Villa Aurelia - Misenum

  • Mit einem Lächeln bedankte ich mich für Maxentius' Ritterlichkeit. In ihrem Benehmen ließen heutzutage leider einige Römer zu wünschen übrig. Wie gut, dass in gehobenen Kreisen noch Wert auf solcherlei gepflegten Umgang gelegt wuirde.


    Voller Begeisterung erkundete ich die neue Heimstatt unserer Familie. Wie so oft - das Atrium hatte es mir auch hier angetan. Die vielen seltenen Pflanzen, das Becken, die frische Luft.


    "Wir sollten heute früh zu Bett gehen, damit wir morgen gleich in der frühe - nach gut, nicht vor dem Aufstehen ;) - in die Stadtverwaltung gehen können. Deine Kandidaturen sollten auch bald erfolgen. Hunger habe ich jedenfalls keinen mehr. Ich würde noch etwas trinken und mich dann hinlegen. Oder spricht etwas dagegen? Hast du andere Pläne?“

  • "Nein Schwesterchen, ich füge mich ganz deinem Willen."


    Wiedereinmal antwortete ich scherzhaft, wie so oft in der letzten Zeit seit ich wieder zu Hause war. Die Stimmung war einfach herrlich und ich fühlte mich so wohl wie schon lange nicht mehr.

  • :D


    "Herrlich! Das könnte ich öfters gebrauchen. Mir fällt da auf Anhieb jemand ein, der im Gegensatz zu dir ziemlich zerrig ist und den mein Wille nicht die Bohne interessiert." :D


    Ich wischte mir eine Lachträne weg und konnte mich gar nicht wieder einkriegen.


    "Du musst mir unbedingt erklären, wie ich das geschafft habe. Das Rezept nehme ich dann und wende es entsprechend an anderer Stelle an."


    Gespannt wie lange nicht mehr, wartete ich auf Maxentius' Erklärungen.

  • "Nun, im Prinzip ist es ganz einfach...."


    vielversprechend begann ich meine Erklärung, doch dann brach ich sie aprupt ab:


    "...aber ich kann dir nicht alle meine Geheimnisse verraten, sonst brauchst du deinen großen Bruder ja bald schon nicht mehr. Aber zeig mir den Patienten und ich werde sehen was ich tun kann." :D


    Mit einem Lachen schloss ich meine Ausführungen ab.

  • "Der Vorschlag ist auch nicht übel, aber an dem 'Patienten’ beißt du dir auch die Zähne aus. Wobei – eine Unterhaltung zwischen euch beiden könnte richtig spannend werden.“


    Die Vorstellung dessen reizte mich wieder zum Lachen. Ich holte tief Luft, als ich weitersprach.


    "Ach, je, haben wir früher auch so viel gelacht? Bestimmt erkennen mich einige nicht wieder, wenn ich nach einiger Zeit in Misenum und in Gesellschaft von dir, sie besuchen komme. Weißt du, ich war schon immer ein lustiger Mensch, aber ich hatte das Lachen verlernt in letzten Monaten. Und nicht nur ich, du wirst es merken.“

  • Ich lehnte mich draußen mit dem linken Arm an einer der Wände ab und wartete auf eine Gelegenheit, eine Zwischenfrage stellen zu konnte. Wem stelle ich die den eigentlich? Ich stell sie einfach mal in den Raum!


    "Bitte entschuldigt die Störung, aber ich müsste wissen, wo welches Gepäckstück hin soll."

  • Müde von der Reise und der anschließenden Hausbesichtigung rief ich meine Sklaven zu mir.


    "Ich begebe mich dann zu Bett. Macht nicht mehr so laut. Euer Kichern ist weithin zu hören", sagte ich zu meinen Kindern und gab jedem einen Gute-Nacht-Kuss.

