Pontius Pilatus´s Wirken in Caesarea

  • "Schmunzel "
    Nachdem ich hier schon so manchen glaubenskritischen Text, aber vor alllem sehr viele geschichtlich hervorragende Postings lesen konnte, hier mal etwas zur Diskussion, zu dem mir die Möglichkeit der Nachforschung kaum möglich ist. ( ich kenne leider keinen Geschichts,- oder Literaturprofessor )


    Zum Thema Pontius Pilatus ist mir bei der Abgrasung des Marktes via Amazon Das Buch "Pontius Pilatus, Briefwechsel " in die Hände gefallen. Autor ein Jörg von Uthmann, dessen Biographie einen Schwindel kaum möglich erscheinen lässt.
    Und doch sind die Briefe, die jener da veröffendlicht, geschichtlich sicher begreifbar, doch hätten jene eine Welle der Empörung lostreten müssen, von der ich aber nix mitbekommen habe.


    Deswegen die Frage an die Experten hier im IMPERIVM, wer kennt das Buch, wie ist der Wahrheitsgehalt zu werten ?


    Für jene, die nun gar nicht wissen, von was ich da schreibe:
    Uthmann gibt vor, Abschriften von Briefen zu besitzen, die zwischen Pontius Pilatus, Memmius Regulus, Kaiser Tiberius, Seneca und gar Prinzessin Salome stammen. Und der Inhalt der Briefe lässt am Tode von Jesus von Nazareth stark zweifeln......
    ( zumindest an der derzeit propagandierten Todesart )


    möge die Nacht mit euch sein


    L. Flavius X.

  • Mit Kaiser Tiberius (42 v. Chr. - 37 n. Chr.) auch? Da die Briefe dann ja etwa um 30 n. Chr. entstanden sein müßten, fiele das in die letzten Regierungsjahre des Tiberius - und der interessierte sich ab spätestens 31 n. Chr. nur noch für seine Residenz auf Capri. Selbst wenn die Briefe echt sind: den greisen Kaiser dürfte ein Jesus von Nazareth kaum interessiert haben.

  • Der Legende nach soll er ja auf dem Pilatus unterhalb von Luzern begraben sein. Bis ins 16. Jahrhundert hatte der Stadtrat von Luzern das Besteigen des Berges unter Androhung von Strafen verboten. Pilatus sollte im Gipfelsee nicht gestört - und keine Unwetter heraufbeschworen werden.

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  • Also ich kenne weder den Mann, noch das Buch und auch solche Briefe sind mir weder aus dem Latein- noch aus dem Geschichtsstudium bekannt. Trotzdem ist es sicher wert, verfolgt zu werden, damit die Frage geklärt wird. ;)

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  • Jörg von Uthmann sagt mir nur wegen seiner Amerikareiseführer was.
    Ich hab mal kurz herumgesucht, aber ausser diesem Roman nichts gefunden in Bezug auf Briefwechsel.
    Ich geh mal davon aus, das es sich hierbei wirklich nur um einen fiktiven Roman handelt. Da er schon 1991 veröffentlicht wurde, hätte ich doch irgendwelche Diskussionen oder Verweise finden müssen.

  • Ja, G. Flavius Catus, fiktiver Roman, anders wöllt ich mir es auch nicht erklären, aber würde dann auf der Rückseite des Buches stehen:


    Zweiundreißig Briefe aus dem Nachlass des Pontius Pilatus, des röm. Präfekten in Judäa zur Zeit des Kaisers Tiberius, des Tetrachen Herodes und des Jesus von Nazareth: ein Geschichtsdokument außergewöhnlichen Ranges,.....


    Immer noch Zweifel. Darf man in Deutschland Leser so täuschen ? Ich glaube kaum.


    Nachdem ich ungern Dinge ungeklärt ruhen lasse, gebe ich L. Annaeus Florus Recht, die Frage sollten wir klären.


