[Sedes] Marcus Artorius Falco

  • Minor hatte sich schon mit einer ereignislosen Wache vor der Tür abgefunden, als er den Ruf des Centurios hörte. Unverzüglich rannte er die Treppen hinauf, wo der Centurio und der PP sich befanden. Ein wenig außer Atem meldete er "Miles Caecilius Metellus Minor, melde mich wie befohlen."

  • "Pass auf, du bleibst hier vor der Tür stehen und falls du irgendwo einen Mensch siehst, sei es ob oben oder unten, schlag Alarm, klar?", fragte ich und ohne eine Antwort abzuwarten öffnete ich die Tür und blickte herein. Dann schritt ich hinein und schaute mich um. Ich gab Nepos den Wink, dass er mir folgen sollte. "Salve!", sagte ich einfach heraus und wartete, ob ich vielleicht gar eine Antwort erhielt.

  • Er hatte gerade noch ein "Jawohl Centurio!" auf den Lippen, als der auch schon die Wohung betrat. Er bezog Stellung vor der Tür und blickte sich in dem Treppenhaus um und lauschte, ob er irgendwelche Geräusche hörte, die nicht vom Centurio stammten. Die Anspannung mit der er nun wartete, hatte nichts mehr mit der leichten Langeweile unten vor der Haustür zu tun.

  • Cerco entstammte nicht gerade einer besonders intelligenten Sorte Mensch. Schon seine Mutter war eine äußerst dumme Person gewesen, was an sich noch nichts wirklich Schlimmes war, doch paarte sich die mangelnde Intelligenz mit einer Naivität, die seinesgleichen suchte. Um das an einem Beispiel zu erklären: Cerco und seine Geschwister wuchsen in Armut auf, er kannte seinen Vater nicht und es war absolut sicher, dass er und seine Geschwister nicht dieselben Väter hatten. Cercos Mutter war eine lupa. Eine sogar hübsche und ziemlich gute lupa, die fleißig ihrem Gewerbe nachging und oft Überstunden einschob. Jetzt könnte man fragen, warum dann die Kinder arm aufwuchsen. Das lag zum Großteil daran, dass Cercos Mutter ständig von den Leuten geprellt wurde, entweder bekam sie weniger Geld als ausgemacht (sie konnte ja kaum rechnen), oder sie bekam gar keins, weil die Freier ihr hoch und heilig versprachen, das Geld "ganz sicher" am nächsten Tag vorbeizubringen. Und Cercos Mutter glaubte das, immer, jedes mal.


    Und da der Apfel nicht weit vom Birnbaum fiel, war auch Cerco von eher schlichter Natur. Er konnte schlecht lesen, kaum rechnen und seine Schrift sah aus, als wäre eine gesamte Hammelherde über das Papyrus hinweggetrampelt. Nur eines konnte er: mit dem Messer umgehen. Und genau ein Messer hatte er nun in der Hand, darauf wartend sie zu benutzen.

  • Ich zurrte meinen Helm fester. Hatte ich etwas gehört? Ich blickte mich in der Wohnung um. Langsam griffen meine Finger zum Gladius und ich zog es schließlich. Jedoch konnte ich nirgends etwas erkennen. Ich deutete Nepos an aufzupassen und leise zu sein. Mit dem Rücken zur Wand wurde ich still. Ich lauschte, konnte aber ausser meinem Atem nicht sehr viel hören. "Salve!", schrie ich plötzlich und lauschte ob sich irgendwo etwas merksam bewegte.

  • Minor stand immer noch voller Anspannung auf seinem Posten vor der Wohnung. Im Treppenhaus war kein Geräusch zu hören - äußerst seltsam in einem Mietshaus mitten in Rom, wie ihm plötzlich klar wurde. Diese Erkenntnis führte zum weiteren Anwachsen seiner Anspannung. Er versuchte dieser Herr zu werden, indem er von einem Fuß auf den anderen trat, immer bemüht dabei kein Geräusch zu machen.
    Schließlich hatte er sich gerade wieder dazu gezwungen stillzustehen, als er plötzlich ein geschrienes "Salve!" aus der Wohnung hörte. Er fuhr ein wenig zusammen, erkannte dann aber die Stimme des Centurios. Konzentriert lauschte er auf weitere Geräusche - nun auch auf solche, die ihn aus der Wohnung erreichen konnten.

  • Verdammt, da kam wer herein! Cerco wurde nervös, er fühlte, wie sich ein leichter Schweissfilm auf seiner Haut bildete und er begann vor Anspannung leicht zu zittern. Was sollte er tun? Türmen indem er aus dem Fenster sprang konnte er nicht, wenn er den heutigen Tag überleben wollte. Unbemerkt rausschleichen war nun auch unmöglich. Da blieben nur mehr zwei Alternativen: entweder weiter verstecken und hoffen, dass er nicht entdeckt wurde oder den Überraschungsmoment nutzen und hinausstürmen. Fieberhaft überlegte er, was wohl am sinnvollsten wäre...


