[Forum Augustum] Templum Martis Ultoris

  • Zitat

    Original von Tiberia Claudia
    Dann ging sie zu Victor und sagte leise: [size=7]"Ich wünsche, dass du mich über die Fortschritte deiner Schüler auf dem Laufenden hälst."[/size]


    Victor nickt. Er würde ihr ohnehin mitteilen, ob sich einer der Discipuli für Hispania entscheidet. Da könnte er auch einen Lagebericht mitschicken.


    "Möge Mars mit dir sein, Pontifex. Und die übrigen Götter ebenso."


    Als Tiberia Claudia den Tempel verlassen hat, wendet er sich an seine Discipuli.


    "Wo waren wir stehen geblieben? Gibt es Fragen dazu?"

  • Zitat

    Original von Tiberia Claudia
    ... Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie dies schon einmal gehört hatte. Wenig beeindruckt nickte sie. ...


    Obwohl ich genau wusste, dass jenes Allgemeinwissen über Mercurius für Pontifex Tiberia Claudia nichts neues war, erzählte ich es ihr. Sie nickte nur und ließ nicht erkennen, wie sie meine Antwort bewertete. Trotzdem fühlte ich, dass sie nicht sehr beeindruckt war, um ehrlich zu sein, ich war es selbst nicht und ein schlechtes Gewissen begann mich zu plagen, dass ich alle enttäuscht hätte. Ich muss mehr lernen, nahm ich mir vor, damit es das nächste Mal besser wird.

    Etwas niedergeschlagen stand ich nun im Tempel und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, während sich Pontifex Tiberia Claudia von uns verabschiedete. Die Frage meines Sacerdos riss mich dann aus meinen Gedanken und ich versuchte zu überlegen, was mir irgendwie schwer fiel...


  • Imperiosus musste überlegen...
    "Lunaris fragte dich wann man ein blutiges oder ein unblutiges Opfer bringen sollte, Sacerdos, nach deiner Erklärung ist die Pontifex gekommen, da sind wir stehen geblieben. Und Fragen, nein, die habe ich bis jetzt noch nicht."

  • "Ach ja." Victor kratzt sich am Kinn. "Dann machen wir doch mit dem Opfer weiter, wo wir schonmal dabei sind.


    Das Blutopfer kommt niemals alleine daher. Vorher gibt es immer ein Voropfer. In der Regel wird dazu vor dem Kultbild im Tempel ein kleiner Altar, ein sogenannter foculus, aufgebaut, auf welchen die Speiseopfer und anderen Gaben niedergelegt werden. Die Speisen kommen hinterher in die Tempelküche und werden dann entweder von den Tempeldienern verspeist oder an die Armen verteilt. Geldopfer wandern in die Tempelkasse. Anschließend folgt das blutige Opfer, draußen am Altar vor dem Tempel. Das Tier wird geopfert, die Innerein werden betrachtet. Erfolgt die litatio, das heißt, es ist mit den Innerein alles in Ordnung, dann werden diese und eventuell weitere besondere Stücke zur Tempelküche gebracht, wo sie gekocht werden. Bis zur eigentlichen Opferung, also dem Verbrennen der Innereien, kann also durchaus einige Zeit vergehen."


    Vic schaut die Discipuli fragend an, ob sie schon wieder Fragen haben, oder ob er mit seinem Monolog fortfahren soll.



    Sim-Off:

    Hab ich so genau auch erst kürzlich gelesen und in dieser Hinsicht wohl auch schon einige Fehler hier im IR begangen. Zum Glück hats nie ein Gott gemerkt 8)

  • Da sich keiner meldet, entweder ließen die Schüler sich das Gesagte durch den Kopf gehen, oder sie hatten tatsächlich keine Fragen, erklärt Victor weiter.


    "Der jeweilige Gott erhält vom Opfertier die lebensnotwendigen Stücke, die vitalia. Dazu zählen Leber, Galle, Lunge, Bauchfell und Herz. Dazu können sogenannte augmenta, Erhöhungen, kommen, manche Riten verlangen auch explizite magmenta, Vermehrungen. Dies sollten dann die besonders guten Fleischstücke sein, das Filet zum Beispiel.


    Bevor alles gekocht wird, werden die Innereien analysiert. Man nennt dies, wie schon erwähnt litatio. In den Eingeweiden manifestiert sich im Augbenblick der Opferung der Wille des Gottes. Er gibt so Kund, ob er das Opfer annimmt, oder ablehnt. Genau zu beschreiben, was genau nun ein Zeichen für was ist, ist ziemlich schwer. Ihr müsst euch dabei auf euren Instinkt verlassen und im Zweifelsfall einen Haruspex, einen Eingeweideschauer, zu Rate ziehen. Meist jedoch sieht man schon ziemlich deutlich, wenn etwas mit den Eingeweiden nicht stimmt. Das schlimmste Zeichen ist natürlich, wenn ein Organ fehlt, insbesondere das Herz.