    T. Claudius Maximus, ich lese grad nebenbei mal die Briefe, die an Tiberius gingen, datiert vom Januar 27 ,Feb. 28, 29, 30, 31, und dann versiegt es. Du hast recht, der letzte Brief ist vom 36, aber von Tiberius liest man da schon lang nix mehr.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Decimus
    Und der Inhalt der Briefe lässt am Tode von Jesus von Nazareth stark zweifeln......
    ( zumindest an der derzeit propagandierten Todesart )


    möge die Nacht mit euch sein


    L. Flavius X.



    Die probagandierte Todesart ist falsch ... !
    Das berühmte Grabtuch : falsch


    Es ist stark unwarscheinlich, dass Jeshua Ben Joseph mit Nägeln gekreuzigt wurde! Er wurde wie jeder gewöhnliche Verbrecher auch an das Kreuz gebunden. Der Sinn des Kreuzes war ja nicht das verbluten, verhungern o.ä.
    Die Funktion bestand darin, durch die Position auf bzw an dem Kreuz lässt jemanden Ersticken. Das Aufrechthalten am Kreuz ist aufwendig und man hält es nicht lange durch, dadurch ging es ganz schnell bis der Körper zusammensackte und der Verbrecher erstickte.


    Dafür benötigte man keine Nägel. Nägel wurden woanders gebraucht und vor allem hätten sie das dort teure Holz beschädigt.


    usw usw
    Jeshua Ben Joseph wurde wie jeder andere gewöhnliche Verbrecher auch ans Kreuz gebunden.
    (Bezüglich der Tafel über seinem Kopf. INRI (glaub ich) das ist die Anklage dessen er schuldig gesprochen wurde )

    Stolze Nachfahren von Romulus und Remus. Mit der Venus unserer Ahnherrin stark !

  • Da glaubst du richtig:


    Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum


    Und auch die anderen von dir genannten Dinge sind in der Wissenschaft allgemein bekannt. Nur die Bildnisse der katholischen Kirche sprechen eine andere Sprache ;)

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  • Ich denke eher, da war überhaupt kein Herr aus Nazareth am Kreuz.
    Woher wollen sein Jünger überhaupt wissen, das er gekreuzigt wurde?
    Haben sich jene nicht alle nach seiner Inhaftierung schleunigst verkrümelt? Klar, wenn der Mob draußen auf die Frage: Soll ich Euren König verurteilen ( daher ja Rex Iudaeorum ) ja brüllt ?


    Wer weiß.


    Anm.
    Makaber find ich allerdings, das man jenen, den man die Qual etwas lindern wollte, vor der Kreuzigung die Beine brach, dann konnten sie nicht mehr so lange gegen das Ersticken ankämpfen.


    Sagt, sind Menschen nicht das Schlimmste, was die Natur hervorbringen konnte ?

  • Zitat

    Original von Gaius Flavius Torquatus
    Die probagandierte Todesart ist falsch ... !


    Warum sollte sie falsch sein?



    Zitat

    Das berühmte Grabtuch : falsch


    Es gibt hier mehrere Untersuchungen dazu. Eine älter besagt, daß das Grabtuch aus späterer Zeit, speziell dem Mittelalter stammt. Eine neuere von 2004 kam zu dem Schluß, daß es gut möglicvh wäre, daß es um Jesus Zeit gefertigt wurde. Wenn ich mich jetzt nicht ganz irre, haben sie Pollen zur Analyse genommen, die am Grabtuch gefunden wurden, während die ältere Untersuchung auf das ganz normale Leinen zurückgriff.


    Zitat

    Es ist stark unwarscheinlich, dass Jeshua Ben Joseph mit Nägeln gekreuzigt wurde! Er wurde wie jeder gewöhnliche Verbrecher auch an das Kreuz gebunden

    .
    Der gewöhnliche Verbrecher wurde nicht gekreuzigt. Diese Todesart gab es für gewöhnlich nur für Sklaven und Aufrührer. Dem normalem Dieb und Räuber wurde ein anderes Los beschieden, wie z.B: Galeere, Steinbruch, Verlust der Bürgerrechte, Gladiator etc.pp.-also irgendwas "sinnvolles" zum arbeiten.




    Zitat

    Der Sinn des Kreuzes war ja nicht das verbluten, verhungern o.ä.
    Die Funktion bestand darin, durch die Position auf bzw an dem Kreuz lässt jemanden Ersticken. Das Aufrechthalten am Kreuz ist aufwendig und man hält es nicht lange durch, dadurch ging es ganz schnell bis der Körper zusammensackte und der Verbrecher erstickte.


    Richtig, daß ersticken kommt durch einen Kreislaufkollaps, aber das kann Tage dauern. ;)


    Zitat

    Dafür benötigte man keine Nägel. Nägel wurden woanders gebraucht und vor allem hätten sie das dort teure Holz beschädigt.


