Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

  • Zitat

    Original von Caius Furius Helios
    Diese nahm Helios mit einem ebenso freundlichen Lächeln, mit einer guten Portion Erleichterung und Freude, entgegen.


    "Ich danke dir für das in mich gesetzte Vertrauen, Proconsul. Wann kann ich meine Arbeit aufnehmen oder müssen noch anderweitige Personalien vonstatten gehen, bevor dies möglich ist?"


    Man wusste ja nie, vielleicht sollte der scheidende Regionarius zuerst entlassen werden, dahingehend, sprich ob das Amt überhaupt besetzt war oder nicht, hatte er sich nämlich nicht informiert.


    "Sofort."


    Antwortete Furianus sogleich und stand auf, um den Regionarius hinaus zu begleiten.


    "Ich verlange in den nächsten Tagen nichts Unmenschliches von dir, lebe dich zuerst ein, lerne die Truppe und den Ablauf kennen, danach sollten die Vigiles effektiver sein."

  • Nach dem er und sein Begleiter einige Flure entlang geschlendert waren, eine große, weit ausladende Treppe erklommen haben und wieder Flure entlang marschierten, vorbei an einigen Türen, aus denen geschäftiges Treiben zu vernehmen war erreichten wir eine große, mit ranken verzierte Tür. Sein Begleiter, klopfte kräftig gegen diese und trat einige Schritte zurück. Offenbar wartete er nur noch auf ein "Herein" um sich wieder seiner Pflichten am Eingang des Palastes zu widmen.


    Ich wartete neben ihm auf dem Flur was mir Zeit gab mir Gedanken zu machen was ich sagen werde, wie ich es am besten Anstellen könnte diesen Posten zu bekommen und welche Möglichkeiten ich hier haben werde.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Verstehe. Aber auf der anderen Seite bilden sich selbstverständlich Gruppen mit gemeinsammen Interessen, ob das nun Schiffer sind, Händlervereinigungen oder eben Senatorengruppen, die zusammen mit mehr Stärke eben eine Partei bilden und ihre Interessen durchzusetzen versuchen. Schließlich repräsentieren sie nicht nur sich und ihre Interessen, sondern die des Volkes.
    Nunja, seit den letzten Ereignissen hätte ich hier auch lieber die Ala gehabt, aber wie schon gesagt, ich bin weder Kaiser, noch habe ich eine Partei hinter mir. So bleibt uns nichts weiteres übrig, als darüber zu murren und uns zu ärgern."


    Erklärte Furianus lächelnd und musste selbst noch den ein oder andren Gedankengang weiter verfolgen, bevor er sich aus der kurzen Starre reissen konnte und nun wieder dem Mann seine völlige Aufmerksamkeit zuteil werden ließ.


    "Ein Dichterwettbewerb? Hast du da schon nähere Vorstellungen, Konzepte und Ideen?"


    Valens nickte. "Ja, sicher. Wenn man so will, kann man sagen, das sind die Nebenwirkungen einer Republik." Er vermied das Wort Demokratie, weil er wusste, dass es im Imperium nicht sehr demokratisch zuging - was er auch sehr bedauerte. Doch er schwieg jetzt über die Politik. Er wusste, zu viel Freimut über eigene Gedankengänge konnte fatal enden.
    "Wir scheinen uns immerhin bezüglich der Ala einer Meinung zu sein. Ich denke, da kann man wenig tun. Auch wenn es mir keine Freude bereitet.", sagte er, während er sich überlegte, was das Schmunzeln zu bedeuten hatte. Heckte der neue Proconsul, noch kaum im Amt, schon großartige Pläne aus?
    "Ja, das Dichterfest. Ehrlich gesagt, ich muss dir leider auf deine Frage antworten, dass ich noch nichts dergleichen habe. Die Idee ist mir unlängst gekommen, beim Studium von alten Schriften über keltische Brauchtümer. Und ich hatte mir gedacht, was Kelten können, können wir Römer schon lange. Ich habe daran gedacht, das Forum hier einfach für ein paar Tage für künstlerische Vorführungen zu benutzen. Zwei Dichter treten immer gegeneinander an, und das Volk stimmt über die besten Dichter ab. Diese treten wiederum gegeneinander an, bis der beste ermittelt worden ist. Der erhält dann eine Prämie."