    Scheitert die litatio, dann git es zwei Möglichkeiten. Die eine ist, dass das Opfer abgebrochen wird, der Moment oder Anlass ist dann eben der Gottheit nicht genehm. Die andere ist es, das Opfer zu wiederholen, also so lange weitere Tiere zu opfern, bis der Gott eines annimmt. Dies nennt man usque at litationem.


    Fragen? Sonst gehe ich noch auf den Ablauf nach der Schlachtung ein."

  • " Wie oft sollte man das Opfer, wenn es nicht angenommen wurde, wiederholen? Und was passiert mit dem Rest eines nicht angenommenen Opfers?


    Welche Tiere bevorzugt ein Gott beim blutigen Opfer? Ich weiß zwar, dass Himmelsgottheiten weiße Tiere, Feuergottheiten rote Tiere und Unterweltgottheiten schwarze Tiere bevorzugen, aber die genauen Tierarten, die ein Gott bevorzugt, kenne ich nicht. "


    Fragend guckte ich meinen Sacerdos an

  • "Wie oft man es wiederholen sollte, das hängt davon ab, wie dringed das ist, was man mit dem Opfer erreichen will. Ist es beispielsweise die Bitte an Mercurius, eine große Reise zu segnen, dann sollte man sich nach wiederholt fehlgeschlagener litatio so langsam mal überlegen, ob man die Reise nicht besser verschiebt oder ganz lässt. Ist es dagegen ein Opfer an Mars kurz vor einer Schlacht, dann sollte man den Mars schon zufrieden stellen, wenn man nicht als Verlierer aus dem Kampf hervorgehen möchte. Versteht ihr? In so einem Fall muss das Ziel beachtet werden, die Vorgaben müssen genau analysiert werden, vielleicht ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, und der Ritualablauf muss auf Fehler hin untersucht werden. Dies bringt immer eine Menge Gespräch mit sich, zwischen Opferleiter, Sacerdos, Helfern, Teilnehmern, vielleicht einem Haruspex oder Augur. Denn, schlägt ein Opfer fehl, kann das immer zweierlei bedeuten: das Ritual oder Opfertier gefällt dem Gott nicht und er möchte ein Angemesseneres, oder er möchte die Bitte nicht gewähren. Und das gilt es schließlich, herauszufinden."


    Nach kurzem Überlegen, was die andere Frage noch war, fällt es Vic wieder ein und er antwortet auch auf diese.


    "Die Farben sind das eine, auf das es zu achten gilt. Dazu gibt es die einfache Regel weibliche Tiere für Göttinen, männliche Tiere für Götter. Die häufigsten Opfer, egal für welche Gottheit, sind Schaf, Schwein, Kuh oder Rind und Stier. Wenige Tiere eignen sich nur als Opfer für eine einzige Gottheit. Imperiosus, weißt du noch, welche dies für den Mercurius sind?"


    Erwartungsvoll blickt Victor zu dem Discipulus.

  • er überlegt..


    "In vielen Schriften steht geschrieben Mercurius sei nicht wählerisch, was seine Opfergaben angeht. Doch bevorzugt wurden Widder oder Ziegenbock, der Hahn und Eber. Was auf keinem Fall geopfert werden darf sind Schildkröten und Eidechsen!"


    er hoffte eine zufriedenstellende Antwort gegeben zu haben...

  • Victor nickt. "So ist es. Mars ist da weniger wählerisch. Er ist mit Stieren durchaus zufrieden."


    Er grinst. Ein Stier ist das teuerste Opfertier, daher kann man kaum behaupten, dass Mars nicht wählerisch sei.


    "Für den kleineren Geldbeutel tun es auch Schweine, die manchmal gemeinsam mit Schafböcken geopfert werden. Etwas ganz besonderes ist das Oktober-Pferd, welches ihm zu Ehren am 15ten Oktober dargebracht wird."

  • Interessiert hörte ich den Ausführungen meines Sacerdos und den von Imperiosus zu. Dass der Stier eines der höchsten Opfer war, hatte ich schon einmal gehört, war mir aber dessen vorher nicht sicher gewesen.


    Da ich keine weiteren Fragen hatte, wartete ich darauf, dass wir nun auf den Ablauf nach der Schlachtung eingingen.

  • Da die Schüler immer noch nicht eingeschlafen sind und ihm im Gegenteil weiterhin aufmerksam folgen, beschreibt Victor nun noch den Abschluss eines Opfers.