    ... Er entschied sich für letzteres. Cerco atmete zweimal tief durch und verstärkte seinen Griff um sein Messer so, dass man eigentlich schon fast einen Krampf befürchten musste und schickte ein Stossgebet zu irgendeinem Gott. Irgendwer, so dachte er, wird ihm wohl zuhören und helfen, wozu gab es denn die Götter und noch dazu in solch einer Anzahl?


    Dann tat er es. Er riss die Tür auf und preschte nach vor, die Hand die sein Messer hielt nach vorne haltend, die Messerspitze nach vorn gerichtet.

  • Das aufreissen der Tür ließ mich zusammen zucken und ich blickte sofort auf den Dieb. Ich führte mein Gladius in die Richtung des Diebes, der scheinbar nicht zu halten war. "Miles, veni statim!*", brüllte ich in Richtung Tür. Der Eindringling war nur schwach bewaffnet. Er hatte keine Chance gegen drei gut bewaffnete und gepanzerte Soldaten. "Du kannst nicht gewinnen.", rief ich ihm zu, wobei das letzte Wort von mir unterging.


    * Soldat, komm sofort!

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    Das aufreissen der Tür ließ mich zusammen zucken und ich blickte sofort auf den Dieb. Ich führte mein Gladius in die Richtung des Diebes, der scheinbar nicht zu halten war. "Miles, veni statim!*", brüllte ich in Richtung Tür. Der Eindringling war nur schwach bewaffnet. Er hatte keine Chance gegen drei gut bewaffnete und gepanzerte Soldaten. "Du kannst nicht gewinnen.", rief ich ihm zu, wobei das letzte Wort von mir unterging.


    * Soldat, komm sofort!


    Minor zuckte kurz zusammen, als er den gebrüllten Befehl hörte und stürmte sofort in die Wohnung. Er sah einen Mann, der nur mit einem Dolch bewaffnet auf den Centurio losstürmte.


    Er erhob eine Art Kampfgeschrei, um dem Angreifer seine Anwesenheit möglichst eindrücklich klar zu machen; er rannte quer durch den Raum in Richtung des Angreifers, während ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, ob er vorher anhalten oder zu einem Rammanöver ansetzen sollte.

  • Er hätte die Gelegenheit zur Flucht ergriffen... wenn nicht der Soldat den Weg versperrte und die einzig andere Möglichkeit nur über das Fenster und danach über die Dächer ging. Cerco war nicht vollkommen verblödet, er brauchte gar nicht überlegen, er wusste, dass er nicht gewandt genug war, um letzteren Weg gehen zu können. Er realisierte aber auch, dass er nur mit seinem Messer alleine nicht gegen die Soldaten der Cohortes Urbanae ankam und es ein Fehler wäre, sich einfach auf sie zu stürzen, ein Fehler, welches ihn sicher sein Leben kostete. Also hielt er inne und seine messerführende Hand nach vor, die Blicke auf die Soldaten gerichtet, den Körper gespannt und bereit für jedwede Reaktion.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    Ich deudete den beiden anderen still zu stehen und sich vorerst nur bereit zu halten. Mein Puls erhöhte sich merksam und ich rief mit möglichst fester Stimme: "Wirf deine Waffe auf den Boden."


    Angespannt befolgte Minor den Befehl und stand still auf dem Fleck. Er beobachtete den Fremden genau, um auf jede plötzliche Bewegung reagieren zu können.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    "Wirf deine Waffe auf den Boden."


    Cerco wusste im ersten Moment nicht, ob er lachen sollte oder nicht.


    "Du spinnst wohl." brüllte er laut heraus. "Damit ihr mich abschlachten könnt wie ein Vieh? Vergesst es."


    Fast schon fieberhaft wanderten seine Augen zwischen den Soldaten hin und her. Er wusste, die Situation war eigentlich ausweglos, wenn nicht gerade ein Wunder geschehen würde. Noch dazu fiel gerade ein Sonnenstrahl durch ein Fenster, welches ihn ein wenig blendete, und er daher ein wenig Mühe hatte, die Bewegungen der Soldaten komplett zu erfassen. Aber er stand weiter gespannt da, das Messer vor seinem Körper, versuchend, die Soldaten damit in Schach halten zu können.

  • Ich ging nicht darauf ein, wir wollten ihn ja auch nicht schlachten, nur festnehmen. Ich nickte mit dem Kopf und gab damit den Befehl, den Angreifer zu überwältigen. Die Sonne stand sogar für uns günstig. Ich spürte meinen Helmbusch noch wackelmn als ich langsam mit gezogenem Gladius auf ihn zuschritt.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    Ich ging nicht darauf ein, wir wollten ihn ja auch nicht schlachten, nur festnehmen. Ich nickte mit dem Kopf und gab damit den Befehl, den Angreifer zu überwältigen. Die Sonne stand sogar für uns günstig. Ich spürte meinen Helmbusch noch wackelmn als ich langsam mit gezogenem Gladius auf ihn zuschritt.


    Minor interpretierte das Kopfnicken des Centurios als Befehl zuzugreifen.


    Völlig überraschend sprintete er also die kurze Distanz zu dem Angreifer, um ihn mit seinem Scutum rammen. Da konnte der mit seinem kleinen Messerchen auch nichts ausrichten. :D

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