[Officium] Das Arbeitszimmer

  • Meridius betrat das dunkle Zimmer, stellte das Licht ab und suchte nach einem Docht. Nachdem er ihn gefunden hatte, nahm er die Flamme und zündete weitere Lampen an. Es lag eine Ruhe über dem Lager, die beruhigend war. Er liebte es mitten in der Nacht an etwas zu arbeiten, gestand sich jedoch ein, dass es hauptsählich der Ablenkung diente, da er nicht schlafen konnte. Uttarae und Septimanca, der Tod seiner Verwandten, das Verschwinden seines Bruders, Meridius hatte mehr Sorgen als ihm lieb war.


    Er nahm Platz...

  • ... und schrieb einen Brief.



    Iulia Severa
    Casa Decima Mercator
    Roma - Provincia Italia



    Geliebte Iulia,


    ich schreibe Dir aus dem fernen Germanien. Wie es nicht anders zu erwarten war, betraute mich der Imperator mit dem Kommando über meine alte Legion. Die Legio IX Hispana hat jedoch nach dem Feldzug gegen die Germanen einen neuen Standort erhalten und wird hier in Colonia Claudia Ara Agrippinensium stationiert werden.


    Ich weiß noch nicht, wann es mir möglich sein wird, Dich wieder zu sehen. Die Arbeit wächst einem fast über den Kopf, die Verluste aus der letzten Schlacht sind höher, als alles bisher da gewesene. Unzählige Verletzte warten noch immer auf ihre Genesung, viele werden es wohl nie wieder schaffen und vorzeitig aus der Truppe ausscheiden müssen. Wo immer ich hinsehe, alle Einheiten sind auf das brutalste dezimiert. Kein Trupp, keine Zeltgemeinschaft, die keine Männer verloren hat. Wieviele Familien in Tarraco nach diesem Kriege weinen mussten, kann man sich kaum vorstellen.


    Und dass das Schicksal Proximus, meinen Cousin, nicht verschonte, wundert mich ebenfalls nicht mehr. Als Centurio hatte er seinen Männern voranzugehen, sie mit seinem Leben zu schützen. Er fiel als Held. Jeden Tag wird mir dies mehr bewusst.


    Was macht die Familie in Rom? Wie geht es meinen Lieben in Tarraco? Und was macht die Dame, welche mir auch so weit im Norden schlaflose Nächte bereitet? Iulia, ich vermisse Deine Schönheit an meiner Seite, Deine Anmut, Deine Wärme. Unsere Gespräche fehlen mir. Deine Gunstbezeugungen ebenso sehr.


    Ich habe mir erlaubt mit einem alten Factio Freund eine Gespräch zu führen. Er ist ein Iulier, genauer gesagt der Pater der Gens der Iulier. Er hat sich bereit erklärt und geehrt gefühlt, Dich als seine Schwester in seine Familie zu adoptieren. Die Iulier sind eine ehrenhafte Familier. Caius Iulius Caesar entstammt aus diesem Schoße. Wenn Du dieser Entscheidung zustimmen würdest - wofür ich bete - hätten wir die Gelegenheit... dass ich als Senator um Deine Hand anhalten kann.


    Ich habe lange darüber nachgedacht und nichts täte ich lieber. Darum lass mich möglichst bald wissen, wie Du Dich entscheidest. Lass mich Deine Worte lesen und Deine Handschrift vor Augen halten. Ich werden den Brief an meinem Herzen tragen.


    Grüsse meine Lieben, grüsse Maximian und ermahne ihn, seiner Familie keine Schande zu bereiten. Er soll sich seiner Verwantwortung stellen, seine Aufgaben gewissenhaft erledigen und somit zum Manne reifen. Ich werde versuchen an dem Tage, an welchem er die Toga eines Mannes trägt anwesend zu sein.


    Bis bald. Mit diesem Brief weilen meine Gedanken bei Dir.
    Mögen die Deinen mich ebenfalls bald umarmen.


    Maximus Decimus Meridius


  • Gaius Decimus Maior
    Casa Decima Meridius
    Tarraco - Hispania



    Salve Decimus, mein Bruder!


