Audienz für Decima Lucilla et Didia Aemilia

  • Nervös stehen die beiden Frauen in der Aula Regia. Aemilia lässt ihre Blicke über die beeindruckende Halle wandern und wippt aufgeregt mit den Zehen. Nun wird es nicht mehr lang dauern. Sie wirft Lucilla einen ängstlichen Blick zu, doch die scheint mindestens genau so aufgeregt zu sein...

  • Lucilla überlegt sich wieder und wieder, wie sie anfangen sollen. Bis über das 'Salve' ist sie jedoch noch nicht hinausgekommen. Nervös lächelt sie Aemilia zu und versucht es irgendwie aufmunternd ausschauen zu lassen, doch wahrscheinlich klappt das eher nicht. Hoffentlich lässt sich der Pontifex noch Zeit. Andererseits, hoffentlich kommt er bald, je länger sie hier warten, desto nervöser wird Lucilla.

  • Aemilia atmet tief durch. Das Herz klopft ihr bis zum Hals. Der Pontifex Maximus! Sie schluckt und wirft Lucilla einen auffordernden Blick zu. Doch diese sieht nicht weniger nervös aus als sie selbst. Also versucht Aemilia sich zu beruhigen und wenigstens erst einmal die Begrüßung hinter sich zu bringen.
    "Salve, oh Pontifex Maximus..." beginnt sie mit wackliger Stimme.
    "Wir... Wir möchten einen Kultverein gründen... Für.. Für Felicitas..."
    Unsicher schaut sie ihn an und beobachtet seine Reaktion.

  • Erleichtert stellt Lucilla fest, dass Aemilia ihr mit ihren Worten zuvorgekommen ist. Das 'Salve, oh Augustus' ist ihr schon auf der Zunge gelegen und sie hätte wohl nichts dagegen tun können, dass sie es gesagt hätte.


    Was nun kommt ist jedoch fast noch schlimmer. Lucilla nickt ein wenig eingeschüchtert, um Aemilias Worte zu bestätigen und schaut den Kaiser bis zum Zerreissen gespannt an.

  • Mit allem hat Lucilla gerechnet, aber nicht damit. Sie traut sich nicht, Aemilia einen fragenden Blick zuzuwerfen, doch nachdem diese auch nach einer Sekunde noch nicht zu einer Antwort angesetzt hat, ergreift Lucilla das Wort.


    "Ja, Felicitas, die Göttin des Glückes." Durch ein Lächeln versucht sie ihre Worte zu bekräftigen und sich selbst Mut zu machen. "Wir möchten damit das Glück in die Welt tragen und die Anbetung und Ehrung von Felcitas mehren."

  • Ärgerlich wandte sich der Kaiser an die Frau die es eben wagte ihn zu belehren.


    "Ich weiß, wer und vor allem was Felicitas ist. Die Hintergründe eures Vorhabens sind mir aber nicht klar. Weshalb kommt man zu mir mit einem solchen Anliegen? Ich allein habe dies nicht zu entscheiden und werde es auch nicht entscheiden. Bringt euer Ansuchen dem Collegium Pontificium vor."


    Iulianus erhob sich und verließ den Raum, ein kaum hörbares "Valete" aussprechend.

  • Zutiefst schockiert schaut Aemilia dem Pontifex Maximus hinterher. Es dauert einige Sekunden, bis sie sich so weit wieder erholt hat, dass sie Lucilla entsetzt ansehen kann.
    "Was..."
    Ihr fragender und verzweifelter Blick findet auch in Lucillas entsetzter Miene keine Antwort.
    "Aber..."
    Aemilia seufzt enttäuscht und macht sich daran, Lucilla wieder langsam aus der Aula herauszuziehen.
    "Dabei habe ich doch extra noch einmal im Codex Religiosus nachgesehen. Der Pontifex Maximus oder das Collegium Pontificium entscheidet über die Aufnahme des Kultvereins in das Register... Ob er uns damit sagen möchte, dass wir es bleiben lassen sollen?" flüstert Aemilia ihrer Freundin besorgt zu.

  • Lucilla verschlägt es die Sprache. Klein und unbedeutend tappst sie willenlos hinter Aemilia her und versteht die Welt nicht mehr.


    "Ich..." versucht sie ihr Entsetzen in Worte zu fassen, doch ihre Stimme versagt.


    "Habe ich..." auch der zweite Versuch führt nicht zum Erfolg und Lucilla kämpft dagegen an, einfach umzufallen um ganz weit weg vom Palast wieder aufzuwachen.


    "Was... habe ich Zweifel daran gelassen?... Ich meine... dass er es weiß? Wie... wie kommt er nur auf so etwas?... Aemilia! Ich habe alles falsch gemacht, nicht wahr? Habe ich... ihn irgendwie falsch angeschaut?... Wir haben doch Pontifex gesagt? Oder?" schaut sie die Sacerdos schließlich fragend an. Panisch überdenkt sie nocheinmal die gesamte Planung und Durchführung, doch sie kann nichts entdecken, was die schroffe Reaktion des Kaisers erklären würde. Nicht, dass er einen Grund bräuchte, doch irgendwie...


    "Lass uns gehen." Mit hängenden Schultern blickt sie zu Aemilia. "Wir müssen irgendwie... aber... wir können doch nicht... ich meine... die Göttin hat ja nicht umsonst... aber wenn der Augustus, der Pontifex... oder meinst du wirklich?"


    Niedergeschlagen verlassen sie den Palast.

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