• "Nein, niemand kennt ihre Namen. Aber ich weiß, dass es zwei sind. Ich bin ihnen damals persönlich begegnet." Joshua erinnerte sich zurück. "Es war etwa vor einem Jahr als ich sie zum ersten Mal traf. Sie waren zu zweit und suchte nach Gleichgesinnten und in mir fanden sie auch jemanden mit dem sie planen konnten. Damals kam die Gründung einer Anti-Christlichen Organisation zum ersten Mal ins Gespräch, ich hielt es für eine gute Sache und sie waren auch sehr konkret in ihren Äußerungen. Es schien als hätten sie sich alles schon seit längerem durch den Kopf gehen lassen und so ließen sie mich an ihren Ideen teilhaben. Sie legten allerdings auch schon früh Wert darauf, dass man sich innerhalb unseres Vereins nur mit "Bruder" anspräche, Namen sollten bei uns keine Rolle spielen und so sprachen sie auch ihre niemals aus...Das einzige was ich zu ihnen sagen kann ist eigentlich, dass sie wohl angehörige einer Militärischen Einheit waren, sie unterhielten sich oft über das Leben im Castellum...
    Etwa ein halbes Jahr lang hielten wir uns im Untergrund. Langsam bauten wir uns auf und immer mehr Menschen schlossen sich uns an. Dann kam es eines Tages dazu, dass wir uns nun langsam vorbereiten mussten und so holten wir Informationen ein...Unsere erste größere Aktion war die Entführung des Bischofs von Rom...zumindest nannte er sich so. Er war wohl der bekannteste innerhalb seiner Glaubensgemeinschaft. Von ihm erhofften wir uns die nötigen Informationen, betreffend der Aufenthaltsorte der Christen etc.. Man könnte sagen dies diente als Vorbereitung für nachfolgende Dinge. Also entschlossen wir uns ihn zu entführen...Ich benutzte dazu einen christlichen Decknamen...Joshua...und konnte somit das Vertrauen des Bischofs gewinnen. So lockte ich ihn am späten Abend auf den Marktplatz, wo meine Brüder jedoch schon auf ihn warteten. Wir brachten ihn in ein kleines unbewohntes Haus und verhörten ihn stundenlang im Keller dieses Gebäudes. Einer unserer Führer war bei diesem Unternehmen noch anwesend, jedoch hielt er sich die ganze Zeit zurück und gab sich gegenüber dem Christen nicht zu erkennen. Das Verhör führte also ich und einer meiner Brüder, dieser war übrigens zu diesem Zeitpunkt im Cultus Deorum aktiv. Nachdem wir hatten, was wir wollten ließen wir den Christen zurück und marschierten ab. Wir ließen ihn allerdings leben, weil es für einen Mord dieser Art noch zu früh gewesen wäre. Dies hätte wohl verfrüht auf uns aufmerksam gemacht.
    Zu vermerken ist bei dieser Geschichte wohl, dass dies die einzige Aktion war in der sich einer unserer Führer beteiligte und dies dann doch eher passiv. Danach tauchten beide unter und wir bekamen unsere Befehle nur noch schriftlich. Was folgte war die Beschmierung des Palastes, in der wir die Bürger und speziell auch den Kaiser auf die Gefahr der Christen aufmerksam machen wollten und etwa einen Monat später kam dann auch die endgültige Weisung für den Beginn der Ausrottung der Christen. Es sollte eine große show aufgespielt werden, die römischen Bürger sollten den Christen vor ihren Augen sehen und so kreuzigten wir den ersten von ihnen. Es sollte den Beginn der Christenverfolgung einläuten, die Jagd war eröffnet..."

    Joshua musst erst einmal Luft holen und bereitet sich schon darauf vor die Fragen des Kommandeurs oder des Centurios zu beantworten.

