[Forum Nervae] Templum Minervae

Ich betrat den Tempel und kniete nieder.

Gütige Minerva, verzeih mir den Schritt, der mich von deiner Priesterschaft wegbrachte, aber ich hoffe, du hast Verständnis für meine Beweggründe.

... war es, als Claudia den Tempel betrat. Seit sie in Rom war, hatte sie kaum Gelegenheit gehabt einen Tempel von innen zu sehen, zu zeitraubend war die Administrationsarbeit.

Sie hatte einige Blumen mitgebracht und ging auf den Altar zu. Lächelnd und mit einem kleinen Gebet auf den Lippen, legte sie die Blumen auf den Altar. Sie würde sie vielleicht später am Tag noch verbrennen.

Sie blieb noch einige Minuten schweigend am Altar stehen und entfernte sich dann von diesem. Jetzt hiess es warten. Warten, dass Livilla auftauchte.

Ich war früh aufgestanden um mich mit meiner Lehrerin zu treffen. Auch hatte ich die gewünschten Informationen dabei.

So früh ich auch auf war, Claudia war wie immer früher da. 'Mir wird es wahrscheinlich nie gelingen, ihr einen Schritt voraus zu sein', dachte ich.
Salve Pontifex! Ich habe hier etwas für euch! ich reichte ihr die Schrifftrolle:

Als Livilla kam war Claudia gerade dabei einige Staubwolken von einem kleinen Bildnis einer Eule zu entfernen. Sie wandte sich Livilla zu, begrüßte diese und nahm die Schriftrolle entgegen. Sie schaute sich den Inhalt kurz an. Dann sagte sie:

"Gut. Wobei du das mit Iuno Sospita scheinbar falsch verstanden hast. Iuno Sospita ist keine Erscheinungsform der Minerva, sondern Minerva erscheint häufig gemeinsam mit ihr."

Kann ja mal passieren! meinte ich und half ihr den Staub von den Bildnissen zuentfernen.
Ich muss dir noch sagen, dass ich nun bei meinen Mann untergekommen bin. sollte etwas sein kannst du mich bei ihm finden! erklärte ich ihr. eine gewaltige Staubwolke ließ mich husten. Wann wurde hier zum letzten mal sauber gemacht? fragte ich leicht verärgert und musste auch noch niesen. Die arme Minerva, niemand kümmert sich um ihren Tempel! sagte ich kopfschüttelnd, wie kontte man sie nur vernachlässigen?

Was wollte Detrius von dir? Er sah reichlich verlegen aus! fragte ich neugierig. (ich und meine ständige neugier, kann halt nichts dagegen machen)

Sie lächelte, als Livilla niesen musste.

"Ja, leider sind die wenigsten Tempel im optimalen Zustand. Und das betrifft nicht nur Rom, sondern das gesamte Reich. Das hängt damit zusammen, dass sich die Bürger immer weniger um ihre Götter kümmern. Und wenn sie sich um sie kümmern, dann nur weil sie etwas von ihnen haben wollen."

Sie strich mit der Hand sanft über das Eulenbildnis.

"Was kann ein Duumvir schon wollen? Geld. Geld für den Neubau des Mercuriustempels in Ostia. Wieder so ein Fall, wo die Götter erst eingreifen müssen, ehe sich die Bürger wieder ihnen zuwenden."

Sie schüttelte den Kopf.

"Woher kennst du ihn?"

Ich habe ihn damals kennen gelernt, als Aurelianus Scriba war. Er ist sein Chef! erklärte ich ihr und war froh, dass ich nicht mehr niesen musste.
Es ist eine Schande, wie sehr doch unsere Temperl verwahrlosen! sagte ich und reinigte die nächste Eule vom Staub.

Geld? .... Wahrscheinlich für den Merkurtempel! Aurelianus hat mir davon erzählt. Der Tempel soll bald einstürzen habe ich gehört... sagte ich nachdenklich.

"Ein sehr suspekter kleiner Mann, dieser Octavier. Aber das scheint ja in der Familie zu liegen, wenn man dem glauben darf, was man so hört." Sie musste schmunzeln bei dem Gedanken an den Tribunus Plebis.

"Das Verwahrlosen der Tempel liesse sich aufhalten, wenn die Bürger bereit wären den Göttern mehr ihrer Zeit zu schenken, als sie es zur Zeit tun. Würden sich mehr Bürger für eine Laufbahn bei uns im Cultus entscheiden, dann könnten die Tempel zumindest schon mal mit Priestern gefüllt werden. Wenn dann auch noch die Bevölkerung zu den Göttern zurückfindet und sich häufiger in die Tempel begibt, dann wird auch bald wieder Leben dort einkehren."

Der letze Punkt der noch kommen würde, gefiel Claudia gar nicht.

