Kleiner Übungsplatz

Sie bewegte sich schnell, versuchte ihn nicht zu nah an sich rankommen zu lassen, während sie versuchte einen nächsten Angriff zu visualisieren. Sie bewegte sich immer wieder von links nach rechts, während sie relativ schnell rückwärts ging. Der Stock schwang leicht vor ihr hin und her.

Dann plötzlich hockte sie sich aus der Bewegung heraus hin und stiess das eine Ende des Stockes mit voller Wucht von unten her gegen sein Kinn.

Damit hatte er nicht gerechnet. Er drehte sich um, taumelte, fasste sich an den Kiefer, von deren Mundwinkeln etwas Blut herablief. Arghh..., sagte er. Er brauchte etwas Zeit.
Er trat etwas zurück, nachdem er sich versichert hatte, dass er nicht schwerverletzt war.
Dem Schmerz wich die Wut. Diese Hure würde er zu Brei stampfen! Ungespitzt in den Boden hauen würde er sie!
Er packte sein Schwert fester und drehte sich um, fest entschlossen, sie zu verletzen!

Sie hatte seine Zeit des Taumelns genutzt um ein Stück von ihm wegzukommen und bewegte sich nun schnell von links nach rechts. Als er auf sie zu kam, begann sie sich um ihn herum zu bewegen. Immer wieder kreiste sie um ihn herum und wartete auf den richtigen Moment.

Sie war gerade hinter ihm, als sie einen Schritt auf ihn zu machte und ihm mit dem Stock einen Schlag in den Nacken verpasste. Bevor er richtig reagieren konnte, war sie auch schon wieder einen Schritt zurück gewichen und wieder in ihrer Umkreisung. Der nächste Schlag musste sitzen.

Als sie an der Seite seines Schwertarmes war, zielte sie auf seine Hand, machte einen Schritt nach innen und schlug nach seiner Hand.

Der Gladiator fühlte sich etwas benommen, doch aufgeben würde er nicht.
Als sie nach ihm schlug duckte er sich blitzartig, drehte sich und schlug mit voller Wucht ihren Stab zu Boden. Eine Sekunde lang drückte er ihre Waffe nieder, dann kickte er mit dem Fuss dagegen und sprang mit nach vorne gerichtetem Schwert auf die deckungslose Ftatateeta zu.

Wirklich im allerletzten Moment sprang Ftatateeta zur Seite. Das Schwert erwischte sie gerade noch am Bein und hinterliess eine Wunde. Sie lag einen Moment lang auf dem Boden und konnte sich kaum bewegen. Doch dann sprang sie auf und suchte nach ihrem Gegner.

"Scheisse bist du zäh." rief der Gladiator aus.
Doch er wollte um keinen Preis aufgeben. Erst wenn er es dieser dummen Göre auf jeden As heimgezalt hatte.
Er packte sein Schwert so fest, dass die Knöchel weiss wurden.
Dann trat er langsam auf Ftatateeta zu. Er schwang sein Schwert mehrmals hin und her und wollte sie zu Kleinholz verarbeiten.

Wäre sie ein kleines Mädchen hätte sie vermutlich angefangen zu weinen, doch da sie eine grosse starke Frau war, tat sie dies nicht.

Sie sah ihren Gegner auf sie zu kommen und beschloss wie aus einem Reflex heraus in die Offensive zu gehen. Sie rannte los. Direkt auf ihn zu. Über das schwingende Schwert dachte sie in diesem Moment nicht mehr nach, denn sie hatte ihr Ziel fest vor Augen.

Sie erreichte ihn und hatte Glück, dass das Schwert gerade nicht in ihrem Weg war. Sie riss ihn zu Boden und drückte ihn nieder.

Das machte ihn furchtbar wütend! Dieses Miststück konnte ihn doch nicht besiegen!
"Lass mich gefälligst los du Hure!", sagte er sauer und versuchte sich zu befreien.

Sie bohrte ihre Fingernägel in die Hand, die das Schwert hielt und drückte ihn währendessen mit dem gesamten Körper weiter zu Boden.

"Yags..." entfuhr es ihm. Seine Hand begann bereits zu bluten, doch da sie nicht zu den schwersten zählte und der Gladiator stark war, setzte er seine ganze Kraft ein um sich von dem Weib zu befreien. Er versuchte, sie auf die Seite zu werfen.

Es gelang ihm zwar sie von sich runter zu schmeissen, doch schaffte sie es dabei ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen.

"Das wird dir eine gehörige Portion Prügel einbrocken!", drohte der Gladiator und stand auf und kickte mit dem Fuss den Stab weg, den sie zuvor benutzt hatte.
Er ballte seine Fäuste und war ausser sich.

Sie bereitete sich innerlich schon mal darauf vor, den Faustkampf nicht ganz unbeschadet zu bestehen. Sie schaute ihn an und ging in Stellung.

"Willst du dir nicht die Schande einer Niederlage ersparen?" rief sie ihm zu während sie die letzten Vorbereitungen dafür traf ihn im Faustkampf zu besiegen

"Hättest du wohl gerne, was?" Er war zwar nicht gerade ein meister des nahkampfes, aber er hatte einen mörderischen rechten Haken. Umbringen woltle er sie zwar nicht gerade, aber dieses Weib sollte ihre Lektion erhalten.
"Komm schon, wenn du meinst mich besiegen zu können..."
Er trat auf Ftatateeta zu und umkreiste sie langsam.
Er nahm die Fäuste unter den Hals, bereit, zuzuschlagen.

Völlig ohne Vorwarnung sprang sie auf ihn zu und platzierte dabei ihre rechte Faust in seinem Gesicht. Mit einem fast sofort folgenden Schritt nach links wich sie aus seinem Angriffsfeld und schlug ihre linke Faust in seine rechte Seite. Es folgte wieder ein Schritt und sie war wieder ein Stück von ihm entfernt.

Für wenige Sekunden war er orienterungslos. Er schlug in die Luft und versuchte Ftatateeta eine zu schmieren, was ihm zunächst auch gelang, doch dann schlug er wie wild zu.

Obwohl sie einige recht heftige Schläge einstecken musste, versuchte sie ruhig zu bleiben und die scheinbare Planlosigkeit ihres Gegners für sich zu nutzen. Als er gerade zu einem neuen Schlagregen ausholte duckte sie sich und rammte ihre Fäuste mit voller Wucht in seinen Magen.

Dieser Schlag nahm ihm beinahe die Luft weg. Schwer atmend torkelte er etwas weg. Ihm war übel und durch den Schmerz im Bauch war er gekrümmt.
Er rang nach Atem, ihm wurde schwindelig. Schwitzend hob er zwei Finger seiner Hand und erfand soeben das Zeichen für den Frieden
Er taumelte zum Rand des Übungsplatzes und kotzte irgendwohin. Dann musste er erst mal etwas trinken.
Er schwieg.

Innerlich lachte sie. Sie war sich sicher, dass er nicht aufgeben würde, daher blieb sie wachsam während sie sich ganz langsam auf seinen am Boden liegenden Gladius zuschlich.

"Gibst du auf?" fragte sie.

Er wischte sich den Schweiss von der Stirn und sah zu Ftatateeta. Dumme Kuh! Scheisse, er konnte sich doch nicht von ihr besiegen lassen!
Er nahm den Gladius im Sand wahr und näherte sich ihm. Er überlegte, wo noch einer sein könnte...