  • Zitat

    Original von Manius Atius Severus
    Nach dem er und sein Begleiter einige Flure entlang geschlendert waren, eine große, weit ausladende Treppe erklommen haben und wieder Flure entlang marschierten, vorbei an einigen Türen, aus denen geschäftiges Treiben zu vernehmen war erreichten wir eine große, mit ranken verzierte Tür. Sein Begleiter, klopfte kräftig gegen diese und trat einige Schritte zurück. Offenbar wartete er nur noch auf ein "Herein" um sich wieder seiner Pflichten am Eingang des Palastes zu widmen.


    Ich wartete neben ihm auf dem Flur was mir Zeit gab mir Gedanken zu machen was ich sagen werde, wie ich es am besten Anstellen könnte diesen Posten zu bekommen und welche Möglichkeiten ich hier haben werde.


    "Herein."


    Erklang es aus dem Inneren des Raumes lautstark. Furianus hatte als Senator sowieso eine kräftige Stimme, das war notwendig, um in den ehrwürdigen Hallen überhaupt gehört zu werden. Ihr Stimmorgan haben ja sowieso fast alle Senatoren schon das ein oder andere Mal trainiert.

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    Valens nickte. "Ja, sicher. Wenn man so will, kann man sagen, das sind die Nebenwirkungen einer Republik." Er vermied das Wort Demokratie, weil er wusste, dass es im Imperium nicht sehr demokratisch zuging - was er auch sehr bedauerte. Doch er schwieg jetzt über die Politik. Er wusste, zu viel Freimut über eigene Gedankengänge konnte fatal enden.
    "Wir scheinen uns immerhin bezüglich der Ala einer Meinung zu sein. Ich denke, da kann man wenig tun. Auch wenn es mir keine Freude bereitet.", sagte er, während er sich überlegte, was das Schmunzeln zu bedeuten hatte. Heckte der neue Proconsul, noch kaum im Amt, schon großartige Pläne aus?
    "Ja, das Dichterfest. Ehrlich gesagt, ich muss dir leider auf deine Frage antworten, dass ich noch nichts dergleichen habe. Die Idee ist mir unlängst gekommen, beim Studium von alten Schriften über keltische Brauchtümer. Und ich hatte mir gedacht, was Kelten können, können wir Römer schon lange. Ich habe daran gedacht, das Forum hier einfach für ein paar Tage für künstlerische Vorführungen zu benutzen. Zwei Dichter treten immer gegeneinander an, und das Volk stimmt über die besten Dichter ab. Diese treten wiederum gegeneinander an, bis der beste ermittelt worden ist. Der erhält dann eine Prämie."


    "Verstehe, ein Dichterwettbewerb wäre wirklich etwas anderes und würde Hispaniens kulturelle Position und Vorzüge ins Licht rücken."


    Ein kurzer Moment der Stille trat ein, da Furianus noch einmal darüber nachdenken wollte, bis er schließlich nickte.


    "Gut, dann arbeite ein Konzept vor, wie der Wettbewerb finanziert werden soll, wie die Aushänge aussehen sollten und wie der Termin gelegen wäre. Ich schlage schonmal vor nur den ersten Platz zu küren, dies jedoch mit einer guten Honoration, damit viele Dichter kommen und nicht nur zwei oder drei, damit sie nicht leer ausgehen."

