Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

  • Auch Furianus war es lieber zu lesen, anstatt zuhören zu müssen, denn man konnte sich beim Lesen besser vertiefen, hatte somit einen besseren Blick für Details und konnte die Gesamtheit sehen und nicht nur an den interessanten Punkten haften bleiben, die eine Erzählung ihm bieten würde. So hatte er jedoch alles aufgelistet und konnte besser bewerten.


    "Hmmm, interessant."


    Gab er sodann von sich, als er sah, dass der Mann vor ihm bei der Classis gedient hatte. Kein unüblicher weg, aber der Furier war davor Peregrinus gewesen, was aber keinerlei Auswirkungen auf die Präferenz haben würde, schließlich war er nun Römer, es war nur interessant zu sehen wie sich der Mann entwickelt hatte. Nach einigen Minuten legte er das Schriftstück jedoch beiseite und lächelte dünn.


    "Ein abwechslungsreiches und strebsames Leben, wie ich sehe. Du könntest, laut deinem Werdegang, doch in der Legion dienen oder wieder bei der Classis. Dort verdienst du auch mehr. Gibt es hierfür einen speziellen Beweggrund? Wenn ja, so würde ich ihn doch gerne wissen, wenn es dir nicht unangenehm ist."

  • Sim-Off:

    OK, dann wird das ganze also zeitversetzt abgehandelt. :)



    "Danke!", meinte Valens und setzte sich hin. Ja, es war noch immer der alte, gemütliche Stuhl, auf dem er schon ein paar Male gesessen war, um Agrippa bei der Arbeit zu besuchen.
    "Ich habe mir nicht so viele Umstände machen müssen, um herzureisen. Ich habe sowieso in der Curia Provincialis zu tun gehabt."
    Der Proconsul fragte nach Carthago Nova, und Valens antwortete: "Nun ja. Es war schon immer ein beschulicher Ort und wird auch einer bleiben. Es war nie viel los und wird es auch nie sein. Es tut sich wenig. Aber das Aquädukt funktioniert einwandfrei!", fügte er hinzu. "Ich muss mich an dieser Stelle abermals bedanken für diese Leistung. Ich trage dafür Sorge, dass das Aquädukt entsprechend gewartet wird. Und ich kann mich nicht an ein einziges Mal erinnern, dass es irgendwelche Fehler gegeben hätte.", meinte er zufrieden. Dann sagte er: "Ich muss ehrlich gestehen, dass ich enttäuscht war, als ich erfuhr, dass der Proconsul nicht mehr Agrippa ist... aber ich möchte dich nicht mit verwandtschaftlichen Dingen bedrängen. Trinken wir lieber auf eine gute Zusammenarbeit!", meinte er und hob den Becher, dem ihn der Sklave gebracht hatte.

  • "Gut, dass du die Curia Provincialis ansprichst. Wer ist denn derzeitiger Princeps? Schließlich muss mich dieser zum Beisitzer der Curie ernennen."


    Sagte er sogleich, bevor Valens fortfahren konnte zu reden, lehnte sich dann jedoch zurück und nickte.


    "Das mit dem Aquädukt ist natürlich höchst erfreulich, ich befürchtete schon, dass der Abschnitt mit der Druckleitung Schwierigkeiten machen würde, schließlich herrscht dort sehr hoher Druck und die Leitungen werden gut und gerne gesprent, aber wenn ihr genügend Wasserläufer habt, die die Strecke täglich abrennen und keine Anomalien festgestellt worden sind, scheint alles in bester Ordnung zu sein.
    Wie schätzt du die Stimmung in Carthago Nova ein, Matinius? Schließlich habe ich von den jüngsten Ereignissen in Hispania ebenfalls erfahren und sorge mich um die Gedanken der Hispanier."


    Die eingeschenkten Becher standen natürlich bereit, so dass Furianus seinen in die Höhe heben konnte und mit in den Trinkspruch einstimmte.


    "Ja, auf gute Zusammenarbeit."

