Officium Scribarum - Arbeitszimmer der Stadtschreiber

  • Der Scriba, in dem Fall eine weibliche Person lächelte mich erwartungsvoll an. Nach meiner kurzen und knappen Vorstellung und meinen Belangen, weswegen ich überhaupt hier war, blickte ich etwas irritiert in Richtung des Schreibtisches.


    War es nicht so, das man, wenn man den Duumvir, welcher Stadt auch immer treffen wollte, das man als erstes bei seinem Scriba vorstellig wurde. Vielleicht war es aber auch nur müssig darüber zu sinnieren. Hatten sich die Zeiten derart geändert? Meines Wissens nach war das zu meiner Zeit als Scriba und Duumvir in Mantua noch so. Ich schob den Gedanken einfach beiseite und nahm, wie mir angeboten wurde Platz.
    "Nein, nein, mache dir keine Stress meinetwegen." Meinte ich banal und winkte ab. Ich hatte etwas Zeit mitgebracht und war demnach nicht im Stress. Wo natürlich der Duumvir war oder wo er sich im Moment aufhielt, das ließ ich mal die Sorge des Scriba sein.

  • Fast sofort nach diesen Worten tauchte der Bursche wieder und nickte Albina zu. Duumvir ist in seinem Officium. Ich danke Dir für deine Geduld. Sie stand auf ud zeigte ihm damit Respekt. Ohne Hast und auch ohne Streß ging sie zur Tür. Erlaube mir, dich persönlich zum Officium zu begleiten. Höflich war sie auf jeden Fall. Schnell begriff Albina, dass die Zeit in der Provinz ganz anders verläuft, und legte ihr eigenes Zeitgefühl ein.

  • Der Scriba hatte seine Laufburschen, dachte ich mir und schmunzelte in mich hinein, während ich mich von meiner Sitzgelegenheit erhob. "Aber bitte...." Meinte ich, als der Scriba mir vorschlug, mich persönlich beim Duumvir abzuliefern und eine geste mit meiner hand deutete daraufhin, das ich dem Scriba folge. "Ich danke dir....." Zwar wusste ich noch immer nicht, mit wem ich es zu tun hatte aber vielleicht hatte ich den Scriba auch nur beim Arbeiten gestört und sie war gedanklich ganz woanders.

  • Ich glaube.. ich habe es versäumt, mich vorzustellen. Albina blickte mit der leicht gerunzelten Stirn und ihr Lächeln fiel entwaffnend aus. Octavia Albina, Scriba von Ostia. Ich vergesse immer wieder, meinen Namen zu nennen. Sie schmunzelte und ihre Augen zeigten auf das Schild mit ihrem Namen. Hier entlang bitte.

  • Paullus betrat, nachdem er das Büro des bürgermeisters verlassen hatte, das Büro des Scribas und schaute sich um. Mit ein wenig Unwohlsein erkannte er dass einiges zu tun war in dem kleinen Raum und begann nun etwas oberflächlich für Ordnung zu sorgen.


    Schreibtisch und Sitzgelegenheit stellte er so dass das Licht welches durchs Fenster kam direkt darauf fiel und somit für angenehme Arbeitsbedingungen sorgte.

  • Die Sonne begann ihren Weg hinter den Horizont und sendete nur mehr schwach ihre Strahlen über das Meer.


    Durch mehrere Kerzen hatte Paullus noch genug Licht um seine Arbeit zu beenden. Eine Liste der Mängel hier in der Stadt welche schnellstens behoben werden musste. Das Gespräch mit dem Curator hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, nicht nur Mängel zu beheben sondern auch hier in der Curia wieder ein wenig Ordnung einzubringen.


    Der Duumvir war weiterhin nicht in der Stadt und der Magistrat, der Magistrat war schon seit Wochen nicht mehr im Büro erschienen was nun den Schluss zuließ dass es ihm nicht besser ging. Ein Seufzen kam über Paullus Lippen und bedächtig legte er den Griffel zur Seite um einen Blick aus dem Fenster zu werfen.


    In Gedanken versuchte er die Situation zu klären auch mit der Hoffnung dass die beiden Herren wieder erscheinen würden. Auch die Wahl musste er alleine organisieren was aber recht holprig von statten gehen würde mit der wenigen Erfahrung die er besaß.


    Besucher waren ebenso Mangelware, gerade mal Marcus Vinicius war vor ein paar Tagen zugegen in seiner Pflicht als Beobachter und Berichterstatter des Kaisers. Mehr gab es hier nicht.

