[Officium XI] Duumvir CCAA - Marcus Petronius Glabrio

"Oh..." antwortete Eila zunächst ein wenig erstaunt. Damit hatte sie beim besten Willen nicht gerechnet. Und sie musste zunächst kurz überlegen, ob sie das Angebot würde annehmen können. Doch es erschien ihr als die beste Lösung.
"Ich will deine Hilfbereitschaft wirklich nicht weiter strapazieren. Aber ich muss sagen, dass dies ein sehr freundliches und vor allem für mich sehr verlockendes Angebot ist." gab sie zu.
Sie blickte ihren Gegenüber noch einmal an, doch erkannte sie nichts als Freundlichkeit in dessen Wesen. War "Nächstenliebe" nicht eines der Worte die Syrus im Zusammenhand mit dieser, seiner Religion erwähnt hatte?

"Aber wenn es wirklich möglich wäre, dann wäre ich dir sehr dankbar."

"Natürlich! Du bist mir willkommen! Wir sollten jetzt auch bald aufbrechen. Meine Arbeit ist für heute sowieso getan und heute Abend werden auch nicht mehr viele Leute kommen."

"Oh, natürlich. Wie es dir am besten passt." antwortete Eila nur kurz und lächelte erfreut über die Lösung ihres Problems.

"Gut, dann folge mir!", sagte Glabrio nachdem er das Officium geschloßen hatte. Er führte die Schwester Lokis zu seiner Wohnung.#

Einige Tage später saß Glabrio wieder in seinem Officium und arbeitete. Doch er konnte sich nicht richtig konzentrieren. So viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum.

Eila hatte er zu Hause gelassen, was sollte sie schließlich den ganzen Tag in seinem Officium machen, sie würde vor Ungeduld umkommen und ihn auch noch mehr von der so dringend zu erledigenden Arbeit abhalten. So war sie dann nach einiger Überredung zu Hause geblieben.

Er hatte Leif mit den beiden Pferden draussen warten lassen, und stand jetzt vor dem Büro des Mannes den er vor einiger Zeit in Mogontacium.. er zögerte zu klopfen, irgendwie kam ihm das hier alles sehr unwirklich vor...

Seine Schwester, er könnte sie tatsächlich wiedersehen.. ein traumhafter Gedanke...

Kurz entschlossen ließ er seine Hand locker auf die Tür niedergehen und klopfte sachte an...

"Herein!", rief Glabrio und plötzlich war er sehr aufgeregt. War er es, oder nicht? Hoffentlich...

Die roten Haare hingen ihm ins Gesicht, als er den Kopf wie immer zuerst durch die Tür steckte...

"Heilsa, ich suche... oh...", er stockte, fing an zu grinsen und trat ganz ein...

"Marcus!!!", er strahlte über's ganze Gesicht, "Es freut mich dich wiederzusehen!!!"

"Loki!!!", rief Glabrio und sprang auf! "Gut, dass du gekommen bist! Wir haben viel zu lange nichts mehr von einander gehört! Doch wir können uns auch noch später unterhalten. Ich bin nicht der Einzige, der dich erwartet..."

Loki ging strahlend auf den Mann zu und ergriff freudig seine Hand...

"Ja, ich habe deinen Brief erhalten... ich konnte... ich KANN es kaum fassen dass sie noch Leben soll... es ist so viel passiert, damals... wo ist ist sie?", er stockte.

"Ist sie hier? Kann ich sie sehen?"

"Sie ist bei mir zuhause! Wenn du magst können wir sofort dort hin gehen." Schon während er das Angebot machte, nahm Glabrio das Schild "CLAUSUM" und hängte es von außen an die Officiumtür. Dann forderte er Loki auf, ihm zu folgen.

Loki nickte eifrig...

"Natürlich... sie sehen, ja!!", traumwandlerisch folgte er Marcus...

Glabrio ging los und führte seinen Freund zu seinem Haus.

Mhorbaine hatte das Praetorium betreten und war zum Officium des Duumvirs gegangen. Dort klopfte er nun an die Tür.

"Herein!", sagte Glabrio, nachdem er aufgeschaut und einige Schriftrollen von sich geschoben hatte.

Mhorbaine öffnete die Tür und betrat das Officium. Wie es sich für einen Sklaven gehörte, stellte er sich, mit gesenktem Haupt, vor den Tisch des Duumvirs und wartete, dass dieser ihn zum Sprechen aufforderte.

"Salve, Mann! Wer bist du und wie kann ich dir helfen?" Glabrio ekelte die Demütigkeit an. Niemandem außer einem gebührte die Ehre so gehuldigt zu werden.

"Mhorbaine, Sklave des Senators Prudentius Commodus." stellte er sich vor, seine wirkliche Stellung und Aufgabe ging den Mann schliesslich nichts an. "Ich komme im Auftrag des Maiordomus des Senators um eine Vermisstenmeldung aufzugeben."

"Eine Vermisstenmeldung? Na, das ist ja nicht gerade erfreulich! Wer ist es denn?", meinte Glabrio ernst.

"Ein Peregrinus mit Namen Marcus Hipparchus. Er steht im Dienst des Senators und verwaltet eigentlich das hiesige Landgut der Gens Prudentia. Er wird seit einigen Tagen vermisst." sagte Mhorbaine.