  • "Der Priceps?", antwortete Valens. "Es ist Octavius Cato, der Comes. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen." Er machte eine Pause. "Ich bin der Vicarius der Curia, wenn es dir weiterhilft. In dieser Funktion hatte ich auch jetzt in Tarraco zu tun. Und bei der Wasserversorgung ist alles in ordnung. Ich kann deine Sorgen zerstreuen. Ich habe noch selten hochwertigere Ingenieursleistung gesehen!", meinte er.
    "Stimmung. Nun, es ist ruhig. Still.

    Sim-Off:

    Um nicht zu sagen - totenstill. :(

    Keine Anomalien. Allerdings gibt es angeblich viele Banditenbanden hier in Hispania. Eine besonders grausame hat vor weniger Zeit meine Nichte in gewahrsam genommen. Doch sie konnte entkommen." Er war darob noch immer erleichtert.
    Valens setzte den Becher nach dem Trunkspruch des Proconsuls an und nahm einen Schluck. "Guter Wein!", meinte er, als er absetzte.

  • "Octavius Cato war längste Zeit Comes. Da ich ihn von seinem Pflichten als Princeps Curiae entbinden will, wirst du ohnehin in seiner Vertretung die Curienarbeit übernehmen müssen. Das heißt, du bist nun in deiner Funktion als Stellvertreter eingebunden und solltest dich mal um weitere Mitglieder innerhalb der Curie kümmern, wie auch um die ersten Sitzungen und Wahlen, eine Neuordnung dürfte ihr nicht schaden."


    Damit würde wohl klar werden, worauf Furianus hinaus wollte, nämlich eine Reformierung der Curie, da selbst der Princeps in Italien war und sich nicht einmal die Mühe machte zu schreiben, geschweige denn einen Nachfolger zu bestimmen. Er fing an gegen diesen Octavius Cato wirkliche Aversionen zu hegen, das konnte doch kein Römer sein, sicherlich einer dieser Peregrinen, die sich das Bürgerrecht erschlichen hatten.


    "Banditenbanden? Nun, darum wird sich gekümmert, ich schicke dir jemanden vorbei."


    Da war noch etwas, was er ansprechen wollte. Von vielerlei Stellen hörte man nur Positives von dem Matinier, diesen Eindruck hatte Furianus auch gewonnen, es galt seine Interessen zu erforschen.


    "Still, ja, solch einen Eindruck hatte ich auch von der Stadt und muss mit dir darüber sprechen. Du war schon damals, als ich Architectus Provincialis war, ein strebsamer und guter Duumvir, du hast dich stets um die dir Anvertrauten gekümmert und gut gesorgt. Ich will nicht sagen, dass du in Carthago Nova verkommen wirst, aber ich will dich doch lieber hier in Tarraco sehen. Ein adäquates Amt würde dir wohl sicherlich zusprechen, was meinst du, Valens?"


    Sim-Off:

    Carthago Nova soll laut SL-Mitteilung geschlossen werden.


  • Natürlich gab es den Grund, sonst stünde er nicht hier, sondern auf einem Exerzierplatz irgendwo in irgend einem Teil der Welt, bei irgend einer Legion.


    "Ja, den gibt es. Und zwar war ich die meiste Zeit als Praefectus Castrorum tätig, das heißt ich habe weder Einsätze angeführt, noch jedwede Kampftaktiken oder Formationen im Kopf, geschweige denn Erfahrung bei Konflikten oder sonstigen Stresssituationen, die meinen Männern das Leben kosten können. Daher habe ich diesen Weg gewählt, um mich allmählich an die Führung von Männern heran zu tasten und nicht nur Bestelllisten anzufertigen und Ordnung in einem Castell zu schaffen.
    Natürlich ist dies alles andere als eine Referenz, doch ich kann dir als Regionarius mein Bestes bieten, meinen Eifer, meine Hingabe und auch den großen Schatz an Erfahrung in der Koordination von Einsätzen und der Planung jener."


    Hoffentlich reichte die Wahrheit mit Opportunismus gewürzt, den Proconsul zu überzeugen.