    Kommen wir nun zu den Möglichkeiten, wie ein Opfer nach der Schlachtung des Tieres und der litatio zu Ende gehen kann. Die Opferhelfer, zumeinst die Popae, zerteilen das Fleisch in handhabbare Stücke und verteilen es auf Kochtöpfe. Die vitalia für die Gottheit werden natürlich in einem eigenen Topf gekocht. Der Rest wird so aufgeteilt, dass er eben in die Töpfe passt. Die Tempeldiener bringen diese dann in die Tempelküche, wo sie das Fleisch zubereiten. Die Teile für den Gott werden schließlich auf dem Altar vor dem Tempel dem Feuer und damit der Gottheit übergeben. Für den Rest des Fleisches, das den Menschen bestimmt ist, existieren drei Möglichkeiten. Die erste ist eine anschließende Mahlzeit, die sogenannte cena recta. Die Ritualteilnehmer setzen sich zusammen, essen, trinken, feiern, ein richtiges Bankett sozusagen. Für diese Gelegenheiten stehen fast bei jedem Tempel spezielle Räume in den angrenzenden Nebenräumen zur Verfügung. Die cena recta ist auch der Normalfall bei privaten Opferungen, bei denen natürlich nicht nur das Opfer, sondern auch der soziale Aspekt im Vordergrund steht.
    Die nächste Möglichkeit sind die sogenannten
    sportulae, benannt nach den Körbchen, in welche dabei das Fleisch gefüllt wird. Die Teilnehmer des Rituals nehmen diese mit nach Hause und alle essen ihr Fleisch alleine.
    Die dritte Möglichkeit, und dies ist die häufigste bei großen öffentlichen Opferungen, ist der Verkauf des Opferfleisches. Natürlich können diese Möglichkeiten kombiniert werden. Ein Teil wird bei einem Festessen verzehrt, ein Teil verkauft oder ein Teil verteilt und ein Teil verkauft, wie auch immer."

  • "So, wenn es dazu keine weiteren Fragen mehr gibt, machen wir für heut Feierabend. Imperiosus, du kommst bitten nochmal mit, für dich hab ich noch eine extra Aufgabe."


    Ein hintergründiges Grinsen begleitet Vics Worte.

  • vitalia... augmenta... magmenta... cena recta... viele ungewohnte Worte habe ich heute gehört, die es sich zu merken galt. Zum Sacerdos sagte ich


    "Nein, Fragen habe ich im Augenblick keine. Das waren allerdings auch ganz schön viel Informationen für einen Tag. Ich werde Zuhause noch einmal darüber nachdenken."


    Dann sagte ich zum Sacerdos und Imperiosus:


    "Bis zur nächsten Stunde. Mögen die Götter mit euch sein."

  • Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    "So, wenn es dazu keine weiteren Fragen mehr gibt, machen wir für heut Feierabend. Imperiosus, du kommst bitten nochmal mit, für dich hab ich noch eine extra Aufgabe."


    Ein hintergründiges Grinsen begleitet Vics Worte.



    Hinsichtlich überrascht antwortete Imperiosus...


    "Ähm, ja, Sacerdos."


    zu Tacitus..


    "Ja, bis zur nächsten Stunde, Mögen die Götter auch mit dir sein. Vale."

  • Gemeinsam mit Imperiosus begibt sich Victor in eines der Nebengebäude des Tempels und dort in einen kleinen Raum, in welchem ein großer Tisch und mehrere Stühle stehen. Auf dem Tisch liegen eine Papyrusrolle und Schreibwerkzeug.


    "Setz dich, Imperiosus." Vic deuted auf einen Stuhl und setzt sich ebenfalls.


    ""Du bist ja jetzt schon einige Zeit hier, hast viel gelernt und bist auch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Ich habe daher beim Collegium Pontificium deine Prüfung angefordert. Wenn du diese bestehst, kannst du schon morgen Popa oder Commentarius sein."


    Vic nimmt die Papyrusrolle und gibt sie Imperiosus. "Viel Erfolg, möge Mars in deinen Gedanken verweilen."


    Dann steht er auf, nimmt eine Schriftrolle aus einem Regal, setzt sich auf einen Stuhl an der Wand des Raumes und beginnt zu lesen.



    Sim-Off:

    PN :)

  • Vic nimmt das Papyrus entgegen und schaut darüber. Zufrieden nickt er.


    "Ich bin nicht berechtigt, dir ein Ergebnis mitzuteilen. Ich werd das hier jetzt direkt zum Collegium bringen und dort wird entschieden."


    Er grinst. "Allerdings würde ich sagen, du kannst dir bis morgen mal überlegen, ob du als Popa oder Commentarius weitermachen willst. Der Popa ist ein Opferhelfer, der Commentarius eher in der Verwaltung tätig."



    Sim-Off:

    ist ok, hab sie trotzdem nur einmal bekommen ;)

  • Sim-Off:

    hab sie 3 mal verschickt und 2 mal kamm gleich danach so eine Error-Seite, war mir deshalb nicht sicher, beim letzten gings aber dann normal, dann hast du sie dann wahrscheinlich bekommen


    "Gut, Sacerdos, dann warte ich die Entscheidung des Kollegiums ab."


    jedoch stellt sich ihm eine Frage..


    "Werde ich denn, falls ich bestanden habe, hier im Marstempel tätig sein oder in dem des Mercurius?"


    fragend sieht er ihn an, denn er kennt sich in solchen Dingen nicht aus..

  • Vic schaut ihn bedauernd an. Er weiß selbst, wie schwer es ist, die Zeit in einem Tempel zu verbringen, zu dem man sich eigentlich gar nicht hingezogen fühlt.


    "Ich nehme an, du wirst weiter dem Mars dienen müssen. Außer dem Collegium ist etwas anderes eingefallen. Aber so schlimm ist es hier ja auch nich, oder?."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!