Die Ausbildung der Gladiatoren

  • "Dafür hast du auch den passenden Namen.", sagte ich und ging anschliessend auf die Frau zu.


    "Du machst jetzt die Übungen mit, und wenn du Probleme mit den Männern hast, nenn sie mir.
    Du kannst ja mal mit Shirin anfangen, die dort drüben steht."


    Dann wandte ich mich an die Gladiatoren.
    "Nehmt jetzt eure Schwerter und haltet sie parallel zu eurem Oberarm. Die einfachste Methode zu kämpfen ist bei dem Gladius das Zustechen.", sprach ich und machte die Bewegung vor.
    "Die Klinge sollte dabei leicht waagrecht stehen, um im Falle eines tödlichen Angriffes durch die Rippen zu brechen. Diesen Angriff kann man kombinieren mit einem Schlag von rechts." Ich machte es beim Pfahl vor."Nutzt für den Angriff auch das natürliche Gewicht und dessen Schwung aus, um anzugreifen."
    "Als Verteidiger sollte die klinge meistens nach vorne und leicht nach oben weisen. Um die hervorschnellende klinge abzuwehren benötigt es Reflexe, nicht den natürlichen Schwung um die Waffe zu führen. Der Abwehrschlag muss schnell kommen, um die gegnerische Klinge nach unten oder auf die Seiten zu stossen, nicht nach oben, denn wenn ihr das Schwert über euren Köpfen habt ist euer Bauch deckungslos.
    Kommt ein Schlag von der Seite ist die Möglichkeit offen für Geschickte eine leicht Drehung zu machen, um der Klinge entgegenzukommen. Die meisten werden oft eure linke Seite attackieren, weil sie vom Angreifer aus gesehen näher an seiner Schwerthand liegt.
    Übt das Abdrehen, bei dem ihr eure rechte Seite etwas mehr nach vorne stellt und das reflexartige Abwehren bei vorschnellenden Klingen.
    Ihr könnt das zu zweit oder zu dritt verschieden üben, vorstossen, Seitenhieb, Abdrehen, nach unten schlagen usw...
    Verletzt euch nicht und lernt die Waffe besser zu führen!"

  • Sica hörte den Ausführungen des Ausbilders aufmerksam zu und versuchte sich möglichst viele der Hinweise zu merken. Ein skeptischer Seitenblick auf Konon bestätigte seine Befürchtung, dass dieser bei dieser Erklärung schon überfordert war. Das einzige, durch das dieses einfache Gemüt wohl etwas lernen würde, wäre vermutlich Nachahmung und jede Menge Übung. Sica nahm sich vor, bei Konon dafür zu sorgen. Je besser dieser zu kämpfen lernen würde, ein umso besseres Werkzeug könnte er eines Tages abgeben.


    So gesellte Sica sich mit Konon und einem weiteren Gladiator zu einer Dreiergruppe. Ohne sich an die Anweisungen des Ausbilders zu halten, griff Konon als erstes mit großer Kraft Sica an. Er wich jedoch rechtzeitig aus und strafte Konon mit einem bösen Blick.


    Konon! Stopp. Schau uns zu und mach es gleich nach.


    Ohne Konon gänzlich aus den Augen zu lassen, wandte sich Sica nun dem anderen Anwärter zu. Sie gingen beide in die Grundstellung und führten zunächst in langsamem Tempo ein paar Angriffe durch. Allmählich gewöhnten sich beide an ihr Holzgladius und die neue Kampftechnik und sie erhöhten die Geschwindigkeit. Beide kämpften linkshändig, so dass der Kampf recht ausgeglichen vonstatten ging. Immer schneller folgten die Schläge aufeinander und sie kamen bald ins Schwitzen. Schließlich winkte Sica seinem Gegner ab, dass er nun mit Konon üben wolle. Dann wandte er sich diesem zu und sah ihn eindringlich an. Jetzt war für ihn höchste Konzentration und Aufmerksamkeit gefordert. Von Konons Schlägen wollte er lieber nicht getroffen werden.


    Konon. Greif mich an. Wie wir es gerade vorgeführt haben. Aber langsam!


    Auf alles gefasst wartete Sica in Verteidigungsstellung ab.

  • Callidus machte einen Rundgang durch die Schule. So schaute er sich auch die Anwärter in der Arena an.


