Es dauerte nicht lange bis auch schon ein weiterer Soldat aus dem Officium des Legaten herauskam und mich nun, nach einer nur kurzen Wartezeit, hinein bat. Das Aufhalten der Tür erwiderte Maximus mit einem dankbaren Nicken, bevor er letztlich hineinging und den Befehlshaber der Legio IX begrüßen konnte.
"Salve, Legatus Decimus Livianus. Aufmerksame Legionäre hast du hier, ich kenne Fälle in denen Gäste schon wesentlich schlechter begrüßt wurden." Natürlich war er nicht nur ein einfacher Gast, sondern würde sein Dasein hier jetzt wohl langzeitlich fristen, aber das konnten ja die Legionäre nicht wissen oder im wesentlichen nur erahnen.
[Officium] Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus
- Maximus Decimus Meridius
- Geschlossen
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Livianus erhob sich und kahm, mit einem breiten Lächelnd im Gesicht, hinter seinem Schreibtisch hervor.
„Octavius Maximus! Ich darf dich als neuen Tribunen in meiner Legion recht herzlich Willkommen heißen. Es freut mich, dass deine ersten Eindrücke so positiv waren. Bitte setz dich.“
Der Legat deutete auf einen der Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen.
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Das Angebot einer Sitzgelegenheit nahm Maximus natürlich dankend an.
"Es ist mir eine Freude den Dienst unter deinem Kommando antreten zu dürfen. Bevor wir allerdings alles weitere Besprechen: Kannst du mir vielleicht einen Schluck Wasser anbieten? Meine Kehle scheint äußerst trocken, besonders nach dieser erschöpfenden langen Reise." -
"Natürlich Maximus."
Livianus ging hinter seinen Tisch und nahm eine Amphore und zwei Becher aus einem Regal. Er stellte sie auf seinen Schreibtisch und schenkte zuerst Maximus und dann sich selbst ein.
"Ich hoffe deine Reise war nicht all zu anstregend?"
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Maximus dankte für den Becher Wasser und genoß den erfrischenden Effekt. Genau das hatte er jetzt gebraucht, um auch weiterhin seine Stimme ausreichend in Anspruch zu nehmen.
"Naja, jede Reise ist irgendwie anstrengend. So empfinde ich es zumindest, trotzdem ich schon die ein oder andere lange Strecke hinter mich gebracht habe. Nach CCAA ist es von Rom aus ja auch nicht gerade ein Katzensprung." -
Livianus wartete bis sich Maximus gesetzt hatte und nahm dann ebenfalls Platz.
"Wem sagst du das! Aber nun erzähl! Was gibt es neues aus Rom? Was macht der Senat?"
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"Da könnte ich dir so manches erzählen, auch wenn die Stadt meiner Meinung nach schon einmal aufregendere Tage erlebt hat. Aber ich will dir gern versuchen einiges zu bereichten. Im Senat wurden seit meiner Ernennung zwar nicht allzu viele Themen angesprochen, sehr lange bin ich dort schließlich auch noch nich ansässig." Schmunzelte Maximus. "Vor meiner Abreise forderte Senator Purgitius Macer eine Änderung der Lex Mercatus. Es waren vorwiegend Verbesserungsvorschläge bettreffend der Formulierung einiger Punkte, leider erlebte ich das Ende dieser Diskussionen nicht mehr. Des Weiteren wollte der Volkstribun über den Beisitzerstatus eines Aedils diskutieren, dieser Vorschlag fand allerdings keine positive Resonanz, am wenigsten von mir. Überhaupt weis ich derzeit nicht ob ich das Verhalten des Tribuns bisher als gut oder schlecht einstufen soll. Wenn du willst erzähl ich dir gern mehr darüber" Maximus nippte an seinem Wasser. "Die interessanteste Neuigkeit für mich persönlich war in letzter Zeit, solltest du es nicht schon selbst duch die Acta oder woanders erfahren haben, die Ernennung von Caecilius Crassus zum Praefectus Praetorio. Sowas ist wohl immer eine einschlagende Meldung in Rom."
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„Crassus ist mein Klient und hat mir bereits davon geschrieben. Es freut mich sehr für ihn, dass ihn der Kaiser zum neuen Praefectus Praetorio gemacht hat. Eine wirklich wundevolle Krönung einer bisher tadellosen Karriere. Doch berichte mir weiter über die Sache mit dem Volkstribun. Soweit ich weiß, hat ja der ehemalige Befehlshaber das Classis Germanica dieses Amt im Moment inne.“
Livianus lehnte sich zurück in den Stuhl und widmete Maximus seine volle Aufmerksamkeit.
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"Es ist doch immer wieder interessant zu sehen, wer in Rom das größte Vertrauen des Kaisers genießt." Sprach Maximus noch als abschließenden Kommentar zu Crassus. Anschließend machte er sich es nun ebenfalls etwas gemütlich, um frei heraus zu sprechen und damit die Neugierde des offensichtlich schon lange aus Rom abwesenden Legaten stillen konnte.
