[Officium] Das Arbeitszimmer

Zitat

Original von Marcus Decimus Livianus
Livianus ging hinter seinen Schreibtisch und setzte sich ebenfalls.

"Ja! Es ging dabei um den Bau eines Tempels in Andenken an meine verstorbene Frau."

"Danke, ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Die Curie ist deinen Plänen prinzipiell nicht abgeneigt und begrüßt deine Initiative für die Colonia, Legate. Daher würde ich gerne wissen wie deine genauen Pläne aussehen ? Wer soll den Tempel errichten ? Gibt es schon einen architectus ?"

Der Duumvir hatte sich wieder ein wenig zurückgelehnt und faltete die Hände leicht zusammen.

„Ich wollte zuerst die Zustimmung der Curie abwarten, bevor ich weitere Schritte setze. Ich habe allerdings schon einen Griechen im Auge, der sich derzeit als Gast des Legatus Augusti in Mogontiacum aufhällt.“

Fabius erhob sich.

"Dann lass dir sagen, Senator, die Curie ist deinem Vorhaben, einen Tempel in der Colonia bauen zu lassen, nicht abgeneigt."

Er wunk seinen Scriba herbei und ließ sich von diesem eine Papyrusrolle geben, die dieser geschwind aus seinem Tonister zog.

Vor dem Legaten einen Plan der Colonia Agrippina ausrollend, setzte er fort.

"In der Tat gibt es nicht viele Orte, an denen der Bau eines Tempels passend ist und mögliche Plätze werden wir eher am Stadtrand finden, als anderswo."

Er kreiste mit dem Finger über der Karte und tappste schließlich auf eine Stelle.

"Hier, am nördlichen Ende der decumanus maximus, zwei Straßen hinter dem Praetorium, erscheint mir ein günstiger Platz."

Er sah zum Legatus.

Livianus sah auf die Karte und folgte den Ausführungen des Duumvirs. Dann nickte er zustimmend.

"Mit diesem Platz wäre ich einverstanden Duumvir."

"Vorbehaltlich der Befragung der Götter, erscheint auch mir dieser Platz auf den ersten Blick die beste Wahl.
Ich schlage ein Treffen vor, eine Bauplatzbegehung, um den möglichen Grund eingehend zu inspizieren. Zu diesem Treffen könnte vielleicht auch Dein anvisierter architectus stoßen und mögliche Pläne für einen Tempel bereits erläutern."

murmelt,..."ein Priester wäre auch nicht schlecht."

"Gerne! Ich werde ihm eine Nachricht zukommen lassen und zu mir bestellen. Wenn du möchtest, dann wird uns auch meine Verwandte Decima Valeria begleiten. Sie ist Pristerin. Sollte der Architectus zustimmen und den Auftrag annehmen, dann werden wir einen neuen Termin mit dir vereinbaren."

"Ich danke Dir, Legate. Lass Uns auf diesem Wege verbleiben und einen baldigen Termin vereinbaren."

Darauf erhob sich Fabius, um sich von dem Senator zu verabschieden.

Livianus erhob sich ebenfalls.

"Natürlich Duumvir. Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen. Vale!"

Er unterstich die Verabschiedung durch ein leichtes Kopfnicken.

Tribun Tiberius betrat das Officium des Legatus und grüsste militärisch knapp.

"Legatus !"

Gewohnt stramm stand er da und fuhr dann fort.

"Legatus, ich hätte zwei Anliegen dienstlich, wie auch privater Natur."

Livianus sah auf, als der Tribun des Raum betrat.

"Bitte Tribun! Nimm Platz."

Er wartete gesapnnt darauf, was der Tribun zu sagen hatte.

Der Tribun nahm wie auf gefordert Platz.

"Legatus, bei unserem erstem Gespräch erwähnte ich, das ich der IX. treu bleiben werde, allerdings das eine Zeit kommen wird, in der ich den Traditionen meiner Ahnen folgen muss und in den Cursus Honorum eintreten werde."

Er räuspert sich, dem Tribun fällt dieser Schritt nicht leicht. Auch eine von Kindheit anerzogene Dignitas und Gravitas können dies nicht verbergen.

"Ich habe in der letzten Zeit viel darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, das die Zeit nun gekommen ist. Ich möchte daher für die Zeit der Wahl, und wenn, so die Götter es wollen, das Volk von Rom mir sein Vertrauen ausspricht, auch für die Amtszeit, um meine Freistellung vom Dienst ersuchen."

Livianus nickte.

