Villa Aurelia - Misenum

  • Noch am Abend


    Nachdem Deandra wegen des Spruchs mit der Handelskarawane beleidigt war wie ein kleines Kind musste ich doch loslachen. Anscheinend wusste ich immer noch wie man sie zur Weißglut brachte. Mit den Worten


    "Nichts für ungut, aber es ist einfach zu köstlich"


    ließ ich sie und Assindius stehen und machte mich auf den Weg zu meinen Gemächern. Sofort verfiel ich einem tiefen Schlaf.


    Am Morgen


    Am nächsten Morgen war ich mir sicher das Deandra vermuten würde, dass ich nicht aus dem Bett komme so wie es früher als Kind immer war. Doch in Wirklichkeit war ich vor allen anderen aufgestanden und hatte einen kleinen Morgespaziergang gemacht. Pünktlich zum ientaculum traf ich mich aber im Speisesaal ein. Doch zur Verwunderung aller kam ich nicht aus der Richtung der Gemächer, sondern von der Porta. Mit den Worten


    "Schönen guten Morgen allerseits"


    setzte ich mich an die Tafel


    Sim-Off:

    kann ab heute nur mehr ab circa 18 Uhr online gehen. Einmal die Woche aber auch öfter :).


    /edit: Zusatz

  • Endlich kam Maxentius um die Ecke gebogen.


    „Auch dir einen schönen guten Morgen! :) Wie ist der Küstenwind?“, fragte ich im Hinblick auf seine leicht zerzausten Haare.


    „Iß schnell, Maxentius. Wir haben heute noch viel vor. Auf jeden Fall solltest du als erstes deine Kandidaturen bekannt geben, einmal die für die Curia provincialis und natürlich die als Magistratus für Misenum.“


    Sim-Off:

    Das kommt mir persönlich entgegen. Da fühle ich mich nicht so gehetzt. :)

  • "Es ist herrlich. Das müssen wir mal zusammen machen. Ich hab da ein paar nette Plätzchen entdeckt Schwesterchen die dir auch gefallen dürften."


    antwortete ich auf die erste Frage mit einem leicht erleichterten Blick, dass mir Deandra anscheinend gar nicht mehr böse war wegen gestern Abend.


    "Und Danke, ich hab schon gefrühstückt. Ich wollte nur nachsehen ob ihr schon fertig seit. Von mir aus können wir aufbrechen."

  • „Hmmm, das klingt verlockend. Vielleicht können wir heute Abend einen kleinen Spaziergang machen.“


    Mit einem kleinen Wink forderte ich Assindius auf, uns zu folgen.


    „Ja, dann lass uns am besten gleich gehen.“


    Zielstrebig ging ich auf die Porta zu. Mein Ziel war die Stadtverwaltung.

  • Als ich aufstand, war die Villa bereits leer. Das heißt, es war wohl etwas später. :) Ich ließ mich ankleiden und nahm das Frühstück ein. Anschließend ging ich mit zwei Sklavinnen zum Marktplatz in Misenum. Es mussten Vorräte eingekauft werden.

  • Wir betraten die Villa und ich scheuchte erstmal ein paar der anderen Sklaven durch die Gegend.


    „Ich geleite einen Gast der Herrschaften, das Gästecubiculum muss hergerichtet werden.“ Dann drehte ich mich Sophus zu und frage:


    „Das wird einen Moment dauern, kann ich Euch in der Zwischenzeit etwas bringen?“

  • ... kommen Deandra und Maxentius nach Hause.


    Sophus weilt in der Villa als Gast, aber ich wollte ungestört mit Maxentius sprechen. Es ging um ein innerfamiliäres Thema, was vorerst nicht nach außen dringen sollte.


    "Begleitest du mich in mein Cubiculum? Ich wüsste gern deine Meinung in einer Sache."

  • "Nein, ich brauche nichts. Danke."


    Tiberius sah sich um. Die Villa war nicht schlecht ausgestattet, doch hegte er Zweifel daran, dass es sich hier um das Haupthaus der Aurelier handelte. Für eine Patriziergens schien ihm die Villa beinahe zu klein. Dennoch gab es für ihn selbstverständlich keinen Grund zu klagen, er hatte wesentlich schlechteres gesehen.