  • Nachdem Quintilius Sermo eine Wohnung gefunden hatte, war er zur Curia aufgebrochen. Dort hatte nicht lange gebraucht, um den Weg zur Schreibstube des Scribas zu finden. In der Eingangshalle hatte er eine genaue Wegbeschreibung erhalten und klopfte nun vernehmlich an die Tür des Officiums. Gekleidet war er in eine schlichte Tunika, darüber die Toga und der schmale Purpurstreifen, der ihn als Mitglied des Ordo Equester auszeichnete. Die Sekunden verstrichen, während er auf Antwort eines hoffentlich anwesenden Schreibers hoffte.

  • Mit Verwunderung blickte Paullus zur Türe, könnte es möglich sein dass sich hier jemand verlaufen hatte und jemand anderen suchte?


    Mit lauter Stimme ließ er dem Besucher wissen dass die Türe offen sei und man nur eintreten müssen.


    Paullus stand auf und empfing den Unbekannten mit einem freundlichen Lächeln.


    Salve. Was führt dich zu mir?

  • Er wurder hereingebeten und auch sogleich von einem freudestrahlenden Scriba willkommen geheißen. "Salve," begrüßte er den Mann. "Ich hätte ein paar Fragen, von denen ich hoffte, dass du sie mir womöglich beantworten könntest." Sermo reichte dem Scriba die Hand zum Gruß und bedachte diesen mit einem interessierten Blick.

  • Setz dich bitte.
    Kann ich dir etwas anbieten? Wein? Wasser? Zu Essen vielleicht?
    Paullus deutete auf den Stuhl vis a vis seines Platzes und setzte sich ebenfalls.


    Ich hoff doch auch dass ich deine Fragen beantworten kann. Also, ich höre Mit einem Lächelln Sermo zunickte und darauf wartete dass dieser mit den Fragen beginnen würde.

  • Dankend nahm er den Platz an und entschied sich für verdünnten Wein. "Nur ein Drittel Wein bitte," präzisierte er die Bitte und nahm dann eine bequeme Pose auf seinem Stuhl ein, bevor er begann. "Gut. Ich möchte bei den nächsten städtischen Wahlen für das Amt des Magistratus kandidieren. Wann finden die nächsten Wahlen statt? Steht schon ein Termin?" Er freute sich über das Interesse des Schreibers. Dem Mann schien seine Arbeit Spaß zu machen. So gefiel ihm das.

  • Paullus schenkte dem Gast erstmal einen Becher voll Wein ein, ein Drittel Wein wie gewünscht der Rest mit Wasser gestreckt, und nickte dann.


    Das ist nun wirklich ein Zufall. Im Moment stehen einige Probleme an welche die Stelle des Magistraten betreffen. Ich denke nicht dass deiner Kandidatur nichts im Wege steht.


    Bei diesen Worten dachte er daran dass er ebenfalls diesen Posten im Auge hatte. Naja, mal sehen wie sich die Sache hier noch entwickelt.


    Wie gesagt es steht dem nichts im Wege. Der nächste Wahltermin ist angesetzt gegen Mitte des nächsten Monats. In ca. 4 Wochen werde ich die Wahl bekanntgeben.

  • Sermo nickte zufrieden. Der Mann schien sich auszukennen und wirkte tüchtig. "Hervorragend," stellte er fest. "Dann sei doch so gut und merke dir schon einmal meinen Namen vor: Iullus Quintilius Sermo heiße ich." Mit einem offenen Lächeln streckte er dem Scriba die Hand hin. "Wenn alles gut läuft, freue ich mich bald auf eine gute Zusammenarbeit." Er zwinkerte ihm verschwörerisch zu und nahm einen Schluck vom Wein. "In vier Wochen also. Gut. Gestatte mir einige Fragen. Ich bin erst seit kurzem in Ostia. Kannst du mir Orte empfehlen, die ich einmal besuchen sollte? Irgendwelche begabten Künstler? Steht bald ein Fest an, oder gibt es sehenswerte Gebäude?*"



    Sim-Off:

    *Denk dir einfach was aus. ;)
    Als Hilfe findest du übrigens hier auch einen Stadtplan

  • Paullus musste einige Augenblicke überlegen um eine Antwort geben zu können. Seiner Meinung nach war es Ostia nicht gerade eine Touristenmetropole aber---


    Hmm, ich denke der Tempel der Merkus ist einen gewissen Zeitaufwand wert. Es ist noch nicht lange her als er erbaut wurde und gehört sicher zu den wenigen Gebäuden die noch wirklich ohne Mängel sind. Es gibt viel zu tun was mir beim letzten Spaziergang aufgefallen ist. Seufzend hinzufügt.
    Das Theater ist ein guter Ort den Künsten zu frönen aber dieses Thema ist MIR mehr oder weniger fremd. Über Künstler kann ich dir leider keine Auskunft geben aber ich bin mir sicher wenn du das Theater besuchst wirst du einiges Erfahren.


