• "Oh Publius!" Valens umarmte seinen Bruder. "Es tut so gut, dich wieder zu sehen!" Er ließ ihn los. " Na ja, ich bin erst gerade gestern Abend angekommen. Siehst du, der Weg von Britannien bis nach Tarraco ist gar weit...aber endlich bin ich da. Ich hoffe, du nimmst mich auf", meinte Valens, "sonst muss ich mir halt eine Insula suchen...denn ich habe es gar nicht mehr eilig, nach Britannien zurückzukehren.
    Also, um deine Frage zu beantworten, Tiberius, ich wollte einfach nur noch zu euch, um euch wieder zu sehen. Und ich wollte von Britannien weg. Die Geschäfte meiner Familie laufen dort mittlerweile auch ohne mich sehr gut.
    Wisst ihr, ich habe zuletzt in Isca gewohnt, im Land der Siluren." Sein Lächeln schwand. "Ich habe mir schon oft überlegt, zu euch zurück zu kommen, aber es gab ein Ereignis, welches mich überzeugte, wieder nach Tarraco zu kommen. Na ja, ich weiß nicht, soll ich es überhaupt erzählen?" Valens zögerte. Was ist, wenn sie ihn nachher für ein Weichei halten würden?

  • "Du hättest mir schreiben können, damit wir uns auf deine Ankunft vorbereiten hätten können."


    "Du musst dir keine Insula suchen, ich werde dir ein Zimmer herrichten lassen, es ist mir doch eine grosse Freude dich hier zu haben. Aber nun erzählt, welches Ereignis hat dich bewogen zurück nach Spanien zu kommen?"

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    Stadtpatron - Tarraco

  • "Gut. Zur Sache. Ich bitte euch aber, mich nachher nicht einen Waschlappen zu nennen.
    Kurz bevor ich ging, schwelte im Lande der Silurer ein Aufstand. Von Isca aus waren ein paar Truppen der Legion abkommandiert worden, um den Aufständischen zu begegnen.
    Ich hatte eine eher unwichtige Sache zu tun in einem kleinen Ort im Bergland, namens Locus Fenicularius. Dazwischen ritt ich mit meinem Maulesel und einem Freund, einem Peregrinus aus Kappadokien, durch einen noch kleineren Ort namens Pes Montium."
    Er atmete durch. "Ich weiß nicht, ob ihr in Spanien von der Schlacht bei Pes Montium gehört habt - ich auf jeden fall geriet direkt mitten in die Schlacht. Die Schlacht war zwar schon fast zu Ende, aber ich konnte noch immer shen, wie sich Legionäre und Silurer bekämpfen. Die Wilden, gegen die die Römer kämpften, waren riesige Wilde, mit Waid tätowiert, muskelbepackt, sie konnten 2 Legionäre gleichzeitig zerquetschen...es war furchtbar. Die Schlacht wurde gewonnen, aber zu einem schrecklichen Preis. Der Kappadokier hatte schon die Flucht ergriffen - ich kann es ihm nicht verübeln - nachher haben wir uns zu meinem Bedauern nie wieder gesehen, wohl auch, weil man Aufbruch so hastig war. Die Schlacht...es war so grausig. Nachdem es zu Ende war, waren die Felder bedeckt von Toten, Sterbenden, Krüppeln, wie der Tartarus." Er schwieg kurz, dann sagte er: "Die Britannier waren so grausam - sie setzten die Köpfe ihrer Gegner als Waffe ein, sie waren teilweise nackt, sie starben nicht, selbst wenn ihre Innereien ihnen schon zum Bauch heraus hingen. Aber noch grausamer waren die Römer. Sie folterten ihre Gefangen, schlugen denen, die um Gnade flehten, die Köpfe ab, vergewaltigten die Frauen und auch die Kinder im britannischen Tross...der Mann, der sie leitete, konnte oder wollte wohl nichts dagegen tun."
    Er atmete mehrmals ein und aus, dann sagte er: "Dies war das Ereignis. Es war der Stein des Anstoßes, der mich aus Britannien vertrieb. Ich wollte nicht mehr in einem Land sein, wo solche Dinge vor meien Augen passieren. Und ich wollte zu meiner Familie, damit ich das vergessen und neu anfangen kann."
    Er schaute Publius und Tiberius an. "Hätte ich nicht ohnehin vorgehabt, wieder nach Hause zu gehen, hätte mich dieses wohl auch nicht dazu gebracht. Aber dies war eben der letzte Anstoß, mich wieder nach Hause zu begeben."

  • "Solche Dinge passieren in allen Ländern, wo gekämpft wird, aber ich muss dir gestehen, ich bin überrascht, das ich nichts von dieser Schlachte gehört habe, wann hat sich diese zugetragen?"


    Er nahm einen kräftigen Schluck Wein und versuchte sich gerade vorzustellen, wie die Briatannier mit den köpfen ihrer Feinde kämpfen ...


    "Jedenfalls bist du jetzt wieder in Spanien, ist es für dich eine grosse Umstellung? In Spanien scheint meistens die Sonne und es ist warm, während ihr in Britannien neun Monate Winter und 3 Monate kein Sommer habt?"

