[Triclinum] Das Speisezimmer

  • Miriam konnte nicht mehr, sie war verzweifelt und verfiel wieder in ihre alten Gewohnheiten. Sie war völlig ausser sich und ihre Gedanken drehten sich einfach nur noch im Kreise. Sie wollte nicht mehr, wollte nicht mehr hier sein und es war ihr alles egal. Sie hatte schon zu viels falsch gemacht und so machte sie einen Streifzug ins Speisezimmer, sah eine schöne verzierte Vase und eine Kurzeschlußreaktion ließ sie handeln und sie packte diese und schleuderte sie auf den Boden. Es gab einen lauten Schlag als sie in tausend Teile zersprang und sicher hörte man es durch das ganze Haus. Es blieb allerdings nicht nur bei diesem Stück, nein sie suchte sich immer mehr und schmiss unter anderem auchn den einen Krug oder Tonbecher an die Wand, welche dadurch unter anderem ziemliche Schrammen an der Wand hinterlies und natürlich die vielen Scherben auf dem Boden. Sollte jemand reinkommen sollte er sich hüten nicht rein zufällig etwas an den kopf zu bekommen.

  • Livianus kam gerade von seinem Dienst aus der Principia nach Hause und hörte bereits am Eingang das laute Scheppern aus dem Triclinum. Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg dort hin um nach dem Rechten zu sehen. Er öffnete die Türe und ging sofort in Deckung, da ihm eine Vase entgegenkam und direkt neben ihm, mit einem lauten Klirren, in die Wand einschlug und in tausend Teile zersprang. Als er wieder aufsah, konnte er in der Mitte des Raumes Miriam erkennen, die wie wild mit diversem Geschirr um sich warf.


    „Miriam!!“

  • Die kleine Sklavin war ausser sich und nahm sich wirklich alles vor was sie in die Finger bekommen konnte. Es gab genügend was sie zerstören konnte und sie nahm auch das meiste in Anspruch und es war ihr egal was sie dabei nun erwischte ob es viel wert war oder nicht, sie konnte das sowieso nicht einschätzen. Sie hatte grade einen neuerlichen Krug in der Hand, als sie ihren Namen recht laut hörte und zusammenzuckte, als sie Livianus im Triclinium stehen sah. Sie hatte nicht bermerkt, dass er fast etwas abbekommen hatte aber das wäre ihr im Moment auch egal gewesen, denn sonst hätte sie nun nicht dne Krug genommen und nach ihm geschmissen und ihn gleichzeitig angeschrien. "Verschwinde, lass mich in RUHE!

  • Livianus schaffte es gerade noch rechtzeitig die Türe wieder zu schließen, in die der Krug nun mit einem lauten Scheppern einschlug und zerbarst. Gleich darauf öffnete er diese wieder einen Spalt und steckte seinen Kopf herein.


    „Miriam! Jetzt beruhige dich doch!“


    Als er sah dass ihm nichts entgegen kam, öffnete er die Türe weiter und betrat erneut das Speisezimmer.


    „Hör auf hier mit dem Geschirr herum zu schmeißen! Was bei allen Göttern ist in dich gefahren?“

  • Da sie den Krug schon geschmissen hatte, hatte sie nun nichts mehr in der Hand, als Livianus das Speisezimmer zum zweiten Mal betrat. Ausser Atem sah sie ihn an und hatte lauter rote Flecken auf ihrem blassen Gesicht. Sie sah sich schon wieder nach neuen Gegenständen um, aber in unmittelbarer Nähe stand nichts mehr nur am anderen Ende des Raumes entdeckte sie noch eine Vase, aber dazu müsste sie rüber gehen, was sie wahrscheinlich auch gleich noch machen würde.
    "L A S S M I C H I N R U H E" sagte sie in einem undefinierbaren und seltsamen Ton. Es schien ihr egal zu sein wen sie vor sich stehen hatte, es war ihr wie schon gesagt im Moment alles egal, schließlich machte sie alles falsch und alles war falsch und die ganze Welt schien sich gegen sie verschworen zu haben. Die Vase.....sie wollte zu der Vase am anderen Ende des Raumes laufen.

  • Livianus beobachtete die Sklavin und ihre Blicke und konnte abschätzen, dass ihr nächstes Ziel die Vase am anderen Ende des Raumes sein musste. Gleichzeitig mit ihr setzte er sich in Bewegung und versuchte sie noch rechtzeitig zu erreichen, ehe sie diese Vase in die Finger bekommen konnte.

  • Sie sah nur die Vase und nicht, dass er dabei war ihr hinterher zu kommen. Wenn sie die Vase bekäme würde sie diese werfen und sicher wäre es ihr in diesem Moment auch egal ob jamand diese abbekommen würde oder nicht, doch bevor sie die Vase erreichen konnte fiel sie hin, da sie über ihre eigenen Füße stolperte und knallte der länge nach auf den Boden.

  • Livianus war schon beinahe an der Stelle angekommen wo die Vase stand, als er neben sich ein lautes Aufklatschen hörte. Er bremste sich ein uns sah, dass Miriam hingefallen war und auf dem Boden lag. Seufzend kam er zu ihr und kniete sich neben sie.


    „Miriam? Ist alles in Ordnung?“

  • Es wäre fast ihr Kopf gewesen auf den sie dotzte, aber so hatte sie ihre Hand dazwischen, die das meißte davon abfing. Miriam hatte nicht damit gerechnet, dass er einfach zu ihr kommen würde und sich neben sie knien würde, aber er tat es wirklich. Ihren Kopf auf ihren Armen vergraben, dass sie niemanden ansehen musste schluchzte sie nur. Sie bereute vielleicht sogar war sie hier getan hatte. "Nein" nuschelte sie in ihre Arme hinein "Nichts ist in Ordnung. Ich will weg von hier ich kann nicht mehr. Es wird immer schlimmer" brabbelte sie weiter.

