[Officium] Firmus Horatius Callidus

"Conctor hat sich in den Kopf gesetzt aus Konon, dem Sklaven von Senator Flavius Felix, einen Retiarius zu machen. Ich wäre eher für dem Samniten gewesen, aber ich warte einfach mal ab, was sich ergibt. Manchmal irre auch ich mich, weil es zwischen Ausbilder und Gladiator so gut klappt, daß sich ganz neue Möglichkeiten ergeben. Das kann man vorher nie so ganz genau wissen.

Aber ich habe dich aus einem anderen Grund hierher gebeten, denn ich benötige deine diskrete Hilfe. Sowohl bezüglich der Curie, wie auch für die Factiones."

Ein Angestellter brachte Wein, Wasser, Obst und andere kleine Erfischungen.

Er nahm sich einen Becher Wein und schaute auf Konon

"Der Gladiator gehört dem Felix? Er macht seine Sache als Retarier gar nicht so schlecht, du kannst mir glauben ich habe ein Auge dafür."

"Wie kann ich dir betreffend der Curie und der Factiones zur Seite stehen?"

"Ich habe gestern über Umwege eine vertrauliche Mitteilung von Spartacus aus Griechenland bekommen. Er streitet dort um das Erbe eines Verwandten. Es muß um mehrere Millionen Sesterzen und es scheint sich ein ziemlicher familienzwist dort abzuzeichnen. So schnell kommt er nicht wieder. Er hat mich zum Pater Familias ernannt. Und ich soll alle Politischen und wirtschaftlichen Geschäfte leiten. Also muß ich erst mal Zugang zur Curie bekommen. Außerdem war er in der Factio Veneta. Ich habe gar keine Ahnung was dort gemacht wird. Kaisertreu sind wohl alle Factios, aber ich brauche jemand der sich um alles hier kümmert, so daß ich nur Ja oder Nein sagen muß und dem ich über den Weg traue. Oder zumindest mal eben schnell an der Toga packen kann ohne erst nach Rom reisen zu müssen. Einen politischen Patronus quasi."

"Dann will ich dir als erstes zum Pater Familias gratulieren, Callidus. Wegen der Curie macht dir keine Sorgen, du wirst einfach für Sparatcus nachrücken. Bei den Factios kann ich dir die Aufnahme in die Purpurea anbieten? Ich biete dir auch gerne meine Hilfe an, ich weiss nicht, ob du es weisst, aber ich habe ja auch einst eine Gladiatorenschule bessen, also kenne ich mich da bereits aus. "

"Und warum hast du sie nicht mehr. Es ist doch eine hohe Ehre Lanista einer Gladiatorenschule zu sein. In meinen Augen ist das fast so eine gute Stellung wie Senator. Nur sind meine Gegner hier weitaus ehrlicher in der Wahl der Mittel und es geht Mann gegen Mann."

"Das ist es und es hat mir auch immer gefallen, aber es hat halt nicht mehr sein sollen. Kannst du dich noch an Celsius erinnern? Er war einst mein vorzeige Gladiator und hat sich schliesslich später als Ausbildner in der Schule anwerden lassen? Ich wüsste zu gerne was er heute so macht ..."

Er grinste ...

"Ein interessanter Vergleich, den Senat mit einer Gladiatorenschule zu vergleichen, aber du magst durchaus recht haben ..."

"Hast du schon genaue Vorstellungen, was bei den Spielen auf deiner Hochzeit veranstaltet werden soll? Wieviel Kämpfe? Paarungen? Mit Tieren? Weibliche Gladiatoren?"

"Ich dachte an drei Paare, ohne Tiere, aber wenn du tatsächlich Frauen hast, dann würde ich mich über ein viertes weibliches Paar freuen, welches sich auf meiner Hochzeit misst ..."

"Wie lange haben wir Vorlaufzeit? Darf es Tote geben oder darf Blut fließen? Wieviel willst du in etwa ausgeben?"

((W))

Die Wache klopfte an und betrat das Officium.

"Entschuldige die Störung Lanista, eine Frau, eine gewisse Tiberia Claudia ist vor der Tür und wünscht mit Dir zu sprechen."

Firmus Horatius Callidus führte den Besucher in sein Officium, da Agrippa von einem Angestellten in das ehemalige Officium von Spartacus, dem jetzigen Besprechungsraum, geführt wurde. Er zog seinen Helm aus und plazierte ihn, wie immer gedankenverloren, auf der Büste des Kaisers. Zufrieden sah er, daß sich niemand an seinem chaotisches Schreibtisch zu schaffen gemacht hatte.