    Für ein Kreuz hat man nur 2 Balken gebraucht. Oft genug nahm man die von alten abgewrackten Schiffen. Übrigens wurde sehr wohl genagelt oder gebunden. Manchmal auch Beides. Wenn man nur nagelt, ist der Nagel nicht durch die Handfläche zu treiben, da das Körpergewicht die HAnd reißen läßt. Ergo ist der Nagel zwischen Elle und Speiche zu treiben.
    Bindet man und nagelt, kann man den Nagel auch in die Handfläche treiben, um die Schmerzen zu vergrößern.
    Was den Blutverlust betrifft, ist er bei beiden Varianten sehr gering, da ja kein offenes Loch ensteht, durch das Blut abfließen kann. Der Nagel steckt ja noch drinnen. Damit der Gekreuzigte nicht gleich kollabiert, sind seine Füße auf einem Stück Holz (kleinem Querbalken, oder Klotz)abgestützt, sodaß eine leicht geknickte Beinhaltung ensteht. Dabei können die Füße wiederum nur gebunden, gebunden und genagelt oder eben nur genagelt sein.


    Das einzigste Motiv, was mir einfallen würde bei der kirchlichen Darstellung ist das lateinische Kreuz. Die Römer hatten T- Kreuze. Aber das ist dann wohl dem Umstand geschuldet, daß das Kreuzzeichen erst nach der Römerzeit eingeführt worden ist.



    Zitat

    Jeshua Ben Joseph wurde wie jeder andere gewöhnliche Verbrecher auch ans Kreuz gebunden.


    Nach jüdischem Recht war Jesus Hochverräter, weshalb ihn die Römer auch als Hochverräter richteten. Allerdings war er nach römsicher Rechtsauffassung eher ein Spinner, wie es so viele gab. DEshlab auch die berühmte Szene, in der Pilatus ihn laufen lassen wollte, aber erst auf jüdische Forderungen die Todesstrafe verhängte.(wenn es ihn denn tatsächlich gab) Ansonsten wäre ich mit der Aussage, daß er nur ans Kreuz gebunden wurde vorsichtig. Oder warst Du dabei und hast es gesehen oder zumindest hieb- und stichfeste Quellen?

  • Danke Hadrianus, aber auch für dich sollte gelten, dass wir hier in diesem Thread eigentlich über die genannten Briefe des Pontius Pilatus sprechen wollen. ;)


    Daher kriegst du von mir hier auch keine Antwort auf einige Dinge, die bei deinem Beitrag nicht stimmig sind.

  • Hab mal ein bischen herumgesucht.


    In der Congressbibliothek wird das Buch unter der Rubrik "historical fiction" geführt



    Und dann gibt es noch dieses Buch :


    Crozier, William Percival, 1879-1944.
    Letters of Pontius Pilate, written during his governorship of Judea
    his friend Seneca in Rome. / edited by W. P. Crozier. New York, 1928


    Review of 'Letters of Pontius Pilate', Manchester Guardian, 30 March 1928
    Crozier's interests in Latin and Greek classics and the Bible inspired his writing. His first novel, 'Letters of Pontius Pilate - Written during his Governorship of Judea to His Friend Seneca in Rome', was published in 1928, and is reviewed in the Manchester Guardian by Professor Herford of Manchester University.
    The work is well reviewed here, with Professor Herford commenting particularly on the style of the prose: 'the letters themselves are written in an English admirably in keeping with the practical character ascribed to the writer, curt, crisp, without a suggestion of literary artifice or ambition, yet excellent literature.' [URL=http://www.guardian.co.uk/newsroom/crozier/images/0,12920,945919,00.html]Link[/URL]



    Ansonsten noch :


    Es gibt einen Pilatus-Brief in den Apokryphen des Neuen Testaments im Nikodemus-Evangelium.

  • Auch ich war gestern an der Uni und habe etwas gesucht.


    Nichts gefunden in den Fachbüchern, also nehme ich an, es ist wirklich ein historischer Roman und damit für die Rekonstruktion historischer Fakten NICHT heranzuziehen ;)

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    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Somit scheint mir die Sache klar und die Erklärung der fehlenden Protestwelle durch Eure Nachforschung bestätigt.
    Also tatsächlich eine Inszenierung. Das beruhigt mich einerseits, d.h. die Geschichte wid so schnell nicht neu geschrieben, anderseits beunruhigt mich, das man tatsächlich ohne Kenntlichmachung der erdachten Texte jene Publzieren kann und darf.
    Danke für die Mühe, die sich jeder einzelne gemacht hat und ich freue mich darauf, mit Euch weiter in der Geschichte Rom´s zu "stochern " :)

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