Neues Lager der Ala II Numidia

  • Die dritte Runde war zu Ende und Gaius blieb stehen. Amulius war bei diesem Anblick ziemlich erleichtert und blieb seinerseits auch stehen, stemmte beide Hände in die Hüften und atmete tief durch. Das Lob des anderen Soldaten entlockte dem jungen Peregrinus ein zurückhaltendes Lächeln.
    Dann durchtraten beide abermals das Tor und kehrten wieder ins Lager ein. Allerdings bestand hinter der Palisade reges Treiben. Irgendetwas musste geschehen sein, dass sämtliche Bewohner des Lagers, die in der Lage waren, auf ihren eigenen Beinen zu stehen, in hellster Aufregung waren. Amulius sprach einen in eine bloße Tunika gehüllten jungen Mann, der vielleicht erst siebzehn Lenze zählte, aber dennoch zwei bis zum Rand gefüllte Wasserkübel mit sich schleppte, an und fragte nach dem Grund des koordinierten Durcheinanders. Hastig antwortete dieser:


    "Der Praefectus hat den sofortigen Marschbefehl der Ala II Numidia ausgegeben. Alle Turmae sollen sich am Exerzierplatz einfinden. Also halt mich nicht auf, ich muss die Pferde versorgen."


    Auch, wenn Amulius noch immer keiner Turma zugeordnet worden war, begab auch er sich auf dem schnellsten Wege zum Exerzierplatz, den er nun schon innerhalb weniger Stunden das zweite Mal an diesem Morgen besuchen sollte. Immer mehr Soldaten strömten aus ihren Zelten, ähnlich ausgerüstet wie Amulius. Als der junge Peregrinus sich auf halber Strecke umdrehte, wurden ihm mehrere Pferde gewahr, die in eine gewisse Anordnung gebracht wurden und vor dem Tor zum Stehen kamen. Einige Augenblicke später betrat Amulius wieder den grobkörnigen, gräulichen Kies, der den Exerzierplatz darstellte. Wieder einmal nahm er in einer zufällig ausgewählten Reihe von Soldaten einen Platz ein und wartete auf mehr Informationen, wie alle Anderen um ihn herum auch.
    Vor den in Reih und Glied angetretenden Soldaten standen wieder einmal die Decuriones, auch Severus und Metellus erkannte Amulius darunter, die anderen waren für den jungen Peregrinus neue Gesichter. Zwischen ihnen befand sich jedoch ein Mann, der noch dekorierter war als die Decuriones und eine beinahe unheimliche Ruhe ausstrahlte. Das musste der Praefectus Ala sein!

  • Es ertönte die Stimme des Decurio, mit dem Befehl sich Marschberiet zu machen. Da ich meine Ausrüstung sowieso immer säuberlich aufgeräumt hatte, brauchte ich nicht lange um alles beisammen zu haben. Ich machte mich nun sogleich mit Eques Scipio und einigen anderen auf, um richtung Stallungen zu gehen und unsere Pferde zu holen. Bei den Stallungen stieß nun auch unser Decurio Severus zu uns. Wir salutierten únd begaben uns richtung Sammelplatz. Ich nahm meine übliche Position neben Scipio ein. Gespannt warteten wir auf die Worte des Praefecten, welcher ganz vorne stand und sich wie es schien nicht aus der Ruhe bringen ließ. Da fiel mir schon wieder dieser neue auf, welchen ich schon beim Morgenapell gesehen hatte.
    Scipio! Pssst Scipio flüsterte ich, um nicht übermäßig aufzufallen. Als dieser herschaute fragte ich weiter
    Weißt du wer das ist und in welcher Turma der untergebraucht wurde?

  • Als Decurio Honorius Sebastianus meldete, dass die Ala vollständig angetreten sei hatte Sebastianus noch einen Befehl für ihn.


    Flavus, der neue Probatus gehört zu deiner Turmae, sorge dafür, dass er dir nicht verloren geht. Er steht dort forne. Ich denke du weist was du zu tun hast, pass gut auf ihn auf bis wir in Mediana sind!


    An die Ala gewand begann Sebastianus nun


    Söhne Roms!
    Es ist soweit!
    Es gilt eure geliebte Heimat zu verteidigen!
    Ich weis, dass jeder Einzelne unter euch, sei er Probatus, Miles oder höheren Ranges, gewillt ist es den Germanen zu zeigen!
    Sie dahin zu verjagen wo sie her kommen, in die Wildniss!
    Der Imperator, der Senat, der LAPP und ich verlassen sich auf euch!
    Ich bin mir sicher ihr werdet niemanden enttäuschen!
    Für den Ruhm und die Ehre Roms!
    ROMA VICTOR!


    Dies waren die Worte des Praefectus Alae

  • Jawohl Praefectus, Ich werde ihn schon sicher nach Mediana bringen! Ich salutierte noch einmal vor dem Praefectus, drehte mich um und ging auf meine Position vor der Turma II. Dort angekommen wartete ích auf die Worte des Praefectus.


