Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

  • >Nun ich denke vorerst bewerbe ich mich um die Stelle des Scriba Provincialis. Für alles andere reichen meine Referenzen wohl nicht aus. Ich habe die übliche Ausbildung genoßen und wurde danach Discipulus unter dem Sacerdos Titus Musonius Bolanus hier in Hispania. Doch das war nichts für mich. Ich wurde Scriba Personalis und Verwalter des Senators Titus Saltius Frontinus und diente ihm in Rom und auch inAfrica Proconsularis bis zu seinem Tod.<


    erklärte Marcus dem Proconsul. Er hätte auch das Amt des Magister Officiorum nicht abgelehnt, aber dazu würde es wohl nicht kommen.

  • "Verstehe."


    Gab er abermals von sich und verblieb einige Sekunden in nachdenklicher Stellung, als er sich scheinbar aus der Gedankenwelt riss und ruhig auf den Tisch mit dem Zeigefinger klopfte.


    "Und was hast du als Verwalter Konkretes gemacht?"

  • >Ich habe mich um die Ländereien und Güter des Senators gekümmert. Er war auf seine letzten Tage doch recht senil und kaum mehr dazu in der Lage.<


    antwortete Marcus emotionslos. Anfangs war er nur Sekretär gewesen, doch mit der der Senilität des Senators hatten sich auch seine Aufgaben geändert.

  • "Nun gut, du erscheinst mir als geeignet zu sein. Du wirst also als Scriba Provincialis tätig sein. Dein Aufgabengebiet wird es sein ein wenig den Laufburschen für mich zu spielen, sowie Besucher anzumelden.
    Stellt dich das zufrieden?"


    Das Personal musste dringend aufgestockt werden, denn die unfähigen Sklaven hatte Furianus langsam satt.

  • Was war das nun? Wollte er etwa mehr?
    Furianus fand dies sehr amüsant.


    "Weißt du, es ist nicht klug gleich nach den Sternen zu greifen, wenn man gerade erst die Erde unter beiden Füßen spürt."


    Und da es sehr vage formuliert war und Furianus befürchtete von dem Mann missverstanden zu werden, erklärte er es dann doch lieber.


    "Niemand Gutes kommt bei mir nicht weiter. Zeige Ehrgeiz, Tatkraft und Willen und du bist nicht lange Scriba."

  • Sim-Off:

    Ah. Sorry. Ich könnte dazu schreiben, dass die Angaben in Mio. sind.


    "Ich habe mir von allen Städten, Regionen, wichtigen Institutionen und von einem deiner Scribae eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben geben lassen, ja."


    Er deutete auf das Buget der Milizen.


    "Der Regionarius von Tarraconensis, wohl ein Verwandter von dir, erklärte mir, dass er unbedingt mehr Geld für neue Truppen benötigt und nochmals mehr um sie auch richtig auszubilden. Ich habe seinem Wunsch zugestimmt und das Buget erheblich erhöhen lassen. Er dürfte nun mit der Finanzierung, Ausbildung und Instandhaltung keine Probleme mehr haben."


    Er hatte von der Debatte in Rom gehört, dass einem Proconsul Truppen unterstellt werden sollten, das wurde abgelehnt. Da nun ein Verwandter des Proconsuls Regionarius in der größten Regio geworden war und viel mehr Geld für Truppenaushebung wollte, konnte sich der Octavier schon denken was los war...

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    ...


    "Verstehe. Hast du auch mit den Procuratoren gesprochen, insbesondere mit dem Procurator Aquarum? Seine Tätigkeit ist eine der Wichtigsten, er sollte über genug Mittel und Sklaven verfügen.
    Und deine Mitarbeiter, sind das überwiegend Sklaven?"


    Dass das Budget für die Milizen erhöht wurden, kommentierte er nicht. Darauf fiel schon zu viel Aufmerksamkeit.


    Sim-Off:

    Brauchst du nicht, wir nehmen einfach an es sei in Mio.

  • Der Octavier musste verneinen.


    "Nein mit ihm habe ich nicht gesprochen. Ich habe mir angesehen wie viel Geld er in letzter Zeit zur Verfügung hatte und wieviel noch übrig war. Sein Budget dürfte völlig ausreichen. Wenn nicht, dann braucht er es ja nur zu sagen."


    Auf die Frage nach eigenen Mitarbeitern dachte er kurz nach, dann antwortete er: "Nun ich habe schon einige Sklaven, aber die würde ich nur ungerne als Mitarbeiter sehen. Es sind gebrannt markte Boten, die mir aus den entferntesten Teilen der Provinz die versiegelten Rollen bringen. Mehr traue ich ihnen nicht zu gerade, wenn es darum geht die Finanzen der wichtigsten Einnahmeprovinz Roms zu berechnen."


