Ein grässlicher Kampf ist es, den die Männer von Severus Turma sich mit den Feinden liefern. Die Pferde haben sie zurückgelassen, da schnell klar geworden ist, dass die Germanen sich wohl sämtlich in den Häusern verschanzen. Ein wenig unwohl fühlen sie sich alle, so ganz ohne die zusätzlichen vier Beine. Doch ihre Spathae sind zu Fuß genau so scharf wie zu Pferd und entschlossen rücken sie voran. Als eingespieltes Team bleibt die Turma I dicht zusammen. Sie sind diese Art von Kampf jedoch beileibe nicht gewohnt. Von Haus zu Haus arbeiten sie sich mühsam vor und lernen mit jedem erschlagenen Gegner dazu. Es ist ein teures Lernen, da jeder Fehler einen der eigenen Männer verwundet oder gar tötet.
Ein weiteres Haus. Brutus, der kräftigste Eques der Turma öffnet gewaltsam die Tür. Zwei weitere Männer drängen sich an ihm vorbei und stürmen den Raum mit ihren Schilden geschützt. Schon prasseln die ersten Schläge auf sie hernieder und ein Nahkampf entbrennt. Sie bemühen sich, den Platz um die Tür freizudrücken, damit weitere Equites ihnen in das Haus zur Verstärkung nachfolgen können. Fünf Germanen haben sich hier offenbar verschanzt gehabt und leisten nun erbitterten Widerstand.
Severus betritt gleich in zweiter Reihe den Raum und sieht sich einem zähen Krieger gegenüber. Er ist verwundert, dass dieser Germane keiner der riesigen Hünen ist, welche den Legionären sonst so häufig gegenüberzustehen scheinen. Das macht den Feind jedoch nicht weniger gefährlich. Er ist sehr wendig und kämpft mit einem wohl von den Römern erbeuteten Gladius, sowie einem germanischen Dolch. Severus beschließt, den Vorteil seines Schildes auszuspielen und wehrt Schlag um Schlag ab. Als sich eine Lücke in der Deckung seines Gegners auftut, nutzt er diese, stößt dessen Gladius zur Seite und stößt ihm seine Spatha in den Bauch. Durch diesen Angriff und den ungewohnten Bodenkampf hat er seine Deckung jedoch vernachlässigt und kassiert sogleich einen Stich mit dem Dolch. Kaum gelingt es ihm auszuweichen, doch da der Germane durch seine tiefe Fleischwunde bereits zusammenbricht, verfehlt er Severus Magen und fügt ihm nur einen oberflächlichen Schnitt über die Rippen zu.
"Aaaaarrrrrgggh... VERDAMMT!" flucht Severus, als ihn der heiße Schmerz durchfährt. Er beißt die Zähne fest zusammen und reißt sich am Riemen. In dem Augenblick geht der Mann neben ihm zu Boden. Keine Zeit für ein Zögern. Gemeinsam kämpfen sie einen Germanen nach den anderen nieder und haben das Haus schließlich geräumt. Zwei Männer haben sie dabei verloren und die Gesichter der Männer sind grimmig und entschlossen. Sie wollen Rache für ihre Kameraden, mehr als je zuvor.
Die beiden Toten und einen Verwundeten tragen sie hinaus. Der Verwundete wird notdürftig versorgt und zur Sammelstelle zurück geschickt. Die Klinge des Dolches ist bei Severus zum Glück an den Rippen abgeglitten, so dass er sich nur schnell einen festen Verband improvisiert und den fragenden Blicken seiner Kameraden abwinkt.
"Kein Ding... Das wird wieder. Weiter gehts!"
Sie verlassen das Haus, sammeln sich wieder und steuern ihr nächstes Ziel an.