Livilla lachte leise. Irgendwie war er ja schon ganz süß, wenn auch manchmal etwas ruppig.
"Zum Beispiel, wie oft öfters ist.. Und wo öfters stattfindet", antwortete die junge Frau mit einem Zwinkern.
Livilla lachte leise. Irgendwie war er ja schon ganz süß, wenn auch manchmal etwas ruppig.
"Zum Beispiel, wie oft öfters ist.. Und wo öfters stattfindet", antwortete die junge Frau mit einem Zwinkern.
"Öfters war zum Beispiel gestern an diesem Fenster."
sprach ich und nahm einen Schluck.
"Versteh mich nicht falsch, wenn ich Dich einstelle, stelle ich Dich ein. Ich nehme Rücksicht darauf, wenn Du nicht kannst, sei es, weil es Dir nach der Frauen Weise geht, oder Du krank bist. Auch da musst Du ja im Lupanar nicht arbeiten. Doch wenn Du hier auftauchst, oder mich begleitest, dann ist das eine Dienstleistung. Ich will wegen den hundert Sesterzen nicht jedesmal eine schriftliche Anfrage starten müssen. Auch sind wir nicht verheiratet, oder gar verlobt. Ich zahl Dir einhundert zu deiner Arbeit dazu, und wenn Du hier auftauchst, musst Du eben damit rechnen. Es kann sein, dass ich was will, kann aber auch sein, dass ich nichts will. Selbiges betrifft Besuche in Deiner Habitatio."
Livilla nickte leicht.
"Was ist, wenn ich in andere Umstände gerate?"
Ich blickte sie etwas verworren an.
"Im Dolce Vita? Oder wie meinst Du das jetzt?"
Ich fand den Scherz gar nicht lustig und leerte den Becher. Dann stellte ich ihn auf dem Tisch ab.
Livilla zuckte mit den Schultern.
"Überhaupt. Ich bin nur eine Frau, Balbus, und die Kräutermittel können versagen."
Sie hatte natürlich Recht. Kräutermittel konnten versagen und es war nicht selten dass Lupa schwanger wurden. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Was sollte man in einem solchen Fall tun? Oh Mann, auch noch solche Sorgen am Morgen. Als ob die anderen nicht reichen würden.
"Was macht man... Keine Ahnung. Ich schmeiß Dich jedenfalls nicht aus dem Dolce Vita, soviel steht fest... Über alles andere denke ich nach, wenn es soweit ist..."
Livilla nickte leicht und starrte einen Moment Löcher in die Luft.
"Ich gehe dann wohl besser wieder", meinte sie schließlich.
"Ist recht."
antworte ich nur.
"Pass auf Dich auf."
fügte ich hinzu und erhob mich dann.
Livilla blickte ihn an. Waren da Gefühle im Spiel oder wollte er nur seine Lupa nicht verlieren? Leicht seufzte sie.
"Inwiefern?", kam es ihr über die Lippen, obwohl sie sich verabschieden hatte wollen.
Ich sah sie an. Frauen. Jedes Wort mussten sie auf die Goldwaage legen. Vielleicht hätte ich nicht so viel Wein trinken sollen. Ich ging auf sie zu.
"Inwiefern. Lass Dich nicht reinlegen, nicht übervorteilen, nicht vergewaltigen, was auch immer. Darf man ein pass auf dich auf nicht mehr sagen? Was soll ich sonst sagen? Ich hätte auch sagen können, man sieht sich."
Dann fiel mir ein, dass ich ihr die erste Rate ja eigentlich schon zahlen könnte.
"Ähm, was das Dolce Vita betrifft hatte ich eine Idee, die ich jetzt wohl mit allen Mädchen so handhaben werde. Ich werde euch am Anfang als Starthilfe sozusagen Dienstleistungseinheiten zukommen lassen. Das heißt, ihr kauft die mir in Zukunft für den Standardpreis ab, und verrechnet dann eure Kosten mit den Kunden direkt."
Livilla schüttelte schnell den Kopf und trat zu ihm, strich ihm sanft über die Wange.
"Ich wusste nur nicht, woran ich bei dir bin. Ich freue mich, dass du so denkst", antwortete sie und nickte zu seinem Angebot. "Ja, das können wir gerne machen."
Ihre Hand auf meiner Wange fühlt sich nett an. Ich blickte sie an.
"Gut, dann machen wir das so.
Ich geb Dir auch gleich die hundert Sesterzen für Deine Dienste..."
Ich ließ sie stehen und ging in mein Tablinum um das Geld aus einer kleinen Kasse in der Truhe zu holen. Im Weggehen fügte ich dann halb rufend noch hinzu...
"Hast du dich im Dolce Vita eigentlich schon eingelebt?"
Livilla grinste schief und sah ihm nach. Eigentlich war er ja gar nicht so übel.
"Was heißt eingelebt? Ich habe nicht vorgehabt, dort sesshaft zu werden, aber es ist ganz nett und auch die anderen Mädchen haben mich freundlich aufgenommen", entgegnete sie.
"Das freut mich zu hören!"
rief ich aus dem anderen Zimmer zurück, öffnete die Truhe und holte das Geld heraus.
"Falls Du irgendetwas dort brauchst, lass es mich wissen."
...
Wenig später trat ich in das Atrium zurück und reichte ihr den Beutel.
"Hier. Du kannst es gerne nachzählen."
Livilla schüttelte den Kopf.
"Ich vertraue dir, dass du mich ausreichend bezahlst. Nur eine Bitte habe ich noch an dich."
"Und die wäre?"
Ich stand vor ihr und blickte direkt in ihre Augen.
Sanft lächelte Livilla ihn an.
"Sag mir vorher, was genau du willst, wenn du etwas spezielles begehrst", meinte sie sacht.
"Gut, wenn es soweit ist lass ich es Dich wissen."
Ich lächelte sie an.
"Sonst noch was?"
Livilla schüttelte leicht den Kopf.
"Nein, das wäre alles. Ach doch, sei so gut und stürm nicht einfach in die Habitatio. Wenn ich gerade einen... "Gast" habe, macht sich das nicht unbedingt gut", zwinkerte sie. "Falls jemand ein persönlicheres Erlebnis begehrt als im Dolche Vita."
Ich sah sie überrascht an.
"Ich würde Dir nicht empfehlen Kunden in Deine Habitatio zu nehmen. Erstens gilst Du in dem Haus als unbescholtene Person, und es wäre gut, wenn dies so bliebe. Zum zweiten kann ich dort nicht für Deine Sicherheit garantieren. Im Dolce Vita hingegen schon. Und zu guter letzt gibt es für das Betreiben von Bordellen Auflagen, die ich als Regioniarus selbst überwachen muss. Eine Bedienung von Kunden in Deiner Habitatio wäre illegal, zumal es die anderen Mieter sicher nicht freuen würde, wenn nebenan ein inoffizielles Bordell eröffnet wird. Wenn Du also Kunden hast, dann bediene sie im Dolce Vita. Denn dort bist Du angestellt."
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