    Die Arbeit in Germanien wird es mir nicht ermöglichen allzubald wieder nach Tarraco zu kommen. Die Legio IX Hispania errichtet gerade ihr neues Standquartier in Colonia Claudia Ara Agrpppinensium. Wann wir wieder nach Tarraco zurückverlegt werden ist nicht abzusehen.


    Ich möchte Dich daher bitten, Dich um alles im Hause zu kümmern, als wäre es das Deine. Achte auf Romanus und beschaffe ihm einen guten Lehrer, der ihn in den Septem Artes Liberales unterrichtet. Diesbezüglich war vor längerer Zeit eine Grieche in der Casa Decima vorstellig. Gallus müsste die genauen Einzelheiten wissen. Wende Dich an ihn und versuche den Griechen für uns zu gewinnen. Eunhundert Sesterzen als Sold dürften für diese Tätigkeit ausreichen sein. Sollte er auf mehr bestehen gebe ich Dir freie Hand.


    Lucilla soll ihrer Arbeit nachgehen und nicht allzuviel im Imperium herumreisen. Ich weiß, dass es sie kaum an einem Ort hält, zu groß sind die Verlockungen Roms, doch achte auf sie. Sie ist die einzige Schwester, die mir noch geblieben ist, seit dem Tertia sich entschieden hat Vestalin zu werden. Achte darauf, mit wem sie sich trifft. Ich sehe es nicht gern, wenn sie ihr Herz an Soldaten und Praetorianer hängt. Unsere Familie hat genug gelitten und ich wünsche nicht, dass meine Schwester ebenso wie meine Mutter, ihre Geliebten durch das Schwert verliert.


    Eine letzte Anweisung hätte ich noch und diese betrifft Verus. Du weißt, dass Verus seit seiner Kindheit Sklave ist und sich schon lange in den Diensten unserer Familie befindet. Er war in der Kindheit auch unser Spielkamerad, unser Freund. Ich wünsche daher, dass Du ihn freilässt. Meine Erlaubnis als Pater Familias ist damit gegeben. Wenn er gehen möchte, so soll er gehen, wenn er bleiben möchte, dann kann er bleiben. Es wird sich mit Sicherheit in unserem Haushalt eine Arbeit für ihn finden lassen. Kannst Du diese Dinge für mich erledigen?


    Ich danke Dir, mein Bruder und bete, dass die Götter über unserem Zuhause und unserer Familie wachen werden. Unsere Ahnen mögen bei Euch sein.


    Es grüsst mit der eigenen Schrift
    Maximus Decimus Meridius

  • Und er schrieb noch ein Schreiben, welches er dem anderen hinzufügte.



    BEKANNTMACHUNG


    Hiermit gebe ich Maximus Decimus Meridius bekannt dass Verus, Sklave der Gens Decima Meridius, nach §2 Lex Germanica Servitium für seine lange Treue und Verbundenheit zur Familie die Freiheit erhält. Er kann seine eigene Wege gehen, oder aber als freier Mann weiter in den Diensten der Gens Decima stehen, wie es ihm beliebt.


    PRIDIE ID OCT DCCCLV A.U.C. (14.10.2005/102 n.Chr.)


    gez. mit eigener Hand
    Maximus Decimus Meridius


    Dann erhob er sich, trat an das Fenster und blickte in die Nacht hinaus.

  • Meridius ging in seinem Arbeitszimmer auf ab. Mehrere Schreiben waren eingetroffen welche beantwortet werden wollte und sein Scriba war dummerweise geschäftlich unterwegs. Musste er sich eben wieder einmal selbst bemühen und zur Feder greifen...


  • Marcus Sergius Stephanus
    Casa Sergia - Roma
    Provincia Italia


    Salve Quaestor,


    mein Scriba Tertius Iulian hat sich in meinen Diensten mehr als bewährt. Wenn es einen Peregrinus gibt, welcher es verdient hätte zum Bürger der Stadt Rom ernannt zu werden, dann er. Ich hoffe, dass diese Auskunft für Dich ausreichend ist. Sollten weitere Details benötigt werden, so bitte ich um Rückmeldung.


