Triclinium | Während der Comitia Plebis Tributa

  • Zitat

    Original von Tiberia Livia
    " Liebster?"


    Und schon schmeckte das Essen nicht mehr halb so gut... Und wieder einen Schluck vom Wein, jetzt hätte er ihn gerne unverdünnt. Er blickte zu seiner Verlobten hin - nein, diese Schauspielkunst, wie wenn ihre Mutter eine Gauklerin gewesen wäre. Er vermied es, sie ebenso anzulächeln.


    Wann wir heiraten? Bald meine liebste Livia, bald. Sobald deine Amtszeit vorbei ist.


    Jetzt konnte er sich doch nicht das Grinsen verkneifen und ließ den Becher ein wenig im Licht blitzen.


    Was kann ein Mann sich schöneres wünschen? Er kommt heim von der Arbeit, der Haushalt ist gut organisiert, seine liebevolle Frau wartet bereits auf ihn, fragt ihn nach seinen Wünschen und kümmert sich um ihn... in jeder Hinsicht. fügte er leicht süffisant hinzu. Schließlich ist es ja die oberste Pflicht der Frau, sich um ihren Ehemann, den Haushalt und die Kinder zu kümmern, nicht wahr, Livia?


    Er nahm wieder einen Schluck. Jetzt schmeckte ihm der Unverdünnte wieder. :D


    Ich bin mir sicher, daß du, liebste Livia, eine vortreffliche Ehefrau und Mutter sein wirst.

  • Livias Augen schießen förmlich kleine Blitze auf Hungaricus ab. Sie muss sich stark zusammenreißen, um ihr freundliches und inzwischen eingefrorenes Lächeln aufrecht zu erhalten. Um ihre nächsten Worte ruhig und beherrscht über die Lippen zu bringen, muss sie kurz durchatmen.


    "Mit Freuden, mein Schatz. Ich kann es kaum erwarten. Sobald ich deinen Haushalt ein wenig umstrukturiert habe, wirst du keinerlei Grund zur Klage haben. Es wird mir ein wahrer Genuss sein, deinen Wünschen nachzukommen und dir ein angenehmes Leben zu bereiten. Hoffentlich werden uns die Götter möglichst bald mit Kindern segnen, auf dass ich deinen rechtmäßigen Erben mit viel Liebe erziehen kann..."


    Ihr Lächeln gewinnt etwas diabolisches während sie sich ausmalt, wie sie jedes einzelne seiner Kinder emotional voll und ganz an sich selbst binden wird. Schnell reißt Livia sich jedoch wieder aus ihren Träumen und blickt wieder gelassen.


    "Nun ist es aber genug der Turtelei, Marcus. Über die weiteren Details können wir uns später gerne noch einmal etwas Genauer unterhalten."


    Sie bringt es sogar fertig ihrem Verlobten schelmisch zuzuzwinkern, um sich anschließend mit entschuldigendem Lächeln wieder an Avarus zu wenden.


    "Verzeih, wir sind vom Thema abgekommen. Gibt es schon Neues von dieser Versammlung? Ich hörte, sie stimmen schon ab..."


    Livia greift zu den bereitliegenden Wachstäfelchen mit den Berichten und studiert diese.

  • Ein wenig sich überflüssig sehend, rutscht er hin und her. Läßt sich aber weiterhin nichts anmerken und greift immer wieder zu.


    "Ich habe letzens in einem Haus hier in Rom gespeist, es war ein wohlhabender Plejber... begann er um die Situation zu entkrampfen ... er brachte es fertig das Essen auf Tellern aus puren Silber zu servieren, sie waren 4 cm stark und fast von einem Meter Durchmesser, man sagte mir zu besonders deftigen Anlässen hätte er dieses Gedeck auch noch aus Gold. Er ist durch den Handel mit Sklaven reich geworden und betreibt jetzt in der Provinz mehrere Erzgruben und Steinbrüche. Wir sollten uns wahrlich einmal mehr Gedanken machen, wie wir den Pöbel klein halten. Ich fürchte schon bald sitzen mehr reich gewordene in den Gremien, als die deren Familien auf eine römische Historie zurück schauen können."


