[Officium] Manius Horatius Toxis

  • Am Officum angekommen klopfte er kurz an und trat herein. "Sei gegrüßt, Lanista. Mein Name ist Xeones und ich will dieser Schule als Gladiator beitreten. Ich habe ein Schreiben für dich, das mir der Medicus nach einer Untersuchung gab."


    Daraufhin übergab er dem Mann die Schriftrolle.


    Salve Toxis,


    während Deiner Abwesenheit hat sich dieser Mann in der Gladiatorenschule vorgestellt. Da ich bald nicht mehr in Tarraco bin, habe ich die Musterung des Kandidaten schon durchgeführt. Mir scheint er ein rechtes Schlitzohr zu sein und man sollte ein Auge auf ihn behalten. Aber er taugt durchaus zum Gladiator und ist körperlich in der entsprechenden Verfassung. Wie es mit seinem Willen steht, kann ich jedoch noch nicht beurteilen.


    Vale
    Apollonius von Samothrake

  • "Danke Iovianus, vale.", sagte ich zum Abschied und wandte mich gleich darauf an den "Eindringling".
    "Ach ja?" Ich nahm das Schreiben entgegen und erkannte Apollonius' Handschrift.
    Nachdem ich es gelesen hatte, sagte ich: "So so, Xeones... Was führt dich hierher?", fragte ich aus Neugier.

  • Sim-Off:

    hoppla, ich dachte, das wär ne andere zeitebene


    Was ihn in diese Schule führte... Xeones schwieg eine Zeit lang, ehe er mit gedämpfter Stimme eine Antwort gab. "Ich bin ein ehrlicher Mensch, Lanista. Und was ich suche ist der ehrliche Kampf" sagte Xeones. "Ich kann der Schule meine bedingungslose Treue anbieten. Mein Leben, wenn du willst. Aber die Gründe dafür behalte ich für mich. Das... ist die einzige Bedingung, die ich stelle" die Festigkeit seiner Stimme verriet seine Entschlossenheit und die Tatsache, dass an seiner Absicht, über seine Beweggründe nicht zu sprechen, nicht zu rütteln war. "Die Entscheidung liegt bei dir"

  • Und wie es immer so kommt, wenn viel Trubel und viel Durchgang herrscht, klopfte es an der Tür zum Officium. Apollonius öffneet auch die Tür und trat hinein. Etwas zerstreut kratzte er sich den Bart. Callidus hatte er wieder nicht angetroffen, so dass er hier einen Blick herein wagte. An der Tür blieb der Medicus stehen und sah etwas überrascht auf Xeones und musterte ihn. Der Mann kam ihm bekannt vor, aber Apollonius hatte arge Mühe in einzuordnen. Kopfschüttelnd ließ er das dann sein und wandte sich an Toxis.


    "Salve Toxis, hast Du vielleicht einen kurzen Moment?" fragte er ihn.

  • Was in mir vorging, als ich das hörte, konnte niemand erraten. Eine Zeit lang kreisten meine Gedanken um die finsteren letzten Jahre... Verfolgung, Wut, Trauer... Zerstreung, es liess sich nicht in Worte fassen. Der ehrliche Kampf? Ich wusste genau, was mich damals zu den Gladiatoren führte. Und ich wusste genau, wie sehr es mich befreite.
    Ich meinte, in Xeones Erklärung ähnliche Gefühle zu vernehmen, wie die welche mich in den erbarmungslosen Geschehnissen von damals zermürbten und gleichzeitig am Leben hielten...
    Ich räumte diese, auch heute noch unangenehmen Gedanken zur Seite und vertraute auf meinen Instinkt.


    "Nun gut, ich denke... " Ich nahm Apollonius Anliegen mit einem Nicken zur Kenntnis "wir treffen uns gleich draussen auf dem Übungsplatz, Xeones."
    Dann wandte ich mich an Apollonius. "Ja, Medicus?"

  • Apollonius warf noch mal einen Blick auf Xeones und nickte dann. Er trat etwas näher an den Schreibtisch heran und setzte sich schließlich. Seine alten Knochen waren auch nicht mehr das wie früher. Oder vielleicht waren die Vorbereitungen in letzter Zeit einfach zu viel..


    "Nun, Toxis, es gibt eine Veränderung, die ich bald angehen werde. Ich werde Tarraco verlassen und nach Germania ziehen. Somit werde ich auch die Gladiatorenschule verlassen müssen." Apollonius holte tief Luft und fuhr sich mit der rechten Hand über den Bart, der von der unliebsamen Behandlung schon ganz kraus war. "Mercurius wird jedoch in der Lage sein, die Gladiatoren weiter zu behandeln. Er hat in der letzten Zeit, bei der er Unterricht von mir erhalten hat, sehr viel gelernt und wird meinen Platz hier einnehmen können." Apollonius ließ seine Hand sinken und sah Toxis an.

  • Wortlos ging Xeones raus auf den Übungsplatz, vorbei an dem Medicus, den er etwas skeptisch anschaute. Seine Einstellung, den Mann betreffend, war zweigeteilt. Einerseits war er froh, dass er trotz seiner unhöflichen, gar arroganten Art ihm das Schreiben gab, welches ihm gerade eben - wohl auch - den Zutritt zur Schule ermöglichte. Andererseits war es diese unhöfliche, gar arrogante Art des Medicus, die in Xeones so etwas wie Abneigung hervorrief. Hatte er sich doch glatt geweigert, ihm seinen Namen zu verraten...