  • "Cato ist abgesetzt?", fragte Valens. "Das ist Schade. Eigentlich habe ich einen guten Eindruck von ihm gehabt... aber gleichzeitig muss ich gestehen, Proconsul, dass ich schon lange nichts mehr von ihm gesehen habe. Wo er ist? Ich habe keine Ahnung. Eigenartig. Es wurde keinerlei Notiz hinterlassen.", wunderte er sich. Es war das erste Mal, dass er sich anfing, Sorgen zu machen.
    "Wenn Cato nicht mehr hier ist, dann stimmt es, dann bin ich als Vicarius sein Stellvertreter... doch bisher habe ich mich gescheut, gravierende Aktionen zu setzen, weil Cato sich nicht explizit in der Curia abgemeldet hat.", meinte er.
    "Neue Mitglieder hast du auch erwähnt? Es wäre gelacht, wenn der neue Proconsul nicht in der Curia sitzen könnte. Ich werde dich in die Curia einführen, wann du willst!", offerierte Valens dem Furianus.
    "Ich freue mich, dass endlich etwas gegen diese Banditen getan wird. Besonders schrecklich sollen ja die Elefanten sein, mit ihren Hauptmann Longinus, so sagt man es zumindest in den Gassen und Viae Stradae von Carthago Nova...", so erzählte er die Gerüchte dem Proconsul.
    Doch die nachfolgenden Worte des Proconsuls erstaunten Valens. Er wollte Valens wirklich befördern? "Ein Amt hier in Tarraco? Es würde mich freuen... ich bin aus Tarraco, und ich habe mich in Carthago Nova nie wirklich heimisch gefühlt. Nach Tarraco zurückkehren, dass wäre nett...", meinte er. "Es gibt ja weder einen Magister Scriniorum noch einen Comes... ich muss sagen, die Aufgabengebiete jener zwei Amtsstellen liegen doch in meinem Interesse.", gab er zu.

  • "Letzteres war auch sein abgesägter Ast, er ist einfach nicht hier, nicht da wo er sein sollte. Als Comes hat er eine gewisse Verantwortung der Regio gegenüber, auch mir und solch ein Verhalten kann nicht hingenommen werden - ich glaube jeder hätte an meiner Stelle genau so reagiert."


    Er brauchte sich nicht zu rechtfertigen, schon gar nicht vor Valens, doch er wollte es, wollte, dass man sein Handeln verstand, bevor wieder Gerüchte die Runde machen würde der neue Proconsul hasse Hispanien und wolle alle Ämter neu besetzen und alte Honoratioren verscheuchen. Solch ein Eindruck war das Letzte, was er haben wollte.


    "Gut, dann kannst du ja als Stellvertreter des Princeps handeln, wie du bereits weißt wird Octavius Cato seine Position nicht mehr erfüllen können."


    Suggerierte er seine baldmöglichste Ernennung zum Beisitzer doch recht eindeutig und lehnte sich zurück, wobei er einen weiteren Schluck nahm.


    "Von diesen Elefanten habe ich bereits in der Acta Diurna gelesen. Solche Leute gehören an das Kreuz genagelt, ich hoffe ich finde einen kompetenten Mann, der sich dem als oberster Milizvorsteher annehmen kann. Im Jetzt werden wir sicherlich nicht verharren."


    Das nächste Thema war dann doch erfreulicher Natur, Valens sagte zu und nun war es an Furianus Offerten zu machen.


    "Das erfreut mich natürlich, Valens. Doch wie du dir vorstellen kannst bedarf es weitreichender Erfahrung, um im Amte des Comes bestehen zu können, besondere Erfahrung mit der Provinzverwaltung, die sich doch von der städtischen sehr unterscheidet. Und diese Erfahrung könntest du laut deiner Laufbahn noch nicht aufweisen. Das Amt, um diese Erfahrung aneignen zu können ist sicherlich das des Magister Scriniorum, welches ich dir auch anbieten kann.
    Von dir wird jedoch sicherlich mehr gefordert werden, als von einem Duumvirn, das musst du schon wissen, Valens."


    Nun wartete er doch gespannt auf die Antwort. Das Amt des Comes war zur Zeit einfach nicht zu besetzen, nicht nur weil er keinen dafür geeignet sah, sondern weil er selbst dessen Funktionen übernehmen konnte.

  • Zitat

    Original von Caius Furius Helios
    Natürlich gab es den Grund, sonst stünde er nicht hier, sondern auf einem Exerzierplatz irgendwo in irgend einem Teil der Welt, bei irgend einer Legion.