    Nach den Worten ertönten die Worte ROMA VICTOR wie aus einem Mund der Soldaten. Es war schon fast Ohrenbetäubent, aber es war auch ein sehr schönes Gefühl in mitten dieser wildentschlossenen Soldaten zu stehen und mit ihnen in den Kireg zu ziehen.


    Nachdem der Praefectus fertig war ging ich auf Eques Gaius hin.
    Eques überprüfe die Ausrüstung unserer Turma! Ich will nicht dass auch nur die kleinste Kleinigkeit fehlt!


    Ich hingegen ging auf den Probatus zu!
    Probatus antreten! sagte ich zu ihm, da ich seinen Namen ja noch nicht kannte!

  • Auch Amulius vernahm die leidenschaftlich vorgetragenden Worte des Praefectus Alae und auch der junge Peregrinus ließ sich dazu hinreißen, den Siegesruf auf das römische Imperium lauthals auszurufen. In diesem Moment umgab ihn ein wohliges Gefühl: Die beiden Worte - Roma victor - wurden wie aus einem Munde von den anwesenden Soldaten ausgestoßen, die Luft war mit Enthusiasmus und der Bereitschaft, sich ohne Widerworte für den Erfolg des römischen Militärs, geschwängert. Und Amulius war nun Teil dieser Gemeinschaft.
    Anschließend wurde dem jungen Peregrinus Bewegung gewahr und er sah, wie sich die Decuriones zu ihren Turmae begaben, um diese auf die Reise und das Bevorstehende einzustimmen. Im selben Moment erkannte Amulius einen Decurio, der sich schnurstrack auf ihn zubewegte. Im ersten Moment war der junge Peregrinus ein wenig nervös und überlegte, durch welche Tat er nun wieder unfreiwillig auf sich aufmerksam gemacht hatte. Doch die Stimme des Decurios, der Amulius ansprach, war nicht von Anfeindungen durchzogen. Stattdessen forderte er einen simplen Befehl, dem Amulius augenblicklich mit leicht zittriger Stimme nachkam:


    "Probatus Amulius Tacitus zur Stelle, Decurio."


    Der junge Peregrinus hofte, dass er die richtigen Worte gewählt hatte. Er hatte früher, in seiner Zeit in Mogontiacum, öfters gehört, wie die Soldaten der Legio II Germanica miteinander gesprochen hatten, was Amulius nun zu versuchte, bestmöglich zu kopieren. Der Decurio, der den jungen Peregrinus angesprochen hatte, sah stets einsatzbereit und engagiert aus. Er war seinen Soldaten bestimmt ein guter Kommandant.

  • Der junge Probatus war sichtlich aufgeregt, als ich ihn ansprach, deshalb versuchte ich auf ihn einen freundlichen Eindruck zu machen!


    Salve Amulius Tacitus! Ich darf dir gratulieren! Du dienst nun in der Turma II der ALA II Numibia! Merk dir das gut! Denn ab und zu must du diese Daten an einen Offizier weitergeben! Die Turma II ist da drüben, du musst dich absofort immer bei deiner Turma positionieren!
    Mein Name ist übrigens Flavus Germanicus Honorius, ich bin dein Decurio! Hast du noch fragen?


    Gemeinsam mit dem Probatus ging ich wieder zur Turma II.

  • Erleichterung machte sich bei Amulius breit, als er die Worte des Decurios Honorius vernahm. Die Turma II sollte es also sein, in der der junge Peregrinus fortan seinen Dienst tun sollte. Amulius bestätigte die Informationen, die ihm der Decurio gab, mit einem Nicken und antwortete dann auf dessen Frage:


    "Nein, Decurio, ich habe keine weiteren Fragen."


    Diese Aussage wurde seitens des Decurios mit einem Nicken quittiert. Anschließend machte dieser auf der Stelle kehrt und begab sich in Richtug einer anderen Einheit Soldaten, die wohl allesamt Mitglieder der Turma II sein mussten. Amulius tat nun, wie ihm befohlen und folgte dem Decurio zu seiner Turma.
    Nachdem Decurio Honorius noch einige Worte an seine Turma gerichtet und sie noch einmal auf das Kommende eingeschworen hatte, begab sich die Einheit zu den Stallungen, um aufzusatteln und den Weg nach Mediana anzutreten. Auch, wenn es schon einige Monate her war, als Amulius das letzte Mal ein Pferd bestiegen hatte, so besaß er doch einige wenige Erfahrungen in der Kunst des Reitens, sodass er wohl nicht allzu sehr auffallen würde. Was jedoch würde passieren, wenn die Ala II Numidia unterwegs angegriffen werden würde? Der junge Pergrinus hatte wahrlich keine Erfahrungen im Kampf zu Pferd, sodass er viel Glück würde brauchen müssen, um nicht als leichte Beute für die Barbaren oder andere Gefahren zu gelten. Schnell jedoch verdrängte der Probatus diese Gedanken wieder, sie sollten die Reise nicht unnötig erschweren.
    Stattdessen reihte sich Amulius in den Strom der Soldaten der Turma II ein, als sich diese im Begriff befand, das Lager zu verlassen und sich zu ihrem neuen Standort zu begeben.



    Tbc: [Raetia] Lager der Ala II Numidia nahe Mediana

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