Villa Rustica Matinia

  • "Nun, in den meisten römischen Städten findet man ja auf den Forum nur Politiker die reden.... Auf den griechischen Agoras und vor allem in Athenae da sieht man die Philosophen reden...!"


    Mir dämmerte es und ich begann ein wenig zu frösteln... Ich hatte ganz vergessen wie spät es schon war und wie anstrengend der Tag war!

  • Ich lachte leise - es stimmte. Und der Politik zog ich die Philosophie allemal vor. Einst war der senatorische Rang mein Ziel geworden, doch mittlerweile wollte ich einfach nur Pontifex bleiben. Das Amt war gerade richtig.


    "Ja, du hast Recht. Ich erinnere mich. Damals in Athenae habe ich allerdings weniger auf die Philosophen geachtet. Meine Güte, das ist auch schon gute 8 Jahre her. Unglaublich wie die Zeit vergeht."


    Ich schwieg eine kurze Weile und ließ mich wieder nach hinten zurück sitzen. Der Wind war recht frisch, doch irgendwie war mir dennoch warm. Vermutlich Nachwirkungen vom Wein.

  • Ich spürte an meinem Arm, dass er fror und sah ihn überrascht an. Hatte er nicht eben noch gesagt, dass es nicht so kalt war? Ich setzte mich direkt neben ihn und legte meine Hand auf die Seine.


    "Du bist ja ganz kalt. Warum sagst du denn nicht, dass du frierst? Komm, hüll dich in deinen Mantel... Ich denke einen so großen Unterschied wird es nicht machen, wenn wir auf dem Gras sitzen."


    Sprach ich leise und seine Hand festhaltend, unmerklich mit meinem Daumen über den Handrücken fahrend.

  • 'Ich saß auf einer Stufe eines Tempels mit anderen jungen Männern, die Sonne schien und mir war... kalt... Wieso war mir kalt? Es fiel mir schwer dem Magister zuzuhören...'



    Ich bewegte mich ein wenig und brummte etwas Undeutliches.

  • Langsam begann ich mir Sorgen zu machen. Ich legte meine ebenfalls nicht besonders warme Hand auf seine Wange und klopfte leicht auf diese.


    "Marcus..? Schläfst du? He..."


    Ich hatte dennoch ein Lächeln auf den Lippen. Es war irgendwie süß mit anzusehen wie mein Cousin - ich betonte es extra für mich - da vor sich hinbrummelte.

  • Ich sah ihn ein wenig überrascht an, doch dann legte ich mich wieder auf die Seite, meinen Arm sanft um ihn gelegt. Langsam wich die absolute Besorgnis einem Lächeln.


    "Was ist denn los mit dir..?"


    Vermutlich war er äußerst müde. Als er sich so an mich gekuschelt hatte, war ein warmes Ziehen durch meinen Bauch gegangen. Oder ein zumindest warmes im Gegensatz zu dem kalten Schauer über meinem Rücken. Ich strich ihm sacht durchs Haar, wie schon vor wenigen Stunden.

  • Irgendwas hatte mich geweckt. Ich öffnete vorsichtig die Augen. Es dauerte einen Augenblick, bis mir bewusst war, wo ich war: Ich lag in Helenas Armen... Doch es gefiehl mir! Ich grinste ein wenig und schloß zufrieden wieder die Augen. Ich musste glücklich und zufrieden seufzen.

  • Ich hatte sein Seufzen gehört und überlegte einen kurzen Augenblick, warum er geseufzt haben könnte? Es klang gar nicht mehr nach einem Frieren, eher nach Glück.


    "Metellus?"


    Das Grinsen auf meinen Lippen war unverhohlen und die Frage leise gestellt. Aber in meiner Stimme war der Schalk gut zu hören.

  • "Wusste ich es doch!"


    Ich stupste ihm auf die Nase und musste grinsen. Unverhohlen Frech, versuchte mich zu täuschen damit ich mich ja um den ach so frierenden Metellus kümmerte. Das rief nach Rache. Ich rückte ein wenig nach hinten und entfernte mich gut ein paar Handbreit von ihm.

  • Ich war überrascht und mein Bauch zog sich kurz zusammen. Ich atmete kurz etwas schneller, was ich wie stets auf anderes schob: Der Überraschungsmoment. Doch dann konnte ich langsam wieder lächeln, auch wenn mein Herz etwas schneller schlug.


    "Soso! Deins.."


    Ich versuchte mich aus seiner Umklammerung zu lösen doch irgendwie wollte es mir nicht glücken. Frustriert gab ich nach ein paar Versuchen auf und meine Gegenwehr erschlaffte.


    "Hm ich fürchte du hast Recht.."


    meinte ich in neckischem Tonfall und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.

  • Ich spürte, wie sie sich mir entziehen wollte, doch dauerte ihre Gegenwehr nicht lange an. Ich sank zufrieden wieder auf ihren Schoß und musste grinsen.


    "Tja, dann Marcus Matinius Metellus gesiegt. Triumph! Du bist meine Kriegsbeute...! Die schöne Helena. Nicht Troja und auch nicht die anderen haben sie bekommen!"

  • "Ach sieh an, zeigt sich da ein weiterer Streiter?"


    Ich musste kichern. Die Geschichte hatte ich schon oft gehört und der Name Helena klang bereits häufig in diesem Kontex in meinen Ohren. Und doch, langsam gefand ich Gefallen daran, wenngleich es mich früher unglaublich genervt hat.


    "Triumphator, wohin geht denn die Reise?"


    frozzelte ich grinsend.

  • Wieder war mir etwas überrascht die Luft weggeblieben. Doch dann entspannte sich mein Gesichtsausdruck und ich lächelte leicht. Dann legte ich eine Hand auf seinen Arm und meinte, dieses Mal ruhiger und geflüstert:


    "Das ist ein schönes Ziel."


    Ich wunderte mich über mich selbst. Irgendwie schien es mich nicht zu bekümmern, dass er mein Cousin war. Ein klein wenig Spielerei war ja nun auch wirklich nicht schlimm. Andererseits.. war es nicht zumindest für mich schon ein wenig mehr?

  • Ich blickte sie wieder an. Ich hatte mit einer anderen Reaktion gerechnet als diese.


    "So, findest du? Du folgst mir also auch freiwillig dort hin?"


    Es war ein komisches Gefühl, welches ich hatte. Doch fühlte ich mich darin bestätigt, da mein Verstand ein Warnsignal aussendete. Doch...

  • "Ich folge dir nur freiwillig dorthin!"


    Ich strich kurz über seinen Arm. Ich hätte nicht Lust jetzt lachend fortzulaufen und einfach mit ihm herumzutollen. Doch ich wusste nicht, was er dachte und aus dieser Position kam ich ohnehin nicht so bald heraus. Zum Glück.

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