• Nachdem er nicht nur Venusias Büro, sondern auch die Curia beinahe fluchtartig verlassen hatte, sah er zu schnellstmöglich wohin zu kommen, wo keine Menschenseele war. Er brauchte Ruhe, Zeit für sich, Zeit zum Nachdenken und eigentlich noch ganz andere Dinge.

  • Venusia sah ihn durch die Menschenmassen entschwinden. So schnell sie konnte, lief sie ihm hinterher, versuchte ihn nicht aus den uagen zu verlieren und tat sie es einmal so hatte sie ihn aber bald wieder gefunden. Sie versuchte ihn nicht einzuholen. Noch nicht. Erst wollte sie sehen, was er vor hatte.

  • Er verliess die Stadt und kam endlich an einem kleinen Hain an. Es war kalt und feucht, aber er spürte es nicht einmal, obwohl er nur die Sachen trug, die er im Büro angehabt hatte, ohne Mantel oder Umhang.
    Als er endlich in der Ruhe des Waldes angekommen war, fiel er einfach auf die Knie und blieb so sitzen, starrte vor sich hin und fragte sich, was ihn eigentlich noch hielt. Aber er wusste längst, was. Er konnte sie nicht hier im Stich lassen. Sie hatten ihm alle anvertraut. Er hatte es versprochen und doch.. und doch fühlte gerrade er sich im Stich gelassen. Venusia hatte Recht, er konnte zu ihnen gehen, sie besuchen, aber er wusste, er würde nicht wiederkommen. Ganz einfach.

  • Venusia hatte Mühe ihm zu folgen und war dankbar, dass er endlich halt machte. Sie selbst blieb ein Stück hinter ihm stehen und beobachtete ihn. Es war kalt und sie fror. In der Eile hatte sie nicht daran gedacht etwas warmes mitzunehmen. Warum musste es gerade heute so frisch sein? Noch einen Moment blieb sie stehen. Als sie dann merkte, dass er wohl hier verharren würde, ging sie zu ihm und und setzte sich neben ihn. Allen Bodenbeschaffenheiten zum Trotz. Sie sagte nichts, saß nur da und schaute geradeaus.

  • Venusia schüttelte den Kopf.


    Ich gehe erst, wenn du mitkommst.

  • Sie sah ihn mit traurigen Augen an.


    Irgendwie scheinst du in letzter Zeit den Kontakt zu allen zu meiden. Ich mache mir Sorgen. Erzähle was dich bedrückt. Ich höre dir zu.

  • Traurig schaute sie ihn ebenfalls an und auch ihr Blick wurde noch trauriger als sie seinen sah. Doch sie erhob sich und ging. Ging ohne sich umzudrehen. Als sie in ausreichender Entfernung zu Valentin war, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie machte sich Sorgen, unwahrscheinliche Sorgen um ihn und fragte sich, was sie nur machen konnte.

  • Er konnte es nicht ertragen. Er wusste, er hatte sie verletzt und das konnte er noch weniger ertragen als seine Situation. Also stand er auf und folgte ihr. Es dauerte nicht lange, das er sie eingeholt hatte. Sanft legte er eine Hand auf ihre Schulter und schwieg, als er sie umdrehte. Als er aber ihre Tränen sah, konnte er nicht anders als sie in den Arm nehmen und tröstend über den Rücken fahren. Er verfluchte sich in diesem Moment einmal mehr und wünschte nicht zum ersten Mal, dass alles im Sommer anders gekommen wäre. Aber er sagte nichts, wartete nur, bis sie nicht mehr weinte und streichelte sie dabei tröstend.

  • Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, blieb sie stehen und ließ sich schließlich umdrehen. Dann ließ sie sich in den Arm nehmen und trösten. Eigentlich wollte sie ihn trösten, doch nun war es anders herum. Bald hatte sie sich beruhigt und sah ihn dann an.


    Ich mache mir Sorgen, große Sorgen.

  • "Es wird schon wieder," antwortete er heiser. "Irgendwann wird es schon wieder. Mach Dir nicht zu viele Sorgen. Und verzeih einem alten Mann, dass er Dich verletzt hat."
    Er wollte einen Scherz machen, aber so ganz gelang ihm das wohl nicht. Er war blass und sah einmal mehr gealtert aus. "Es ist nur.. naja, ist egal. Mach Dir nicht zu viele Gedanken um mich. Ich werd schon wieder auf die Beine kommen, brauche nur Zeit."

  • Valentin, rede bitte, erzähle was dich belastet. Nur so können wir dir helfen. Ich verzeihe dir, was du machst, aber lass dir doch helfen.


    Sie sah ihn bittend, fast flehend an.



    /edit: zusatz

  • Venusia seufzte innerlich.


    Ich werde dich nicht mehr danach fragen. Aber versprich mir eines. Solltest du mal reden wollen, dann tue es bitte. Ich werde immer, wirklich immer, Zeit für dich haben.


    Dann lächelte sie ihn an. Doch sie machte sich noch immer Sorgen auch wenn sie es nicht zeigte.

  • Venusia umarmte ihn noch einmal und ging zurück. Immer noch in Gedanken und immer noch nicht zufrieden. Aber sie durfte ihn auch nicht zu sehr bedrängen. Irgendwann würde sie vielleicht alles erfahren, aber bis dahin musste sie geduldig sein.

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