    "Ja, den gibt es. Und zwar war ich die meiste Zeit als Praefectus Castrorum tätig, das heißt ich habe weder Einsätze angeführt, noch jedwede Kampftaktiken oder Formationen im Kopf, geschweige denn Erfahrung bei Konflikten oder sonstigen Stresssituationen, die meinen Männern das Leben kosten können. Daher habe ich diesen Weg gewählt, um mich allmählich an die Führung von Männern heran zu tasten und nicht nur Bestelllisten anzufertigen und Ordnung in einem Castell zu schaffen.
    Natürlich ist dies alles andere als eine Referenz, doch ich kann dir als Regionarius mein Bestes bieten, meinen Eifer, meine Hingabe und auch den großen Schatz an Erfahrung in der Koordination von Einsätzen und der Planung jener."


    Hoffentlich reichte die Wahrheit mit Opportunismus gewürzt, den Proconsul zu überzeugen.


    Ein äußerst merkwürdiger Charakter, doch auf Anhieb Sympathisch. Natürlich würde er an dessen Stelle, egal welche Erfahrungen und Geschicke er nicht hatte, nicht auf ein Tribunat verzichten, aber wenn der Furier meinte, dass er sich Erfahrung aneignen müsste, so würde Furianus dem natürlich nicht im Wege stehen. Zumal diese Elefanten doch eine Plage waren.


    "Nun gut, ich vertraue dir und deiner Erfahrung bei den Vigiles die Sicherheit an. Du solltest jedoch wissen, dass ich es mir vorbehalte dich jederzeit aus dem Amt heben zu können, wenn es Ungereimtheiten oder Probleme gibt, du mit der Situation überfordert bist oder Sonstiges. Ich hoffe jedoch, dass dies nicht der Fall sein wird."


    Mit einem Blick bedeutete er dem Scriba, dass er die Ernennungspapiere anfertigen soll, worauf jener sofort hinaus eilte.


    "Deine Ernennung wird in Kürze vorgenommen, Furius Helios. Möge es für dich und mich eine gute Zusammenarbeit werden, du deine Erfahrung erhalten und ich die Sicherheit und einen kompetentesten Regionarius, den sich ein Proconsul nur wünschen kann."


    Mit einem Lächeln auf dem Gesicht reichte er dem Mann die Hand.

  • "Ich verstehe deine Motive, Proconsul. Die Entscheidung, soweit ich es beurteilen kann, war gut. Nur finde ich es schade, dass es zu jenem Stadium kommen musste.", meinte er. Er wollte dem Proconsul nicht verlegen machen oder das Gefühl geben, sich verteidigen zu müssen, und das schon an seinem ersten richtigen Tag.
    "Als Vicarius habe ich den Princeps zu vertreten, das weiß ich." Nun war er unsicher, wann der Proconsul seine Erhebung zum Sodalis Curiae wollte - vielleicht jetzt, auf der Stelle.
    "Ich lade dich hiermit in die Curia ein. Bei deinem Besuch werde ich dich den bisherigen Mitgliedern vorstellen und dich zum neuen Mitglied ausrufen, Proconsul." Er versuchte, Furianus Gesichtsausdruck zu deuten? Wollte er Princeps werden? Wahrscheinlich. Nun gut, das konnte vor Ort vorgenommen werden, falls notwendig. Die Curia brauchte eh einen neuen Princeps.
    "Die Elefanten! Auch ja, ein Gesindel. Hätten wir nur genug Soldaten! Doch die sind alle in Emerita und sind mit der Befriedung von Baetica beschäftigt.", meinte er und seufzte. "Ohne die starke Hand eines erfahrenen Regionarius gibt es weinge Aussichten auf Besserung."

    Sim-Off:

    Das ganze spielt ja vor Helios' Ernennung, oder?


    Den nächsten Worten von Furianus hörte Valens aufmerksam zu. "Ich bin mir bewusst, dass die Ernennung zum Comes einen Mann mit mehr Erfahrung wie ich braucht... doch für jenes Angebot, mich zum Magister Scriniorum zu ernennen, danke ich. Soweit dies der beste Weg ist, um meinem Hispania zu dienen, nehme ich es gerne an. Einer solch verantwortungsvollen Arbeit fühle ich mich gewachsen.", sagte er, voll Glücksgefühl, dass ihm endlich jenes Amt angeboten wurde.

