Übungsmarsch mit Ziel Cremona

  • doch noch recht fit begab sich Furianus zu den Zelten...


    stülpte die Lederhülle über sein Scutum und legte sich für eine Weile hin und schlief ein...er hatte schon lange kein Auge mehr zugemacht, auch durch die Wachdienste war er es gezwungen...nun wollte er sich mal kurz ausschlafen...


    friedlich schlummerte er, seinen Mantel über sich gestülpt...besonders über Kopf und Ohren, denn die Anderen schienen ja gar keine Rücksicht nehmen zu wollen...

  • Auch ich gehörte zu den Soldaten, die sich an den Störungen beteiligten. Spezialformationen hatten wir Legionäre alle schon mehr als genug mitgemacht. Ich wunderte mich allerdings, dass einer der Probati nicht an den Übungen für die Schildkröte teilnahm. Das war ungewöhnlich.


    Ich benutzte mein Pilum zum stören und einmal drückte ich mich selbst gegen die Formation.

  • [Sim-Off]Ich hatte das so verstanden dass die restlichen Probati die Störungen durchführten, kann mich aber auch geirrt haben... 8o[/Sim-Off]


    Decius vernahm die Anweisung zur Pausierung mit Zufriedenheit; Es war doch sehr anstrengend geworden.


    Er trat zu seinem Contubernium, präparierte ebenfalls seine Aurüstung, trank etwas und legte sich anschließend hin, um ein wenig zu dösen.


    Man muss jede Sekunde nutzen! dachte er noch, dann war er auch schon hinweggeschlummert...

  • Nach einer Weile wachte Furianus auf...er konnte einfach kein ruhiges Auge zutun, wenn er wusste, dass sie bald wieder qualvolle Mühen vor sich haben werden...


    Er setzte sich auf, rieb sich die Augen durch und sah auch gleich Decius...
    man hatte ihm schon berichtet, dass Decius bei den "Störrern" war und den Baumstamm hinlegte...


    Zusammen mit einem anderen Probatus nahm Furianus einen Eimer vollen kalten Wassers...
    Er spürte noch immer seine bleuen Flecken, die er sich beim Zusammenstoß innerhalb der Formation zuzug...das war mitunter Decius Schuld, dachte er sich...


    So gingen sie zum Schlafenden hin...auch andere Probati nahmen Eimer, gingen zu den Kameraden, die bei der Störrertruppe waren...


    Mit einem lauten "Loooos" gab Furianus den Befehl...


    Die Eimer wurden über den Köpfen der schlafenden "Störrer" geleert und jeder fing an laut zu lachen...es herrschte Gelächter, überall...


    Rache ist süß, dachte sich Furianus und konnte nicht mehr aufhören sich kaputt zu lachen...

  • Eine grüne Wiese... ein blauer, wolkenloser Himmel... eine milde, sanfte Sonne, die ihm im Gesicht kitzelte... Platsch... ein eiskalter Platzregen überflutete die Wiese... Decius ertrank! Auf einer Wiese! Wo war die Sonne, wo der laue Wind geblieben? Wo kamen denn diese vom Himmel fallenden Sturzbäche plötzlich her?


    ...


    Decius schreckte jäh aus seinem Traum auf, ihm war kalt und naß. Al er die Augen aufschlug, sah er einige Kameraden um ihn und andere Kameraden herumstehen, mit Eimern in den Händen und sich die Bäuche haltend vor Gelächter!


    Hustend und keuchend sprang Decius auf, plötzlich war er hellwach. Da hatten diese Rabauken, die sich seine Kameraden schimpften, doch tatsächlich einen vollständigen Eimer eiskalten Wasser über ihn ausgegossen... und er war nicht ihr einziges Opfer gewesen, wie er nach einem kurzen Blick in alle Richtungen feststellte.


    Direkt vor ihm stand Furianus und bekam sich nichtmehr ein, ja, er schien fast ersticken zu wollen vor Lachen!


    "He, du oller Barbar!" entfuhr es Decius unte reinem Hustenanfall. Kurz darauf ließ er sich jedoch von dem Gelächter der anderen Kameraden anstecken und muste selbst lachen.


    "Na wartet, Kameraden, das zahlen wir euch heim!" bekam er unter Lachen heraus, und einige seiner Leidensgenossen stimmten ein und drohten ihren Peinigern, halb scherzhaft, halb mit bemessenem Ernst mit schrecklicher Vergeltung...

  • Priscus rief wenig später die Soldaten wieder zusammen, um mit der Übung fortzufahren. Erstaunt entdeckte er einige völlig durchnässte Soldaten.


    "Milites, state! Die nassen Soldaten vier Schitte vortreten!


