[Schiff] An Bord der Triereme Hyperion

  • Als Helios das "Herein" hörte zögerte er nicht lange und trat ein.


    Militärisch salutierte er zum Gruß und stand stramm.


    "Nauta, Clarus Helios, meldet sich bei euch."


    Dann fuhr er nach einer Pause fort.


    "Nauarchus, ich habe nun herausgefunden, was es mit den verlorenen Nahrungsmitteln auf sich hat. Ich bin loyal, loyal zum Imperium, loyal zu meinen Kameraden, loyal zu euch. Doch diese Untat verdirbt nicht nur den Ruf des Classis, nein, die Männer müssen deswegen oft hungern. Nun, ich habe herausgefunden, dass ein gewisser Lucius Larus Vitulus, Nauta von Rang, sich öfters im Laderaum aufhält. Es mag erscheinen, dass er dort nur gelegentlich was überprüft, doch in Wahrheit stiehlt er Lebensmittel. Und das nicht ohne Grund. Ihr wisst, dass die Rationen öfters knapp ausfallen, darum bedienen sich die Offiziere seiner Dienste. Sie kaufen ihm das Essen ab und ihre Bäuche wachsen. Ich bin mir auch sicher, dass einige gut betuchte Nautae sich dieses Dienstes auch erfreuen. Unverschämtheit."


    Sein Blick war ernst, ernster als zuvor.

  • Hm... Ich räusperte mich und stützte meinen Arm auf den Tisch.


    Lucius Larus Vitulus.. Ich notierte den Namen auf einem Stück Papyrus.


    ..und das mit den Offizieren ? Ist das wahr ? - Nun gut, darum werde ich mich kümmern. Ich danke Dir für deine Dienste, Soldat.
    Du kannst dich entfernen.


    Ich sortierte rasch einige Akten, als der Nauta gegangen war und griff anschließend zu meinem Brustpanzer. Ein paar Handgriffe und er war angelegt.


    Optio, lass den Nauta Lucius Larus Vitulus herbringen. Ich möchte ihn stante pede sehen.

  • Helios salutierte und nickte ihm noch beiläufig zu.


    "Vale Nauarchus, möge Neptun weiterhin über dich wachen."


    Dann ging er auch shcon nach Draußen. Aber unbemerkt, damit seine Kameraden nicht auf den Verdacht kommen konnten, dass er etwa seine Zunge nicht gehalten hat.
    Doch Helios war sich sicher der Mannschaft und auch der Classis einen Gefallen getan zu haben.

  • Ein Optio lief eiligst über das Deck und suchte den Nauta Lucius Larus Vitulus, als er ihn in beim Kartoffelschälen unter Deck fand.
    Er wurde angeweisen sich bei dem Nauarchus in der Kajüte zu melden, ging diesem Befehel sofort nach und begab sich dorthin.


    Von einem anderen Nauta angekündigt stolzierte er in das Zimmer rein und salutierte, stand stramm.


    "Nauta, Lucius Larus Vitulus meldet sich auf Befehl."


    Seine Augen waren groß und voller Furcht. Unwissend was auf ihn zukommen könnte stand er nun da.

  • Sim-Off:

    Die Kartoffel kam erst im 16. Jahrhundert aus Amerika nach Europa. Die Römer kannten sie noch nicht ;)


    Als der Nauta auch kurz danach bei mir eingetroffen war, drehte ich mich und ging auf diesen zu, die Arme auf den Rücken verschränkend.


    Nauta Larus Vitulus ? Hast Du eine Ahnung, warum ich Dich her hab zitieren lassen ?

  • Sim-Off:

    Davon wurde nur noch nichts berichtete, die Classis hat so manches angeschleppt. 8)


    Vitulus wurde schlagartig warm. Seine Haltung, seine Stimme. Es verriet nichts Gutes.
    Nun schwitzte er schon gehörig, obwohl es doch kühl war.


    "Nein, Nauarchus."


    Sagte er etwas ruhiger zitterte schon ein wenig mit den Fingern.

  • Ich schaute auf den Nauta mit strengen Blick, musterte ihn von unten nach oben.