    In einem Wassertopf reinigt er sich die Finger, um dann den eben frisch gefüllten Becher verdünnten Wein empor zu heben.


    "Auf uns und den steigenden Wohlstand."


    Edit:

    Sim-Off:

    überschnitten


    Livia warf auf einmal wieder das gänzlich vergessene Thema ein.


    "Ich weiß e snicht, aber die bisherige Abstimmung entscheidet nur über die Steuern der Patrizier.... ja oder nein."

  • Hungi unterdessen malte sich aus, wie seine jetzige Verlobte nach der Hochzeit ihm im Bett gefügig zu sein hatte. Er riskierte einen kleinen Blick über ihre Rundungen, dann aber erhob Avarus seine Stimme.


    Auch Hungi hielt seinen Becher nach oben.


    Auf uns und den steigenden Wohlstand.


    Nachdenklich ließ er den Becher sinken.


    Hast du aber eine Idee, wie du das machen willst?


    Sim-Off:

    /edit: fix, ich hab mich auf dein uneditiertes Post bezogen.


    Hat sich der Pöbel denn schon einigen können?

  • "Ziemlich einfach. Sie streiten da draußen für mehr Rechte auf dem Markt, sie wollen uns als die schwarzen Seelen zur Vernichtung der römischen Wirtschaft erkannt haben. Doch so wie ich das sehe krankt die Wirtschaft an allgemeiner Überproduktion. Sie meinen nach einer Abschaffung von Senatorenbetrieben die Preise erhöhen zu können, aber sie werden sich in ihrer Gier nach mehr Einkommen verrechnen, genau wie jetzt wird es enden, nur mit dem Unterschied, daß sie dann keine wohlhabenden Senatoren mehr haben, die sie vor ihr schwarzes Loch schieben können. Die Preise werden nicht steigen, wir werden zu billigsten Preisen einkaufen und sie haben die Arbeit damit und können sich gerade so über Wasser halten.


    Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber mein Keller ist mehr als gut gefüllt, die kurze Zeit der Preiserhöhungen kann ich locker so überstehen und nebenbei mich über die fehlenden Waren auf dem Markt echoffieren."

  • Genau aus diesem Grund habe ich vorgeschlagen, die Anzahl der Betriebe pro Bürger und Peregrinus auf 2 zu beschränken. Wir wissen alle, wie die Situation am Warenmarkt aussieht, und mit einem Handelsverbot von Senatoren, die zum Teil auf diese Einkünfte angewiesen sind, wird sich am Markt nur ganz wenig ändern. Aber das sieht das Volk nicht, genau so wenig wie der Volkstribun. Und sollte der Volkstribun wirklich mit so einer Regelung durchkommen, bin ich der erste beim Kaiser, der ihn darum bittet, dieses Plebiszit zurückzunehmen.


    Nicht einmal kurzsichtig kann man das nennen, nicht einmal das. Aber das Volk wird ihm Glauben schenken, weil das Volk nicht weit genug sieht und denkt.

  • "Es freut mich, das ich mit dieser Meinung nicht alleine da stehe. Ich halte es zudem für kontraproduktiv einen Volkstribun mit solchen Absichten in die Hallen des Senats einzulassen. Gibt es eine gesetzliche Lücke, das man es ihm verwehren könnte?"

  • Er nahm wieder einen Schluck aus seinem Becher.


    Naja, drei Faktoren bestimmen, ob wer Senator wird: Das Standesgeld wird er sicher eintreiben können. Die untersten zwei Stufen des Cursus Honorum hat er auch geschafft. Das bedeutet, daß nur mehr der Kaiser sein Wohlwollen ihm gegenüber aussprechen muß, damit er in den Senat kommt.

  • Livia hat währenddessen mit sorgenvollem Gesichtsausdruck die Berichte von der Rostra studiert. Sie seufzt leise und blickt zu den beiden Männern auf.