    Vale


    Maximus Decimus Meridius

  • Für das nächste Schreiben ließ er sich ein wenig mehr Zeit. Mehrere Entwürfe landeten gar im Feuer, erst nach Stunden hatte die Formulierung gefunden, welche er für angebracht hielt.



    Lucius Aelius Quarto & Adria Aelia
    Domus Aeliana - Roma
    Provincia Italia


    Liebe Freunde,


    ich hoffe doch, dass ich Euch so nennen darf. Ich habe in Germanien von der anstehenden Hochzeit erfahren und nach Erhalt des Schreibens umgehend eine Antwort aufgesetzt. Leider wird es mir nicht möglich sein, an Eurer Hochzeit anwesend zu sein, da mich mein Dienst in der Legio IX Hispana festhält. Nichts desto trotz wünsche ich Euch beiden den Segen der Götter und dass die Verbindung fruchtbar sein wird. Ich werde anweisen, dass ein entsprechendes Hochzeitsgeschenk abgegeben wird. Es soll als Zeichen meiner Zuneigung verstanden werden.


    geschrieben mit eigener Hand
    Maximus Decimus Meridius

  • Meridius saß an seinem Schreibtisch und durchsah einige Dokumente und Briefe, als ein Offizier eintrat und ihm die neusten Posteingänge überbrachte. Meridius nickte dankend mit dem Kopf und hielt wenig später ein Schreiben aus Rom in der Hand. Er öffnete es und las.


    "Salve ... bist du nun wieder bei deiner Legio IX ... Meinen Glückwunsch ... primäre Anlass ist ... dich über ... Ereignisse in der Familia Decima Meridus und der Gens Caecilia zu informieren ... bitte ich dich ... mir zu gestatten um deine Schwester ... zu werben .. Sobald es mir möglich ist ... werde ich dich persönlich aufsuchen... bitte ich jedoch um deine Zustimmung... Vale bene ... Gaius Caecilius Crassus"


    Meridius legte das Schreiben auf den Tisch und dachte nach.

  • Nachdem er lange nachgedacht hatte - und was für Gedanken ihm durch den Kopf schossen erzählt der Erzähler hier besser nicht - griff er nach einer Feder und schrieb...



    Gaius Caecilius Crassus
    Casa Caesilia - Roma
    Provincia Italia


    Salve Caecilius,


    für die Glückwünsche zu meinem Kommando danke ich Dir. Was meine Schwester betrifft wünsche ich, dass Du sie ehrenhaft behandelst - so wie es sich für einen wahren und tugendhaften Römer gebührt. Sie ist wertvoller als ein Juwel und liegt mir sehr am Herzen. Ich wünsche daher nicht, dass man über sie redet, oder dass es eine Veranlassung dazu gibt. Halte Dich vornehm zurück und suche mich auf, sobald es Dir möglich ist. Es soll nicht heißen, Du würdest ihr den Hof machen, ohne dass ich davon Bescheid wüsste. Und es soll auch nicht heißen, Meridius hätte seine Schwester per Briefwechsel zum Werben freigegeben. Sollte Dir an ihrer Ehre und der Ehre meines Hauses etwas liegen - wovon ich ausgehe - werden wir einen Weg finden. Ich besuche in Bälde den Senat, melde Dich in der Casa Decima Mercator, sobald ich in der Stadt bin.


    Vale


    Maximus Decimus Meridius

  • ... danach schrieb er einen weiteren Brief.



    Iulia Severa
    Casa Decima Meridius
    Tarraco - Provincia Hispania



    Geliebte Iulia,


    ich weiß nicht, ob Dich mein letzter Brief erreicht hat. Da ich die ersehnte Antwort bis heute nicht erhalten habe, muss ich davon ausgehen, dass bei dem Transport meines oder Deines Briefes etwas schief gegangen ist. Dennoch sende ich dieses Schreiben nach Tarraco - in der Hoffnung, dass es Dich erreicht...


