Eine Massage klingt gut. Ich war zu lange Soldat und habe die Annehmlichkeiten des Lebens fast vergessen.
Thermen
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"In Spanien wissen wir das Leben zu geniessen und es soll dir an nichts fehlen, du hast eine Unterkunft oder ein Haus gefunden?"
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Bisher wohne ich in meinem Officium. Das habe ich schon in Germanien so gemacht.
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"Wenn du willst, lasse ich dir ein Zimmer in meinem Haus herrichten?"
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Das würdest du tun? Das wäre sehr nett von dir.
Alienus blickte überrascht.
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"Wenn du willst, soll es so sein, die Entscheidung liegt bei dir, ich könnte mir vorstellen, das es nicht gerade sehr bequem ist, am Arbeitsplatz zu schlafen ..."
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Es ist bequemer als auf einem Schiff
Alienus überlegte kurz.
Ich weiß dein überaus Großzügiges Angebot zu schätzen und würde es gerne annehmen. Aber nur, wenn es dir keine Umstände macht.
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"Da hast du recht, dass Schifffahren ist aber immerhin noch angenehmer als das Reisen auf dem Rücken eines Pferdes."
Er schüttelte den Kopf.
"Nein, es macht ganz gewiss keine Umstände, wenn du willst, beauftrage ich einen Sklaven, welcher deine Sachen im Officium holt und sie hier in der Casa verstaut, Apollodores wird in der Zwischenzeit ein Zimmer für dich herrichten lassen ..."
Dabei blickte er zu seinem Hausverwalter, welcher dann Agrippa zustimmend zu nickte ...
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Ich danke dir Agrippa. So viel Freundlichkeit verdiene ich doch gar nicht
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Zusammen mit Sophus betritt Agrippa die Hauseigenen Thermen ...
Agrippa entledigte sich seiner Kleider ..."ich hoffe du hast gegen einen guten Tropfen Wein und ein paar Köstlichkeiten nichts einzuwenden?"
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Sophus begleitete den Proconsul in die Thermen der Casa. Dieses Haus war in der Tat gut ausgestattet. Er folgte Agrippas Beispiel und legte seine Kleider ab.
"Solange es in Maßen bleibt gewiss nicht. Nur sollte man natürlich den eigenen Verstand nicht vom Weine verwirren lassen." Wieder schmunzelte Sophus.
"Nun, du fragtest nach dem Sender des Schreibens, Proconsul. Unterzeichnet war es von einem gewissen Vibius Valerius Victor, mit dem Siegel eines Septimvirn. Er bezeichnete das Schreiben als im Auftrag des Collegium Pontificum. Das erscheint nicht unwahrscheinlich bei der Position des Autoren und das Siegel ist mit Sicherheit echt."
Er seufzte.
"Ich fürchte fast, man versucht, die Hispanische Priesterschaft für den Diebstahl verantwortlich zu machen. Nachlässigkeit wird man ihnen vielleicht vorwerfen. Und nach dem momentanen Stand der Dinge bin ich der Verantwortliche.
Gut jedenfalls, dass die Curie einverstanden war, dass ich dort anwesend sein und sprechen darf. Das wird sicherlich helfen. Mit dem Regionarius werde ich also noch zu sprechen haben. Wenn ein Bericht über das Verbrechen erfolgt, dann will ich einen professionellen abgeben und dafür sollte der Regionarus der rechte Mann sein." -
"Wie werden den Wein im Masse geniessen, ich werde noch frisches Quellwasser bringen lassen, was trinkst du lieber roten oder weisser Falerner, Caecuber, Surrentiner, Sentier, Cauciner, Faustitianer oder Albaner?"
Agrippa grinste ...
"Der Wein sorgt selten dafür, dass ich verwirrt bin, viel eher sorgt er dafür das ich das Rätsel des gordischen Knoten schneller lösen kann."
"Vibius Valerius Victor? Ein Septimvirn? Tut mir leid, den Namen kenne ich leider nicht, aber was hat ein Septimvirn mit dem Collegium Pontificum zu tun? Immerhin sind die Septimviri für ein Ausrichtung Kultmählern, kleineren Opferhandlungen und der ausrichtung von Spilen zuständig, mit all den Festen hat Mars eigentlich wenig zu tun. Es dreht sich da ja vorallem um Jupiter. Der Pontifex Maximus könnte ja theoretisch Helena gleich selbst in Rom befragen, den immerhin ist ja beim Bankett zu Ehren von Hungaricus geladen und da begegnet man sich sicher."
Er schüttelte den Kopf.
"Wieso sollte es deine Schuld sein? Du kannst nichts dafür. Der Diebstahl war das Werk von Christen, die warten immer auf die beste Gelegenheit. Falls man dich wirklich aus Rom beschuldigt und ich dir irgendwie in dieser Sache helfen kann, lass es mich bitte wissen ...
Sobald ich etwas von Regionarius höre, wirst du der erste sein, der davon hört. Es ist wichtig, in einer solchen schweren Lage, dass du Zutritt in die Curie hat als höchste Vertreter der Götter in der Provinz, die Curie konnte nicht anderst, als dir den Zutritt zu gewähren ..."
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"Die Auswahl des Weins überlasse ich dir, Proconsul. Ich bin sicher, was für dich gut genug ist wird auch für mich reichen.