  • Livianus hatte nicht damit gerechnet das die kleine Sklavin nun zu weinen begann. Im ersten Moment wusste er nicht, wie er darauf reagieren sollte, legte dann jedoch seine Hand auf ihre Schulter und sprach mit ruhiger Stimme weiter.


    „Komm. Steh auf und sag mir was los ist.“

  • Ob der Berührung zuckte sie zusammen und wäre am liebsten im Erdboden verschwunden. Der Wunsch es einfach zu beenden war da und er schien immer größer zu werden. Sie hatte nicht vor aufzustehen und blieb weiterhin auf dem Boden liegen so wie sie war mit dem Kopf auf ihren Armen. "Es ändert doch nichts an all dem was ist." Wenn sie eine dieser Scherben bekommen könnte, schließlich lagen davon reichlich hier auf dem Boden rum. Ihre Hände vergruben sich in ihren verwuschelten Haaren.

  • Nur wiederwillig folgte sie seiner Aufforderung und stand mit seiner Hilfe auf. Nun stand sie vor ihm, nicht weit von ihnen der Scherbenhaufen den sie angerichtet hatte. Jeder andere hätte sie wohl einfach den Löwen vorgeworfen. Mit gesenktem Blick stand sie da und wusste nicht einmal was sie ihm erzählen sollte. Die Tränen waren versiegt, aber die Bitterkeit in ihrem Blick war geblieben.
    "Ich weiß nicht was los ist" sagte sie ehrlich, denn sie wusste es nicht. Sie wusste nicht was hier eigentlich generell los war und warum das alles passierte. "Ich weiß im Moment überhaupt nichts mehr. Warum tun sie das nur?" warf sie die Frage einfach in den Raum.

  • In gewisser Hinsicht hatte man ihr sogar ein Leid zugefügt, denn sie schien einfach ein gebrochenes Herz und wohl auch Seele zu haben. Sie war überfordert mit der ganzen Situation die sich hier ergeben hatte. Sie konnte und wollte einfach nicht mehr. Keinen von ihnen hatte sie einen Grund gegeben sich in sie zu verlieben oder etwas für sie zu empfinden und nun steckte sie inmitten von einem Sumpf und drohte darin zu versinken.
    "Indirekt ja" Sie sah ihm in die Augen als sie ihren Kopf anhob. Sie musste dazu ihren Kopf leicht in den Nacken legen weil sie so klein war. "Sie mögen mich...oder tun zumindest so als würden sie mich mögen. Wir haben....wir haben.....und dann Cato...." Sie schlug ihre Hände wieder vors Gesicht weil sie die Bilder wieder vor sich sah.

  • Beruhigen konnte sie sich nicht viel mehr brodelte es schon wieder in ihr, weil wie sollte sie ihm nur erklärenw as in ihr vorging, was passiert war, was sie fühlte und wie verwirrt sie selber war. Bei den Göttern sie sprach hier mit ihrem Herrn und mit niemanden sonst. Sie musste Ruhe bewahren sonst würde sie all ihre Beherrschung jetzt auf der Stelle verlieren. Ihr Blick, der verschleiert von ihren Tränen war, ging zur Seite wo sie die Scherben wieder auf dem Boden sah. Sie zogen sie förmlich an und zu gerne...........
    "Zuviel!" Sie ließ ihre Hände sinken und ballte sie zu Fäusten. Es war viel einfache gewesen als jeder sie gehasst hatte und auf ihr rumgehackt hatte aber nicht so wie es jetzt war und dann wollte Livia nun auch noch gehen. Ihre Hände zuckten......
    "Wir haben.......haben...uns geküsst."

  • Livianus räusperte sich leise. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Vieles ging ihm durch den Kopf, was dieser Sklavin wiederfahren sein konnte, doch das es um Liebesprobleme ging...


    "Ähm... ihr habt euch geküsst? Wer? Und vorallem... wo ist das Problem?"

  • Sie schloss ihre Augen um sich einen Moment lang zu sammeln. Sicher würde er es nicht verstehen vor allem war es sicher kein Grund die Einrichtung zu zerstören. Miriam dachte da aber immer anders.
    Sie schämte sich so sehr und sie wollte nichts mehr sagen weil sie nicht wusste wie sie das alles anstellen sollte. "Das Problem ist alles zusammen" sagte sie leise, ungewöhnlich leise. "Wir ich, ich kann nicht drüber reden......" Sie drehte sich rum und atmete tief ein. Langsam ging sie einfach einige Schritte von ihm weg und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, das musste doch irgendwie einmal klappen, aber nein es machte alles nur noch schlimmer. "Marius und ich, waren zusammen und.......Livia und ich auch......" flüsterte sie nur noch, dass die Worte schon fast untergingen. Sie dachte an Cato und wusste nicht mehr weiter. Langsam kam sie zu dem kleinen Tisch....der Krug darauf flog kurzerhand vom Tisch.

  • Nun war Livianus völlig verwirrt. Die Sklavin und Marius und dann auch noch mit Livia? Er hatte wohl wirklich zuviel Zeit mit dem Dienst und Valeria verbracht und wusste überhaupt nicht, was in seinem eigenen Haus los war. Ideenlos sah er die Sklavin an. Was sollte er denn nun dazu sagen.


    „Hmm.. Ich weiß nicht wirklich was ich dazu sagen soll. Kann ich dir irgendwie helfen?“

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