Officium Scribarum - Arbeitszimmer der Stadtschreiber

  • Tristan hatte alles soweit sortiert, wie es ihm möglich war und sich umgesehen und eingearbeitet. Auch ein paar Abschriften hatte er getätigt.
    Schließlich aber wuß0te er nicht mehr, was er tun konnte, da er doch noch recht neu war und ein bisschen hatte er Schwierigkeiten, sich zukonzentrieren. Und so machte er sich mit einigen Pergamentrollen auf insArbeitszimmer des Duumviren, in der Hoffnung, diesen anzutreffen und um Rat zufragen.

  • Tristan blickte scheu an der Frau vorbei. Er kannte ihren Schwager nicht, nein, der Name sagte ihm nichts.
    Aber da Tristan ja nicht dumm war, nur ein wenig anders, murmelte er: »Ist es vielleicht Tristans Vorgänger gewesen? Da solltest du Lucius Octavius Detritus fragen, der ist im Büro nebean, Herrin!«


    Und dann blickte er sich ein wenig unsicher um und deutete zur Tür. Nicht, daß er die Dame des Zimmers verweisen wollte, er deutete nur an, wo sich das Arbeitszimmer befand.

  • Nachdem Kyria gegangen war, ging ich in die Richtung des Arbeitszimmer des Stadtschreibers. Ich kannte den Weg gut, schließlich habe ich selbst als Stadtschreiber hier in der Verwaltung angefangen. Ich fragte mich, wie das Zimmer jetzt mit seinem neuen 'Insasse' aussehen mag. In letzter Zeit haben diese sehr oft gewechselt.


    Als ich vor der Tür stand, klopfte ich an.

  • Tristan schreckte von seinem Schreibtisch auf und versteckte schnell den Dolch, welchen er in den Händen gehalten hatte und schob ihn in die Schublafe.
    »Ja?« fragte er schliesslich.

  • Ich wartete einen Augenblick geduldig, hebte dann aber meinen Arm nochmals, um ein zweites Mal anzuklopfen, als mich die Stimme von Tristan in das Arbeitszimmer herein rief. Eigentlich war es weniger eine Einladung als viel mehr eine Frage. Da ich aber keine Lust hatte mich mit ihm durch die Tür zu unterhalten, trat ich einfach ein 8).


    Das Arbeitsimmer war nicht wesentlich verändert worden. Es sah nur aufgeräumter aus. Tristan saß an seinem Schreibtisch und guckte etwas verwirrt.


    "Salve Tristan. Entschuldige, dass ich dich eben so aus meinen Arbeitszimmer gescheucht habe, aber ich musste mit Kyria alleine etwas wichtiges besprechen. Du hattest mir vorhin Notizen gegeben mit denen ich, ehrlich gesagt, nichts anfangen kann. Du sagtest etwas von dem Hafen?"

  • Tristan stand sofort von seinem Platz auf und dann starrte er kurz Aurelianus an, etwas verwirrt noch, wie er eben war und dann wich er seinem Blick wieder aus und stammelte: »Ah ... ja, das ist eine Aufstellung vom Hafen. Also, Tristan meint, von den Schiffen ...«
    Er war irgendwie nervös und dies war ihm sehr unangenehm, weswegen der dann noch verwirrter wurde und weiter stammelte: » ... also von den Waren, die kommen und die :. eh Namen der Schiffe und deren Kapitäne und der Fracht ... und so ...«
    Es war ihm regelrecht peinlich und dann blickte er wieder leicht apatisch an Aurelianus vorbei. Irgendwie wirkte Tristan nicht von dieser Welt.

  • Kaum hatte ich den Raum betreten, schien es, als ob ein plötzlicher Sturm in Tristans Kopf anfing zu wüten, der jeden seiner Gedanken durcheinander brachte und aus dem Zusammenhang warf. Hektik lag in seiner Stimme und nur mit Mühe drangen einzelne Satzfragmente zu mir durch, ergaben aber wenig Sinn. Von seiner Panik angesteckt, wusste ich nicht, was ich tun oder zu ihm sagen sollte, um ihn zu beruhigen. Doch so schnell sein Anfall begann, endete er auch wieder. Nun stand er leidenschaftslos wie ein Stein hinter dem Schreibtisch und fixierte einen Punkt irgendwo an der Wand. Seine geistige Abwesenheit beunruhigte mich bald noch mehr.


