[Officium] Marcus Horatius Spartacus

Diener kümmerten sich um das leibliche Wohl der Gäste. Dann betrat Callidus in der einfachen blauen Tunika eines Ausbilders das Zimmer.

"Seid willkommen in meiner Schule. Euer Besuch ehrt uns. Was kann ich für Euch tun?"

"Nun Callidus, es ist wie immer schön Eure Schule zu besichtigen. Ich habe einen aufsässigen Sklaven, mit dem ich nichts anfangen kann. Ich würde Ihm gerne Disziplin beibringen lassen. Ich bin sicher, eine Ausbildung in Eurer Schule könnte hilfreich sein."

"Verzeiht, aber ich bilde Kampfmaschinen aus. Die besten Einzelkämpfer des Imperiums. Männer und Frauen, die in der Arena ohne zu zögern Töten und Befehle und Anweisungen ausführen. Ohne diese in Frage zu stellen. Disziplin könnte doch sicher auch ein Maior Domus dem Sklaven einbläuen. Auch käme dies Euch wesentlich billiger. Ich lehne einen Sklaven nicht ab, aber die Ausbildung zum Gladiator ist eine sehr harte Schule. Seine Disziplin kostet Euch vielleicht sein Leben und viele Tausend Sesterzen. Sein Leben ist für Euch ggf. unrelevant, da ein Sklave nur eine Sache ist und man bei Bedarf einfach einen Neuen kaufen kann, aber die Ausbildung ist ein hohe Investition. Andererseits gewinnt Ihr vielleicht ein Prestigeobjekt um das man Euch genauso beneiden wird, wie die Patrizier Tiberia Claudia und Flavius Felixum um ihre Gladiatoren . Aber das kann ich erst abschätzen, wenn wir mit dem Training begonnen haben."

"Das stimmt, ich kenne Euren Ruf und das die Ausbildung Geld kostet. Wieviel würdet Ihr pro Woche verlangen?" fragte ich direkt.

"Hm, normalerweise belaufen sich die Ausbildungskosten auf gut 1000 Sesterzen pro Monat. Mehr je nach Ausbildungsgrad und Spezialisierung oder bei einem Intensivtraining."

"Ich werde es mir überlegen. Gibt es die Chance. dich auf 500 sz den Monat runterzuhandeln?"

"Bringt den Sklaven erst einmal her und wir schauen ihn uns an. Dann sehen wir weiter und regeln das Finanzielle hinterher. Ist es ein Mann oder eine Frau?"

"In Ordnung. Der Sklave Lysander ist ein Jüngling von 15 Jahren. Er behauptet schon eine Grundausbildung zu haben. Ich werde dafür Sorge tragen, dass mein Sklave Bolgrius Ihn zu dir bringt und werde in einigen Tagen wiederkommen. Das werde ich mir noch leisten können.
Ich danke dir sehr für deine Hilfe. Aber ich warne dich, der Sklave ist äusserst aufsässig und hat schon einen Fluchtversuch, bei dem er fast einen anderen Sklaven getötet hat hinter sich.
Wie geht es übrigens Toxis? Ich wollte Ihn immer noch wegen meiner grandiosen Rettung zu einem privaten Abendessen in meiner Taberna einladen?"

"Ach so ist das also, welch ein Sklave ist es denn?? Bolgrius doch nicht oder doch??" flüsterte ich ihr ins Ohr.

und ich fügte noch dazu:" Wann gehen wir Shopen?"

Ich schaute Veronia nachsichtig an und sagte zu Callidus:
"Ihr müsst meiner Tochter verzeihen, aber ich hatte Ihr einen Einkaufsbummel versprochen und den soll Sie bekommen. Grüsst mir Toxis und Ihr werdet bald wieder von mir hören."
Wir erhoben uns, ich verbschiedete mich nochmal von Callidus und ich brachte Veronia zurück nach Carthago

Ich versuchte mich zu bremsen, aber in gedanken sagte ich:' JUPPI!SHOPPEN!!'

"Aufwiedersehen!" sagte ich so höflich wie nur möglich.

Callidus betrat das Besprechungszimmer und bot Ftatateta und dem Praetorianer einen Sitzplatz an, welcher einen guten Ausblick auf die Arena bot.
Mit einer Handgeste lud er den Praetorianer ein sich von den bereitstehenden Getränken oder dem Obst zu bedienen.