  • Severus vernahm das Herein, das aus dem inneren des Raumes hinter der Tür kam. Er räusperte sich, strich die Tunica zurecht, ergriff die Klinke der Tür und stieß sie auf. Es eröffnete sich ihm ein großer Raum, ein großer schwerer, auf bronzenen säulenartigen Beinen ruhender Tisch, dahinter ein prunkvoller Stuhl auf dem unverkennbar der Proconsul der Provinz Hispania saß. Flankiert von zwei bronzenen Dreifüßen, links von ihm ein Sockel mit der Büste des Kaisers.
    Severus trat ein, und ging auf den Schreibtisch zu, blieb jedoch auf halber Strecke stehen. Er hat sich zum Tisch gewandt unter einem großen Leuchter, welcher in der Sonne, die ihre Licht durch ein großes Fenster unter der Vierung des Raumes warf, in güldenen Farben glänzte, aufgestellt. Über seine Schulter hörte er noch wie offenbar die Wache die Tür hinter ihm zugeschlagen hatte. In der Aufregung des Augenblicks hatte er vergessen die Tür zu schließen und wahr deshalb erleichtert dass ihm eine unangenehme Situation erspart blieb.


    Salve, Proconsul Lucius Flavius Furianus Severus sprach ihn natürlich mit seinem vollen Namen an. Auch wenn der Flavier erst seit kurzem diese Amt ausfüllte, war sein Name natürlich bekannt.Ich bin Manius Atius Severus. Verzeih mir wenn ich dir deine kostbare Zeit stehle. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Proconsul sehr beschäftigt sein muss. Aber ich wurde hier her verwiesen.
    Severus setzt kurz ab um anschließend sein Anliegen vor zu bringen. Mein Anliegen will vielleicht banal erscheinen, aber ich suche eine Anstellung. Und diese so hoffe ich werde ich hier finden.


    Da der Flavier noch nicht von seinem Tisch aufschaute als Severus zum Ende gekommen war, machte er noch ein paar Schritte zur Seite um nicht in der Sonne stehen zu müssen.

  • "Salve, Manius Atius."


    Kommentierte Furianus die Begrüßung, die er damit sogleich erwiderte ohne aufzublicken.
    Die Anfangsflosskeln nahm er nur teilweise bis gar nicht wahr, verstand er doch sogleich, dass diese nicht von Belang sein würden, doch den Grund des Mannes hatte er völlig gehört und unterzeichnete noch ein Pergament, bevor er aufblickte.


    "Eine Anstellung also in der Provinzverwaltung, wenn ich dich recht verstehe. Nun gut, hast du bereits Erfahrungen in der Verwaltung, wie sieht deine vita aus?"

  • Severus trat etwas näher an den Tisch des Proconsuls heran, der seine ganze Aufmerksamkeit nun auf Severus lenkte und seinen calamus aus Bronze mit Elfenbeineinlagen zur Seite legte. Severus blickte nur kurz auf dieses edle Schreibgerät, schaute auf und versuchte auf die Frage des Proconsuls eine passende Antwort zu formulieren.


    Meine Qualifikation für eine Anstellung in der Provinzverwaltung bringe ich aus meinem Elternhaus mit. Zum einen habe ich unser Anwesen seit sich unsere Familie in alle Winde verstreut hatte hier in Tarraco verwaltet. Auch habe ich zuvor als junger Knabe einen Unterricht genießen können, wie er nur wenigen hier in Tarraco ermöglicht wurde. Mein Vater hatte sich einen Privatlehrer geleistet um seine Kinder angemessen zu erziehen, wofür er schwer schuften musste. Zum anderen konnte ich einen meiner Verwandten, der selbst Scriba des ehrenwerten Senators Maximus Decimus Meridius war bei seinen Tätigkeiten zumindest zeitweise über die Schulter schauen.
    Erfahrungen in der Verwaltung habe ich noch keine, aber das kann ich mit großen Fleiß und Einsatz wettmachen. Ich bin Verschwiegen, kann Geheimnisse bei mir behalten und habe keine Probleme auch Tätigkeiten auszuführen, die besser nur unter vier Augen bleiben.


    Severus glaubte seine Kenntnisse und seine Vita ausreichend dargelegt zu haben. Gut, das mit seinem Onkel, der eigentlich gar nicht sein Onkel war sondern sein Großonkel, war etwas dick aufgetragen. Da er selten mit seinem Vater zusammentraf und die Familie erst hier in Tarraco wieder zusammenfand, konnte er nur wenig von ihm lernen. Doch wusste er dass es sehr viel wichtiger sei den Namen des Senators ins Spiel zu bringen.