    In Germanien hat der Herbst angefangen und der kalte Winter steht vor der Türe. Seher sagen, dass er dieses Jahr besonders hart sein wird, und wenn ich die Schäden des Krieges gegen die Germanen betrachte, so befürchte ich, dass er von der Bevölkerung wirklich einen hohen Tribut fordern wird. Viele Landstriche sind verwüstet worden, die Ernteeinbußen trafen die Zivilbevölkerung hart und ich bete, dass Rom in der Lage sein wird, bis zu den ersten Schneefällen genügen Getreidereserven nach Germanien zu entsenden. Ich habe meine Männer angwiesen, das Lager so schnell es geht winterfest zu machen und die wichtigen Unterkünfte aus Ziegeln zu errichten. In den kommenden Tagen werde ich darüberhinaus viele Erkundungsritte in die Umgebung unternehmen müssen. Iulius Seneca - ein fähiger Offizier und wie Du aus dem letzten Schreiben wissen wirst auch bald Dein Pater Familias - wird mich dabei unterstützen.


    Ansonsten harre ich Tag und Nacht Deiner Antwort. Ich vermisse Dich. So fern der Heimat sind mir die Erinnerungen an unsere gemeinsamen Tage wie Schätze geworden. Ich liege wach und denke an Deine Nähe, in meinen Träumen umgibst Du mich und redest mit mir. Ich werde die Götter und meine Ahnen bitten, dass sie auf Dich aufpassen werden. Sie mögen immer um Dich und Maximian sein.


    Achte darauf, dass er seine Studien aufnimmt und seinem Lehrer den nötigen Respekt entgegen bringt. Er ist ein Decimus, Sohn eines Senators. Wenn er eines Tages die Geschicke seiner Familie in die Hände nehmen will, soll er schon heute lernen, was es heißt ein tugendhafter und ehrenwerter Römer zu sein.


    Maximus Decimus Meridius

  • ... ließ Meridius seinem Knecht die Anweisung geben die wichtigsten Dinge für eine Reise nach Rom einzupacken. Er hatte wieder einmal im Senat vorbeizusehen, einige Dinge politischer Natur zu regeln. Vielleicht, dachte er, wären auch ein paar Tage im Kreis der Familie möglich.


    "Pack nicht zu viel ein. Ich will schnell reisen können. Ich nehme eine Turma als Geleit mit. Ich reise zu Pferd. Wir werden Pferde zum Wechseln mit uns führen, also keine Wagen, nur ein paar Packpferde. Das bedeutet - KEINE Reisekiste... Verstanden?"


    Der Bursche nickte.

  • Danach widmete sich Meridius den Briefen, welche eingetroffen waren. Das erste Schreiben war von seinem Sekretär, der Inhalt stimmte ihn zufrieden und er war sich dessen bewusst, dass er für die Auslagen des guten Mannes aufzukommen hatte. Der zweite Brief indess ließ ihn etwas missmutiger gestimmt sein. Seine Schwester hatte Tarraco verlassen und war nach Rom umgezogen. Nach Tertia hatte er nun also auch Lucilla verloren.

  • Tertius Iulian
    Casa Decima Meridius
    Tarraco - Provincia Hispania



    Salve Iulian,


    ich habe Dein Schreiben erhalten und bin mit Deiner Arbeit sehr zufrieden. Was etwaige Auslagen betrifft, denke ich, dass es am Besten sein wird, Dir immer wieder entsprechende Beträge zukommen zu lassen, mit welchen Du Deine Ausgaben abdecken kannst. Ich werde das Notwendige veranlassen.


    Sollte es irgendetwas dringendes geben, so nimm Kontakt mit meinem Verwalter auf, oder setze Dich mit Decimianus Verus in Verbindung. Als ehemaliger Sklave kennt er sich zu Hause Bestens aus, und als mein Klient und Diener ist er angehalten - wo immer er kann - zu helfen.


    Vale


    gezeichnet mit eigener Hand
    Maximus Decimus Meridius

  • Danach laß Meridius den dritten Brief. An der Handschrift erkannte er sofort, dass er von Iulia sein musste.


