Auch wenn er gewisse Vorbehalte, die sein eigener Patron gegenüber den Auguren hegte, nicht teilte, so wirkte auch für Lepidus diese Art von Ritual dann doch etwas ermüdend. Doch diese Ermüdung hätte er nie auf das Wirken der Auguren selbst zurückgeführt, sondern auf seine eigene Unvollkommenheit, die dadurch den Göttern nur wenig gerecht wurde. Lepidus glaubte immerhin nach wie vor, dass die Auguren eine besondere Position innerhalb des Cultus einnehmen durften. Ihre Tradition war einfach zu prägend und eindringlich für Rom, als dass man sie einfach ignorieren konnte.
Natürlich verlief auch hier alles wie gewünscht, ohne Zwischenfälle oder gar schlechte Zeichen. So sorgsam wie alles präpariert wurde, war dies wohl auch kaum möglich. Traditionalisten konnten sich natürlich stets fragen, ob nicht der Geist dieses Ereignisses durch die allzu starke menschliche Einwirkung nicht zu sehr ad absurdum geführt wurde. Doch dies war wohl eine Grundsatzfrage, mit dem sich die hohen Priester beschäftigen mussten, so sie denn überhaupt ein Interesse daran hatten.
Lepidus jedenfalls war froh, dass nun alles gut über die Bühne gegangen war und sie nun auch selbst auf das Forum Romanum marschieren durften, wo auch irgendwo bereits seine Schwester auf ihn warten würde.