Nun, ein Septimvir hat in der Tat dabei keine direkte Verbindung, aber er ist in einer ausreichend hohen Position um von den Pontifici beachtet zu werden und damit kommt er für gesonderte Aufgaben in Frage, wie sie auch mir zum Teil zugeteilt wurden.
Ich denke jedenfalls, dass er nicht eigenmächtig gehandelt hat. Er mag natürlich ein wenig in seinem Schreiben modifiziert haben, da er selbst einen Karrieresprung wittert, doch traue ich keinem im Cultus Deorum die Schlechtigkeit zu, eine Provinzpriesterschaft als ganzes in Zweifel zu ziehen ohne dass dazu Anlass bestanden hätte.
Schuld trage ich nicht, sicher. Aber ich habe persönliche Verantwortung dafür, dass die Götter nicht zornig werden und damit der Frieden hier gesichert bleibt. Ich sehe es als Teil der Aufgabe, die Aufklärung dieses Falles zu unterstützen. Sicher werden die christlichen Strömungen dabei nicht unbeachtet gelassen werden. Aber ich denke das weiß der Regionarius selbst gut genug." -
"Nun gut, Apollodores, lass uns einen Krug Caecuber und frisches Quellwasser bringen, ausserdem etwas zu essen ..."
Apollodoeres nickte und verschwand aus den Thermen.
"Ich wollte ihm auch nicht unterstellen, wie hast du es doch gerade genannt, Schlechtheit, ich wollte ihm diese Eigenschaft nicht unterstellen, aber so wie du es mit geschildert hast, klang es allerdings so, als ob er die Schuld für den Diebstahl uns Spaniern in die Sandalen schieben will, aber eben, ich habe dich wahrscheinlich bloss falsch verstanden, bitte entschuldige Augur. Aber dir ist sicher selbst bewusst als Vertreter der Götter Roms, wie gefährlich es ist solchen Vereinigungen wie den Christen oder den Gottheiten aus dem Osten einzug ins Imperium zu gewähren, sie verweichlichen uns Römmer und machen uns zu weibischen Griechen ..."
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"So schrieb der Iulianer, der erste Kaiser, ja. Äußere Einflüsse neigen dazu, ein Volk zu beeinflussen. Auch wenn Rom bereits so groß ist, dass sich das kaum verhindern lässt. In jedem Falle sind christliche Aktionen, die den Cultus Deorum in den Provinzen schwächen, äußerst schädlich für den Zusammenhalt. Unabhängig davon, ob noch äußere Feinde existieren. Es könnte Aufstände geben. Beispiele davon hat uns die Geschichte ja genug geliefert.
Nun, aber wo wäre deiner Meinung nach nun bei der Prävention anzusetzen, Proconsul? Hast du einen Vorschlag, wie der Cultus Deorum in den Provinzen so etwas in Zukunft wirkungsvoll verhindern kann? Wir können die Leute nicht kontrollieren, ob es Christen sind. Diese könnten sich leicht als gewöhnliche römische Bürger ausgeben." -
"Ich habe vor allle Christen aus Tarraco auszuweisen, die römischen Bürger sollen ihre Götter anbeten und nicht einen östlichen. Mehr kann man wohl nicht tun, ich sähe die Christen auch lieber ans Kreus genagelt oder in der Arena den Tieren zum Frass vor geworfen, doch leider gibt das Christengesetz, bei welchem ihnen die freie Religionsausübung gewährt wird. Ich halte es für einen Fehler, aber unser hochgeschätzer Augstus sieht es anderst ..."
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"Zur Weisheit des Augustus wage ich nicht, zu sprechen. Auch wenn die Fährnisse der falschen Worte hier in der Provinz natürlich geringer sind. Jedenfalls gilt es, dieses Gesetz natürlich zu beachten. Wenn die Christen ausgewiesen sind, müssen sie aber im Auge behalten werden. Entweder sie werden in alle Winde zerstreut, damit sie sich nicht organisieren können, oder sie werden an einem Punkt angesiedelt, wo sie beaufsichtigt werden können. Wobei letzteres mir Aufstände beinahe zu provozieren scheint."
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"Ich denke der Augustus weiss sehr genau, dass ich es für einen Fehler halte, die Christen zu schützen, dies hatte ich bereits im Senat geäussert und gefordert, die Christen aus den Städten auszuschaffen und wenn sie bleiben streng zu bestrafen. Ich bin generell der Meinung, man sollte sie nicht im Auge behalten, sondern Ihnen einen gefallen tun und sie gleich zu ihrem Gott schicken ..."
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"So wäre das Problem jedenfalls mit Sicherheit gelöst. Wie schätzt du jedenfalls die Gefahr von einem wirklichen organisierten Aufstand der Christen ein? Bisher haben sie ja kaum Grund dazu. Aber wenn ich bedenke, zu was sich einige von ihnen schon zu erdreisten scheinen..."
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"Nun du hst doch sicher vom grossen jüdischen Aufstand gelesen oder gehört? Die Christen und Juden beten den selben Gott an, deshalb denke ich, dass man bei den Christen sehr vorsichtig sein muss und sie besser vorher bremst, als danach die Konsequenzen tragen zu müssen ..."
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