  • "Ich finde es nicht schade, ich finde es empörend, wie ein Mann so anmaßend sein kann einfach so zu verschwinden und damit scheint er nicht der einzige zu sein. Den Magister Scriniorum habe ich ebenfalls entlassen, falls dir die Kunde nicht bekannt sein sollte. Auch er schien an den Früchten anderer Provinzen Gefallen gefunden zu haben. Doch der Nachhall dieser Entlassungen wird sie zum gleichen Maße treffen, wie ihre Strafen die Provinz getroffen haben, nämlich mit Stillstand und durch diesen Stillstand werden wohl auch die weiteren Karrieren der Beiden gezeichnet sein."


    Er konnte sich noch stundenlang darüber echauffieren, man nagte ja sehr gerne an den Verfehlungen anderer, während man selbst mit einer kaum dunkleren Weste saß.


    "Ich nehme deine Einladung an, war ich doch schon vor einiger Zeit Mitglied der Kurie, nun blicke ich natürlich voller Spannung, wie ich die Geschicke und Bemühungen der Männer Hispaniens als Beisitzer beobachten darf."


    Sim-Off:

    Ja, wir spielen vor dem Eintreten von Helios. ;)


    Die Sache mit der Bande ließ den Duumvirn doch nicht los, kein Wunder, war doch eine Verwandte, wie von ihm geschildert, Opfer dieser Verfehlungen menschlicher Persönlichkeiten. Ein wenig Sicherheit musste Furianus dann doch ausstrahlen, wie, wusste er schon.


    "Um das Problem der Banden und Banditen wird sich gekümmert, das verspreche ich dir. Hispania sollte wieder das werden, was es war. Ein Ort der Ruhe und der fruchtbaren Landwirtschaft, ohne Banditen und Rebellenaufständen. Die einzigen Feuer, die in Zukunft brennen sollten, sollen die der Haushalte und Tempel sein, die einzigen Schwerter sollen in der Arena und der Gladiatorenschule erklingen dürfen - alles andere können wir uns nicht leisten, nicht die Provinz, noch ich."


    Dass er das Stellenangebot annahm, verleitete Furianus zu einer Geste der Freundlichkeit. So erhob er den Becher in die Höhe und lächelte leicht.


    "Nun denn, dann wirst du wohl bald neuer Magister Scriniorum der Regio werden, Matinius Valens. Ich beglückwünsche dich und hoffe, dass dieser neue Lebensabschnitt nicht der letzte gute Schritt in deinem doch noch jungen Leben sein wird. Auf dich und den beidseitigen Nutzen, dem der Provinz durch dich und dir durch die Provinz an Erfahrung."

  • "Deine Entscheidung ist rechtens. Wenn Personen sich nicht mehr um ihren Zuständigkeitsbereich kümmern, müssen Maßnahmen ergriffen werden. So ist das in einem Betrieb, so ist das in einer Provinz.", ließ Valens verlauten, um den Poconsul zu kalmieren und ihm zu verstehen zu geben, dass er in dieser Sache auf seiner Seite stand.
    "Ich freue mich schon darauf, dich in der Curia begrüßen zu dürfen. Am besten kommst du baldmöglichst, wenn es sich bei dir ausgeht. Dann kann die Aufnahme sofort vollzogen werden.", versprach Valens dem Neuen.
    Er nickte zustimmend bei den Worten des Proconsuls. "Das hört sich gut an. Wir brauchen Frieden. Es geht ja hier teilweise zu wie an der germanischen Grenze." Um endlich euinen Schlussstrich unter dieses für hispania eher leidliche Thema zu ziehen, setzte er hinzu: "Wir sollten auf verhindern, dass jemals so etwas wieder passiert. Ich habe mich schon einmal ind er Curia dafür stark gemacht, eine Auxiliareinheit nach Tarraco zu stationieren oder auch nur die Vigiles in eine stehende Volksarmee und -polizei zu verwandeln. Das wäre dann aber die Sache eines neuen Regionarius."
    Valens hörte zu, als der Proconsul mit wiet in der Luft erhobenen Weinglas ihm versicherte, dass Valens sich bald Magister Scriniorum nennen durfte. Ein erhebendes Gefühl. Und Valens schien es auch so zu sein, dass dem Proconsul eine kleine Schalkhaftigkeit zu eigen ist. Valens' noch junges Leben? Der Duumvir von Carthago Nova war sicher um 5 Jahre älter wie der neue Proconsul, der überhaupt sehr jung für sein Alter schien. Doch er schien Expertise und Dynamik zu haben, und das gefiel Valens. Lächelnd ergriff er seinen Becher und stieß mit dem Flavier an. "Und auf dich! Und auf Hispania - solle es auf ewig blühen uind gedeihen unter der Führung und der starken Hand von Männern wie dir, Flavius Furianus."