"Nun, dieser Florus hat sehr gut in seinem Amt begonnen. Er hat sich dem Volk gezeigt und seine Anwesenheit und Bereitschaft zur Hilfe immer wieder unterstrichen, so wie es für einen Volkstribun auch üblich sein sollte. Des Weiteren informiert er immer wieder über aktuelle politische Geschehnisse...Soweit so gut, bis dahin ist alles in Ordnung. Aber der entscheidende Punkt ist, dass er dafür nicht die geringste Resonanz seitens des römischen Volkes erlangt. Es interessiert sich niemand dafür und das ist ein Problem auf das ich selbst immer wieder in der Vergangenheit verstärkt hingewiesen habe. Dem Volkstribun wird nicht zugehört, mit ihm wird nicht gesprochen, er wird gar nicht einmal mehr aufgesucht. Kein Wunder, dass er dann irgendwann, ich würde sagen geradezu aus Verzweiflung, eine wirklich recht unnötige Diskussion in den Senat einbrachte..."
Maximus wollte das Thema gerade noch sehr entscheidend vertiefen, als er jedoch eine kurze Pause einlegte um Livianus auf diesen Umstand reagieren zu lassen.
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Aufmerksam hörte Livianus seinem Gesprächspartner zu und machte sich seine Gedanken zu diesem Thema.
„Hmmm…. Ich selbst war nicht Volkstribun sondern habe das Amt des Aedilis ausgeübt, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in der heutigen Zeit nicht einfach ist, den Traditionen und Werten des Volktribunats wirklich gerecht zu werden. Wir leben nun einmal in einem Principat und nicht mehr in der Republik. So wie die Macht des Senats wesentlich eingeschränkt wurde, so ist auch das Wort des Volkstribuns in vielen Belangen nicht mehr ausschlaggebend. Das Volk weiß das und reagiert eben mit ihrem Desinteresse auf die heutigen Zustände. Nicht das es früher nicht auch schon war. Sie dir unsere Geschichte an. Der einfache Pöbel hat sich schon immer auf die Führung großer Männer verlassen und seine Zukunft in ihre Hände gelegt. Die wenigsten interessieren sich für Politik und es ist ihnen auch völlig egal wer das Reich regiert. Wichtig ist ihnen nur, dass es ihnen gut geht. Natürlich denken sie auch hierbei nicht an die Allgemeinheit. Jeder stellt seine persönlichen Bedürfnisse in den Vordergrund.“
Livianus lächelte.
“Aber verzeih! Ich habe dich unterbrochen. Bitte sprich weiter.“
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Crispus wartete vor dem Officium des Legaten, dass er endlich eingelassen wurde, um sein wichtiges Vorhaben vorzubringen...
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Ein Scriba trat ein und meldete Livianus, dass Optio Crispus ihn dringend zu sprechen wünsche.
"Verzeih Maximus! Ich bin gleich wieder zurück."
Dann erhob er sich und ging nach draußen, wo der Optio bereits wartete.
"Optio?"
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Crispus salutierte, als der Legat herauskam.
"Legat, ich habe ein persönliches Anliegen. Ein großer Teil meiner Familie lebt seit kurzem in Mogontiacum. Deswegen möchte ich..."
Er zögerte etwas...
"...gern zur Legio II versetzt werden. Damit ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen kann." -
Livianus war kurze Zeit still und dachte über das eben gehörte einen Augenblick nach. Dann nickte er.
“Also gut Optio Crispus. Normalerweise haben solche privaten Anliegen nichts in einer Legio zu suchen. Da du dich aber bisher durch deine Leistungen immer wieder ausgezeichnet hast und hervorgestochen bist, werde ich dir diese Bitte gewähren. Melde dich beim Praefectus Castrorum ab. Ich werde deine Papiere fertig machen lassen. Alles Gute!“
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Crispus lächelte den Legaten an. Es war ihm gestattet worden! Jetzt würde er endlich seine Familie wiedersehen!
"Ich danke dir, Legat!"
Damit salutierte er erneut und ging von dannen.Sim-Off: bitte ummelden, wenn du in den Urlaub gehst - bis dahin muss ich noch in der IX bisschen was erledigen...
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Zitat
Original von Marcus Decimus Livianus
Aufmerksam hörte Livianus seinem Gesprächspartner zu und machte sich seine Gedanken zu diesem Thema.„Hmmm…. Ich selbst war nicht Volkstribun sondern habe das Amt des Aedilis ausgeübt, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in der heutigen Zeit nicht einfach ist, den Traditionen und Werten des Volktribunats wirklich gerecht zu werden. Wir leben nun einmal in einem Principat und nicht mehr in der Republik. So wie die Macht des Senats wesentlich eingeschränkt wurde, so ist auch das Wort des Volkstribuns in vielen Belangen nicht mehr ausschlaggebend. Das Volk weiß das und reagiert eben mit ihrem Desinteresse auf die heutigen Zustände. Nicht das es früher nicht auch schon war. Sie dir unsere Geschichte an. Der einfache Pöbel hat sich schon immer auf die Führung großer Männer verlassen und seine Zukunft in ihre Hände gelegt. Die wenigsten interessieren sich für Politik und es ist ihnen auch völlig egal wer das Reich regiert. Wichtig ist ihnen nur, dass es ihnen gut geht. Natürlich denken sie auch hierbei nicht an die Allgemeinheit. Jeder stellt seine persönlichen Bedürfnisse in den Vordergrund.“
Livianus lächelte.