  • Und der eingeworfene Senatorenname bewirkte auch die erwünschte Reaktion. Auch wenn Furianus den Senator als Sympathisanten des Germanicus Avarus und daher eben nicht als seinen Freund ansah, welcher ihm auch die Führung dieser Provinz absprach, war doch eine Anstellung bei einem Senator Roms etwas vorzeigbares.


    "Bei Senator Decimus Meridius also, interessant."


    Kommentierte er und lehnte sich zurück. Natürlich wurden bei einer Bewerbung Qualitäten hoch gepriesen, neue erschafft, so dass Furianus dem immer skeptisch gegenüber stand, besonders wenn kein öffentliches Amt ausgeübt worden war. Dennoch fehlte es derzeit an Scribae und der Mann schien nicht auf den Mund gefallen zu sein, man merkte ihm auch ein gewisses Bildungsniveau an. Falls er den Erwartungen entsprach, würde Furianus ihn fordern wollen, er sah schon einen potenziellen Weg für den jungen Mann vor seinem geistigen Auge.


    "Nun gut, du würdest ab heute deiner Tätigkeit als Scriba Provincialis nachgehen, wenn du dich gut schlägst könnten wir weiter in die Ferne schauen.
    Deine Aufgaben wären mir zur Seite zu stehen, Botenaufgaben zu erledigen und natürlich Aufzeichnungen zu erstellen, Aushänge, Plakate und Sonstiges, eben die üblichen Schreibarbeiten. Sagt dir dies zu oder lehnst du ab?"

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Verstehe, ein Dichterwettbewerb wäre wirklich etwas anderes und würde Hispaniens kulturelle Position und Vorzüge ins Licht rücken."


    Ein kurzer Moment der Stille trat ein, da Furianus noch einmal darüber nachdenken wollte, bis er schließlich nickte.


    "Gut, dann arbeite ein Konzept vor, wie der Wettbewerb finanziert werden soll, wie die Aushänge aussehen sollten und wie der Termin gelegen wäre. Ich schlage schonmal vor nur den ersten Platz zu küren, dies jedoch mit einer guten Honoration, damit viele Dichter kommen und nicht nur zwei oder drei, damit sie nicht leer ausgehen."


    Der Proconsul signalisierte mit einem Kopfnicken, dass der Vorschlag des Valens Anklang gefunden hatte.
    "Ich werde mich gleich dran machen, eine Skizze zu erstellen. Wenn ich fertig bin, lege ich sie dir vor. Deine Meinung, dass man nur den ersten Platz honorieren sollte, finde ich nicht schlecht. Wie bei den olympischen Spielen." Valens' Kopf schwirrte bereits vor Ideen... der Dichterstreit zu Tarraco... das könnte was werden. "Die Finanzierung sollte sich finden lassen. Sind 3000 Sesterzen als Belohnung genug, oder sollte ich den Preis etwas höher ansetzen?", fragte Valens, der sich bewusst war, das der Plan erstmals vom Proconsul abgenickt werden musste.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus



    "Nun gut, du würdest ab heute deiner Tätigkeit als Scriba Provincialis nachgehen, wenn du dich gut schlägst könnten wir weiter in die Ferne schauen.
    Deine Aufgaben wären mir zur Seite zu stehen, Botenaufgaben zu erledigen und natürlich Aufzeichnungen zu erstellen, Aushänge, Plakate und Sonstiges, eben die üblichen Schreibarbeiten. Sagt dir dies zu oder lehnst du ab?"


    Das erste mal, seit er die Stufen zum Gebäude, in dem er nun dieses Bewerbungsgespräch führte erklommen hatte zauberte sich ein freundliches, nicht überhebliches, aber doch erleichtertes Lächeln auf sein Gesicht. Genau mit diesem Vorsatz, die Stellung als Scriba Provincialis zu ergattern war er hier hergekommen, und nun schien es so als hätte er sein Ziel erreicht. Es lag nun in seiner Hand, dem Vorschlag des Proconsuls zu zustimmen oder es abzulehnen.