    Wirklich ? Du willst mir nichts mitteilen ?


    Ich trat um ihn herum, baute mich hinter ihm auf. Dann beugte ich mich zu ihm an sein Ohr und flüsterte ihm zu


    Du bist dir also keiner Schuldigkeit bewusst ? Hast nichts unrechtes getan ?

  • Vitulus musste bei seinen Worten erschaudern. Eine heftige Gänsehaut jagte durch seinen Körper. Ein Schweißtropfen glitt langsam seine Stirn herunter.


    Seine eindringlichen Fragen ließen ihm die Gewissheit, dass der Nauarchus bescheid wusste.
    Wenn er gestand konnte er vielleicht auf eine mildere Bestrafung hoffen.
    Leicht zitternd brach es dann endlich aus ihm aus.


    "Nauarchus. Ich habe Nahrungsmittel weiterverkauft. Seit Tagen bekommen wir nur diesen Fraß von Pulsum, vielen steht es schon bis zum Halse. Die Männer bezahlen sogar dafür, auch Offiziere."


    "Alle Offiziere" hängte er noch in Gedanken mit ein, doch vermochte er es nicht dies auszusprechen.

  • Aus dem Nauta sprudelte es förmlich heraus. 'Sehr gut' dachte ich, der Schuldhafte entlarvt sich immer selbst.
    Ich ging um den Nauta herum und stellte mich wieder vor ihm auf.


    Du enttäuschst mich, Nauta. Du bestiehlst deine Kameraden und gefährdest den Erfolg der Expedition.
    Für solche Soldaten wie dich, habe ich auf meinem Schiff keine Verwendung.


    600 Sesterzen Soldabzug und 100 Tage Arrest sollen deine berechtigte Strafe sein. - Optio !


    Ein Optio, der vor der Tür stand, trat ein. Jawohl, Nauarche ! meldete er sich.


    Führt diesen Nauta ab. Er wird unter Arrest gestellt, die nächsten hundert Tage. Abtreten.


    Der Optio ergrif den Nauta an der Schulter und führte ihn hinaus auf den Gang. Hinter sich schloß er wieder die Tür.

  • Der Nauta wäre fast zusammengebrochen bei den Worten des Nauarchus.
    Hass, Aggressionen stiegen in ihm auf. Nicht gegen den Nauarchus, nein, gegen ihn selbst.


    Vorwürfe plagten ihn nun. Wie konnte er so dumm sein und auf die Ratschläge der Offiziere hören, die doch nur ihren eigenen Hals nicht riskieren wollten.
    Wie konnte er nur so handeln?


    Schweiß rann ihm nun stetig die Stirn herunter, es war wahnsinnig heiß.


    Voller Schrecken bemerkte er dann die Hand auf seiner Schulter, welche ihn auch sogleich abführte. Total perplex starrte er auf den Boden, sah auf die leblosen Holzbretter.
    Nun war seine Karriere dem Unergang nahe.

  • Ich konnte nicht schlafen, nicht in dieser Nacht. O ihr Götter, warum quält ihr mich in dieser Nacht, in der mich Ängste und Sorgen plagen ? Mein Weib, meine treue Seele, daheim in Misenum, einen Monat habe ich sie nicht mehr gesehen, seit ich aufgebrochen bin und mich von ihr verabschieden mußte. Hoffentlich ginge es ihr gut. Langsam näherten wir uns der africanischen Küste, die Nächte wurden schwüler und ich stöhnte unter der Hitze.


    Ich erhob mich von meiner Liege und öffnete ein Fenster. Ein sanfter Windhauch durchfuhr mein Haar und meine Tunika. Ich blickte zum Fenster hinaus und sah die tausend Sterne am Himmel funkeln. Die See war ruhig und der Schein des Mondes spiegelte sich in den kleinen Wellen des Mare Internum.


    Lange stand ich da am Fenster und starrte aufs Meer hinauf, als mich der Durst plagte und ich an das kleine Schräncken stand, in dem Becher und eine Karaffe Wein aufbewahrt waren. Ich füllte den Becher und während ich ihn mir an den Mund führte, blickte ich wieder aufs Meer hinaus und dachte an die Ereignisse, die sich erst vor ein paar Stunden hier ereignet hatten.