  • "Bei aller Logik und Notwenigkeit, denke ich nicht, dass der Kaiser eine Ala, wie die Numidia II. wieder nach Hispania beordert. Eine stationierte Einheit würde zwar Schutz bieten, aber doch eine negative Symbolik ausstrahlen, als wäre man wieder zu den Zeiten der Legio Hispana IX zurückgekehrt. Und das will wohl niemand."


    Zwar hätte er es sich auch gewünscht, aber man bekam ja nie, was man wollte.


    "Dann werde ich morgen in der Curia Provincialis anwesend sein und du kannst die nächsten Schritte vornehmen."


    Was dringed nötig war, wenn man sich die verwaisten Verantwortlichkeiten ansah, die scheinbar niemand übernehmen wollte.


    Aber erstmal nickte er dankend für den Prost und trank seinerseits den gebührenden Schluck.

  • "Nun, da hast du auch wieder Recht. Ein gutes Argument. Es ist die Politik." Das letzte Wort betonte er mit einem Unterton, der ganz vage suggerierte, dass Valens kein grosser Anhänger von detaillierten politischen Schachzuegen war. Er wollte einfach eine gute Arbeit machen und sich nicht von politischen Faktoren beeinflussen lassen. "Im Gegenzug dazu ist es wichtig, dass die Vigiles aufgestockt und trainiert werden.", betonte er, bevor er zum nächsten Punkt überging.
    "Ich werde alles in die Wege leiten. Du musst einfach nur anwesend sein und das Prozedere über dich ergehen lassen." Er grinste leicht. "Dann ist die Provinz um einen Sodales reicher."
    Er trank aus. "So. In meiner neuen Position als Magister Scriniorum - ich möchte dir nochmals für die Beförderung danken - gibt es, denke ich viel zu tun. Wer wird aber der nächste Comes sein, dem ich Bericht erstatte?"


  • Diese nahm Helios mit einem ebenso freundlichen Lächeln, mit einer guten Portion Erleichterung und Freude, entgegen.


    "Ich danke dir für das in mich gesetzte Vertrauen, Proconsul. Wann kann ich meine Arbeit aufnehmen oder müssen noch anderweitige Personalien vonstatten gehen, bevor dies möglich ist?"


    Man wusste ja nie, vielleicht sollte der scheidende Regionarius zuerst entlassen werden, dahingehend, sprich ob das Amt überhaupt besetzt war oder nicht, hatte er sich nämlich nicht informiert.

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    "Nun, da hast du auch wieder Recht. Ein gutes Argument. Es ist die Politik." Das letzte Wort betonte er mit einem Unterton, der ganz vage suggerierte, dass Valens kein grosser Anhänger von detaillierten politischen Schachzuegen war. Er wollte einfach eine gute Arbeit machen und sich nicht von politischen Faktoren beeinflussen lassen. "Im Gegenzug dazu ist es wichtig, dass die Vigiles aufgestockt und trainiert werden.", betonte er, bevor er zum nächsten Punkt überging.
    "Ich werde alles in die Wege leiten. Du musst einfach nur anwesend sein und das Prozedere über dich ergehen lassen." Er grinste leicht. "Dann ist die Provinz um einen Sodales reicher."
    Er trank aus. "So. In meiner neuen Position als Magister Scriniorum - ich möchte dir nochmals für die Beförderung danken - gibt es, denke ich viel zu tun. Wer wird aber der nächste Comes sein, dem ich Bericht erstatte?"