    Sim-Off:

    Ah, verzeihung, ich hatte damit gerechnet, dass noch ein Verweis im anderen Thread zu sehen sein würde, daher die Verzögerung.

  • "Wie Ihr es wünscht."


    Einer der Sklaven gab mir ein Zeichen.


    "Ich sehe, dass die Sklaven bereits fertig sind. Bitte folgt mir, ich führe Euch hinein."


    Ich ging vor und wir betraten das Gästecubiculum dann sagte ich noch:


    "Wenn Ihr keine Wünsche mehr habt, lasse ich Euch nun allein. Aber bitte zögert nicht, mich, oder einen der anderen Sklaven Euch Eure Wünsche erfüllen zu lassen!"

  • "Ihr könntet mir eine Wachstafel und einen entsprechenden Stift bringen. Sollte mir irgendeine Idee kommen, möchte ich nicht warten müssen, bis mein alter Geist sie wieder durch Vergesslichkeit vernichtet. Ah, und eine Lampe."

  • "Natürlich, einen Moment bitte."


    Ich huschte los und suchte erstmal nach den Wachstafeln. Als ich sie gefunden hatte eilte ich zum Gästecubiculum zurück, klopfte, trat ein und sagte:


    "Hier ist die gewünschte Lampe und hier sind Tafel und Griffel."

  • "Danke sehr, danke sehr. Ihr könnt dann gehen."


    Tiberius legte die Utensilien sorgfältig auf einen Tisch und trat dann an ein Fenster um den Himmel zu beobachten. Er hatte den Eindruck, dass dies ihn noch lange Zeit beschäftigen würde. Er sollte sich lieber daran gewöhnen.

  • Nachdem ich Platz genommen und auch Maxentius es sich bequem gemacht hatte, atmete ich einmal tief durch. Ich hatte keine Ahnung, wie mein Bruder auf mein Anliegen reagieren würde. Er war der Erste aus meiner Familie, mit dem ich darüber sprach. Ich begann etwas umständlich …


    „Es ist noch nicht lange her, da habe ich eine ziemlich strenge Erziehung durch Sophus – unseren Pater – genossen. Damals habe ich das Leben genossen, habe viel mit Männern geflirtet und die Götter Götter sein lassen. Meine Eltern waren nicht da und so wachte er über mich. Weder ließ er einen Plebejer um mich werben noch billigte er meine Aktivität in der Politik. Erst durch Sophus habe ich erkannt, wie wichtig im Leben die Traditionen, unsere Ahnen und die alten Werte sind. Heute bin ich ihm dankbar für seine strenge Hand und nun lebe ich selbst nach den konservativen Ansichten unserer Ahnen.


    Was ich damit sagen will: Durch Sophus’ Einfluss bin ich zu der geworden, die ich bin. Einen weiteren großen Einfluss hatte Florus auf mich. Du erinnerst dich? Wir trafen ihn bei den Wettkämpfen. Im März muss es gewesen sein, als ich – damals als Magistratus von Ostia – die konservativen Bürger des Reiches gesammelt habe, damit wir uns geeint für ein besseres Reich einsetzen würden. Ich ging zu Felix, bekam Mantua zugesprochen und seither steht die Verbindung zu Florus.


    Er ist der Pater factiones der Albata. Sie ist DIE konservative Partei im Reich. Geht es nach der politischen Einstellung, gehört die Aurelia ganz klar in die Albata. Sophus hat sie jedoch in die Aurata geführt, weil sein Vater sie dort einst angesiedelt hatte.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich trage den Wunsch in mir, entgegen dem Rest der Familie in die Albata einzutreten und offiziell um meinen Ausschluss von den Factioversammlungen der Aurata zu bitten. Es ist mir ernst, Maxentius. Was hältst du davon? Ich weiß, ich muss darüber mit Sophus sprechen. Ich werde es tun, sobald ich ihn einmal erreiche. Sein Wort ist bindend.“


    Gespannt und auch aufgeregt schaute ich meinen Bruder an.