    Nachdem der schuldige Nauta abgeführt wurde, ließ ich die Offiziere an Bord der Hyperion eintreten. Ich hatte mir meine Worte zurechtgelegt.
    Nachdem alle Offiziere in der kleinen Kajüte standen, erhob ich meine Stimme. Reihe in Reihe standen die Centuriones und Optiones da und lauschten meinen Ausführungen. Ob sie Reue spürten, als ich sie mit den Tatsachen konfrontierte ? Ich weiß es nicht. Nur die Götter mögen es wissen und den Schuldigen zu recht bestrafen
    Ich ließ keine Zweifel an meiner Verärgerung, an meiner Enttäuschung. Sie waren Offiziere. Sie hatten ihren Eid auf den Imperator geschworen und jetzt machten sie derart unlautere Geschäfte, nur um sich den prallen Wanst vollzuschlagen. Nach meiner Standpauke entließ ich die gebeutelten Offiziere wieder. Ich wollte früh ins Bett gehen an diesem Abend, mir nicht so viele Gedanken machen. Die Nahrungsvorräte hatte ich zur Sicherheit nochmal überprüft und bis zur Ankunft in Caesarea würde wir wohl damit auskommen. Dann war da noch ein Brief, auf den ich vergeblich seit einigen Tagen wartete. Es beunruhigte mich sehr, solange auf diesen zu warten.


    Jetzt stand ich am Fenster und starrte aufs Meer hinaus. So würde die Nacht vergehen und wir uns stetig unserem Ziel nähern.

  • Helios merkte den Offizieren an, dass sie anders waren. Nicht so stolz wie vor einigen Stunden.
    Sie wurden seiner Meinung nach wahrscheinlich von dem Nauarchus getadelt. Zu recht, wie er fand.


    Er hatte nun Schichtwechsel und begab sich unter Deck. Helios dachte nie daran, dass er den Dienst mal freiwillig machen würde, doch schien diese Nacht so klar wie nie zuvor. Es war angenehm kühl, der Himmel erschreckend schwarz und doch faszinierten ihn die Sternenbilder.


    Nun ging er doch unter Deck und legte sich auf seine Pritsche.
    Einschlafen konnte er noch nicht. Viel passierte, viel, wovon er ausging, dass es nie passieren durfte.
    Seine Augen wanderten die Decke auf und ab.
    Er war schon lange bei der Classis und er bereute es nicht. Denn es war härter, als er es sich vorstellen konnte. Ganz nach seinem Geschmack.
    Doch seine Kampfeslaune war noch immer ungestilt, doch er verstand warum. Friede herrschte.
    Nicht, dass er Krieg wollte, nein, aber doch ein wenig Abwechslung war ihm genehm. Er hoffte in Caesarea mal auf ein paar Schmuggler zu treffen und zu kämpfen. Zeigen was er konnte.


    Langsam überkam ihn der Schlaf. Die Aufgaben auf dem Schiff waren nicht leicht, benötigten viel Anstrengung und Disziplin, die er gerne auf sich nahm.
    Nun hob er seine Hand und betrachtete sie, spielte vor Langeweile ein wenig mit seinen Fingern, bewegte sie mal schnell, mal langsam.


    Plötzlich überkam ihn ein erstes Anzeichen von Müdigkeit, ein Gähnen.
    Lange ließ auch das Zweite nicht auf sich warten.
    Und nach etlichen Bewegungen der Bequemlichkeit halber versank er schließlich im Reiche des Morpheus.

  • Die Flotte durchpflügte das Mittelmeer an der Nordafrikanischen Küste, die Ruderer taten ihren Dienst und die Segel waren ebenfalls gesetzt, um zusätzlichen Antrieb zu gewärleisten.


    Die Küste war immer in Sichtweite, und die Schiffe fuhren in einer lockeren Formation zu 4er Gruppen. Jede Gruppe hatte eine etwas andere Route, aber die gelichen Befehle: Absichern der Küste, Erkundung der uneinsehbaren Buchten und letztlich Aufspüren von Piraten oder Schmugglern.