    "Ah, Toxis, gut daß ich dich treffe. Spartacus hat mir eine kurze Nachricht zukommen lassen. Er mußte kurzfristig nach Griechenland, wegen einer Erbangelegenheit. Offensichtlich ist ein entfernter, aber dennoch sehr reicher Verwandter verstorben. Und jetzt versucht er so viel wie möglich vom Erbe zu retten, bevor die Verwandschaft vor Ort alles eingesackt hat. Wenn also etwas ist, dann schick die Leute zu mir. Wenn du jetzt nicht plötzlich heiraten willst, sollte seine Abwesenheit keine Probleme darstellen.


    Außerdem solltest du Metallus, unserem Schmied, mal ordentlich Druck machen. Die Rüstung und die Waffen für Konon sind erst halb fertig. Ich möchte, daß Konon so schnell wie möglich zum Kampf kommt. Vor allem sollte er primät in Defensivtechniken ausgebildet werden. Er braucht vermutlich nur 1-2 Schläge um einen Gegner platt zu machen, aber solange muß er durchhalten und abwehren und warten können. Von der Ausdauer sehe ich keine Probleme. Ach ja, Sica, Ftatateeta und der Iberer, wie auch die beiden Germanen essen mir zu wenig. Ist dein Programm zu lasch, daß sie nicht mehr Hunger haben. Und der Perser, dieser Laertes, beschwerte sich gestern über Zahnschmerzen. Ist der Zahn schon raus?


    Am Ende der Woche möchte ich gerne einige Trainingskämpfe hier veranstalten. Unsere Leute in neuen Paarungen untereinander. In diesem zusammenhang würde ich Livianus gerne mit Schwert und schild kämpfen sehen. Auch Sica würde ich gerne mitmachen lassen, mit kurzen Waffen. Mir ist aufgefallen, daß er mit Rechts und Links gleich gut zu sein scheint. Intersiviere hier etwas sein Programm, vielleicht haben wir ja einen "echten Zweihänder". Das erlaubt ganz neue Möglichkeiten im Kampf mit kurzen Waffen und der Koordination.


    Ach ja, ich werde heute noch nach Rom aufbrechen. Ein Kurzbesuch bei den Militärspielen, wo 4 Leute von uns als Paare antreten werden. Zwischen den eigentlichen Spielen. Außerdem bringe ich dann noch einige Sklaven mit. Ende der Woche bin ich wieder da. Spätestens."

  • Sim-Off:

    Endlich funkt das Internet wieder


    Ich hatte mit ein paar Gladiatoren geübt, die Kampftechniken eingeprägt und so weiter.
    Dann bemerkte ich Sica, der mit Konon trainierte.
    Ich beobachtete ihn genau.

  • ((V))


    Es ist noch früh, die Gladiatoren nehmen in den Unterkünften gerade die letzten Bissen ihrer Morgenmahlzeit ein... wirkliich schmacklhaftzen Puls und dazu Pusca...
    Conctor, der grosse Numbier, betritt den noch leeren Übungsplatz, sieht sich kurz um und geht dann in die Mitte des Platzes.

    "AUF AUF IHR FAULEN HUNDE....."
    hallt seine Stimme über den Platz, bis hin in den letzten Winkel der Unterkünfte...

    "Ich will euch alle auf den Platz sehen....10 Runden um den Platz zum Warm werden... Und der letzte von euch läuft 10 RUNDEN EXTRA !!!"

  • 10 Runden. Sica wandte sich ab und grinste verächtlich, war aber klug genug, diese Gefühlsregung äußerlich wieder abzulegen, bevor er erneut zum Ausbildner sah. Er mochte es nicht zu schwitzen, aber er erkannte den Nutzen dieser stupiden und unkreativen Art, die Kondition zu verbessern. Die anderen neben ihm murrten ein wenig lustlos, doch Sica verschwendete keinen Laut. Als sich die anderen in Bewegung setzten, achtete er darauf, daß er sich nicht hervortat, sondern lief ruhig seine Runden in deren Tempo mit.

  • ((V))


    Conctor dauert das alles viel zu lange...

    "Wo ist diese ganze faule Bande..... Ich will euch alle sehen... Beeilung...."


    Seine Stimme hallt harsch über den Platz... Er bliebt aber ruhig stehen...

    "Sica... Nach dem Aufwärmen und Konditionstraining.... DA WILL ICH DICH AUF DEM KLEINEN ÜBUNGSPLATZ SEHEN..."

  • Sica hob eine Augenbraue. Ein kleiner Übungsplatz? Das bedeutete Einzeltraining. Nun, er würde die Methoden des Ausbildners nicht in Frage stellen, zumindest nicht derzeit. Sicas Gesicht zeigte keine Regung, er nickte nur zu dem Ausbildner und fuhr mit dem Aufwärmen fort.