    Ich danke dir für das Vertrauen, das du mir schenken willst. Natürlich werde ich das Angebot annehmen. Ich bin dein Scriba.


    Er setzte kurz ab, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Er verlor sich still in dem Gedanken, was er alles erreichen konnte, um sich wenig später darüber bewusst zu werden, das er erst am Anfang war und sich erst einmal zu bewähren hätte. Ein weiter Weg lag vor ihm, den ersten Schritt hat er getan. Der Zweite lag noch vor ihm, und wird seine volle Konzentration erfordern. Er faste sich wieder, sammelte seine Gedanken und beschloss gleich sein Engagement zu zeigen.


    Wann kann ich den Posten antreten? Gibt es bereits Aufgaben die zur Erledigung anstehen, und besser vom Scriba erledigt werden sollten?

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    Der Proconsul signalisierte mit einem Kopfnicken, dass der Vorschlag des Valens Anklang gefunden hatte.
    "Ich werde mich gleich dran machen, eine Skizze zu erstellen. Wenn ich fertig bin, lege ich sie dir vor. Deine Meinung, dass man nur den ersten Platz honorieren sollte, finde ich nicht schlecht. Wie bei den olympischen Spielen." Valens' Kopf schwirrte bereits vor Ideen... der Dichterstreit zu Tarraco... das könnte was werden. "Die Finanzierung sollte sich finden lassen. Sind 3000 Sesterzen als Belohnung genug, oder sollte ich den Preis etwas höher ansetzen?", fragte Valens, der sich bewusst war, das der Plan erstmals vom Proconsul abgenickt werden musste.


    "Gut, dann erwarte ich baldmöglichst ein Konzept und einen Termin. Natürlich wäre ich bereit als Schirmherr zu fungieren und die 3000 Sesterzen an den Sieger von meinem persönlichen Vermögen zu übergeben, die Publikationskosten könnte dann die Stadt Tarraco tragen, sprich am besten den Duumvir darauf an, ob sich dies mit seinen Plänen und dem Etat der Stadt vereinbaren lässt."


    Für Furianus wäre solch eine Schirmherrschaft ein guter Weg ein wenig bekannt und publik hier in Hispania zu werden, zudem war das ein positives Signal, wenn der Proconsul die Kultur Hispanias persönlich förderte.


  • Furianus nickte mit einem leichten Lächeln.


    "Sehr schön, dann beglückwünsche ich dich zu deiner neuen Anstellung, Manius Atius. Der Aushang wird baldmöglichst aufgehängt und in der Acta veröffentlicht werden."


    Nun hatte die Provinz einen hoffentlich engagierten neuen Mann, welcher die Arbeit ein wenig erleichtern sollte - zumindest für Furianus.
    Der Tatendrang des Mannes fiel sogleich positiv auf, waren doch die meisten nicht mit solch einem Schwung und Antrieb gesegnet, wie der Atier.


    "Nur nicht so schnell, ich will deinen Tatendrang zwar auf keinen Fall bremsen, doch du solltest dich erst einmal einarbeiten und dir von den älteren Scribae alle Handfertigkeiten zeigen lassen, erst dann ist an eine anspruchsvolle Aufgabe zu denken. Anfangen kannst du sofort.
    Wer ist dein Patron?"


    Eine überaus wichtige Frage, wenn schon ein Verwandter bei Kollege Decimus Meridius eingestellt worden war und sicherlich auch dessen Patronat unterlag, konnten Parallelen auch hierher gezogen werden und Furianus´Entscheidung revidiert, falls der Mann sich den falschen Patron ausgesucht haben mochte.

