Ein Opferstecher stand nicht bereit, weil Menecrates selbst opfern wollte. Die Vorfahren seiner Vorfahren hatten dies schon getan, ganz ohne Priester und Helfer. Als Harigastus mit dem Tier herangetreten war, ließ sich Menecrates Wein reichen, um ihn über den Kopf des Widders zu gießen. Der Widder schüttelte sich, aber er musste ruhig stehen, weswegen gewartet werden musste. In der Zwischenzeit betete Menecrates still. Endlich stand der Widder ruhig, sodass Menecrates ihm mit dem Opfermesser über den Rücken streichen konnte.
"Iuppiter, sei geehrt durch den Weihrauch, sei geehrt durch dieses Tieropfer", murmelte er, dann schoss seine Hand zu den Hörnern des Widders, während die andere den Kehlschnitt ausführte. Das überraschte Tier kam nicht mehr dazu, Widerstand gegen die festhaltende Hand zu verüben, als es auch schon zu Boden sank. Menecrates führte die Handgriffe flink und gleichzeitig überlegt aus. Man konnte die Routine erkennen. Er hatte längst die Hörner losgelassen und eine Schale unter die geöffnete Halsschlagader gehalten, um das Blut aufzufangen. Die nachfolgende Eingeweideschau ergab ein beruhigendes Ergebnis.
"Harigastus, ein Teil des Fleisches soll im Tempel verbrannt werden, einen anderen Teil sollen die Priester bekommen. Bringe Blut und Fleisch zu ihrem Bestimmungsort." Bei ihm hatte Menecrates den Eindruck, als kenne er sehr wohl heilige Handlungen, denn er stand ihnen mit dem nötigen Respekt gegenüber.
Als Harigastus gegangen war und Menecrates erneut die Götter um ihr Wohlwollen für die Wahl beteten hatte, blickte er zu Morrigan.
"Die weiße Ziege zur Ehrung Iunos ist an der Reihe."