  • ((V))


    Langsam geht er auf Konon zu... stellt sich ihm in den Weg...


    Conctor ist nicht klein... eher gross... doch Konon ist grösser... seine Bewegungen scheinen den Platz zum Beben zu bringen...


    Doch der Numbier ist von der Statur Konon nicht beeindruckt... er stellt sich vor ihn...

    "HAB ICH GESAGT...ICH WILL WAS VON DIR HÖREN ???"


    "UND LAUF ETWAS SCHNELLER...ICH WILL DICH GANZ VORNE SEHEN....


    Er tritt zur Seite und wartet darauf, Konon weiter läuft, um sich dann hinter ihn zu setzen....

  • Ich kam auch auf den Übungsplatz, ich hatte zuvor noch etwas korrespondentisches zu erledigen gehabt.
    Ich glaubte nicht, dass Konon Probleme beim Laufen haben würde.
    Doch waren da immer noch ein paar Faulenzer, die etwas hinterhertrotteten.
    Ich ging im Laufschritt von hinten auf die zu.
    Wer will 10 weitere Runden machen? Du da machst mir gleich 20 wenn du nicht spurst.
    Ich lief hinter den letzten, um sie anzutreiben, doch sie wussten, was dem allerletzten blühen würde, und so beeilten sie sich etwas mehr.

  • ((V))


    Langsam wird langsamer, stellt sich wieder in Mitte, blickt sich unzufrieden um...

    "DAS SIND DOCH NOCH LANG NICHT ALLE.......Da war doch noch...."


    "Ftatateeta.... BRAUCHST DU EINE EINZELEINLADUNG ???? Auf den PLATZ....aber sofort"


    Seine Stimme ist so laut,... das sie selbst im letzten Winkel der Schule gehört werden kann.

  • Nachdem Ftata... (#@?!)... zum Spezialtraining geschickt wurde, liess ich die Männer ihre zehn Runden zu Ende laufen, den letzten verdammte ich zu zehn weiteren.



    "Männer, jetzt werdet ihr kräftig trainieren! Greift euch die Waffen und stellt euch in Dreiergruppen auf!
    Los jetzt! Euer Ziel ist es, euch gegenseitig anzugreifen und zu "verletzen", wobei ihr immer zu dritt kämpft.
    Abmarsch!"


    Die Männer liefen zu den Waffen und suchten sich Schwerter heraus.
    Schnell waren die Dreiergruppen gebildet.
    Anfangs zögerten sie noch, sich anzugreifen, zu dritt trainieren war ungewohnt.


    "Fangt an zu kämpfen. Ich will es so sehen wie ich es euch gezeigt habe, oder anders falls ihr eine bessere Technik habt! Ihr seit drei Gegner!"


    Dann begannen die Gladiatoren, zu kämpfen. Anfangs ein wenig schwierig, weil wenn man sich auf einen Gegner konzentrierte, war der zweite auch eine Gefahr, aber so ging es jedem der drei Männer einer jeden Gruppe.


    "Dass ihr je zwei Gegner habt kann in der Arena gar nicht unüblich sein. Es hilft auf jeden Fall eure Reflexe zu trainieren.", sagte ich und lachte ein wenig.


    Ich lief zwischen den Gruppen hindurch, zeigte dem einen schnellere Schläge, dem anderen ein Ausweichmanöver... dann wurde ich gefragt.


    "Ich hörte, dass du einmal gegen mehrere Gegner kämpftest... was machst du, wenn du umringt bist?"
    Eigentlich eine dumme Frage, aber ich bekam nach kurzem Überlegen dennoch Lust, sie zu beantworten.
    "Ich bewege mich sehr schnell, arbeite reflexartig... wisst ihr was, das zeige ich euch. Umringt mich, sagen wir, zu fünft.
    Nehmt eure Holzschwerter und fangt an, mich anzugreifen."


    ich nickte einem Gladiator zu, dass er mir sein Holzschwert gab. Eine scharfe Klinge war zu gefährlich (für die anderen).


    "Los, greift mich an!"