„Dies ist natürlich ein wichtiger Schritt in deiner weiteren Karriere Tribun und auch wenn ich dich nur ungern hergebe, so möchte ich deinen Ambitionen nicht im Wege stehen. Die Freistellung vom Dienst wird dir also gewährt. Ich hoffe wir werden uns nach deiner Zeit im Cursus Honorum wieder sehen Tribun. Einen Offizier wie dich, verliert ein Kommandant nicht gern.“

Tribun Tiberius nickte.

"Legatus, auch wenn ich in den Cursus Honorum eintrete, bleibe ich ein Soldat, daher werde ich nach meiner Zeit zurück zur Legion kommen. Und ich hoffe, ich kann zurück zur IX. kommen, denn die IX. ist meine Familie."

Er räuspert sich kurz.

"Ich würde für die Dauer des Wahlkampfes gern meinen Sohn Optio Tiberius Lupus mt nach Roma nehmen, als familiäre Unterstützung."

Auf seine Klienten würde er wohl verzichten müssen, da sonst die IX. zu viele Miles missen müsste.

"Desweiteren möchte ich KAL IUN DCCCLVI A.U.C. (1.6.2006/103 n.Chr.) meinen Kameraden diese Entscheidung anlässlich eines Abendessens in meiner Casa mitteilen. Zu diesem möchte ich dich gerne auch einladen, gerne auch in Begleitung deiner jungen Verwandten."

Livianus dachte kurz nach.

„Gut! Er soll dich für die Dauer des Wahlkampfes nach Rom begleiten. Danach soll er jedoch so schnell wie möglich wieder zurückkommen und sich bei der Legio melden. Und deine Einladung werde ich gerne annehmen Tribun."

"Das wird er, Legatus. Ich danke dir."

Er erhob sich langsam.

"Dann werde ich mich nun wieder dem Dienst widmen, Legatus."

Livianus nickte.

"Gut Tribun! Wir sehen uns."

Tribun Tiberius Vitamalacus grüsst knapp militärisch, verlässt dann das Officium und das Praetorium.

Mit einigen Briefen wichtiger und unwichtigerer Natur klopfte ich an die Tür des Cubiculums, wartete darauf, das man mich herein bat und öffnete schließlich.

"Salve, Herr. Ich habe hier einige Briefe, darunter eine Ankündigung des Besuchs von Senator Meridius. Dann noch eine Einladung zu einer Hochzeit...und zuletzt die Bitte um einen dringlichen Bericht."

Ich reichte Livianus die Briefe und wartete einen Moment, ehe ich fort fuhr.
"Herr, ein Optio hat heute Morgen die Passierscheine gebracht. Darius erhielt keinen. Soll ich mich darum kümmern, dass er ebenfalls einen bekommt? Die Scheine der Herrin Livia und der der jungen Schülerin der Herrin Valeria sind zeitlich beschränkt. Man muss sie verlängern lassen. Und.... Herr, wenn ich Kritik äußern darf: Diese Passierscheine stellen ein Sicherheitsrisiko dar."

Ich reichte ihm meinen, auf dem nur mein Name vermerkt war.
"Siehst du, wenn man ihn verliert und jemand anderer ihn findet, so kann er ungestört das Castellum betreten. Eine Portraitzeichnung auf jedem dieser Passierscheine würde eine Verwechslung oder gar eine illegale Benutzung des Scheines ausschließen. Ich zeichne gern - mit deiner Erlaubnis versehe ich die Briefe mit je einem Portrait."

Livianus nahm die Briefe entgegen und legte sie zu einem Stapel anderer Dokumente auf seinem Schreibtisch. Dann nahm er den Passierschein entgegen.

"Ja! Kümmere dich das auch Darius und Cicero einen bekommen. Und die Idee mit dem Portrait gefällt mir. Lass dich also nicht aufhalten bei deinem Vorhaben. Gibt es sonst noch etwas?"

"Jawohl, Herr."
Ich nickte. Diese Aufträge würde ich sofort ausführen. Es gab momentan sowieso nichts anderes zu tun.
"Nein, Herr. Das war alles."
Ich wartete einen Moment, ob Livianus noch etwas für mich hatte, dann wandte ich mich zum Gehen. Allerdings blieb ich auf halber Strecke stehen.
"Ähm....hm..da wäre doch noch etwas, Herr. Die Herrin Valeria...wird sie länger hierbleiben oder uns bald wieder verlassen?"
Ich hoffte, dass Livianus wusste, wie diese Frage gemeint war.