    Was ist hier los? Ich habe eine Pause gestattet und euch gestattet, etwas zu trinken. Und ich habe Anweisung gegeben, die Schildhüllen auf die Schilde zu ziehen.
    Habe ich irgend ein verdammtes Wort von einem Vollbad erwähnt?!"

  • Claudius, der die Übungen genauestens verfolgt hatte - seine Einschätzung der Probati war nach diesem Übungsmarsch gefragt - tat geschäftig. Wer ihn gut kannte, der wusste, dass er sich über die Wortwahl des Optios amüsierte. Äußerlich war ihm das jedoch nicht anzumerken. Gespannt wartete er auf die Erklärungen der Probati. Manche der jungen Männer wähnten sich offenbar noch in einem Gymnasium anstelle einer Legion.

  • Decius ergriff das Wort:


    "Optio, wir haben uns am Wasser des Flusses gütlich getan; Man kann ja nie wissen was noch auf uns während eines Gefechtes zukommt, und da muss man auf alles vorbereitet sein. Also haben wir beschlossen eine Schwimmübung durchzufühen, damit wir nicht aus der Übung kommen. Um die Angelegenheit zu erschweren, sind wir bekleidet in die Fluten gestiegen und hatten nun leider keine Zeit mehr, unsere Tuniken zu trocknen..."


    Decius war klar dass diese Rechtfertigung hanebüchener Unsinn war, etwas besseres fiel ihm jedoch in der kurzen Zeit nicht ein...

  • "Soso, eine Schwimmübung? Nette Idee...


    ... wobei Du ja wohl nicht erwartest, dass ich Dir das jetzt glaube. Meinst Du ich sehe nicht, dass die nassen Kameraden genau die sind, die eben die Störaktionen gemacht haben?


    Aber wenn ihr meint, in der Pause eure Kräfte mit Unfug verschwenden zu müssen, dann soll das nicht mein Problem sein.


    Zurück in die Linie mit euch!"


    Wieder sortierte er daraufhin ein paar Soldaten aus, die eine besondere Rolle bekommen sollten, den Rest stellte er wieder in mehreren Linien auf.


    "So, diesmal wird es etwas einfacher für euch - wir verzichten auf die Seitenwände. Nur Dach und vordere Schildmauer.


    Formiert euch!"


    Dass es dadurch im späteren Verlauf der Übung keineswegs einfacher werden sollte, war natürlich klar...

  • Nach der glimpflichen Zurechtweisung trat Decius zurück und lauschte den Befehlen. Langsamw urde ihm kalt, glücklichweise jedoch schien die Sonne, so dass seine Tunika bald getrocknet sein würde.


    Decius gehörte nun zu den Probati in der Foramtion, und diesmal sorgte er dafür, dass er nicht ganz am Rand, sondern in der Zweiten inie stand. Er hielt also wie die andern seinen Schild hoch, setze ihn auf dem galea seines Vordermanns ab und stütze ihn zusätzlich mit seiner Hand, so dass keine Lücke entstand. Dann werteten die Prbati auf die weiteren Befehle.

  • hinsichtich gerührt von Decius Aussage stand Furianus in der Reihe...
    langsam bereute er seinen kleinen Spass...


    Ja, Decius war ein guer Mann. EIn guter Kamerad und es wert sein Leben für ihn zu geben...


    Er wischte sich eine Träne aus dem Gesicht...
    Er kannte sowas nicht, in seiner Kindheit gab es nur Verrat und Oberflächlichkeit...nie hatte er wirkliche Freunde...nie...



    Als der Optio zur Formation befahl ging er so schnell wie möglich los, um sich einen Platz im Inneren ergattern zu können...stellte sein Schild wie schon zuvor auf und stand wartend mit seinen Kameraden...

  • Wieder umkreiste Priscus mehrmals die Formation und prüfte sorgfältig mit scharfem Blick oder mit dem Optiostab, ob alles in Ordnung war. Als er zufrieden war, trat er vor die Gruppe.


    "So, jetzt wird's spannend. Wir testen jetzt, wie gut ihr euch vor Dachschäden schützt. Alle Reihen abknien! Die vordern soweit, dass ihre Schilde auf dem Boden stehen. Und schaut, dass das Dach dicht bleibt!"


    Die Soldaten führten den Befehl aus und nach einigem Hin und Her stand die Testudo ein Stück tiefergelegt auf dem Feld. Der Optio wandte sich an zwei der übrig gebliebenen Soldaten: "Jetzt kommt euer Auftritt: draufklettern und drüber laufen!"


    Und den Männern in der Testudo rief er zu: "Achtung Männer - jetzt gibt's Druck von oben! Lasst die Kameraden nicht abstürzen!"

