Audienz für den Quaestor Urbanus Lucius Annaeus Florus

  • Gerne tat ich, wie mir gesagt wurde, doch etwas nervös war ich schon. Zum ersten Mal sollte ich dem Kaiser persönlich und alleine gegenübertreten. Ich versuchte meine Nervosität mit tiefen Atemzügen und dem Bildnis von Andreia vor meinen Augen zu bezwingen.

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  • Als der Kaiser den Saal betritt, gehe ich auf die Knie und nehme die uralte überlieferte Position der Ehrerbietung an, mit nach oben erhobenen Händen zu meinem Kaiser aufblickend.


    So warte ich auf ein Zeichen, mich als Bittsteller erheben zu dürfen.

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  • Zufrieden bemerkte der Kaiser, dass die Mitglieder der ehrwürdigen Gens Annaea noch immer soviel besonderen Wert auf die traditionellen Umgangsformen legten wie er es in Erinnerung hatte. Nicht, dass die anderen Gäste diese Formen missachten würden, aber die Annaeer erfüllte sie schon immer aus tiefster Überzeugung.


    So trat er langsam an den Quaestor heran und gewährte ihm, sich zu erheben und sein Anliegen vorzubringen.

  • Ich erhob mich, sorgfältig den Kopf zu Boden geneigt behaltend und sprach:


    Mein Kaiser, ich danke euch aus tiefstem Herzen für diese Audienz, welche ich gemäss eurem Befehl erbeten habe. Mögen die Götter euch und euren Freunden ewig ihren Schutz gewähren.


    Im Wesentlichen geht es um die Situation der Classis Germanica, über welche ich berichten möchte, nachdem ihr, mein Herr, in eurer Güte, mir das Kommando darüber übergeben habt.

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  • Nun, mein Kaiser, die Situation ist einigermassen verworren. Es gibt noch Vieles, worüber ich im Moment keinen genauen Bericht abgeben kann und einiges, was definitiv mit Euch besprochen werden sollte, bevor ich eine Entscheidung treffen kann. Ausserdem liegen mir diverse Anträge vor, die ich an Euch weitergeben muss, möchte.


    Doch erst einmal die Situation der Flotte. Als ich auf den Stützpunkt kam, da erschrak ich, wie unmilitärisch das Ganze war. Keine Torwachen, keine militärischen Grüsse, der Ausbildungsplatz unbenutzt seit Monaten. Dies, so versicherten mir die anwesenden Offiziere, deswegen, weil das nautische Personal scheinbar keine militärische Ausbildung geniesse? Ich würde da gerne etwas ändern und jeden Probatus genauso ausbilden, wie es in der Legion getan wird. Erst als Miles und natürlich später als Offizier soll sich herausstellen, ob jemand in den nautischen Zweig oder den militärischen Zweig der Classis geht.


    Desweiteren habe ich mir ein Bild der gesamten Personalsituation gemacht. Der Stellvertretende Kommandant der Flotte ist seit langer Zeit schwer krank und sollte gemäss Arztzeugnis dringend in wärmere Gefilde. Er wollte sich gleich als Erstes von mir nach Misenum verlegen lassen, was ich noch nicht bewilligt habe, da ich solche Entscheide nicht gerne am ersten Tag treffe.


    Dann hörte ich erst mal auf und erwartete eine Antwort. Natürlich sollte da noch viel mehr kommen, aber ich konnte unmöglich alles auf einmal vorbringen.

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  • Die Classis Germanica schien in noch desolaterem Zustand zu sein als der Kaiser es aus seinen vorhergehenden Berichten entnommen hatte.


    "Ändere die Ausbildung wie du es für richtig hältst. Ich vertraue dir vollauf. Den kränklichen stellvertretenden Kommandanten schicke nach Misenum."

  • Gut mein Kaiser, danke! Doch nicht nur die Classis Germanica hat ihre Probleme, sondern auch die Classis Britannica. Die Konvois, welche von der Classis Britannica an die Rheinmündung eskortiert werden sollten, werden oft überfallen und gelangen so nur selten komplett unter unseren Schutz. Aus diesem Grund hat der Hafenkommandant im Stützpunkt dieses Schreiben aufgesetzt.