"Und leider ist es auch so, dass sich die Tempel nicht von alleine Instand halten. Es bereitet noch zusätliche Kosten, dass Reparaturen durchgeführt werden müssen und und und. Wenn die Bürger dem Cultus hin und wieder einige Spenden zukommen lassen würden, dann sähe auch dieser Punkt anders aus."

]So ist das nun mal... Wir als Priester habe ja schon genug arbeit, und es wird immer mehr. Mal muss sich hier nur einmal umsehen.... Sobal dich jedenfals meine Ausbildung beendet habe, werde ich nach Ostia ziehen und mich dort um die Tempel kümmern. Das wird sicher eine Menge arbeit. sagte ich nachdenklich.

Wenn sie Geld haben wollen, warum kommen sie dann zu dir? Als Priesterin verdient man doch eigentlich nicht alzu viel! So sind sie nun mal, gehen zu denen, von denen sie hoffen, dass sie Geld bekommen. Nur weil wir Priester sind. ich schüttelte den Kopf und sah mir den Tempel genauer an. Ein wenig Putz fehlte bereits und auch einige kleine Risse waren zu sehen.

"Es ist löblich von dir, dass du dich freiwillig in Ostia niederlassen willst um dort die Tempel zu hüten. Allerdings ist dir hoffentlich klar, dass es auch passieren kann, dass das Collegium dir einen anderen Tempel zuweist, wenn dies dringlicher ist."

Sie liess nun die Eulen, Eulen sein und ging auf den Altar zu.

"Er kam zu mir um nicht mich um Geld zu bitten, sondern um Geld vom Cultus Deorum zu erhalten. Als ich ihm sagte, dass dies eine Entscheidung des Pontifex Maximus wäre, begann er dann allerdings doch noch sich für mein privates Vermögen zu interessieren."

Ich hoffe ich komme nach Ostia, dann wäre ich nämlich nicht so weit von Aurelianus entfernt! Ich bettete kurz zu mInerva und hoffte das sie mir meinen Wunsch erfüllte.
Ich folgte íhr zu dem Altar.

So oist das nun mal.. kaum sagt man jemand anderes ist dafür zuständig , schon stürzen sie sich auf das private vermögen... Wieviel hast du gespendet?

"Wir werden sehen, welchem Tempel du letztendlich zugeteilt wirst."

Sie hatte den Altar erreicht und betractete die Blumen, die sie bei ihrem Eintreffen dort deponiert hatte.

"Ich spendete soviel, wie mir möglich war und soviel, wie gebraucht wurde. Das sollte reichen." sagte sie.

Sie schwieg einen Moment.

"Hat deine Großmutter dir beigebracht, wie ein Opfer vollzogen wird?"

Ja, das hat sie! ich überlegte einen Moment...
Es gibt verschiedene möglichkeiten zu Opfern, dabie muss beachtet werden ob es sich um blutige, oder unblutige Opfer handelt. ich machte eine kleine Pause.
Bei den unblutigen Opfern kann Weihrauch verbrannt werden, Wein wird aus einer flachen Schale ausgegossen oder es handelt sich um Geldspenden, die den Tempel, dann zu gute kommen.

Bei den blutigen Opfern ist es ein wenig anders. Sie Opfertiere müssen sozusagen ohne jeden Makel sein, ansonsten wird das Opfer nicht angenommen. Zudem muss das Tier vorher gereinigt werden und mit einer Salzlake wird es eingerieben. Danach wird das dir geopfert und bei der Eingeweidenschau, wird dann entschieden ob das Opfer angenommen wird oder nicht. Blutige Opfer werden nur vor den Tempeln am Altar durchgeführt.
Ich dachte nach hatte ich irgendetwas vergessen.

Claudia nickte. Dann deutete sie auf die Blumen, welche auf dem Altar lagen.

"Wie würdest du mit diesen verfahren?"

Die Blumen werden verbrannt, damit sie besser zu den Götter gelangen!

"Gut, dann bitte übergebe sie der Göttin."

Ich nahm ihr die Blumen ab und ging zu dem kleinen Altar. Sorgfältig legte ich die Blumen in eine Tonschale, um sie anschließend zu entzünden. Ich nahm eine der Fackeln von der Wand, entzündete einen kleinen Holzscheit um die Blumen zu entzünden. Nach einer Weile war von den Blumen nur noch Asche übrig. Ich blickte dem Rauch eine Weile hinter her.

Claudia beobachtete Livilla die ganze Zeit über und schaute auch dem Rauch hinterher, wie dieser sich einen Weg nach oben suchte.

Sie schwieg noch eine Weile und fragte dann: "Wenn ich dich jetzt um ein Opfertier bitten würde, welche Farbe hätte es?"