Callidus wies auf eine Sitzgruppe im Raum mit Ausblick auf die Arena.

"Bitte setzt Euch doch. Darf ich Euch etwas zu trinken anbieten?"

Ein Angestellter im Raum nahm kommentarlos den Helm von der Büste und setzte ihn auf den vorgesehenen Platz des Rüstungsständers. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Lanista und seinem gast zu.

Ich musste leicht grinsen, als ich das Durcheinander auf dem Schreibtisch sah. Besser sah es bei mir auch nicht aus, ich fühlte mich in dieser Rumsbude auf Anhieb wohl.

"Bei meiner Seele, wenn Du einen kräftigen Roten hast, davon würde ich einen Becher nehmen...oder zwei." Ich zwinkerte ihm mit einem breiten Grinsen zu.

"Mein Bruder hat mir eine Nachricht für Dich mitgegeben". Aus meiner kleinen Reisetasche holte ich ein Pergament hervor und gab es Callidus.

Callidus nickte und der Diener brachte einfache Tonbecher und einen riesigen Tonkrug mit bestem roten Wein. Irgendein erlesener Tropfen der Gens Tiberia oder der Gens Matinia. Hervorragende Qualität laut Pollux, der gleich etliche Amphoren in die Keller eingelagert hatte. Dazu Trauben, Obst und klein geschnittenes Brot, damit es im Magen nicht nur schwappte. Zuletzt ergänzte er den Tisch noch mit einem kleinen Krug Obstsaft und einem großen Krug Wasser zum Verdünnen.

Callidus machte sich den Vermerk, daß man für Gäste eigentlich mal edles Geschirr zulegen sollte. Andererseits hatten selbst Senatoren und Patrizier keinen Anstoss an der Einfachheit und Funktionalität genommen. Er verwarf den Vermerk wieder in Gedanken.

"Nun, was genau kann ich für Euch tun? Und bitte bedient Euch. Ich weiß nicht, wie verdünnt Ihr den Wein mögt."

Aaaah, meine Augen leuchteten, als ich sah, was alles aufgetischt wurde.

Du verstehst es gut, Gäste zu bewirten. Ich nahm mir einen Becher und schenkte ihn bis zum Rand ein. Das Wasser ließ ich dezent beiseite, ich wollte mich ja nicht waschen;)
Ich prostete Callidus zu und nahm einen kräftigen Schluck. Dann wischte ich mir den Bart ab. Immer blieb Wein am Bart. Ich glaube, dort haben sich alle Sorten der bekannten Welt vereinigt. Ich sollte ihn eigentlich niemals mehr stutzen. Auch die Becher gefielen mir gut. In meinem Lupanar SATYR hatten wir immer diese teuren Glaspokale, die dann von den zittrigen Senatoren fallengelassen wurden, weil sie so nervös waren, wenn der Abend noch jung war. In Rom würde ich mir gleich eine Kiste voll besorgen.

Mein Bruder Marcus organisiert eine große Festlichkeit in Rom. Die Cohortes Vigiles laden zu einer Veranstaltung, um sich vorzustellen. Neben großzügiger Banketts wird es auch einen Wettbewerb geben, bei dem jeder Römer seinen Scharfsinn beweisen kann. Es geht um ein Rätsel (läuft SimOn). Dem Sieger winkt ein fetter Preis. Und als Höhepunkt soll auch ein Gladiatorenspektakel folgen. Nichts großes.
Ich winkte beiläufig ab.
Soweit ich weiß habt Ihr jetzt Winterpause. Aber ein schöner Kampf im kleinen Rahmen. Vielleicht ginge das ja noch?

Erneut setzte ich den Becher an und schaute gespannt zu Callidus, was er zu präsentieren hätte.

Callidus schenkte sich etwas Fruchtsaft ein und füllte mit Wasser auf.

"Was genau sind denn die Vorstellungen für ein solches Spektakel? Wieviele Kämpfe? Welche Paarungen? Ich würde auch ggf. gerne Nachwuchstalente ins Spiel bringen, die noch Erfahrungen sammeln sollen. Sollen die Kämpfe auf Leben und Tod gehen? Meine Leute gegen irgendwelche angeheuerten Möchtegern-Gladiatoren?"

Ich rieb mir das Kinn und wiegte den Kopf hin und her.