    Ich reichte ihm das Bittschreiben.


    Mare Germanicum


    Zur Zeit ist das Mare Germanicum ungeschützt. Die Classis Britannia ist hoffnungslos überfordert. Die Flotte lag brach und bis vor einiger Zeit, wo die Flotte noch erneuert wurde übernahm die Classis Germanica in Zusammenarbeit mit der Numerus Hispania den Aufgabenbereich der Classis Britannia.
    Seit die Britannia wieder vollbetriebsbereit ist, und es mehrere Störungen von Germanen an der Grenze sowie auf den Flüssen gab, entschied Legatus pro Praetore Traianus Germanicus Sedulus der Classis Germanica die Zufahrt ins Mare Germanicum zu verbieten. Die Britannia überwacht die Gewässer rund um die Provinz Britania über Gallia bis hinunter nach Hispania.
    Nicht, oder nur wesentlich nebensächlich das Mare Germanicum.
    Das Mare Germanicum wurde bereits seit jeher von der Classis Germanica gesichert. Vor einiger Zeit startete der dato befehlshabende Kommandant eine Expedition nach Norden. Während dieser Expedition stießen wir auf Germanen mit einer deutlich überlegenden Schiffstechnologie.
    Diese Germanen aus dem Norden drangen seit dem ständig ins Gebiet des römischen Reiches ein und bedrohten die Handelsrouten, überfielen Frachter und ähnliches.
    Die Classis Brtiannia ist nicht in der Lage sämtliche Gewässer zu schützen.
    Zudem besitzt die Classis Germanica 2 Deceris die zur Zeit nutzlos sind, da sie das Mare Germanicum nicht befahren dürfen.


    Es ist für die Sicherheit des römischen Volkes unerlässlich den Befehl aufzuheben und es der Classis Germanica wieder ermöglichen das Mare Germanicum zu sichern.

    Gaius Flavius Torquatus
    Trierarchus Classis Germanica


    Ich unterstütze dieses Anliegen komplett. Wenn eine Flotte ihre Aufgaben zum Nachteil einer anderen Flotte nicht erledigen kann, so sollten wir einander helfen dürfen.

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  • Der Kaiser las das Schreiben aufmerksam durch und dachte kurz über das Gelesene nach.


    "Grundsätzlich bin ich nicht abgeneigt den Befehl aufzuheben, allerdings ist es mein Wunsch, daß diese Angelegenheit dem neuen Legatus Augusti Pro Praetore Germanias vorgebracht wird. Er ist in der Lage, sich ein umfassendes Bild der Lage zu verschaffen. Ich unterstütze demnach das Anliegen, überlasse die Entscheidung aber dem Legaten."

  • Jawohl mein Kaiser! Ich werde das Anliege mit eurer Unterstützung und dem Hinweis auf seine freie Entscheidung dem neuen Legatus Augusti Pro Praetore vorlegen, sobald ich zurück bin.


    Dann gibt es jedoch noch einige weitere Dinge, über welche ich euch berichten möchte.

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  • Ja, mein Kaiser.


    Langsam verflog die Nervosität und ich fühlte mich in der Präsenz unseres Regenten etwas wohler. Er war zwar der mächtigste Mann der Welt, aber er schien auch ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Leute zu haben, mindestens derer, die er mit Aufgaben betraute.


    Mein Herr, die Classis Germanica hat einige gute Leute auf dem nautischen Zweig. Diese wurden aber aus welchen Gründen auch immer schon längere Zeit nicht befördert und auch bei Auszeichnungen übergangen. Ich möchte da ein Zeichen setzen und einige Beförderungen und Auszeichnungen aussprechen. Da ich jedoch nicht weiss, ob diese Vernachlässigung auf einen Befehl oder Wunsch Eurer Majestät zurückgeht, möchte ich dies erst erfahren.


    Ausserdem scheint es so, dass einige Männer in der Classis etwas verwirrt sind über meinen Rang. Ich kam ja eigentlich als Praefectus Castrorum zu ihnen, ein Rang, den es in der Classis nicht gibt. Ich möchte Euch bitten, mir mitzuteilen, mit welchem Rang die Männer mich sehen sollten, damit in dieser Sache Klarheit geschaffen werden kann.


