An der Tür hing ein Schild.
Ich bin zur Beerdingung meines Vaters in Hispania, bitte hinterlasst eine Nachricht in der Casa Decima, falls ihr mich sprechen wollt. Ich werde mich dann sofort daraum kümmern.
An der Tür hing ein Schild.
Ich bin zur Beerdingung meines Vaters in Hispania, bitte hinterlasst eine Nachricht in der Casa Decima, falls ihr mich sprechen wollt. Ich werde mich dann sofort daraum kümmern.
Mardian blieb am Ende der Strasse stehen und wies auf ein Gebäude.
"Dort ist der Ort zu dem ich dich führen sollte. Du solltest dich beeilen, also geh schon."
Ich nickte nur und ging. Als ich vor der Tür stand, sah ich schon das Schild, aber ehe ich noch lesen oder sonstiges konnte, kam eine alte Vettel auf mich zu. Heh, was willst Du hier?
"Ich soll einen Medicus holen," antwortete ich, nachdem ich trotz ihrer Begrüßung höflich gegrüßt hatte.
Siehst Du nicht, dass der nicht da ist? Der ist in Hispania. Also sieh zu, dass Du Land gewinnst!
Die Frau war ja komisch drauf, dachte ich bei mir. blieb aber höflich. "Ist bekannt, wann er zurück kehrt?"
Wozu willst Du das wissen? fragte sie mißtrauisch. Willst die Zeit dann nutzen um hier auszuräumen, oder was? Drohend kam sie näher.
"Nein, nein ganz sicher nicht," sagte ich beschwichtigend. "Ich soll wirklich nur meiner Herrin einen Medicus bringen. Dann such für Deine Herrin einen anderen. Der hier ist nicht da! Und nun verschwinde!
Mit einer herrischen Handbewegung, die nahe einer Ohrfeige kam, scheuchte sie mich fort. Draussen traf ich wieder auf Mardian. "Der Medicus ist derzeit nict in Rom. Er weilt in Hispania und scheinbar weiss niemand, wann er wieder kommen wird. Und nun?"
Mardian zuckte mit den Achseln.
"Entweder wir treiben einen anderen auf, oder wir kehren mit leeren Händen zurück. Ich nehme nicht an, dass du einen Medicus kennst, oder?"
Ich schüttelte den Kopf. Wie sollte ich? Ich war ja erst das zweite Mal in Rom. "nein, tut mir leid. ICh war erst einmal vor jetzt in dieser Stadt. ICh kenne mich gar nicht aus."
Genau das hatte Mardian sich auch gedacht.
"Nun gut, wir gehen erst einmal zurück nach Hause. Ich werde herausfinden, welche Alternative wir haben und wir werden dann morgen oder übermorgen erneut losgehen."
Sagte er und machte sich auf den Weg zurück zum Landsitz.
Ich nickte und hoffte ein wneig, dass dieser Fehlschlag nicht gleich als Versagen angesehen würde. Also folgte ich ihm und hing dabei ein wenig meinen Gedanken nach.
Mattiacus entfernte das Schild wieder.
Nun konnten die Patienten wieder kommen.
Ein Sklave betrat die Praxis.
"Salve, werter Medicus," sagt er gehetzt und ohne umschweife," ihr sollt in die Casa Didia kommen, dort verlangt eure Patentin Didia Verionia nach euch."
"Gut, ich werde sofort kommen." sagte Mattiacus. Er nahm noch einige Sachen mit und ging sofort zur Casa Didia.
Ein Sklave war geschwind wie der Wind und suchte die Praxis vom Medicus, dort angekommen stürmte er in die Praxis ohne anzuklopfen hinein.
"Medicus! Jemand bekommt ein Kind. In der Casa Sergia!"
Mattiacus war gerade mit dem reinigen seiner Instrumente beschäftigt.
"Was ? Wie ? Dann lass uns keine Zeit verschwenden und sofort losgehen." sagte er und packte schnell dies und jenes in seine Arzttasche, die er seinem Gehilfen Askleipois gab.
Ein Sklave klopfte an die Tür der Praxis, als ihm schließlich geöffnet wurde brachte er nur hervor.
"Meine Herrin schickt mich, der Medicus soll zur Casa Iunia kommen."
"Ich werde mich sogleich dorthin begeben." sagte Mattiacus, packte seine Sachen und ging los.
Calvina wurde von den beiden Männer der Corhortes Urbanae zum Clinicum Silva Nigra begleitet. Die junge Frau hielt sich immer noch an dem Arm des einen fest, der ihr den Hals notdürftig verbunden hatte. Die Wunde an ihrem Hals war nicht tief, aber es bestand immer eine geringe Gefahr, dass sie sich enzünden konnten und ausserdem war die Haut am Hals so zart, dass es mehr blutete als an anderen Stellen.
Langsam hatte sie sich wieder beruhigt, aber zitterte immer wieder noch ein bisschen. Immer noch schien sie den Dolch an ihrem Hals zu spüren, dieses Gefühl wollte gar nicht weg gehen und schien allgegenwärtig zu sein. Den Weg über hatte sie einfach geschwiegen und sich führen lassen und dabei die Strasse angesehen auf der sie lief.
Zwischenzeitlich hatte auch Nepos beim Transport der Frau geholfen, doch als sie das Clinicum erreichen, stürmte der Princeps Prior direkt zur Anmeldung und sprach in befehlsgewohntem Ton: "Decimus Nepos, Princeps Prior der Stadtkohorten! Wir haben hier eine verletzte Bekannte meines Bruder Mattiacus. Ruft nach ihm!"
"Gehts langsam?" fragte er freundlich. "Gleich haben wir es geschafft," zwinkerte er leicht und hörte den PP weiter vorn. Einen Moment war er irritiert, bis ihm einfiel, dass ja auch das wieder ein Decima war. Dabei dachte er kurz an die Verlobte seines Vetters, die er versucht hatte zu umgarnen, ehe er von ihrem Verhältnis wusste.
Mattiacus wurde von seinem Gehilfen Asklepios gerufen.
Er erkannte seinen Bruder Nepos und Calvina. Sie schien am Hals verletzt.
"Salve Bruder, salve Calvina. Wie kann ich euch helfen? Was ist passiert? Lass mal sehen, du bist ja verletzt."
Er nahm ihr den Verband an und sah sich vorsichtig die Wunde an.
"Waren das vielleicht diese zwei Rumtreiber?"
"Asklepios, die Salbe mit den kyntischen Kräutern und den Balsam mit diesem gallischen Kräutern." sagte er zu seinem Gehilfen.
"Salve Mattiacus!" erwidert Nepos den Gruß seines höhergestellten Bruders und setzt zur Erklärung an: "Die Frau wurde von zwei finsteren Gesellen als Geisel genommen. Zur Unterstreichung ihrer Entschlossenheit, haben sie die Frau mit einem Dolch am Hals geschnitten" lauten seine Worte, von denen er hoffte, möglichst präzise zu sein.
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