[Hortulus] In einem der kleinen Gärtchen der Schule

  • Sim-Off:

    Och ist der süß! =)


    "Mmmh", machte Valeria und streichtelte "Katze", die nun wieder schnurrend um ihrer beider Beine strich. Was das mit den Blättern sollte, wusste Valeria nicht und sie fragte auch nicht. Sie seufzte tief und sah Apollonius an. So unbehaglich wie sie sich gerade fühlte, hatte sie sich zuletzt bei der Aussprache mit Maximian gefühlt.


    "Ich habe Iuno geopfert, im Tempel der Iuno moneta in Rom. Ich war mir nicht sicher und bin es mir jetzt auch nicht, Apollonius. Also, was Germanien betrifft. Das ist alles neu und anders für mich und ich fühle mich ehrlich gesagt auch ein bisschen allein, obwohl du mitkommst und Livia und die anderen schlielich auch in Germanien sind. Aber ich muss meine Freunde hier zurücklassen und die Arbeit für die Schola. Ich bat Iuno um ihre Stärke und ihren Rat. Und als ich mich umwandte, stand die Katze plötzlich vor mir und wollte schmusen. Sie kam mir ebenso allein vor wie ich mir selbst - und da habe ich sie einfach mitgenommen. Zweimal wär sie fast vom Schiff gesprungen, aber sie hat es überstanden und läuft mir ständig hinterher. Ich habe nur noch keinen Namen für sie. Mir will keiner einfallen", gestand sie zaghaft lächelnd.

  • Apollonius schiwieg und verharrte. Seine Hand zupfte nicht mehr an den Blättern, sondern er hörte Valeria aufmerksam zu. So aufmerksam wie wohl schon seit vielen Monaten nicht mehr, wenn gar noch nie so. Seine Augen ruhten ganz auf Valeria und ab und an nickte er oder wiegte seinen Kopf hin oder her. Ein vages Lächeln erschien auf dem Gesicht.


    "Aber Valeria, Du wirst in Germania doch nicht alleine sein. Deine Familie ist dort. Und auf wen kann man sich mehr verlassen als auf seine Familie? Hier bleibt doch kaum einer Deiner Familie mehr, oder?" Apollonius Blick fiel wieder auf die Katze. Katzen konnte er eigentlich nicht leiden und den Göttern sei Dank, hatte sich das 'Vieh', wie er es in Gedanken nannte, ihm noch nicht genähert. "Wie wär es mit einem ägyptischen Name?"

  • Valeria sah auf das Sammelsurium der Blätter zu Füßen des Medicus herunter und überlegte.
    "Wenn ich ehrlich bin, gibt es in der Familie nur eine Handvoll Personen, die mir Freunde sind. Die anderen sind eben nur....gute Bekannte. Martinus bleibt hier, der Procurator. Aber sonst niemand, richtig."
    Sie seufzte und erhob sich, die kleine Katze wieder auf dem Arm.
    "Vielleicht fällt mir beim Packen ein ägyptischer Name ein. Und packen gehen sollte ich nun wirklich. Kommst du mich morgen früh abholen?"

  • Hatte er das nicht vorhin gesagt? Verwirrt kratzte sich Apollonius den Bart und nickte. "Ja, ich hole Dich beim Morgengrauen ab. Meine Sklaven werden Deine Sachen schnell verpackt haben. Brauchst Du vielleicht noch Hilfe...? Ich könnte Dir Marcus mitschicken. Er ist recht kräftig."


    Apollonius stand auf und einige Blätter fielen ihm vom Schoss. Er sah kurz auf sie und trat dann über sie hinweg, während er die Blätter zertrampelte. Auch die Blume fiel herunter und lag dann still am Fußende der Marmorbang. Apollonius berührte Valeria ganz kurz an der Schulter. Vielleicht war es auch ein Zeichen des Friedens seinerseits, denn zu mehr körperlichen oder emotionalen Reaktionen konnte er sich nicht durchringen, was auch wider seiner Erziehung gewesen wäre. Still ging er mit Valeria zum Tor. "Dann sehen wir uns morgen!" Am Tor winkte er Marcus heran, der dort schon herumgelungert hatte und mit einem der Wägen immer noch wartete.

  • "Ist gut. Marcus? Hm, nein, ich komme schon zurecht, danke. Ich werde dann morgen auf dich warten."Valeria wandte sich schon zum Gehen, als sie sich noch einmal umdrehte und die Blume aufhob. Sie sah sie einen Moment nachdenklich an, dann hielt sie sie Apollonius hin und sagte mit einem halbherzigen Lächeln auf den Lippen:
    "Vergib einer schwangeren Frau ihr schlechtes Benehmen."
    Das war ihre Art Friedensangebot. Sie wartete darauf, dass der Medicus die Blume nahm; dann ging sie ihre Sachen packen.

  • Verlegen senkte Apollonius tatsächlich den Kopf. Er sah auf den Steinboden vor sich und hob wieder den Blick. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Und Du einem alten Narren!" rang er sich doch ab und nahm die Blume entgegen. Aber die Worte machten ihn schon glatt wieder verlegen. Wann ist der Zeitpunkt gekommen, dass er sich alt fühlte? War es vor einem Jahr oder vor 5? Die Zeit schien an ihm vorbeirauscht zu sein. Und viel vom Leben hatte er wohl verpasst gehabt. "Vale, Valeria. Bis morgen!" Dann deutete er Marcus Valeria behiflich zu sein. Gedanken verloren drehte sich Apollonius um und wandte sich zum Gehen.

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