  • Ich schaute erstmal eine Weile nachdenklich drein, denn es handelte sich um etwas sehr bedeutendes, das mir Deandra gerade anvertraut hatte. Ich fragte mich warum sie mit mir darüber sprach, trotzdem gab ich ihr nach einiger Zeit die gewünschte Antwort:


    "Du weißt doch das es sich hierbei um eine sehr wichtige Entscheidung handelt. Ich kann dir zwar einen Rat geben, aber im Endeffekt musst du die Entscheidung doch selber treffen. Ich kann dir hier nichts aufdrängen, aber du musst diese Entscheidung für dich treffen. Egal was du machst, für mich bleibst du trotzdem immer meine Schwester, ich werde dich in deinen Wegen immer unterstützen, so wie es sich für einen großen Bruder gehört.
    Aber wie gesagt, du musst diese Entscheidung treffen."


    Ich wusste nicht ob Deandra mit meinen Worten geholfen war, aber etwas anderes fiel mir aufs Erste nicht ein.

  • Ich hatte mich auf Vorwürfe, Kritik oder wenigstens Verwunderung eingestellt, doch dann kam nichts dergleichen. So einfach und unkompliziert war das also.


    „Meine Entscheidung ist bereits gefallen. Ich muss aber die Zustimmung von Sophus einholen und das wird vergleichsweise schwieriger als bei dir werden. Er ist so schwer einschätzbar. Er könnte wirklich sauer reagieren, vielleicht versteht er mich aber auch sogar. Danke, dass du mir diesen Schritt nicht verübeln würdest. Es bedeutet mir viel.“


    Ein erleichtertes Lächeln traf Maxentius.


    „Das lässt mich jetzt beruhigter nach Germania reisen. Ich werde dort mit Florus sprechen.“

  • "Nun, wenn dir Sophus Probleme machen sollte, meine Unterstützung hast du. Florus sagst du? Worüber möchtest du mit ihm sprechen? Ich hätte dabei eine Bitte an dich, die vor allem Misenum und die hier stationierte Classis betrifft."

  • "Danke für deine Unterstützung. Gut möglich, dass ich sie brauchen werde."


    Ich wurde nachdenklich. Schon mehr als einmal hatte es Sophus geschafft, mich mit seiner Art zu bestürzen. Im Gegenzug war er wieder die Unterstützung in Person.


    "Er ist oft recht hart. Dabei war er bis zu jenem furchtbaren Ereignis, was die Familie traf, der beste Pater, den man sich wünschen kann. Immer hatte er sich für uns eingesetzt. Er war wie ein Schutzschild für alle, aber dann hat er sich sehr verändert. Er ist still, ernst und zurückgezogen geworden. Momentan kann ich ihn gar nicht einschätzen. Auch habe ich ihn bereits an die vier Monate lang nicht gesehen."


    Ich wünschte sehr, dass Maxentius einmal Sophus treffen würde. Ich wäre gespannt, wie sich die beiden miteinander verstehen. Sophus - ich könnte ganze Geschichten über ihn erzählen. Maxentius ahnte nicht, welche Bedeutung er für mich hat oder vielleicht sollte ich sagen: hatte.
    Ich wischte den Gedanken fort.


    "Florus - Ich möchte mit ihm, wie ich das bisher in Briefen tat, über die Pläne der Albata sprechen UND ich möchte mit ihm klären, unter welchen Bedingungen ich in seine Factio kommen darf. Geht es nur über die Möglichkeit, dass ich der Familie verwiesen werden müsste, also freies Mitglied der Aurelia bin, werde ich wohl darauf verzichten. Meine Familie geht mir über alles. Vielleicht frage ich aber auch einfach Sophus, ob er gewillt ist, die Familie komplett in die Albata eintreten zu lassen. Fragen kann ich ja. Was würdest du davon halten?


    Ja, und was genau soll ich bezüglich der Classis Florus fragen? Ich sprach bereits mit ihm darüber. Vielleicht kann ich dir ja Auskunft geben."

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