  • Joshua zuckte zusammen und konnte erst nach einer kurzen Zeit wieder etwas sagen.
    "Es tut mir leid...aber ich weiß es wirklich nicht! Alles was ich über sie weiß hab ich euch gesagt, ich sah sie nur äußerst selten und bin ihnen jetzt seit Monaten schon nicht mehr begegnet...Bitte! Glaubt mir doch..." Er blickte betrübt auf den Boden.

  • Der Kommandeur hielt es wohl etwas diplomatischer als der Centurio, so konnte man auch wieder in Ruhe antworten.
    "Meistens sind es verlassene Häuser in den entlegensten Teilen der Stadt. Allerdings sind wir dazu geneigt ständig zu wechseln. Meistens bringen wir auch die entführten Christen in unsere Verstecke und geben sie anschließend auf. In letzter Zeit haben wir es aber auch bevorzugt uns zu bestimmten Zeiten in bestimmten Tavernen zu besprechen..."

  • "Wahrscheinlich überhaupt nicht, bisher war ich der Kopf dieser Organisation in Rom. An mich gingen die Anweisungen und ich musste alles durchführen. Wenn bekannt wird, dass ich gefangen bin werden sich unsere Führer einen neuen loyalen Untergebenen raussuchen, der für die sichere Ausführung der Pläne sorgt. Bis dahin herrscht stillstand und die Organisation wird nicht mehr in Erscheinung treten, sich verteilen und untertauchen, so war es im Falle eines ernstfalls geplant. Wahrscheinlich muss man warten bis die Aktivität wieder eintritt."

  • "Nach wie vor bin ich kein Freund der Christen, doch...ich will den Rest meines Lebens nicht in einem schäbigen Kerker verbringen oder gar einem frühen Ende entgegenblicken. Ich erhoffe mir mildernde Umstände, wenn ich euch helfe. Es gibt für mich sowieso keinen Weg zurück mehr, ich habe mich fassen lassen, weil ich dem Alkohol erlegen bin und dies ist in unseren Kreisen strengstens untersagt. Ich habe damit der Sache geschadet und darauf steht der Tod Also, welche andere Wahl habe ich noch als bei euch Schutz zu suchen?"

  • Livianus seufzte.


    "Du hast uns jetzt einiges erzählt und ich muss natürlich dem Kaiser davon berichten. Aber du hast keine Namen, keine Orte und kannst mir auch sonst nicht sagen, wie wir an diese Organisation oder an ihre Hintermänner rann kommen können. Wenn es wirklich so ist, wie du berichtet hast, dann könnten Senatoren oder sogar Männer in hohen Machtpositionen dahinter stecken. Nur im Moment sehe ich keinen Weg wie wir sie finden könnten."

  • "Das mag wohl so sein, selbst ich hatte nicht immer den Überblick innerhalb unserer Organisation. Aber wenn ihr einen Anfang machen wollt, so würde ich die wenigen Informationen verwerten, die ihr habt. Es steht wohl fest, dass es sich bei den Gründern um keinen Zivilpersonen handelt, sondern um angehörige einer militärischen Einheit. Das grenzt die Zahl der Verdächtigen zwar nur bedingt ein, aber es ist ein Anfang..."

  • "Gut! Dann wars das vorerst. Ich werde mit dem Kaiser sprechen. Ich bin mir sicher, dass wir uns bald wieder sehen."


    Livianus gab der Wache ein Zeichen, dass sie den Gefangenen abführen und zurück in die Zelle bringen sollte. Danach sah er zu Marcellus.


    "Ich werde den Kaiser unterrichten. Vorerst bleibt alles was eben gesprochen wurde in diesem Raum - verstanden?"

  • Ich kam von der Wache in den Raum, dunkel und ohne Fenster, nur eine Tür, ein Tisch und ein Stuhl.


    Auf dem Tisch standen 2 Kerzen, der Raum war absolut abhörsicher und nur, wer sich in dem Raum befand konnte mitbekommen, was hier besprochen wurde...


    Die Akten, der beiden Fälle hatte ich mitgebracht und legte sie auf den Tisch, ich lehnte mich an den Tisch und wartete auf den Gefangenen, Herennius.....

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