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    "Der Vorschlag ist auch nicht übel, aber an dem 'Patienten’ beißt du dir auch die Zähne aus. Wobei – eine Unterhaltung zwischen euch beiden könnte richtig spannend werden.“


    Die Vorstellung dessen reizte mich wieder zum Lachen. Ich holte tief Luft, als ich weitersprach.


    "Ach, je, haben wir früher auch so viel gelacht? Bestimmt erkennen mich einige nicht wieder, wenn ich nach einiger Zeit in Misenum und in Gesellschaft von dir, sie besuchen komme. Weißt du, ich war schon immer ein lustiger Mensch, aber ich hatte das Lachen verlernt in letzten Monaten. Und nicht nur ich, du wirst es merken.“


    "Wieso könnte diese Unterhaltung denn spannend werden?"


    fragte ich etwas neugierig,


    "Aber ja, ich glaube schon dass wir auch kleiner soviel gelacht haben. Obwohl es doch schon recht lange her ist. Das Lachen wird bei allen irgendwann wieder zurückkehren, da bin ich mir sicher. Es nützt niemandem wenn jetzt alle anfangen Trübsal zu blasen. Damit wird auch nichts leichter, im Gegenteil."


    Mutter gab mir einen Kuss und verabschiedete sich in Richtung Bett. Obwohl sie wusste das ich diese Gute Nacht-Küsse noch nie mochte. Etwas genervt und mit einem kleinen Lächeln sagte ich deshalb:


    "Komm schon Mutter, du weißt das ich das nicht mag. Aber trotzdem gute Nacht."

  • Auf Maxentius’ erste Frage hin schmunzelte ich nur. Ne ne, das würde ich jetzt lieber nicht erklären. Höchst amüsiert beobachtete ich auch, wie er auf Mutters Kuss hin reagierte. Ich lachte in mich hinein und hielt Mutter anschließend besonders willig meine Wange hin.


    „Was hast du gegen Nachtküsse?“ :D


    „Dir eine gute Nacht, Mutter!
    Ach, und Assindius, ich komme gleich. Der überwiegende Anteil der Koffer und Taschen gehört mir und Mutter. Maxentius kann dir ja seine zeigen. Schaust du auch mal, ob es hier genügend Brennmaterial gibt? Ich bade ungern in kaltem Wasser.“

  • Als hätte es mich gewundert, sogar die römischen Frauen haben und brauchen mehr Sachen als die Männer. Das meiste sind wahrscheinlich Schuhe. :) Das ist wohl wieder eins von den Dingen die überall auf der Welt gleich sind. :)


    „Ja Herrin.“


    Ich ging zum Wagen und sah mich um. Am Hang standen einige Bäume, die würden fürs erste Feuerholz liefern, bestimmt lagen auch genug Äste herum. Weil man ja nie weiß wer hier so vorbei kommt, trug ich das ganze Gepäck ins Atrium und wartete auf Anweisung.

  • "Die schweren Koffer gehören alle mir. Darin sind nämlich meine Bücher. :P :D ;) Die ganz leichten gehören auch wiederum mir, denn darin befindet sich meine Garderobe. :) Meinst du, du kannst die Behältnisse von außen unterscheiden ohne erst hineinzusehen?“


    Fragend sah ich meinen Sklaven an und hoffte darauf, dass er nicht erst zwischen Nachthemdchen und feiner Unterwäsche nachsehen müsste, wem sie wohl gehören könnte.

  • „Das krieg ich hin Herrin.“


    Ich zeigte auf die Gepäckstücke.


    „Dieses sind die schwersten, die gehören Euch und diese sind die leichtesten, die gehören dann ebenfalls Euch. Der Herr wird mir gleich seine Koffer zeigen, dann wird der Rest Eurer Mutter gehören. Soll ich sie direkt in Eure Gemächer bringen oder erst das Holz holen?“

  • "Nun Schwesterchen, ich mag diese Nachtküsschen nicht, es sei denn ich bekomm sie von Mädchen in meinem Alter, die nicht mit mir verwandt sind." :D


    Danach wandte ich mich an Assindius. *Der arme Kerl* dachte ich mir als ich den Berg von Gepäckstücken meiner Schwester und Mutter sah. Dabei lief mir ein Grinsen übers Gesicht, welches alles verriet, was ich mir gerade dachte.