    "Geliebter Maximus... sind inzwischen nach Tarraco zurückgekehrt ... es ist schade euren Familiensitz so leer zu sehen ... eine Sklavin ... dass es noch lange dauern wird bis ich dich wieder sehen werde... meine Entscheidung bezüglich der Adoption.... ich werde zustimmen ... weil es mein Wunsch ist dich zu heiraten... Maximian ... zwischen ihm und Valeria noch immer ein besonderes Verhältnis ... Iulia Severa"


    Meridius legte den Brief auf den Tisch und lehnte sich zurück.

  • Iulia Severa
    Casa Decima Meridius
    Tarraco - Provincia Hispania



    Geliebte Iulia,


    ich habe Deinen Brief erhalten und es ist nicht übertrieben, wenn ich gestehe, dass ich die Zeilen mit Sehnsucht mehrmals gelesen und annähernd auswendig gelernt habe. Jede Bekundung Deiner Zuneigung erfüllt mein Herz mit Stolz und der Gedanke bald wieder bei Dir zu sein gibt mir Tag um Tag Hoffnung.


    Ich werde in den kommenden Tagen nach Rom reisen um dort einige Dinge geschäftlicher Natur zu regeln. Danach werde ich versuchen ein Schiff nach Tarraco zu bekommen, so dass Du mich schon in wenigen Wochen in Deinen Armen halten wirst.


    Ich werde mit Iulius Seneca reisen, Deinem zukünftigen Familienvater, und so wir - die Götter mögen es uns erlauben - in Tarraco eintreffen, möchte ich die Adoption und unsere Verlobung in die Wege leiten.


    Was Maximian betrifft, bitte ich Dich, dass Du ein Auge auf ihn wirfst. Lass nicht zu, dass er auf dumme Gedanken kommt. Er soll seinen Pflichten in jungen Jahren nachkommen, so lange er noch Kraft und Verstand genug hat um sich zu bilden und zu vervollkommnen.


    Mögen die Götter mit Dir sein.


    Maximus Decimus Meridius

  • Spät Abends saß Meridius noch an seinen Unterlagen und sichtete Personaldokumente. Er hatte am heutigen Tage einige Beförderungen durchgezogen und hoffte, dass die entsprechend Begünstigten dies mit viel Arbeitseifer zu honorieren wussten. Nachdem er genug gelesen hatte, lehnte er sich zurück und dachte nach.


    Mit einem Lächeln, suchte er das Schreiben von Iulia heraus, welches sie ihm im Atrium heimlich zugesteckt hatte und überflog erneut die Zeilen.


    Danach rollte er es wieder zusammen und machte sich daran, die letzten Regelungen für seine Verlobung zu treffen. Die entsprechende Behörde in Rom wollte noch informiert sein.


    Officium | Eheregistratur
    Regia des Cultus Deorum - Roma
    Provincia Italia



    SPONSALIA


    Hiermit gebe ich Maximus Decimus Meridius als Pater Familias der Gens Decima Meridius die Verlobung zwischen Maximus Decimus Meridius und Iulia Severa - Tochter des Marcus Iulius Subaquatus - bekannt und bitte um Eintragung in die Eheregistratur.


    Die Verlobungsfeier findet am ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLVI A.U.C. (17.12.2005/102 n.Chr.) in der CASA DECIMA in Tarraco statt.


    gezeichnet
    ____________________
    ________________________________


    gezeichnet
    Maximus Decimus Meridius
    ANTE DIEM VI ID DEC DCCCLV A.U.C.


    http://www.imperium-romanum.info/images/sigs/ir-senator.png


    Iulia Severa
    Casa Decima - Tarraco
    Provincia Hispania



    Geliebte Iulia,



    ich habe Dein Schreiben an Bord des Schiffes erst geöffnet, nachdem es den Hafen bereits um eine halbe Tagesreise verlassen hatte. Die Versuchung umzukehren, wäre sonst zu groß gewesen und in der Tat wünschte ich mir nichts sehnlicher, als wie ein Hektor jeden Tag in seines Weibes Armen zu erwachen. Mein Schicksal indess vergönnt mir diese Gunst nicht und so bleibt mir nichts anderes übrig, als bis zu unserem Wiedersehen all meine Sehnsüchte den Göttern im Gebet zu überbringen.