    "Ja, die Politik ist unsere treibende Kraft für Veränderungen und die Zukunft Roms, wir sollten sie mehr achten."


    Merkte Furianus an und suggerierte dem Matinier wiederum, dass er viel von Politik hielt. Vielleicht würde sich der Mann dadurch näher mit Politik beschäftigen, um vielleicht etwas Sympathie Furianus gegenüber zu gewinnen. Wer wusste schon, ob dies nicht irgendwann nützlich sein würde.


    "Um die Vigiles wird sich gekümmert, keine Sorge."


    Damit war das Thema auch für ihn erledigt und die weiteren Worte des Matiniers zielten schon in die angestrebte Richtung, nämlich die neuen Aufgaben.


    "Vorerst bleibt das Amt des Comes vakant, ich will mir mit der Ernennung eines geeigneten Mannes noch ein wenig Zeit lassen. Deine Aufgaben als Magister Scriniorum mögen vielfältig sein, dennoch würde ich dir gerne eine weitere auftragen. Und zwar wirst du als geneigter Leser der Acta Diurna festgestellt haben, dass die Rubrik Hispania häufig leer ist und dies dem Ruf und Ansehen der Provinz nicht gerade zuträglich ist. Daher betraue ich dich mit der Aufgabe sich darum zu kümmern, ob du nun selbst Artikel verfasst oder Schreiber dazu finden kannst, ist dir überlassen. Hispania muss in der Acta Diurna präsenter werden, die Honorare für die einzelnen Artikel darfst du natürlich für eigene Zwecke verwenden, doch Hispania sollte mehr ins Blickfeld rücken und ich bin mir sicher, dass du dieser Aufgabe gerecht werden wirst."

  • "Wir sollten Politik mehr achten?" Valens fand es jetzt an der Zeit, dem neuen Proconsul seine Ansichten näher zu bringen. "Politik... hätten wir Römer uns unsere ganze Geschichte lang nur um Politik gesorgt, sähe es nicht gut bei uns aus! Wir wären noch immer Bauern auf einer unbedeutenden Tiberinsel und auf den 7 angrenzenden Anhöhen, und wahrscheinlich hätten uns Leute wie der Gallierkönig Brennus oder der Karthager Hannibal schon hundertmal überrannt! Nein,", fuhr Valens ganz ruhig fort, "politische Strategien und Machtspiele, sowie Parteienwirtschaft wirkt dem Staat entgegen. Nur durch Überparteilichkeit kann man wirklich etwas für Rom tun." Er würde sich nie für eine Partei engagieren.
    Dass der Proconsul versprach, sich um die Vigiles zu kümmern, beruhigte Valens. Bessere Sicherheit versprach das Konzept. Valens war schon auf die Zukunft gespannt.
    Valens horchte dem Proconsul zu, wie er ihm beschrieb, dass er wollte, dass sich er sich besonders als Schreiber für die Acta Diurna betätigen sollte. Schreiberling? Immerhin wird man seine Artikel im ganzen Reich lesen.
    "Ich danke für jenes Vertrauen. Ich bin mir sicher, dass ich Hispania keine Schande sein werde. Ich werde mich um konstruktive Beiträge immer bemühen. Gibt es Themen, die dir besonders nahe liegen, oder ist mir die Wahl selber überlassen?" Er wollte testen, wie liberal der Proconsul war und wie weit sein unvermeidbares Gängelband reichte.

  • "Ahja.."


    Kommentierte Furianus mit einer voller Sorgen faltigen Stirn diese Behauptungen und hörte sich jene erstmal bis zum Schluss an, bevor er leicht den Kopf schüttelte.


    "Gerade das hat die Politik bewegt, sonst säßen wir immer noch auf den sieben Hügeln und wären, wenn nicht schon von anderen Völkern überrannt, mit einem König gestraft, ohne Senat, ohne Politik, ohne Recht und Ordnung - ohne Wort- und Rederecht. Erst die Politik hat unsere Sicht, die nur auf sieben Hügel beschränkt war, deutlich ausweiten können, ja, hat uns quasi dazu genötigt in der Zukunft zu denken.
    Sieh dir die Griechen an, den berühmten Stadtstaat Athen, welcher durch seine einzigartige Form der Politik die besten Gelehrten, Künstler und Staatsmänner hervorbringen konnte und letztendlich selbst zum Machthaber avancierte. Leider war ihnen die Feder doch wichtiger als das Schwert und sie wurden von Sparta überrant, mehrmals."