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  • "Na ja....ich glaube nicht, dass so etwas jemals verkündet werden wird...solcherlei Dinge schmälern den Ruf der Armee und des Reichs und werden als unwichtig erachtet...", meinte Valens. "Es war, kurz bevor ich Britannien verließ, also vor etwa einen Monat."
    Dann fuhr er fort, mit dem Willen, nicht mehr über den Silureraufstand zu reden: "Oh ja, ich habe mein warmes, schönes Spanien vermisst. Ich muss sagen, in Britannien regnet es die ganze Zeit, und wenn es das nicht tut, ist es nebelig. Die Sonne erblickt man nur selten, meistens im Frühling. Den Winter im herkömmlichen Sinne gibt es dort nicht, es fällt kaum Schnee. Ich denke, unter normalen Umständen könnten dort auch mediterrane Pflanzen wachsen, ohne dass sie im Winter eingehen würden. Im hohen Norden, im Kaledonierland, sind die Tage einmal so kurz, dass sie nur wenige Stunden dauern, einmal dauern die Tage ewig lang. Ein seltsames Phänomen...ach, und es gibt überhaupt so viele Dinge über das Land der Britannier zu erzählen, ich weiß nicht, wo ich anfangen und aufhören soll!"

  • "Ich muss gestehen, ich weiss nicht viel über England, ich hörte bereits das es da oben, frostiger als in Germanien sein soll."


    "Du warst in Kaledonien? Du also auch das freie Britannien besichtigt? Hast du dich nicht davor gefürchtet unziviliisertes Land zu betreten? Kein römischer Lebenstandart?"

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  • "Da hast du wohl falsches gehört. In Britannien ist es für gewöhnlich weitaus wärmer als in Germanien.
    Und oh ja, ich war in Kaledonien. Ich war in Begleitschaft eines Händlertrupps, die bis zu den nördlichen Küsten der Pikten gegangen sind, um Frauenhaar, Waid und andere Güter zu kaufen und nebenbei nach unbekannten Pflanzen und Bernstein zu forschen...wir haben allerdings nicht viel gefunden...und die Geschichten, die wir in Kaledonien gehört haben, sind wahrlich haarsträubend. Und das gesehene umso mehr! Ich sah Leute, die Baumstämme warfen! Ist das nicht barbarisch?"
    Er sackte zurück.
    "Ich möchte zwar nicht aufdringlich wirken, aber ich bin sehr durstig und rechtschaffen müde. Kannst du mir..nun ja...dann ein Zimmer zuweisen? Und...", fügte er mit einem lustigen Gesichtsausdruck dazu, "...hast du noch immer so gute Weine?"

  • "In Britannien ist es gewöhlich wärmer? Britannien ist doch nördlicher als Germanien. Ihr habt Bernsteine und Pflanzen gesucht? Haben diese Pflanzen bestimmte Heil- oder Rauschwirkungen? Die Pikten werfen Baumstämme? Was ist der Sinn dabei? Richten sie so ihre Diebe hin? Erzähl doch was von den haarsträubenden Geschichten?"


    "Sicher, ich werde den Sklaven gleich die Anweisung geben, sie sollen dir ein Zimmer herrichten ..."


    Er schenkte sich Valens und Tiberius, je einen Becher Wein ein ...


    "Ein wirklicher köstlicher Caecuber, ich habe ihn zwei Jahre länger lagern lassen, als er eigentlich bräuchte und es hat sich sehr gelohnt. Möchtest du auch noch eine Kleinigkeit essen? Ich muss gestehen, mir knurrt der Magen ..."

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  • "Dann sollten wir unseren Hunger stillen ..."


    Apollodores bekamm die Anweisungen, Essen zu bringen, wenig später wurden Äpfel, Brot, Würste, Käse und Olivenöl gebracht. Agrippa nahm ein Stück Brot und tunkte es ins Olivenöl ...


    "Gutes spanisches Olivenöl, mein Sohn Metelllus baut es an ..."


    ... und schiebt es sich in den Mund.

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  • Valens Augen glänzten. Er nahm ein riesiges Stück vom Käse und schlang es förmlich hinunter. "Ich weiß, dass sich das nicht geziemt, aber mein Magen knurrte wie ein tollwütiger Wolf."
    Er nahm einen Apfel und biss hinein. Es krachte wie bei einem Einsturz, so frisch war er. Valens kaute und lehnte sich dabei zurück. Endlich war er zu Hause.

  • Agrippa grinste ...


    "Hier musst du nicht deine besten Manieren zeigen, hier sind wir unter uns und nehmen solche Dinge locker ..."

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  • "Nun ja, du hast ja schon gehört, mich zieht es nicht nach Britannien zurück..." Er biss noch mal in den Apfel. "Mein Traum war es schon immer, in die Politik zu gehen...vom Heer halte ich nichts und die Priester...naja...aber ich stelle mir gerade vor, Senator und Proconsul wie du zu sein...das würde mir gefallen..."

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