"Nun, was genau ist der Anlass Eures Besuches und um was für ein Schreiben geht es hier, das eine unserer besten Gladiatorinnen jetzt von einer weiteren Trainingseinheit abhält. Wir gehen in Kürze in die nächste Spielzeit und es gilt noch sich erheblich zu verbessern, denn auch unsere gegner nutzen diese Zeit."

Der Prätorianer setzte sich auf den angebotenen Stuhl und ließ Callidus ausreden.

"Die Augusta Iulia Ulpia Drusilla lädt Ftatateeta zu einer Audienz, Lanista. Die Audienz könnte sogar in Hispania stattfinden."

Callidus verzog missmutig das Gesicht und seufzte.

„Hm, einer Einladung der Kaiserin können wir uns natürlich nicht verweigern. So sehr es unsere Schule und auch Tiberia Claudia als Eigentümerin von Ftatateeta ehrt, es unterbricht einfach die gesamte Trainingsroutine. Nun gut. Vermutlich sehe ich das als Lanista jetzt zu hart. Zumindest steht uns keine Reise nach Rom bevor.“

Callidus wandte sich an Ftatateeta.

„Ftatateeta, mache dich reisefertig und rüste dich aus. Nimm deine beste Rüstung und die Waffen mit. Audienz hin oder her, du repräsentierst auch die Schule, deine Herrin und deinen Beruf. Und keiner weiß, ob es nicht auch noch zu einer Darbietung kommt. Hm, Toxis und Conctor sind nicht da. Ich werde mal sehen, dass Lysander oder ein anderer guter Gladiator, wie Paris oder Faustus, dich begleiten. Sie stehen dann auf Abruf bereit.“

Dann wandte er sich wieder an den Praetorianer.
„Ist eine Eskorte unserer Schulwachen erwünscht oder wird die Sicherheit des Eigentums der ehrenwerten Tiberia Claudia durch die Praetorianer gewährleistet, sofern Ihr nicht alleine gekommen seid?
Verzeiht die Nachfrage, aber Ftatateeta hat bereits jetzt nach den Ludi in Rom und die bisherige Ausbildung einen Marktwert von gut 35.000 Sesterzen. Und solange diese mir anvertraut ist, bin ich etwas übervorsichtig, was das Verlassen des Schulgeländes betrifft.“

"Wir kümmern uns nur und ausschließlich um Belange, die die kaiserliche Familie direkt betreffen. Also, kümmern wir uns nicht um den Schutz während der Reise von Ftatateeta. Wohl aber während der Audienz."

Callidus nickte und pfiff in eine Pfeife. Die Tür öffnete sich und ein großer, breitschultriger Spartaner in voller Rüstung und Bewaffnung betrat den Raum.

"Gut, das ist eine klare Aussage. Heraklit, wir begleiten Ftatateeta als Geleitschutz zu einer Audienz bei der Kaiserin. Lass die besten Pferde satteln. Du hast hier das Kommando während meiner Abwesenheit. Ich wünsche, daß Lysander und 15 weitere Kämpfer in voller Gefechtsausrüstung uns begleiten. Lass meine Rüstung und Waffen bereit legen."

Callidus wandte sich an den Praetorianer.

"Sofern Ihr Euch nicht noch etwas ausruhen wollt, können wir in etwa 1500 Herzschlägen aufbrechen. Wo wird die Audienz stattfinden?"

"In der Regia des Proconsuls in Tarraco. Dort wird sie dann mit ihrer Herrin die Audienz abhalten."

der Prätorianer überlegte einen Moment und fügte dann hinzu:

"Ich werde euch allerdings nicht begleiten. Ich werde nämlich gleich wieder in eine andere Provinz aufbrechen müssen."

Ftatateeta lauschte dem Gespräch und als an sie die Anweisung erging sich reisefertig zu machen, stand sie auf, verneigte sich kurz und verliess den Raum um die Anweisungen auszuführen.

"Gut, dann wollen wir aufbrechen. Ich muß ohnehin noch nach Tarraco, denn dort gibt es ein Bankett zu Ehren der Augusta, wo man meine Anwesenheit wünscht. Aber bitte lasst Euch von uns nicht länger stören. Ruht Euch etwas aus und stärkt Euch bevor Ihr weiter reist."