatte mir erzählt, du wärst verschwunden..."
    Skeptisch schaut er an Amatia herab.
    "Naja, scheint ja noch einigermaßen alles dran zu sein. Hrhr. Und bei dem Schlag, den du drauf hast, müsst ich mir wohl mehr Sorgen machen um den, der dir was Böses will, hm?"
    Stirnrunzelnd kratzt er sich am Hinterkopf und sieht ihr wieder ins Gesicht.
    "Solang mich die Prätis noch haben wollen, werd ich sicher hier bleiben. Hrhr. Allerdings muss ich halt in der Castra wohnen... Ich hab gehört du bist Cubicularia.? Auch nich übel! Vielleicht sieht man sich ja mal im Palast..." 8)
    Rücksichtslos wuschelt er ihr durchs Haar und zerstört alles, was möglicherweise an Frisur vorhanden ist.
    "Aber wie gehts dir sonst so? Gibts was Neues?"
    Sev geht hinüber zu einer kleinen Sitzgruppe und lässt sich nieder. Dann klopft er auffordernd auf sein Knie. :D
    "Erzähl deinem lieben großen Bruder alles..."

  • "Najo, eine junge Frau muss drauf schaun, wie sie sich am besten durchs Leben schlägt. ", antwortet sie grinsend.
    "Und du weißt, wenn du mich aufforderst, tu ich's auch."
    Und setzt sich auf seinen Schoß.
    "Cubicularia, genau. Gefällt mir ganz gut dort. In den letzten Wochen haben uns die Palastwachen dort aber nicht rausgelassen und ich konnt deswegen nicht daheim vorbeischauen.
    Die zwei Alten hast sicher schon gesehen. Oder gerochen.
    Jo, und sonst gehts mir auch ganz gut."

    Noch bevor er die Frage stellen konnt, die ihm sicher schon auf der Zunge brannte, antwortete sie.
    "Und du brauchst dir keine Sorgen um mich machen, kein Mann steigt mir unsittlich nach.
    Najo, der Nachteil wenn man nicht viel unter Leute geht."

  • Zuerst ist Vic wütend gewesen, dass Sev so urplötzlich alleine aufgebrochen ist. Dann hat er mitbekommen, dass Sev die Zeche gezahlt und sogar noch ein kurzes Vergnügen vorgelegt hatte. Für ein kurzes Vergnügen war also alles vergessen und erst, als Vic später mitten in Rom stand, kochte die Wut wieder in ihm auf. Zum Glück fand er recht bald eine ihm bekannte Taverne, von der aus er den Weg zu einer anderen Taverne, von dieser den Weg zu einer Garküche, und über einen Weinstand den Weg zum Tempel des Mars Ultor wusste. Den Weg von dort zur Casa Valeria - auch hier über ettliche Tavernen, Weinstände und Garküchen - kennt Vic sogar in der Dämmerung. Natürlich hat er bei jeder Gelegenheit, die zu dieser Stunde noch geöffnet hat, eine Pause eingelegt. Bis er den richtigen Türgriff von den zwei zur Auswahl stehenden trifft, dauert es daher schon seine Zeit.


    Dann schwankt er ins Atrium hinein.


    "Schallallallallaallaallaa, schallalallaalaalaaaaaaaamatia?" Er versucht die zwei Personen zu fokussieren. "Amatia? Wat treibt dich denn her? Und.... wat... wat machst du da auf dem Schoß von dem Penner?" Er zieht die Augenbrauen zusammen und konzentriert sich stark auf die zwei Personen.
    "Wat... Sev?... Wat macht ihr da?... Tut ihr...? ... Ne.... ne, lass ma..." Er macht ein wegwischende Handbewegung, zumindest sieht es so aus, als sollte es eine solche werden, und wendet sich zum Durchgang zu den hinteren Räumen.
    "Ich lass euch ma allein.... ich wollt eh... schon immer mal... mein Zimmer einweihen... hab da noch nie geschlafen.... Atrium is eigentlich bequem... aber heute... mach ma Ausnahme... gut Nacht..."
    Schwankend verschwindet Vic aus dem Atrium.


    8)

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