    Fünf Gladiatoren kamen aus allen Richtungen auf mich zu, die anderen stellten sich etwas abseits.
    Sie griffen mich mit erhobenen Waffen an.
    Ich spannte meine Muskeln an und verteidigte mich mit extrem hoher Geschwindigkeit;
    Ich machte einen Schritt nach vorne, schlug dem ersten die Waffe nach oben, drehte mich blitzschnell nach hinten, drückte dem zweiten die Waffe Richtung Boden, schoss mit der Klinge nach links und stach ein wenig und ungefährlich dem dritten in den Bauch, schlug mit dem Schwert nach rechts dem vierten seine Waffe zur Seite, hieb mit der Waffe dem fünften gegen sein rechtes Bein auf dass dieser stolperte, schwang dem ersten sein Schwert nach unten und boxte ihm leicht in den Bauch, wandte mich wieder extrem schnell um, schwang dem zweiten die Klinge an den Hals und stoppte kurz vor der Kehle, drehte mein Schwert nach rechts, drehte dem vierten die Klinge weg und hielt vor seinem Bauch an.
    Ich atmete durch.
    Hätte ich ernsthaft gekämpft wären alle tot.
    Mein Puls ging ziemlich schnell, beruhigte sich aber langsam wieder.
    "Wärt ihr meine echten Gegner gewesen, hätte ich euch alle getötet.
    Wenn ihr genug Geschicklichkeit geübt habt werdet ihr vielleicht auch mal so gut sein.
    Jetzt aber wieder ans Training!"
    Ich gab dem Gladiator sein Holzschwert wieder und beobachtete weiterhin die kämpfenden Männer, die nun anscheinend etwas mehr motiviert waren.

  • Verächtlich beobachtete Sica diese kleine Vorstellung. Er hielt sich abseits, sah dem Kampf mit herabgezogenen Mundwinkeln zu und schüttelte abschließend mitleidig den Kopf. Wer es nötig hat... dachte sich Sica. Für ihn selbst würde eine solche Zurschaustellung des eigenen Könnens niemals in Frage kommen. Es erschien ihm vorteilhafter, seine Gegner im Unwissen über seine wahre Kampfeskraft zu lassen und Angeberei war ihm schon immer zuwider gewesen. Wortlos wandte er sich anschließend wieder dem Übungskampf zu.

  • Callidus machte einen Rundgang durch die Arena, gab hier und da Anweisungen, Verbesserungsvorschläge und schaute sich die Fortschritte der Gladiatoren an. Er trat leise hinter Sica und schaute sich den Kampf an. Dann flüsterte er leise.


    “Was schüttelst du den Kopf und schaust so verächtlich? Sie spielen ein anderes Spiel als du jemals spielen musst. Viele dieser Kämpfer dort werden in der Arena sterben und nur die Wenigsten werden es nach ganz oben schaffen. Aber sie haben alle das ein oder andere Ziel, für das sie üben: Der Beste werden, vor dem Kaiser kämpfen, die Freiheit sich erkämpfen, berühmt und reich werden ...
    Toxis ist auf dem Weg der Beste Gladiator des Imperiums zu werden. Damit hat er ein Problem. Er muß sich nicht nur auf die Leute konzentrieren, die noch besser sind als er, sondern auch auf die aufstrebenden Leute hinter ihm. Also gilt es zu zeigen, wessen Revier das hier ist. Den Respekt, den die anderen Anwärter hier und jetzt gewinnen, rettet ihm in der Zukunft vielleicht das Leben. Ich habe schon Kämpfer gesehen, die zögerten als sie den Guten gegenüber standen. Und ein Guter braucht nicht mehr als ein Zögern.


    Dein Spiel besteht aus 5% medizinischem Wissen für den Fall, daß du versagt hast. 5% Wissen um Gifte um einige zu erkennen, bevor dein Herr sie konsumiert. 10% Kampffertigkeiten – mehr braucht man nicht um einen Mann effktiv und schnell zu töten, wenn man es richtig macht. Und 80% deines Spieles ist Aufmerksamkeit. Die Attentäter zu riechen und zu spüren, Verdächtige zu hören und sehen, Details zu registrieren wenn du in einen Raum kommst, Geräusche zu filtern, dich auf einen einzelnen Menschen zu konzentrieren. Die Schwachstellen von Leuten zu erkennen und sich zu merken und ggf. zu nutzen. Und lerne zu beobachten anstatt Stolz und Hochmut zu trainieren. Wieviele Leute waren heute im Frühstücksraum? Wer hat was gegessen? Wieviel Mitarbeiter hat unsere Küche? Welche Schwachstellen hat unsere Schule im Bereich der Sicherungsmaßnahmen? Wieviele Bedienstete haben wir und was sind die Laster, die du bei wem feststellst? Wieviele Wachen haben wir in der Schule augenscheinlich und wieviele sind es tatsächlich? Denke einmal darüber nach, wieviel zu im Moment wirklich trainierst. Ach ja, du bekommst eine Einzelzelle. Konon zieht zu Maximus bis du Besuch hattest.”

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