    Paullus notierte sich auch gleich den Namen des Gastes und trug ihn auch gleich in eine provisorische Liste ein, die Liste der interessierten Kanditaten welche sich zur Wahl stellen wollen.


    Kann ich dir sonst noch auf irgendeine Weise behilflich sein?


    Mit fragendem Blick Sermo mustert.

  • Den Merkurtempel und das Theater nannte der Scriba als Besichtigungsorte. Gut, die würde Sermo sich dann einmal näher ansehen. "Danke, soweit habe ich keine Fragen mehr," entgegnete er auf Aculeos Frage, ob er noch etwas tun könnte. "Wie war noch gleich dein Name?" fragte er dann noch interessehalber.

  • Oha, ich muss mich entschuldigen aber ich hatte meinen Namen noch nicht genannt.


    Paullus Germanicus Aculeo. Und ich hoffe in weiterer Folge auf gute Zusammenarbeit. Bin mir sicher dass man gut miteinander auskommen wird und ich dir ein wenig helfen konnte.
    Nachdem er ausgesprochen hatte bot Paullus noch etwas zu trinken an um seinen Gast nicht mit dem Eindruck gehen zu lassen er sei ein unhöflicher Zeitgenosse.

  • Sermo winkte ab und erwiderte: "Paullus Germanicus, dann bedanke ich mich nun herzlich für die Hilfe und wünsche dir auf jeden Fall noch einen schönen restlichen Tag." Er war sich ebenfalls sicher, dass er gut mit diesem Mann würde arbeiten können, daher sagte er noch: "Ich bin mir sicher, dass wir gut miteinander auskommen werden." Ein Augenzwinkern folgte dieser Erklärung. Den angebotenen Wein lehnte er dankend ab mit dem Hinweis, dass er heute noch einige andere Dinge vorhatte, die es zu erledigen galt. "Also dann, wir hören voneinander," verabschiedete er sich mit Handschlag von dem hilfsbereiten Scriba. "Vale, Germanicus."

  • Paullus erhob sich nun und verabschiedete seinen Gast.


    Ich danke dir für deinen Besuch. Du kannst natürlich am Aushang erfahren wann die Wahlen stattfinden werde.


    Alles Gute bis dahin, Vale Quintilius.


    Er nickte Sermo nochmals freundlich zu und wünschte ihm auch noch viel Glück bei seinen weiteren Erledigungen.

  • Wie versprochen kam Sedulus um bei seinem Verwandten so wie Klienten nach dem Rechten zu sehen.


    So klopfte er als an die Türe des Officiums der Schreiber an und hoffte Aculeo auch dort anzutreffen. Nicht dass dieser gerade in Ostia untwegs war um irgendwelche Schreiben auszutragen was ja durchaus sein konnte.

  • Es klopfte.


    Paullus war gerade dabei sich aufzumachen um ein wenig durch Ostia zu streifen um diverse Arbeiten zu erledigen.


    Nun eben stnd er vor der Türe als es klopfte. Erschrocken zuckte er ein wenig zurück und öffnete die Türe.


    Sentator Sedulus stand plötzlich im Rahmen und dieser Besuch war genauso unerwartet wie jeder andere im Moment darm war die Überraschung und Freude umso grösser.


    Nein, das kann doch nicht wahr sein. Mit einem breiten Grinsen strecke Paullus seinem Verwandten die Hand entgegen.


    Ich grüsse dich Sedulus. Wie kommt es dass du heute hier erscheinst?


    Nach einigen Sekunden verfinsterte sich seine Mine. Ist etwas mit Marcus? Ist etwas geschehen? Hat er etwas angestellt? Ein wenig quälte ihm nun das schlechte Gewissen da er seit geraumer Zeit nicht mehr in Rom gewesen ist um nach seinem Bruder zu sehen. Ausrede oder ein gutes Argument fielen ihm nun aus dem Stand nicht ein darum wartete er nun was Sedulus antworten würde.

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