  • Furianus vernahm den Befehl nur sperrlich, da er ja inmitten der Testudo stand...
    Zum Glück wurde der Befehl von Milites zu Milites weitergegeben und er verstand.
    Seine Aufregung war groß...Männer? Auf dem Dach der Testudo?
    Es schien ihm alles so unwirklich und unmöglich zwei Männer, die einfach so auf den Schilden der Kameraden spazierten...


    Sein nächster Gedanke knüpfte genau darauf...hoffentlich sind sie von leichtem Gewicht, dachte er und musste schelmisch grinsen...
    Seine Oberarme waren trainiert, hart, doch er wusste nicht ob er solch eine Last tragen konnte - eine ungeheuere Last von einem Mann, dann kommt noch natürlich das Eigengewicht des Scutums dazu, der schon von sich aus nicht gerade eine Feder war...


    Nun ging es los, Furianus hörte schon wie die vorderen Männer stöhnten, sie hatten es wohl am schwersten...
    Darauf hin hörte man die caligae auf den Scutums kratzen. Die Eisennägel in den caligae verursachten mit dem metallernen Scutum ein gerade zu angsteinflössendes Geräusch, was in den Ohren weh tat...und es kam immer näher.


    Furianus stellte seine Arme zurecht, probierte den besten Griff...viel Zeit hatte er nicht, denn er konnte schon die caligae immer näher hören, auch das Stöhnen der anderen Kameraden war nicht zu überhören...
    Er winkelte seine Arme an, legte sein rechtes Knie auf den Boden, um sich besser abstützen zu können, den linken Fuß winkelte er an...


    Sie kamen...
    Als der erste auftrat verlagerte sich das Gewicht des Scutums enorm nach vorne...Furianus rechter Arm war dort...seine Muskeln spannten sich an, er atmete langsam aus...
    Das enorme Gewicht kam nun in die Mitte...es war zwar verteilt, doch nun musste Furianus balancieren, der Soldat durfte nicht fallen...
    Dies war wohl die größte Anstrengung...
    Dann kam er schon ans Ende des Scutums...sein linker Arm spannte sich an...
    Furianus konnte ein leichtes "aaaaah" nicht zurückhalten...
    Es drückte enorm, er hatte Schwierigkeiten...


    Doch dann war es plötzlich auch vorbei...
    Es dauerte nicht lange, das wusste Furianus auch, doch diese Sekunden des enormen Gewichtes kamen ihm vor wie Minuten, gar Stunden...


    Er lockerte seinen Griff...seine Hände waren schon gelb angelaufen, so fest drückte er...
    Schaute nach unten, und entdeckte, dass sich sein Knie und auch der linke Fuß ein paar Zentimeter in den Boden gedrückt wurden...es entstanden kleine Fußspuren seiner caligae.


    Einige Tropfen Schweiß rutschten ihm von der Stirn, zum Boden.
    Sein Atem wurde wieder stabil...


    Es war überstanden...
    Doch er verharrte weiter in seiner knienden Position, wer wusste schon, ob sie denn nicht nochmal drüber gehen würden...denn hinter ihm hörte er noch das leise Stöhnen der Anderen...

  • Bei den Göttern, das hatte Claudius auch noch nicht erlebt! Mit einem fetten Grinsen im Gesicht stand er mit verschränkten Armen da und belustigte sich sowohl über die akrobatischen Verrenkungen der Kletterer als auch über die ächzenden Soldaten darunter.


    In diesem Augenblick beschloss er, mit dem Legaten über Priscus zu sprechen. Seine Centurie besaß noch immer keinen festen Optio und einen besseren würde er definitiv nicht finden.

  • Als Decius den Befehl vernahm, rutschte ihm das Herz in die Hose.


    Auf was für Ideen diese Offiziere kommen, das ist ja pervers! dachte er sich, während er sich wie seine Kameraden hinkniete und auf den Ansturm der Kletterer vorbereitete.


    Als sie kamen, war es eine wahre Last, die da auf die Schilde gelangte! Decius musste all seine Kraft und Standhaftigkeit zusammennehmen, damit er nicht aus dem Gleichgewicht kam und den Schild gerade hielt.


    Für einen Augenblick sah es tatsächlich aus, als ob er wegknicken würde, doch ein Kamerad sah Decius's Not und stützte seinen Schild etwas mit ab. So konnte noch eine blamable Katastrophe abgewendet werden.

  • Wir Männer waren erschöpft...Schweiß lief uns die Stirn runter.


    Nicht durch die Aktion des Optios, sondern durch die Sonne und die schwüle Luft.
    Die Testudo war wie ein Kessel, der die heiße Luft noch anzutreiben schien...
    Die Scuti wurden schon allmählich warm.
    In der Ausrüstung schwitzte man ohnehin schon und dann noch unter dem Schild zu hocken, Schulter an Schulter mit anderen Kameraden, die um frische Luft rangen...


