Besprechung mit Gaius Decimus Maior

"Salve, Sergius Stephanus. Nun sind wir also vollzählig."

Der Kaiser ließ sich auf dem Stuhl des Magister Officiorum nieder und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen.

"Quaestor Principi, von dir erwarte ich baldigst eine Liste von Vorschlägen zur Ritterstandserhebung. Die Chronicusa hingegen kann noch warten, lasst euch die Zeit, die ihr benötigt. Im Übrigen fände ich es sehr begrüssenswert, wenn die Quaestores ihre Eindrücke über diese Aufgabe festhalten würden. Dieser Text würde dem Senat vorgelegt werden und jenem bei künftigen Entscheidungen bezüglich der Quaestores dienlich sein.
Soviel zu den bekannten Angelegenheiten. Es gibt allerdings noch Heikleres zu besprechen; eure Zukunft betreffend, Quaestores.
Bevor ich weiterspreche, möchte ich Sergius Stephanus bitten uns mitzuteilen ob alle Kandidaturen korrekt verkündet wurden und somit gültig sind."

"Ich habe die Kandidaturen geprüft und sie entsprechen den Vorschriften des Codex Universalis. Die Kandidatur des G Prudentius Commodus ist ja durch Euren Entscheid auch zulassbar."

In des Kaisers Miene zeichnete sich Überraschung ab. Nachdenklich öffnete er das Wachstäfelchen, welches er schon seit einiger Zeit in der Hand hielt und las dessen Inhalt. Stirnrunzelnd ließ er von den Zeilen ab.

"Bist du dir sicher?"

Hatte ich etwas vergessen, das wäre mir sehr peinlich, daher sagte ich noch einmal auf, wie ich geprüft hatte:

"Vielleicht mein Kaiser habe ich eine Voraussetzung übersehen zu überprüfen. Aber alle Kandidaten für die Quaestur haben den CRV bestanden, auf der Ebene zwei des Cursus habe alle Kandidaten eine Quaestur hinter sich. Bis auf Commodus haben alle einen nach heute gültigem Recht abgelegten CC. Und bei Commodus habt ihr ja seinen Cursus Iuris, weil zu damaliger als CC eingestuft, anerkannt, zwar für eine Kandidatur zum Tribunus Plebis, aber dies habe ich als auch für diese Kandidatur gültig angesehen. Wenn Ihr dies nicht wollt, so wäre diese Kandidatur nicht gültig.

Dann Avarus hat Quaestur und Aedilität hinter sich - auch wenn eine kurulische - und die nötigen Kurse. Außerdem ist er nicht in der laufenden Amtszeit Aedil oder Volkstribun.

Quartos Kandidatur hat weder Irregularitäten noch sonstige Hindernisse aufzuweisen.

Dann ich hatte gerade ausgesprochen fiel es mir wie schuppen von den Augen:

"Verzeiht mein Kaiser: Ich habe meinen Fehler gefunden: Die Kandidatur von meinem ehrenwerten MitQuaestor Martinus ist zu spät erklärt worden"

Iulianus sah den Inhalt des Wachstäfelchens als bestätigt und legte es auf den Tisch vor sich.

"Martinus, deine Kandidatur kann noch Gültigkeit erlangen, allerdings nur durch meinen Willen. Du mußt mir aber einen Grund dazu geben. Wie kam es zur verspäteten Kandidatur?"

Während er auf Martinus Antwort wartete, gab er dem Quaestor Consulum die Anweisung, er möge die Gültigkeit der anderen Kandidaturen verkünden.

Ich nickte stumm.

Ich hatte mir das Gespräch zwischen dem Kaiser und den beiden Quaestores stumm angehört. Aber als die Sprache auf die Kandidatur von Martinus fiel horchte ich auf.
Hoffentlich hatte er eine gute Begründung für diese Verspätung....

Auch ich blickte den Kaiser erwartungsvoll an. Ich war überzeugt, er würde es verstehen...

"Martinus, du hättest mich vor deiner Kandidatur um die Sonderzulassung bitten sollen. Aber daran soll es nun nicht scheitern, deine Gründe sind triftig und mir auch bekannt. Deine Kandidatur sei gültig.

Gut, so denn hätten wir alles Wichtige besprochen. Die Liste.. die benötige ich nun, der Conventus ruft."

"Sehr gut..."

Der Kaiser nahm die Liste entgegen und verabschiedete sich.

Nachdem der Kaiser alles Nötige mit den Quaestores besprochen hatte, verabschiedete er sich. Bevor er gegangen war, verbeugte ich mich.

Vale mein Kaiser! Kann ich noch etwas für Euch tun?

Vieleicht hatte er ja noch etwas für mich, damit ich mir im Moment nicht so ganz unnütz vorkam.

Da mich der Kaiser nicht mehr, gehört hatte - er hatte den Raum ja schon verlassen - wandte ich mich an Martinus.

Nein ich habe keine Fragen mehr.
Ich werde mich um die Sicherheit des Kaisers bei seinen Besuchen der Ludi kümmern.
Ich verlasse dich dann auch, wie du schon sagtest, die Arbeit ruft.
Vale Martinus und auf bald.

Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und ging.

Zuerst saß ich noch etwas unschlüssig im Raum, da ich gedacht hatte, dass der Kaiser uns etwas sagen wollte, aber nun war es wohl doch nicht so, also ging ich und tat was mir zu tun aufgetragen war.