    "Tristan? Geht es dir gut?"


    Fragte ich vorsichtig. Den Grund, warum ich gekommen bin, habe ich zu diesem Zeitpunkt längst vergessen.

  • Tristan war etwas verwirrt, weil dieser Fremde anscheinend fragte, wie es ihm ging. Und das in dieser Sitruatio.
    Fast war es Tristan wirklich peinlich, denn er hatte in den letzten Momenten nur noch einen Wunsch: Er wollte seinem Leben ein Ende setzten. Und nun kam dieser Fremde, den er nicht kannte, und dieser fragte, wie es ihm ging? Und dies auf eine sehr einfühlsame Art.


    Nun blickte Tristan ihn kurz unsicher an. Es verwirrte ihn und es war ihm wirklich peinlich und so stammelte er nur, wie es sich für einen Sklaven gehörte, zumindest nach der furchtbaren Zeit im Turm der Verrückten: »Ja, Tristan geht es gut ..«


    Doch man konnte es Tristan ansehen, das er es nicht so meinte und er es einfach nur sagte. Doch Tristan war neu hier und kannte niemanden wirklich und hatte zu niemanden Vertrauen.


    Und nun wurde er immer nervöser, aus Angst vor einer dieser schrecklichen Strafen, die er im Turm der Verrückten erleben musste ... nach diesem Brand damals auf dem Landsitz seines Herren.

  • Plötzlich trat Lucius Octavius Detritus ins Zimmer und Tristan starrte ihn an, aber nur kurz und er stammelte: »Ja, Herr, es geht ... Tristan gut. Und ja, er wird gut behandelt ... « Und dann begannen seinen Hände plötzlich an zu zittern und er bekam leichte Panik. Er wußte nicht warum.
    Und dann stammelte er plötzlich: »Das Feuer .... es ist so heiss! Tristan versucht zu retten ...« Er starrte nun auf etwas, was nicht da war. Aber er sah es. Die Flammen. Und sie waren heiss ... und auf einmal legte er seinen Oberarm vor sein Gesicht.


    Doch dann war es vorbei. Einfach vorbei, aber atmete aufgeregt.
    »Entschuldige Herr ... Tristan ist krank.«


    Erst jetzt enteckte er auch die Frau ... das waren einfach für ihn zu viele Personen auf einmal ...

  • Tristan blickte seinen Herren entgeistert an. Dieser ahnte ja nicht, was er mit seiner Frage in ihm auslöste. Denn Aurelianus war doch anwesend ... oder bildetete sich das Tristan alles nur ein? Das konnte gut sein, bei seinem Geisteszustand.
    Und eben dachte er noch daran, seinem Leben ein Ende zu setzen, weil er damit einfach nicht mehr klar kam.


    Im Turm der Verrückten gab es ja noch wenigstens eine Heilerin, die sich seiner angenommen hatte, aber sie wurde dann versetzt und dann begann Tristans Leid erst recht, als er den Pflegern ausgeliefert war.


    Entgeistert sah er Detritus an und fragte: »Bildet sich Tristan das nur ein? Aber er ist doch im Raum ... oder etwa nicht? Genau so wie die Dame ...«


    Spielte da Tristans Geist ihm einen Streich? Vollkommen verunsichert schaute er in die drei Gesichter der Anwesenden und dann öffnete er langsam seine Schublade und holte den Dolch raus. Für alle sichtbar.


    Nun war es eh egal.

  • Detritus war einfach im Raum reingeplatzt und hatte Aurelianus gar nicht wahrgenommen, vielleicht der Wein oder der Arbeitsstress?!? Detritus konnte es sich nicht erklären, er sah sich nun um und erblickte seinen ehemaligen Magistratus und freute sich.

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