    Furianus würde sich nicht wundern, wenn ein paar Männer durch einen Hitzeschlag umfallen würden...


    Die Belastung war enorm, doch die Bedingungen grausamer...

  • Nach einiger Betrachtung des Formationsaufbaus, diversen Schwankungen und zunehmenden Stöhnen der Männer trat der Centurio näher. Er beugte sich zu den Männern herab, die für den Aufbau der Formation sorgten.


    "Seh’ ich hier Anzeichen von Schwäche? Wie wollt ihr eine Schlacht durchstehen, wenn euch schon bei der Übung eines Testudos schummrig wird? Ich erwarte Einsatz von denen, die sich Soldaten der LEGIO I nennen. Es ist eine Ehre, dieser Legion anzugehören. Wir sind die beste militärische Kampfeinheit und ich habe nicht vor, mich im Ernstfall mit euch zu blamieren.“


    Stirnrunzelnd richtete sich der Centurio auf und schritt auf Priscus zu.
    "Die Jungs sollen mal ruhig noch einen weiteren Belastungsdurchgang bekommen. Außerdem …“


    Kontrollierend überprüfte Claudius erneut den Stand der Herbstsonne, die sich nur schwach hinter einer diesigen Wolkenschicht abzeichnete.


    " … einen Übungskampf, die einen verteidigen das Lager die anderen greifen es an, möchte ich im Anschluss daran auch noch abwickeln. Nach der Nachtruhe brechen wir im Morgengrauen auf und treten den Rückmarsch an. Ich will keinen Legionär und erst recht keinen Probati ohne Blasen an den Füßen und Schwielen auf den Schultern in Mantua ankommen sehen.“

  • die Worte des Centurio hallten durch die Formation, sodass sich jeder angesprochen fühlte...


    "Wir werden dich nicht enttäuschen Centurio!!!"


    schrien alle wie am Spies...


    einige wischten sich den Schweiß aus dem Gesicht und verharrten wie zuvor in ihrer alten Stellung...


    Einige Männer zu denen auch Furianus und seine Kameraden gehörten verbreiteten mit Rufen wie. "Haltet durch!" , "Zeigt keine Schwäche Manner!" und "Gebt nicht auf!"...wieder Mut und bauten die Männer auf...

  • Die Männer unter der Testudo machten einen ziemlichen Lärm, während die ersten beiden Soldaten über die Schilde balancierten. Während sich der Centurio um die Männer unter den Schilden kümmerte, die offensichtlich mehr jammerten als nötig, schickte Priscus die nächsten beiden Soldaten auf's Dach der Schildkrötenformation. "Lauft nicht immer die selbe Spur, ruhig auch mal schräg."


    Dadurch, dass die Soldaten die Lederhüllen auf die Schilde gezogen hatten, fanden die Soldaten mit ihren Caligae auf den gewölbten Oberflächen ausreichend Halt. Gleichzeitig wurde die Schildbemalung geschont und die Schilde selber nahmen kaum Schaden.


    "Passt' ein bisschen am Rand auf, falls jemand abrutscht" wiess der Optio einige der wartenden Legionäre an, als sich einer der Kletterer der Kante der Formation näherte. "Am Rand knickt schnell mal ein Schild weg."


    Sim-Off:

    Wehe, ihr lasst da jetzt jemanden runterfallen und sich schwer verletzen! ;)

  • unter Bedingungen einer Folter liefen die Legionäre munter quer durch die Reihen der Schilder, mal nach rechts, mal nach links, rauf, runter..


    Keiner der Männer unter den Scuti war genau gefasst wo, wann jemand komme würden und so spannte jeder einzelne seine Muskeln an, griff fester zu um gleich das Gewicht abzufangen, wenn sich jemand auf sie stellte..


    Auch Furianus spannte alles an...es war schwieriger als das erste Mal, da man noch wusste wo die Männer entlanggehen und vor allem war man noch nicht so erschöpft...
    Doch sie würden durchhalten, sie würden die Lasten auf sich nehmen...
    Denn sie waren in der I Legio, der Legio des Cäsars...dies verlangte schon seine besondere Leistung...
    Die Durchfallquote war hoch und keiner wollte sich die Schande zuziehen unehrenhaft aus dem Dienst gezogen zu werden, weil er zu schlecht war...


    Alle hielten durch...es war ein ständiges Stöhnen zu hören...die Anstrengung das Scutum angespannt in jeder Sekunde zu halten, damit zu rechnen, dass einer kommt, war eine Leistung für sich...

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