  • Das er gleich eine wichtige Aufgabe zugeteilt bekommen würde, damit hatte er ohnehin nicht gerechnet. Das wusste er sehr genau. Ein Proconsul würde nicht jedem der hier in sein Officium kommt gleich wichtige Post oder ein vertrauliches Schreiben anvertrauen. Außerdem wird er sich erst hier zurechtfinden müssen. Er kennt das Gebäude nicht, weis nicht wo welcher Beamte zu finden ist, ja er weis noch nicht einmal wo er die Latrinen zu suchen hatte. Aber das wird er schon noch lernen. Seine Kollegen so hoffte er werden ihm schon die nötige Unterstützung zukommen lassen. Das er jedoch gleich seine Stelle antreten konnte erfüllte ihn mit einer gewissen Befriedigung. Er beschloss jedoch nicht darauf einzugehen, da er die weitere Frage des Flaviers wesentlich wichtiger fand und davon überzeugt war das es der Proconsul ebenso sah.


    Mein Vater ist verstorben, weshalb ich nicht mehr der Patria Potesta unterstehe. Ein Klientelverhältnis besteht nicht und, soweit meine Kenntnisse zu Mitgliedern der Gens reichen ist mir auch kein solches bekannt. Meine fides gegenüber einem Patron ist daher noch frei.


    Das sein Vater verstorben war galt gemeinhin als gesichert, obwohl er keine genaue Kenntnis darüber hatte wie er zu Tode gekommen ist. Alles was er wusste war, das sein Vater nach Rom aufbrach. Was weiter passiert war konnte er nicht wissen. Sein jüngerer Bruder hatte die Aufgabe sich über den Verbleib ihres Vaters zu vergewissern aber seit seinem Aufbruch nach Rom hatte er nichts mehr von sich hören lassen. Seine Gedanken schweiften daher unweigerlich auf diese Tatsache ab. Er hoffte auf eine baldige Nachricht aus Rom, wohl wissend, dass sein Bruder in solchen Angelegenheiten oft launenhaft und unzuverlässig war. Er schlug sich mit dem Gedanken herum dies hier zu erwähnen, doch je länger er darüber nachdachte, desto eher neigte er dazu nichts davon zu sagen und seinen Worten nichts mehr hinzuzufügen.

  • "Gut, das wäre dann vorerst alles. Du kannst dich nun an deine Arbeit, beziehungsweise dich an die Einführung machen. Vale."


    Gut, der Mann war ungebunden, dennoch wollte Furianus ihm noch kein Patronat anbieten, wollte er doch nicht einen x-beliebigen Klienten, sondern auch einen, der zukunftsorientiert dachte und auch den Hang zu Fleiß und einem gesunden Pflichtverständnis besaß. So würde er ein Augenmerk auf den jungen Mann werfen, man wollte ja nicht zu viel überstürzen.

  • Ich danke dir, Lucius Flavius Furianus. Vale.


    Das erste Gespräch war gut gelaufen. Für seine Erwartungen sogar ausgezeichnet. Er wendete sich zum Gehen und holte bereits zu seinem ersten Schritt aus. Mitten in der Bewegung hält er inne. Im Taumel seines Erfolges, wurde ihm bewusst, das er nun das Officium verlassen würde, und am Flur, auf dem nun sicher keiner auf ihn warten würde, herumstehen wird. Und einfach durch die Flure streifen und an der nächstbesten Türe klopfen, das konnte er auf keinen Fall. Er wendete sich wieder dem Proconsul zu, der sich bereits einigen Schriftstücken zugewandt hatte.


    Severus räusperte sich um Aufmerksamkeit zu erregen. Ich hätte da noch eine Frage. er setzte kurz ab. An Wen kann ich mich wenden? Wo wird mein zukünftiger Arbeitsplatz zu finden sein, um mich gleich einarbeiten zu können?

  • "Die Wächter sind sehr gut bewandert und wissen wo sich welcher Ressort und welche Abteilungen befinden. Vale."


    Sprach er noch immer über dem neuen Pergament gebeugt, welches viele Zahlen enthielt und schaute kaum auf, als der Mann zur Tür hinaus geschritten war.

  • Severus gab sich mit der Antwort zufrieden. Zum einen wollte er keinesfalls aufdringlich wirken. Zum anderen werde er sich einfach an die Wachen wenden. Hier könne er sowieso nichts mehr machen.


    Vale. verabschiedete er sich mit einer freundlichen Geste und machte sich auf zur Tür. Der Raum schien ihm nun viel kleiner geworden.

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