    Das Schreiben trage ich im Übrigen tagtäglich in einem kleinen Seidenbeutelchen an meinem Herzen.


    Anbei befindet sich im Übrigen ein Schreiben an die Eheregistratur in Rom. Ich bitte Dich das Schreiben gründlich durchzulesen und mit Deiner eigenen Handschrift zu unterzeichnen. Sende es dann umgehend nach Rom, damit unsere Verlobung dort als rechtsgültig eingetragen werden kann.


    Ich harre im Schlaf und träume von Deinen Augen, welche mich auf Schritt und Tritt begleiten. Mögen die Götter mit Dir sein und das ganze Haus segnen.


    gezeichnet mit eigener Hand
    Maximus

  • Meridius saß an seinem Schreibtisch und sortierte seine Unterlagen. Viel zu viel war in den letzten Tagen geschehen und er sollte sich vielleicht einmal die Mühe machen, alle relevanten Dinge aufzuschreiben, welche es zu erledigen galt. Er dachte an Tarraco und Iulia, war sich nicht sicher, ob der Erpresserbrief echt gewesen war oder nur eine Lüge. Und er dachte an Onkel Mercator, welcher zu seinen Ahnen eingegangen war.



    Legio IX Hispana


    - Tribunus Iulius Seneca zur Kontaktperson für Flotte und Stadt ernennen
    - Inspektion des Lagers und sämtlicher Lagergebäude
    - Inspektion der Straßen, Brücken und Wasserversorgung
    - Einweisung eines Legionarius in die Schreibstube
    - Überarbeitung des Archivs
    - Planungen für Frühjahrsmanöver
    - Stabsbesprechung


    Senatus und Rom


    - Informationen einholen. Martinus und Livianus anschreiben
    - Detritus anschreiben und wöchentliche Berichte fordern
    - Gedenkveranstaltung für Crassus und Anton nicht vergessen


    Factio


    - Concilium vorbereiten und Konzept erarbeiten
    - Einladungsschreiben an alle Interessierten
    - Lepidus in die Organisation einbeziehen


    Tarraco


    - Bestattung von Mercator
    - Besuch der Curia
    - Besuch bei Agrippa
    - Besuch der Tempelanlagen
    - Stadtinspektion bzgl Stadtpatronage
    - Hochzeitstermin überlegen
    - Umzug von Iulia nach Germanien planen
    - Eintritt Maximians in die Legio
    - Neustrukturierung des Haushalts (Gallus)
    - Bericht und Bilanz von Decimianus einfordern


    Klienten


    - Besuch bei Florus (Erkundigung nach Gesundheitszustand)
    - Schreiben an Apollonius
    - Schreiben an Octavius
    - Schreiben an Prudentius
    - Schreiben an Decimianus

  • Nun kam auch das private Arbeitszimmer dran. Gefolgt von schwer beladenen Sklaven betrat Cicero als erster den Raum.


    „Den Stuhl des Herren stellt hinter den Tisch und die Waschschale platziert dort drüben in der Ecke! Die Kiste mit den Unterlagen und Akten bringt hier her und räumt alles da hinten auf das Regal. Die andere Kiste stellt da drüben ab – um die kümmere ich mich anschließend selbst. Und passt ja auf! Da sind ein paar sehr private Dinge des Herrn drinnen.“


    Die Sklaven taten wie angeordnet und Cicero nickte zufrieden.

  • Als die Sklaven fast fertig waren, ging Cicero noch einmal eine Runde und kontrollierte alles sorgfältig. Der Herr sollte sich wie zu Hause fühlen, wenn er hier ankommt.


    „Stellt das Kohlebecken etwas näher an den Schreibtisch. Der Herr soll nicht frieren, wenn er hier arbeitet und richtete die Büste seines Vaters dort am Regal - sie steht etwas schief!“


    Nun sah alles ziemlich perfekt aus. Cicero machte sich noch selbst daran, die letzte Kiste mit den privaten Unterlagen und Dokumenten auszupacken und in ein Regal hinter den Schreibtisch zu ordnen. Danach war das Arbeitszimmer komplett hergerichtet. Ein letzter Blick und Cicero verlies zufrieden den Raum.

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