    Theodores saß in seiner Kapitänskajüte und brütete über einigen Karten der Umgebung, er war auf der Suche nach Buchten, die sich für Schmugglerverstecke eignen würden und wo man eventuell gezielt fündig werden könnte. Er hatte bereits zwei bis drei Buchten ins Auge gefasst, von deren Anfahrt er sich Erfolg versprach.

  • Als die Schiffe eine der von Theodores ins Auge gefassten Buchten passierten, geschah... nichts. Die Bucht war absolut leer, und es war auch nirgendwo ein Ort zu finden, an dem sich Schmuggler oder Piraten hätten verstecken können.


    Es wäre ja auch zu einfach gewesen dachte Theodores sich ud gab den Befehl zum Abdrehen. Blieben noh die anderen Buchten zur Überprüfung übrig...

  • Helios hatte wie schon einige Male zuvor nicht gerade viel zu tun. Die Segel waren gespannt, das Schiff glänzte und besondere Arbeiten fielen nicht an.
    Mit müdem Blicke und scharfen Augen, eines Adlers gleich, beobachtete er mit einigen weiteren Nautae die Buchten, an denen sie vorbeisegelten.
    In der Hoffnung etwas Ungewöhnliches entdecken zu können passten sie trotz der Langeweile auf. Nichts entging ihren Augen, kein einziger Baumstamm, kein noch so auffälliges Teil, welches im Wasser schwamm.


    Die Sonne brannte immens und Helios hoffte keinen Hitzeschlag zu kriegen. Davon hörte man immer wieder böse Gerüchte kursieren.
    Nun gähnte er, lehnte sich wieder nach vorne und starrte aufs Land hinaus.

  • Wir waren noch nicht lange unterwegs. Die Mittagssonne stand hoch am Firmament und wärend der Rest der Manschaft Ausschau hielt, saß ich auf der Back und spleißte Leinen die für´s Anlegen benötigt wurden. Als neustes Mitglied stand ich ganz unten in der Hierarchie, selbst bei meinen Kameraden die den gleichen Dienstgrad inne hatten. Hier zählten vor allen Dingen die Anzahl der Seemeilen die man auf der Hyperion bereits hinter sich hatte. Und wärend die Nauta an der Reling lehnten und die Gegend beobachteten verrichtete ich die Arbeiten die einem Neuling, mit Seerfahrung in einer anderen Flotte, wohl zuzutrauen waren.
    Meine Grundausbildung sollte ich wärend des Einsatzes erhalten doch noch war man wohl mit Wichtigerem beschäftigt was mir die Möglichkeit gab meine Seebeine zu trainieren.

  • Ein weiterer Tag auf Patrouillenfahrt neigte sich dem Ende entgegen, aber noch immer war weit und breit kein Anzeichen von illegalen Aktivitäten an den Küsten zu entdecken.


    Die Schiffe segelten gemächlich weiter, un dlangsam aber sicher machte sich Langeweile unter den Mannschaften breit. Man war ehrgekommen um Schmuggler zu jagen, und nicht um die wie immer durch die Lüfte segelnden Möven zu zählen!


    Die Schiffsgrupp emit dem Flaggschiff, der Hyperion an der Spitze durchfuhren die Zufahrt einer weiteren der unzähligen Buchten... da enteckte man in der Ferne zwei mittlere Schiffe, die mit gelöschtem Licht durch die See fuhren...

  • Die Schiffe in der Bucht erkannte man nicht auf dem ersten Blick und doch wussten es alle. Durch das Flüstern war es überall hin gedrungen, die Nachricht vom Feinde stand in aller Ohren.
    Das Addrenalin schoss Helios durch den Körper und man holte sogleich die Segel ein, ging ans Ruder.
    Kein Trommelschlag war zu hören, keine laute Stimme sprach.
    Vorsichtig ruderte man im Takt, der leise von einem Optio angezählt wurde. Auf dem Deck saßen die Soldaten der Classis schon auf einem Knie und warteten mit Scuti und Gladii auf den Feind.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!