    Natürlich musste Furianus den Worten des Mannes entgegen halten, besonders er als Senator und damit Berufspolitiker.


    "Außerdem umgibt uns die Politik überall, denn dass heute zahlreiche Menschen das römische Bürgerreicht inne haben dürfen, überhaupt Rechte haben, du gerade hier und jetzt ein Amt inne hast, wie auch ich eines habe, das alles ist Politik."


    Furianus nahm einen Schluck, um seine Kehle ein wenig zu befeuchten, denn es sprach sich nicht leicht, wenn man wie gerade eben die großartigste Errungenschaft der Menschheit - die Politik - besingen wollte, jedoch nie die richtigen Worte finden konnte und sich vergebens abmühte.


    "Es gibt keine besonderen Themen, doch sollten sie alle von anderen Zeiten in Hispania zeugen können - von besseren Zeiten, von einer guten Provinz. Ich will mehr Menschen in Tarraco sehen, die Stadt muss wieder aufleben."

  • Der sorgenumwölkte Gesichtsausdruck, der sich über die Stirne des Proconsuls legte, als er Valens' Worten zuhörte, erinnerte ihn irgendwie an den Gesichtsausdruck seines Großvaters, als Valens ihm eröffnete, dass er nach Britannien gehen würde... wie lang war es schon her!
    Er versuchte, den Proconsul zu beschwichtigen. "Ich habe nicht gesagt, dass ich ein Feind von politischen Einrichtungen bin. Ich bin davon überzeugt, dass es unser System ist, welches dazu geführt haben, dass wir den Großteil der bewohnbaren Welt beherrschen. Nein, die politische Institutionen, die Rom besitzt, vor allem der Senat, sind hervorragend, und unsere Grundsätze, unser Recht und unsere Ordnung würde ich auch bis aufs Blut verteidigen. Nein, ich spreche von Parteipolitik, das politische Persönlichkeitsbild, dass man bewahren muss, und von starrer politischer Korrektheit. Ich denke, diese beiden sind, trotz Vorteilen, die beide haben mögen, ein Nachteil für Rom. Oftmals konnten große Taten nicht vollbracht werden, weil jenes Konzept sich nicht in die Ordnung des Kaisers einfügt. Nehmen wir die Stationierung einer Ala hier in Hispania - es würde sich nicht in die Politik einfügen. Von dieser Art von Politik rede ich.", meinte er.
    "Zum Thema Acta Diurna hätte ich übrigens einen Vorschlag. Man könnte so etwas wie einen Dichterwettbewerb hier in Tarraco organisieren. So etwas kommt heutzutage nicht mehr oft vor, und sicher könnte das viele Leute anlocken - Dichter wie auch Zuschauer."

  • "Verstehe. Aber auf der anderen Seite bilden sich selbstverständlich Gruppen mit gemeinsammen Interessen, ob das nun Schiffer sind, Händlervereinigungen oder eben Senatorengruppen, die zusammen mit mehr Stärke eben eine Partei bilden und ihre Interessen durchzusetzen versuchen. Schließlich repräsentieren sie nicht nur sich und ihre Interessen, sondern die des Volkes.
    Nunja, seit den letzten Ereignissen hätte ich hier auch lieber die Ala gehabt, aber wie schon gesagt, ich bin weder Kaiser, noch habe ich eine Partei hinter mir. So bleibt uns nichts weiteres übrig, als darüber zu murren und uns zu ärgern."


    Erklärte Furianus lächelnd und musste selbst noch den ein oder andren Gedankengang weiter verfolgen, bevor er sich aus der kurzen Starre reissen konnte und nun wieder dem Mann seine völlige Aufmerksamkeit zuteil werden ließ.


    "Ein Dichterwettbewerb? Hast du da schon nähere Vorstellungen, Konzepte und Ideen?"

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