"Hmmmm, alles hätte seine Reize.
Lassen sich zu solch einem Anlass Möchtegern-Gladiatoren finden?"

"Vieles wird vom Geld abhängen. Könntest Du mir Kurz einen Überblick geben, wie teuer die verschiedenen Angebote sine? Gerne könnten auch Nachwuchskämpfer kommen, vielleicht wird dann in Rom ein neuer Held geboren werden"

Zwar hatte ich schon Vorstellungen, nur kannte ich mich preislich noch nicht so gut aus

"Die letzten Möchtegern-Gladiatoren habt Ihr in Roma bei den Ludi sehen können. Das waren die Gladiatoren, die tot in der Arena blieben oder wieder im Kerker endeten. Besser ist es Gladiatoren der Schule gegeneinander antreten zu lassen. Damit fällt aber auch der Aspekt auf Leben und Tod aus. Oder es wird extrem teuer. Normalerweise berechnen wir pro Kampf 1000-2000 Sesterzen, wobei halt auch noch dazu kommt, wer genau antritt. Toxis oder Ftatateeta sind wesentlich teurer als andere. Dazu die Anreise je nachdem wohin es wann geht. Im Winter ist Reisen beschwerlicher. In Sachen Geld habe ich keine Lust dem Geld nachzulaufen. Ich rechne mit Euch ab. Die Hälfte als Vorkasse, den Rest nach unserer Darbietung, wobei ich Gladiatoren ausbilde, keine Schauspieler oder Jahrmarkskämpfer. Diese Gladiatoren hätten keine Probleme Euch oder Eure Gäste abzuschlachten, wenn es sein muß. Wieviel Ihr dann letztlich mit dem Veranstalter der eigentlichen Feier abrechnet, für Eure Reisebemühungen und Verhandlungen, ist Eure Sache. Eure Provision geht nicht zu meinen Lasten."

Callidus gab dem Diener einen Wink, welcher die Becher wieder auffüllte.

Ich nickte beifällig. Die Konditionen waren in Ordnung.

"Ich denke, ein schöner Kampf wäre für den Rahmen ausreichend"

In der zwischenzeit genoss ich noch einen kräftigen Schluck

Zitat

Original von Firmus Horatius Callidus
"Die letzten Möchtegern-Gladiatoren habt Ihr in Roma bei den Ludi sehen können. Das waren die Gladiatoren, die tot in der Arena blieben oder wieder im Kerker endeten. Besser ist es Gladiatoren der Schule gegeneinander antreten zu lassen. Damit fällt aber auch der Aspekt auf Leben und Tod aus. Oder es wird extrem teuer. Normalerweise berechnen wir pro Kampf 1000-2000 Sesterzen, wobei halt auch noch dazu kommt, wer genau antritt. Toxis oder Ftatateeta sind wesentlich teurer als andere. Dazu die Anreise je nachdem wohin es wann geht. Im Winter ist Reisen beschwerlicher. In Sachen Geld habe ich keine Lust dem Geld nachzulaufen. Ich rechne mit Euch ab. Die Hälfte als Vorkasse, den Rest nach unserer Darbietung, wobei ich Gladiatoren ausbilde, keine Schauspieler oder Jahrmarkskämpfer. Diese Gladiatoren hätten keine Probleme Euch oder Eure Gäste abzuschlachten, wenn es sein muß. Wieviel Ihr dann letztlich mit dem Veranstalter der eigentlichen Feier abrechnet, für Eure Reisebemühungen und Verhandlungen, ist Eure Sache. Eure Provision geht nicht zu meinen Lasten."

Callidus gab dem Diener einen Wink, welcher die Becher wieder auffüllte.

Nachdem ich einen genüsslich tiefen Schluck genommen hatte, holte ich einen kleinen, aber prall gefüllten Geldbeutel hervor und legte ihn demonstrativ auf den Tisch. Es klang herrlich nach Münzen aus Bronze und Silber.

" Die Cohortes Vigiles haben mir 1000 Sesterzen gegeben. ich habe hier die Anzahlung in Höhe von 500, für einen schönen Kampf in Rom. Ich kann Dir aber auch Waren anbieten, die Du dann zum Einkaufspreis erhälst. Das wären 20% mehr gewinn für Dich. Du erhieltest dann Waren von mir im Wert von 600 Sesterzen. Wie es Dir gefällt."

Ich lehnte mich zurück und war froh, das wir zu einem guten Ende kämen