“Aber verzeih! Ich habe dich unterbrochen. Bitte sprich weiter.“
"Nun, wenn das Volk nur noch mit Desinteresse antworten kann, dann sehe ich das Volkstribunat nicht mehr als erforderlich an. Man bedenke, dass dieses Amt jetzt schon nur die Funktion der äußerlichen Zufriedenstellung des Pöbels erfüllt. Wenn es diesem inzwischen aber nun schon gänzlich egal ist was der Volkstribun macht, dann besteht die Arbeit des Volkstribuns bald nur noch aus einer einjährigen Zeit voller Untätigkeit. Es dient nur noch dem politischen Sprung in den Senat und dem Zugang zu den höheren Ämtern des Cursus Honorum." Maximus faltete die Stirn, denn es war ein heikles Thema und er empfand die Situation als schlimm wie noch nie. Früher konnte man doch wenigstens ansatzweise ein Engagement des Volkes erkennen, weshalb die wenige Macht des Volkstribuns nicht unbedingt eine Rolle spielen musste. Aber inzwischen hatte dieses Amt nicht einmal mehr Ansatzweise eine Bedeutung.
"Ich selbst habe ja die Erfahrung gemacht, dass dir als Volkstribun teilweise schon sehr stark die Hände gebunden sind. Sicher, weit reichende Änderung, wie zu Zeiten der Republik wird man nicht herbeiführen können. Aber es gibt schon einige Dinge mit denen man sich beschäftigen kann, dies wiederum aber nur mit Hilfe des Volks, doch bekommt man selbst dafür sehr schnell Gegenwind von der reicheren Bevölkerungsschicht. Ein typisches Beispiel war als ich die Politik wieder für die Menschen interessant machen wollte: Ich stand auf der Rostra und man nannte mich einen Demagogen...Sagt man dies etwa über einen Menschen, der die Intention hat anderen zu helfen? Ich denke nicht und wenn es soweit kommt, dann gibt es keine Rettung mehr für das Volkstribunat. Es ist nur noch ein Amt ohne Bedeutung, es erweckt nicht einmal mehr den Schein von Mitbestimmung seitens der Bürger und erfüllt somit keinen Nutzen mehr." -
Livianus war in der Zwischenzeit wieder zurückgekommen und hatte sich auf seinen Stuhl gesetzt um das Gespräch mit dem Tribun fortzusetzen. Aufmerksam hörte er ihm wieder zu und schüttelte abschließend resignierend den Kopf.
„Leider kann ich dir nicht widersprechen Maximus, aber wir werden sehen was die Zeit mit sich bringt. Vielleicht haben wir eines Tages wieder einen Volkstribunen der es schafft die alten Ideale in sich zu vereinen und dieses Amt wieder zu dem zu machen, was es einmal war. Aber nun haben wir genug über Politik geredet. Kommen wir zurück zu deinem neuen Posten. Du wirst die nächsten beiden Wochen Gelegenheit haben dich hier zu beweisen. Ich werde an einer Besprechung in Ulpia Noviomagus teilnehmen. Bis zu meiner Rückkehr hast du das Kommando über die Legio.“
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Es freute Maximus, dass der Legat die Lage ebenfalls so erkannte wie sie war. Doch mit dem Optimismus über einen Volkstribun, der eines Tages dieses Amt wieder in ein rechtes Licht rückt konnte er nicht einhergehen. Denn dieser Volkstribun müsste wohl nicht nur stark sein, sondern auch das Glück einer guten und offenen Stimmung unter dem Volk haben. Wie auch immer, die Zukunft würde es zeigen.
Nun war es aber wirklich Zeit über die Legio zu sprechen und Maximus schaute schon nicht schlecht drein, als der Legat ihm von der zweiwöchigen Vertretung berichtete. "Ich bin überrascht, auch wenn ich die Aufgabe natürlich gerne annehme. Aber ich bin eigentlich noch garnicht richtig im Lager angekommen und kenne des Weiteren nichteinmal die Mitglieder des Kommandostabs."
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Livianus lächelte.
„Eine Feuertaufe also. Keine Sorge. Der Praefectus Castrorum wird dir bestimmt hilfreich zu Seite stehen. Er ist ein guter Mann und ich vertraue ihm blind. Am besten du wirst bei ihm Vorstellig. Ein Officium sollte auch schon für dich eingerichtet sein. Hast du sonst noch Fragen?“
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"Na dann mach ich mir keine Sorgen. Ansonsten bin ich dann wohl ausreichend informiert, es sei denn du willst, dass ich in der Zeit noch irgendetwas spezielles mit den Legionären machen soll. Was ich dann nur noch in Erfahrung bringen möchte wäre, wo ich mir mein Officium einrichten darf?"
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