    "Ach Assindius, ich hab nur die zwei Koffer hier. Aber bei der Arbeit die du mit dem Gepäck der zwei Damen hier hast trag ich meine Koffer selber aufs Zimmern. Diesesmal zumindest.... :D Seit meinen Reisen bin ich es ohnehin gewohnt selber auch Hand anzulegen."


    Der Arme tat mir schon fast leid.

  • Watt. Ja ne, is klar. Aber bitte, jeder wie er will. Warum macht er sowas? ;) Ungläubig sah ich ihn an und sagte:


    "Wenn es denn nur dieses mal ist, Herr und Euer Wunsch, soll dies so sein."


    Edit: Smilie vergessen.

  • Zitat

    Original von Decimus Aurelius Maxentius
    "Nun Schwesterchen, ich mag diese Nachtküsschen nicht, es sei denn ich bekomm sie von Mädchen in meinem Alter, die nicht mit mir verwandt sind." :D


    „Von Mädchen in deinem Alter, die nicht mit dir verwandt sind? Also, da komme ich nicht in Frage, denn ich bin jünger als du. Verwandt sind wir ja nicht, aber das Alter zählt natürlich. Was will ich auch mit sooo einem alten Mann? Hm, jetzt gibt es also auch von mir kein Küsschen.“ :D


    Meine Augen blitzten vor Vergnügen. Die Revanche hatte er verdient. Wie uncharmant von ihm, so über unsere Mutter zu sprechen. ;)

    „Du bist heute verwirrt, mein lieber Maxentius“,
    sagte ich scherzhaft, als er am Ende auch noch sein Gepäck selbst tragen wollte. Ich schüttelte den Kopf und schaute ebenfalls ungläubig.


    „Assindius, heute sind scheinbar alle überdreht. Es wird Zeit, dass wir alle ins Bett kommen.“
    Während Assindius mein Gepäck nach oben trug, ging ich noch kurz zur Küche. Dort ließ ich mir etwas Brot und Trauben geben und begab mich anschließend ins Bett.

  • Die kleine Neckerei meiner Schwester konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Mit gespielt gekränkter Miene nahm ich meine Koffer und schritt an Deandra vorbei. Im vorbeigehen sagte ich noch etwas, stets bemüht nicht Lachen zu müssen:


    "Was heißt hier verwirrt? Nur weil ein Mann seine Sachen selber trägt? Tsss.! Und auserdem tut mir der arme Assinius leid, bei eurem ganzen Gepäck. Da könnte man meinen eine Handelskarawane ist unterwegs."


    Ich drehte mich um, da gerade ein kleines Schmunzeln mein Gesicht überzog. Deshalb stellte ich mich so hin, dass Deandra es nicht sehen konnte.

  • Schweigend trug ich das Gepäck nach oben und brachte es in die jeweiligen Gemächer und wünschte den Herrschaften eine gute Nacht.


    Dann brachte ich Wagen und Pferde weg und holte Feuerholz. Wie ich es erwartete lagen viele Äste bei den Bäumen am Hang, das reichte fürs erste aus.

  • Die erste Nacht in einem neuen Heim sollte entscheidend sein. Das hatte ich einmal gehört. Ich überlegte kurz, wie sie für mich war. Ich hatte tief und fest geschlafen, erinnerte mich an keinen Traum und das Bett war bequem gewesen. Was wollte man mehr?


    Nach einem leckeren Frühstück rief ich Assindius zu mir und wartete mit ihm gemeinsam auf meinen Bruder, der scheinbar nicht aus dem Bett fand. ;)

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