    ...er schob diese Gedanke kopfschüttelnd beiseite, während er zum Übungsplatz ging.


    Sim-Off:

    @ appolonius:
    :P;)

  • Noch einer? Dazu der Medicus? Das war echt schade...
    "Hm... Schade dass du uns verlässt, Apollonius. Wenn du denkst, dass es für dich in Germania besser ist, dann wird es wohl so sein.
    Ich danke dir dafür, dass du unserer Schule gute Dienste geleistet hast.", sagte ich und blickte ihn an.

  • Apollonius nickte leicht. Irgendwie kam in ihm doch jetzt eine gewisse Wehmut auf. Zwar waren auch die Hispanier und die Römer hier barbarisch in seinen Augen, hatten sie doch durchaus noch etwas zivilisiertes an sich. Leicht schaudernd dachte er da an die wilden Germanen, ohne Kultur und ohne Manieren. Und in der Schule hatte er einige wertvolle Erkenntnisse sammeln können, was ihn durchaus darüber hinweg tröstete, dass er von Seiten der Schule schon seit Monaten kein Geld mehr gesehen hatte.


    "Nun, Germania wird für meine Forschungen höchst interessant werden. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Die Moiren könnten meine Schicksalsfäden durchaus wieder nach Hispania zurück bringen. Ich bin der Schule auch sehr dankbar, dass sie in der letzten Zeit mir so eine interessante und abwechslungsreiche Arbeit gebracht hat. Aber manchmal muss man in seinem Leben auch wieder neue Ufer anstreben. Willst Du denn auf Ewig Gladiator bleiben?"

  • Ich musste unweigerlich lächeln, als er mich das fragte, denn meine Gedanken führten dabei zu etwas anderem, das mir neue Hoffnung und ein Ziel gegeben hatte.
    "Nicht auf ewig, ein paar Kämpfe werden's wohl noch sein, aber früher oder später, da... möchte ich eine Familie gründen und mich des Lebens erfreuen."

  • Ach ja! Eine Familie gründen. Apollonius zwirbelte gedanken verloren seinen Bart. Irgendwie dachte er in letzter Zeit auch öfters daran. Früher war er einfach viel zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt, aber jetzt machen ihm seine Jahre ein Strich durch die Rechnung. Er würde wohl kaum damit rechnen können, dass eine Frau sich noch für ihn alten Mann erwärmen konnte. So seufzte Apollonius kurz unmerklich auf.


    "Das ist eine gute Entscheidung, Toxis! Ein Mann wird nie nur alleine in seiner Arbeit auftgehen können. Auch muss man im Leben durchaus immer mal wieder Veränderungen anstreben. Nun, ich werde auch in den nächsten Tagen schon aufbrechen. Sollte die Schule jedoch in Germania mal an Kämpfen teilnehmen, könnt ihr auf mich zählen." Grübelnd sah er Toxis an und fuhr sich über sein Kinn. Nach einem Moment rang er sich doch dazu durch, es anzusprechen. "Sag, Toxis, hat Callidus Dir auch die Verantwortung für die Verwaltung übertragen?"

  • "Nun, in gewissem Sinne schon, zumindest kümmere ich mich um die Gladiatoren und dass nicht alles auseinanderfällt. Allerdings war der Verwaltungskram im Grossen und Ganzen doch eher Callidus' Spezialgebiet... Warum fragst du?"

  • Ein verlegenes Lächeln huschte über Apollonius Gesicht. Er rang ein wenig mit sich selber und antwortete schließlich: "Nun, weil ich schon seit einiger Zeit keinen einzigen Sesterzen mehr gesehen habe. Aber gut, ich wollte mich da nur erkundigen." Irgendwie mißfiel Apollonius über das Thema zu sprechen also wollte er es wieder schnell wechseln.


    "Gut, gibt es vielleicht noch etwas von Deiner Seite?" fragte er Toxis.

  • "Stimmt du hast recht! Wie konnte ich das vergessen, ich bin es mir gewohnt dass man kommt wenn man was will, aber - du hast recht." ich überreichte ihm einen Beutel mit Geld drin.
    "Dies ist für dich, für deine Dienste und für dass ich vergessen habe, zu bezahlen.", sagte ich grinsend.
    "Also Apollonius, ich wünsche dir viel Glück in Germania."

  • Apollonius hustete kurz etwas verlegen. Mit Geldgeschäften brachte man ihn durchaus auch immer wieder in Verlegenheit. "Danke schön!" Apollonius strich sich über den Bart und nickte. "Ich wünsche Dir hier in Hispania noch viel Glück und Erfolg. Und natürlich, dass es in der Arena weiterhin so gut läuft!"


    Apollonius stand auf und reichte Toxis die Hand. "Solltest Du in Germania Spiele abhalten, kontaktier mich doch vorher. Ich bin gerne bereit der Schule dort wieder behilflich zu sein. Vale, Toxis!"


    Dann machte sich Apollonius wieder auf dem Weg hinaus und zu den letzten Besorgungen ehe er Hispania, für eine Weile zumindestens, den Rücken kehren sollte.

  • Rhaskos kommt am Officium des Toxis an und beginnt zu klopfen. Sollte er nicht sofort eingelassen werden, so wird er noch länger klopfen. Er scheint da einen langen Atem zu haben.

  • "Ja, herein.", sagte ich. Vielleicht sollte ich mal an meiner Türe einen Eisenring zum klopfen montieren.
    Ich legte meine Sachen beiseite und stand auf. Für heute war ich eh genug gesessen.

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