    "Aber wie?"


    Livia bekommt von einem Boten ein weiteres Wachstäfelchen gereicht und muss leise lachen als sie es liest. Unkommentiert reicht sie es an Hungaricus und Avarus weiter.


    ...
    Das ich in wenigen Tagen Senator werde ist mir schon länger bewusst, ...
    ...


    Sie schmunzelt und lässt sich doch noch zu einem kleinen Kommentar hinreißen.


    "Die Gunst des Kaisers scheint schon etwas Selbstverständliches geworden zu sein. Dann muss ich mir um meine Standeserhebung wohl auch keine Sorgen mehr machen, oder?"

  • Voller Sorge war Gracchus in die Villa zurückgekehrt. Überall in Rom schien es zu brodeln, irgendein Exemplar von Bewohner der Stadt hatte es sogar gewagt, seinem Sänftenträger vor die Füße zu spucken und ihm etwas von 'verlogenes Patrizierpack' nachzurufen. Erst hatte Gracchus dies besorgt auf sich selbst bezogen, doch ein Blick auf die Straße hatte genügt, um ihn davon zu überzeugen, dass es eher ein generelles Problem zu sein schien. Etwas war faul im Imperium Romanum.


    Auf der Suche nach etwas Zerstreuung und etwas Essbarem wandte sich Gracchus zum Triclinium. Noch bevor er es betrat hörte er Stimmengewirr von dort. Es schien, als hätte sein Vetter Gäste geladen. Gracchus blieb am Eingang stehen und musterte die Anwesenden, doch er sah weder Felix, noch erkannte er einen der Anwesenden. So trat er einen Schritt in den Raum hinein und räusperte sich.
    "Salvete. Manius Flavius Gracchus, Vetter des Flavius Felix. Ich hoffe, ich störe nicht."

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  • ...
    Das ich in wenigen Tagen Senator werde ist mir schon länger bewusst, ...
    ...


    Hungi lies sich den Bericht reichen und fiel in schallendes Gelächter aus.


    Soso, interessant. Dann weiß der Kleine ja schon mehr als wir. Naja, wenn er glaubt... Einen warmen Empfang wird er aber im Senat sicher nicht finden. Tatsächlich, wenn unter solchen Umständen sogar Krethi und Plethi in den Senat kommen können, mache ich mir auch keine Sorgen um deine Standeserhebung, Livia. Zum Schluß muß man es fast noch als Ehre betrachten, NICHT in den Senat zu kommen oder wie? Unglaublich das alles...


    Hungi war so sehr in Gedanken, daß er die Ankunft des jungen Flaviers kaum bemerkte...

  • Schmunzelnd betrachtet Livia den Ausbruch von Hungaricus und schaut überrascht auf, als der Flavier hinzutritt.


    "Salve. Nein, nimm ruhig Platz und bedien dich..."


    Sie deutet auf eine freie Cline und die bereitgestellten Köstlichkeiten.


    "Ich bin Tiberia Livia. Dein Vetter hat mir bis zu meiner Hochzeit großzügigerweise eine Unterkunft in seiner Villa gewährt. Dies sind die Senatoren Marcus Vinicius Hungaricus und Medicus Germanicus Avarus. Wir haben uns hierher zurückgezogen, um uns ungestört über die aktuellen Geschenisse auf der Rostra unterhalten zu können..."

  • Er nickte den Anwesenden zu, als Tiberia sie vorstellte, und nahm dann auf einer Cline Platz. Ein Sklave hatte ihm schnell ein Glas und einen Becher gebracht und Gracchus lud sich ein Stück Brot und etwas Käse auf den Teller, stellte ihn jedoch vorerst nur vor sich ab.
    "Ich hörte schon von diesem merkwürdigen Plebiszit. Es scheint um Dinge zu gehen, bei denen sich selbst die Geister der einfachen Leute scheiden. Gibt es denn bereits Ergebnisse?"

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