    Ein weiterer interessanter Fall betrifft einen Mann, der mir bisher nur immer als Ogmios genannt wurde. Er war scheinbar früher einmal ein guter Mann in der Classis und wurde irgendwie herausgedrängt. Ich wollte den Mann aufsuchen und ihn fragen, ob er wieder einen Posten übernehmen würde. Natürlich nur mit Eurer Zustimmung, denn Ihr wisst sicherlich mehr über diesen Fall als ich.


    Und dann sind da noch 3 Angelegenheiten, welche weniger militärischer Natur sind, als vielmehr menschlicher.


    Ich wusste nicht wie ich weiterfahren sollte und verstummte deshalb.

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  • "Beförderungen und Auszeichnungen liegen im Ermessen des Kommandeurs. Ich beschränke meinen Einfluß auf die Ernennung eines solchen, weitere Vorgaben existieren nicht.
    Was deinen Rang betrifft.. Nun, du bist der Kommandeur. Du bist somit der Vorgesetzte aller Mitglieder der Classis Germanica, die zu Gehorsam verpflichtet sind. Der Codex Militaris ist in dieser Angelegenheit eindeutig, Verwirrung hin oder her.
    Ogmios?"

  • Danke mein Kaiser!


    Wie gesagt, in der Sache Ogmios habe ich noch keine Ahnung um was es konkret ging, damals als er aus der Classis wegging, oder weggehen musste. Aber wenn der Mann Euch kein Begriff ist, so wird es vermutlich nichts Schlimmes gewesen sein. Ich bitte damit um die Erlaubnis, nach meiner Untersuchung reagieren zu dürfen.

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  • "Sollte hinter dieser Geschichte mit Ogmios doch mehr stecken als ich im Moment vermuten kann, lege am besten auch diesen Fall dem Statthalter vor. Am Ende handelt es sich noch um einen Erlaß des Germanicus Sedulus.
    Du erwähntest persönliche Angelegenheiten?"

  • Das werde ich tun, mein Herr!


    Ja, ähm, mir liegen 3 Anträge vor. 2 davon von Offizieren der Classis, welche gerne heiraten möchten, und einer, der mich selbst betrifft.


    Gnaeus Agricola Tarquinius, Trierarchus in Eurer Flotte, möchte gerne Rhenusia Gratiana, die Mutter seines Sohnes ehelichen um somit auch seinem Sohn Aeneas ein rechtmäßiger römischer Vater sein zu können.


    Denselben Wunsch hegen auch Gubernator Luculus Scribonius Skjeld und Agricola Vipsania. Sie haben soweit ich weiss noch keine Kinder.


    Und ich, mein Kaiser, ich habe in unserer Casa in Mantua eine Frau kennengelernt, welche ich gerne als meine Zukünftige mit nach Germania nehmen möchte.

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  • "Ich gratuliere, Quaestor. Gegen deine Heirat gibt es natürlich keine berechtigten Einwände, dem Gesetz nach ist es dir erlaubt zu heiraten.
    Anders sieht es in den beiden anderen Fällen aus. Wenn du jedoch keine Zweifel an diesen Verbindungen hast, so sollen sie meine Erlaubnis haben."

  • Ich danke erneut, mein Kaiser, aber auch bei mir ist die Sachlage doch etwas verzwickter als ich es gerne hätte. Die von mir geliebte Dame ist Angestellte in meinem Haus und besitzt das Bürgerrecht nicht.


    Ich sehe deswegen, auf Grund der Traditionen welche die Gens Annaea strikte befolgt, nur 2 Möglichkeiten. Entweder ihr mein Kaiser, ernennt meine Angebetene zur Bürgerin, oder ich finde eine Gens geeigneten Standes, welche sie bis zu meiner Hochzeit adoptiert.


    Was die andern beiden Gesuche angeht, so kenne ich die Frauen noch nicht, aber ich werde mit den Betroffenen sprechen und dann entscheiden, wenn ich diese Freiheit von euch zugesprochen erhalte, mein Kaiser.

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