Au weia, und ich erst...
Piso nickte. „Sehr gut. Dann werde ich dies so machen.“ Er ging durch den Prozess innerlich und nickte zu sich selber. „Es wäre schön, wenn ihr dieses Mal das machen könntet. Ich will nicht, dass etwas schief geht...“, druckste Piso herum. Er wollte es aber wirklich erst dann machen, wenn er sich sicher war, dass er es konnte. Zuerst jedoch wollte er sehen, wie das Opfer hier ablaufen würde.
Er wandte sich an seinen Sklaven. „Du wartest hier. Wenn du siehst, dass ich bete, kommst du mit Opfergaben nach vorne. Du weißt, welche es sind, wir haben darüber gesprochen.“ Cassivellaunus war nicht sonderlich begabt, aber er wusste, was zum Opfern war. Eigentlich waren die Opfergaben die Gleichen für alle drei Götter.
Piso in der Zwischenzeit beugte sich zu der Kiste, die Cassivellaunus abgestellt hatte, und holte eine prachtvoll verzierte Büchse, einen Weihrauchaufbewahrer, hervor. Er räusperte sich, lang und geräuschvoll, und schritt dann, so würdevoll er konnte, nach vorne, zum Altar des Iuppiter hin. Dort entzündete er den Weihrauch, der schon innert einiger Sekunden hinaufrauchte, um im Himmel die Aufmerksamkeit des Optimus Maximus zu erwecken. Anschließend trat er zum Altar der Göttin Iuno, auch ihre Aufmerksamkeit sollte durch den Weihrauch auf Piso gezogen werden. Zu diesem Zwecke opferte er auch ihr ein Drittel des Weihrauches in seiner Büchse, eine nicht ungewaltige Menge. Schlussendlich trat er zum Altar der Minerva, wo er den verbliebenen Rest des Weihrauchs opferte. Sorgsam stellte er die Büchse am Boden ab und trat zum Altar des Iuppiter. Er nickte zu Cassivellaunus hin, welcher begann, die passenden Gaben aus der Kiste herauszuklauben. Gleichzeitig blickte er, durch den Weihrauchdunst, der schon ordentlich den Tempel zuräucherte, zum Priester hin. Bis jetzt hatte er doch alles richtig gemacht... oder?