    Tatsächlich hatte er mit seinen Kollegen, die in irgendwelchen kleinen Provinzen die Tätigkeit des Procurator ausübten, etwas Mitleid, da sie mit kleineren Zahlen rechnen mussten. :D

  • "Nun gut, ich will aber keinen aufgebrachten Procurator hier haben, weil ihm das Geld fehlt. Und wenn du mehr Mitarbeiter brauchst, zögere nicht dir ein paar Sklaven zu kaufen. Hispania hat genug Geld und als eine der finanzstärksten Provinzen, brauchen wir auch eine gute Steuererhebung, um unsere "Rentabilität" zu steigern."


    Dann fiel ihm plötzlich etwas ein.


    "Ahja, hast du schon die kaiserlichen Besitztümer auf den neuen Augustus umgeschrieben? Als dessen Sohn per iuris und Nachfolger, hat Augustus Valerianus Anspruch auf alle Güter. Sie sollen ihm schnellstmöglich auf seinen Namen überschrieben werden. Falls es die kaiserlichen Beamten nicht schon getan haben, mach du dies. Ich will ein Bestätigungsschreiben dafür, bevor mir der Augustus noch an die Kehle geht."


    Es war ihm durchaus ernst. Wer wusste, welchen scheinheiligen Grund der Exil-Aelier brauchen würde, um sämtliche Flavier zur Strecke zu bringen. Da wollte man es ihm doch nicht einfach machen.

  • Furianus nickte.


    "Wenn kein Geld fehlt, werden die Schatzkammern sicherlich prall gefüllt sein."


    Antwortete er ebenso nüchtern.
    Darauf hin beugte er sich vor und sprach etwas leiser.


    "Wohl wahr, der Procurator rationis privatae ist dafür verantwortlich. Aber du solltest, nun jetzt schon im Amte des Procurators, doch ein wenig Feingefühl für die Politik entwickeln. Du und ich sind Vertreter des Senates, nicht des Kaiser, wir unterstehen ihm nicht, anders als der Procurator rationis privatae. Und nehmen wir mal an, dass dem Kaiser das nicht gefällt und er uns absägen will. Glaubst du das ist schwer? Auch wenn er es nicht absichtlich macht, wen würd er wohl angreifen, seinen Procurator oder dich und mich, die Vetreter des Senats?
    Eine einfache Frage, aber eine große Bedeutung für uns. Und wenn der Procurator rationis privatae für alles verantwortlich ist, will ich, dass du es offiziell nochmal absegnest, damit man uns keine Fehler nachweisen kann und wir die Chance haben uns zu rechtfertigen. Der Kaiser braucht nur zu schnippen, wenn er uns aus dem Weg räumen will und ich bin nicht der, der ihm das Schnippen noch leichter macht, als es dennoch schon ist."


    Vielleicht sagte Furianus da schon zu viel, schließlich kannte er den Octavier noch gar nicht. Aber beide saßen in einem Boot und wenn Furianus fertig gemacht werden würde, so auch der Octavier, da dieser Furianus´Empfehlung für das Amt des Procurators war.

  • Mit dieser Offenheit hatte der Octavier wirklich nicht gerechnet. Zufrieden über das Vertrauen des Proconsuls in seine Person nickt er.


    "Ich verstehe, Proconsul und mache mich sofort an die Arbeit." sagte er und stand auf, da er nicht noch mehr Zeit verlieren wollte.


    "Beantworte mir nur eine Frage, Flavius, warum sollte der Kaiser uns absägen wollen? Wir stehen Loyal zu ihm und liefern unsere Abgaben."


    Diese höhere Politik war ihm völlig fremd und irgendwie empfand er sie als bedrohlich, aber auch interessant. Eine gefährliche Mischung.

  • Furianus nickte und antwortete in dem selben Ernst, welchen er auch zuvor an den Tag legte.


    "Warum nicht? Hättest du jemals erwartet, dass Kaiser Nero sein Rennpferd zum Senator erhebt? Ich nicht. Alles ist möglich und ich kenne den neuen Augustus eben so wenig wie du."


    Das war zwar nicht vielsagend, aber bestimmend. Er wollte kein Risiko eingehen.


  • Nero nickte dem Proconsul zu.


    " Sicherlich, ich werde ein der Stadt 750 Sesterzen spenden. Auch mit den Planungen des Stadtfestes werde ich sofort beginnen. "


    Dann verstummte er kurz und überlegte, wie er Furianus etwas milde stimmen konnte.


    " Ich werde auch sofort Didius Crassus aus der Liste der Händler streichen, bei denen die Stadt kaufen wird. "


    Er wusste zwar nicht, warum er seinen Verwandten streichen musste, doch anscheinend hatte er nicht Wohlwollen des Proconsuls auf seiner Seite.

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    "Keine weiteren Fragen. Ich werde, ich sofort darum kümmern."


    Er ging zur Tür.


    "Morgen hast du meinen Bericht."


    "Gut, dann erwarte ich dich morgen."


    Verabschiedete er den Procurator.

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